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{"created":"2022-01-31T12:28:32.454287+00:00","id":"lit30292","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Reddingius, R. A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 16: 188-189","fulltext":[{"file":"p0188.txt","language":"de","ocr_de":"Der Akkommodationsfleck.\nYon\nDr. K. A. Eeddingius (Den Haag).\nDie Tension der Angen scheint beim Nahesehen gr\u00f6sser zu sein, als beim Sehen in die Feme. Ob diese Zunahme von der Kontraktion der Innen- oder der Aussen-Augenmuskeln herstammt, scheint zweifelhaft zu sein. Zu entscheiden w\u00e4re diese Frage durch tonometrische Bestimmungen bei starker Konvergenz, vor und nach Atropineintr\u00e4ufelung.\nPanas sagt1 : \u201eLa part qui revient aux muscles extrins\u00e8ques, plus particuli\u00e8rement \u00e0 ceux de la convergence ne saurait \u00eatre ni\u00e9e. Tous ceux qui se sont livr\u00e9s \u00e0 la tonom\u00e9trie savent que chaque fois que ces muscles se contractent, l\u2019\u0153il, de mou qu\u2019il \u00e9tait, devient momentan\u00e9ment dur et comme glaucomateux, preuve qu\u2019ils excercent une compression sur le contenu du globe.\u201c\nBitzos 2 nennt die erh\u00f6hte Tension beim Sehen in der N\u00e4he eine in jetziger Zeit wohlbekannte Thatsache.\nWeiter finde ich bei Hock3: ,,..........die Kontraktion\nder interioren Augenmuskeln, des Ciliarmuskels und der Irismuskeln haben keinen Einfluss auf die Ver\u00e4nderung des intraokul\u00e4ren Druckes.\u201c\nLandois sagt4: \u201eAkkommodirt man m\u00f6glichst stark gegen eine weisse Fl\u00e4che, so erscheint in der Mitte zuerst ein kleiner, heller, zitternder Schimmer, in dessen Mitte ein rauchbrauner, erbsengrosser Fleck auftaucht. Bringe ich \u00e4usserlich am Bulbus noch einen Druck an, so wird dieser Fleck viel deutlicher. Hat man das Ph\u00e4nomen einmal erkannt, so sieht man nun auch lediglich bei einem Seitendruck am ge\u00f6ffneten Auge mitten im Gesichtsfelde einen helleren Fleck, gleichfalls ein Beweis, dass auch bei Akkommodation der intraokul\u00e4re Druck steigt.\u201c\nAuch von Aubekt wird jener Fleck als Druckph\u00e4nomen betrachtet. 5\nBei m\u00f6glichst starker Akkommodation sind sowohl die in-\n1 Trait\u00e9 d. Malad, d. Yeux. 1894.1, S. 161. 2 Annales d} Oculist. Oktober 1895.\nS. 257. 3 Propaed. d. Augenheilk. 1887. S. 245. 4Lehrbuch d. Physiol, d. M. 1889. S. 883. \u00ea Randbuch d. ges. Augenheilk. 1876. Bd. II, 2, S. 569.","page":188},{"file":"p0189.txt","language":"de","ocr_de":"Der Akkommo dations fleck.\n189\nterioren als die exterioren Augenmuskeln kontrahirt. Ich stellte mir die Frage, ob der sogenannte Akkommodationsfleck vielleicht seine Ursache findet in dem Druck, den die exterioren Augenmuskeln auf den Bulbus aus\u00fcben.\n\u00fcebrigens sehe ich den Akkommodationsfleck ganz anders als Lakdois. Der Fleck besteht hei mir aus zwei Theilen, wovon besonders auf dem rechten Auge bisv/eilen nur der eine gesehen wird. Sie bilden eine Figur die einem Hyperbolen\n\\_\\nkes Au^e\tRechtes Au\u00a3e\n\u00e4hnlich ist. Der Fixationspunkt, der bei mir nicht verfinstert wird, liegt zwischen beiden Theilen, und die Achse hat eine geringe Steigung aus der Horizontalen nach oben und nasal-w\u00e4rts. Auf dem linken Auge besteht ganz dieselbe Figur, nur ist sie etwas deutlicher.\nDruck auf dem Auge macht die (grauen) Flecke deutlicher, und ruft bei mir, wenn nur der eine \u25a0 Theil des Fleckes bemerkbar war, auch den andern Theil hervor. An welcher Stelle auch der Druck auf dem Auge ausge\u00fcbt wird, immer ist der mehr nach unten erscheinende Fleck am deutlichsten. Bisweilen kann ich auch dabei ein pl\u00f6tzliches Verschwinden der Flecke, im selben Tempo als der Pulsschlag, bemerken.\nUm zu entscheiden, ob diese Flecke wirklich durch die Akkommodation entstehen, tr\u00e4ufelte ich beide Augen mit Homatropinl\u00f6sung ein. Da konnte ich nun, auch schon als nur noch eine Parese da war, konstatiren, dass die Flecke, die ich anders leicht bei starker Einspannung auf einem St\u00fcck weissen Papiere hervor-rufen kann, jetzt nicht erschienen und nur durch Fingerdruck hervorzurufen waren. Und doch bekam ich bei dieser starken Einspannung die starke Konvergenz ebenso gut als sonst; nur war dabei sehr eigenth\u00fcmlich, dass das einiger-maassen peinliche Gef\u00fchl, das ich bei dieser starken Einