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Oswald Külpe: Zur Lehre von der Aufmerksamkeit. Zeitschr. f. Philos. u. philos. Kritik. 110. Bd. S. 7-39. 1897

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{"created":"2022-01-31T14:15:46.976995+00:00","id":"lit30289","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Stern, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 16: 159-160","fulltext":[{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturb ericht.\n159\nHier spielen Druckver\u00e4nderungen eine besondere Rolle ; \u201ees wird allgemein die durch Einw\u00e4rtsbewegung des Steigb\u00fcgels erfolgende Drucksteigerung als Ursache zahlreicher Ohrger\u00e4usche hingestellt\u201c. Subjektive Geh\u00f6rs-empfindungen k\u00f6nnen durch eigentliche Neurosen entstehen nach traumatischen Ersch\u00fctterungen oder nach heftigen Schallwirkungen. W\u00e4hrend Erkrankungen der centralen H\u00f6rbahn unbestimmte Ger\u00e4usche oder Tongemische veranlassen, ergeben Erkrankungen des centralen Endes mehr oder minder deutliche Klangbilder, die nicht selten objektivirt und dann zu Geh\u00f6rshalluzinationen werden.\nVerfasser unterscheidet die subjektiven Geh\u00f6rsempfindungen in Bezug auf ihre Dauer in kontinuirliche und in transitorische. Die Diskontinuit\u00e4t der Ohrger\u00e4usche ist bisweilen nur eine scheinbare, da dieselben bei aufmerksamer Beobachtung oder in der Stille der Nacht deutlich hervortreten. Einseitige Ger\u00e4usche werden nicht selten nur dann bemerkbar, wenn das gesunde Ohr verschlossen wird. Die Intensit\u00e4t der Ohrger\u00e4usche ist eine verschiedene, h\u00e4ufig auch bei demselben Kranken.\n\u201eNicht immer wird das Ohr als Ort des Ger\u00e4usches empfunden, sondern zuweilen hat der Kranke das Gef\u00fchl, dass das Ger\u00e4usch im Kopfe sitzt oder zeitweise nach dem Kopfe zuwandert.\u201c Diese in den Kopf lokali-sirten Ger\u00e4usche sind gew\u00f6hnlich heftig und qu\u00e4lender Art.\nDie subjektiven Geh\u00f6rsempfindungen haben selten reinen Toncharakter, sondern gelangen als Ger\u00e4usche zur Perzeption, welche von den Kranken h\u00e4ufig auf objektive Vorg\u00e4nge bezogen werden und hierdurch solange zu T\u00e4uschungen Anlass geben, bis ihr subjektiver Charakter erkannt wird. Sie sind mit Ausnahme des \u201eOhrenklingens\u201c, \u00fcber dessen Entstehung die Theorien von Lttcae, Brunner, Gradenigo und Kieselbach mitgetheilt wrerden, als ein Symptom der verschiedensten Erkrankungen anzusehen, von welchen die des Ohres im Vordergr\u00fcnde stehen. Die Therapie der subjektiven Geh\u00f6rsempfindungen ist nicht sonderlich wTeit gediehen. Von psychologischem Interesse ist die sog. Tonbehandlung, bei welcher man als Heilmittel \u00e4ussere Ger\u00e4usche anwendet, wrelche dem Charakter des pathologischen Ohrger\u00e4usches m\u00f6glichst nahe kommen.\nVerfasser bespricht zum Schl\u00fcsse die objektiven Ohrger\u00e4usche, welche auch von andern Personen geh\u00f6rt werden k\u00f6nnen. Da die Entstehung derselben verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig leicht festzustellen ist, so sind sie einer Therapie v7eit zug\u00e4nglicher als die subjektiven Geh\u00f6rsempfindungen.\nTheodor Heller (Wien).\nOswald K\u00fclpe. Zur Lehre von der Aufmerksamkeit. Zeitschr. f. Philos. u. philos. Kritik 110. Bd. S. 7\u201439. 1897.\nDer Artikel bespricht in kritischer Weise zwei neuere Arbeiten \u00fcber das Aufmerksamkeitsproblem, die von W. Heinrich (Die moderne physiologische Psychologie in Deutschland) und die von H. E. Kohn (Zur Theorie der Aufmerksamkeit). Das erste Werk findet in aller Gr\u00fcndlichkeit eine verdiente Abweisung; die zwTeite Arbeit erh\u00e4lt, namentlich, soweit sie kritisch ist, Anerkennung; die Theorie dagegen, dass das Wesen der Aufmerksamkeit im Prozesse der Apperzeption liege und Aufmerksamkeit so mit Bewusstsein \u00e4quipollent sei, wird bek\u00e4mpft. Hierbei giebt K. einige","page":159},{"file":"p0160.txt","language":"de","ocr_de":"160\nLitt er a turberich t.\nAndeutungen \u00fcber seine eigene Anschauung, nach der es graduell abgestufte Deutlichkeitszust\u00e4nde des Bewusstseins gebe, deren h\u00f6chster mit der Aufmerksamkeit zu identifiziren sei.\tW. Stern (Breslau).\nA. J. Hamlin. An Attempt at a Psychology of Instinct. Mind. VI (21)* S. 59\u201470. Jan. 1897.\nVerf. entwickelt zun\u00e4chst ihre Ansichten \u00fcber die Existenz einer besonderen Psychologie, Biologie und Physiologie des Instinktes, indem sie die schon von Morgan angedeutete Thatsache n\u00e4her ausf\u00fchrt, dass der Standpunkt des Psychologen ein anderer als der des Biologen sei. Sie bezeichnet als das eigentliche Gebiet des letzteren die Erforschung des Ursprunges und der Entwickelung des Instinktes, sowie die Analyse des Einflusses der Umgebung und der individuellen Erwerbung und Vererbung. Der Physiologe dagegen muss den Bau und die Funktion als Grundlage des Instinktes in den Kreis seiner Betrachtungen ziehen, da nach H\u00f6eeding die urspr\u00fcngliche Organisation eines jeden Individuums f\u00fcr die Vererbung der Kasse und die Th\u00e4tigkeit des Individuums der gemeinsame Ausgangspunkt ist. Dem Psychologen endlich f\u00e4llt die Erkl\u00e4rung der Natur des Instinktes zu, insoweit derselbe ein geistiger Vorgang ist. In der Verkennung der Unterschiede dieser verschiedenen Standpunkte, von welchen aus die drei Wissenschaften den Instinkt betrachten, sieht Verf. die Ursache der gegenw\u00e4rtigen Verwirrung und der Widerspr\u00fcche, wreiche in der Behandlung dieses Themas selbst bei den hervorragendsten Forschern herrschen. Ihre vorliegende Arbeit bezwreckt, eine eingehende Darstellung des Instinktes vom Standpunkte des Psychologen zu geben, und wTerden zu diesem Zwecke die Arbeiten von Darwin, Romanes, Morgan, Bain, Carpenter, Lehmann, von Hartmann und Volkmann herangezogen.\nDas Ergebniss der Untersuchung ist das folgende : Die Instinkte richten sich auf unbewusste Ziele ; sie sind komplizirter als die Reflexe, weniger regelm\u00e4ssig an Reize gekn\u00fcpft als diese und enthalten als Bestandtheil ein gewisses Bewusstsein. Bez\u00fcglich der Beziehung zwischen Instinkt und Intelligenz wird auf Grund der Ansichten oben genannter Forscher gefolgert, dass mit der Wahrnehmung \u00e4usserer Objekte, innerer Reize oder der eigenen k\u00f6rperlichen Vorg\u00e4nge ohne Zweifel Vorstellungen verkn\u00fcpft sind. Jedoch sind diese unbestimmt, obgleich h\u00e4ufig von starken Gef\u00fchlen begleitet, und zwischen der Wahrnehmung eines gegebenen Objektes und der instinktiven Handlung besteht keine pr\u00e4zise Verkn\u00fcpfung. Die Frage nach der Abh\u00e4ngigkeit des Instinktes vom Willen wird dahin beantwortet, .dass alle Forscher ein aktives Willenselement im Instinkte anerkennen, und dass der Unterschied zwischen den verschiedenen Definitionen des Impulses als gewollte oder unwillk\u00fcrliche Bewegung bei den einzelnen Autoren nur mehr oder weniger scheinbar ist, da auf Grund derselben Definition des Impulses einige Forscher den letzteren als freiwillig, andere dagegen als unfreiwillig bezeichnen. Dem affektiven Elemente des Instinktes endlich, den Gef\u00fchlen und den Affekten, wird von manchen Forschern nur ein geringer Einfluss auf den Instinkt zugeschrieben, w\u00e4hrend wieder andere \u25a0es als ein fundamentales Element betrachten. Schaeeer (Rostock).","page":160}],"identifier":"lit30289","issued":"1898","language":"de","pages":"159-160","startpages":"159","title":"Oswald K\u00fclpe: Zur Lehre von der Aufmerksamkeit. Zeitschr. f. Philos. u. philos. Kritik. 110. Bd. S. 7-39. 1897","type":"Journal Article","volume":"16"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:15:46.977000+00:00"}

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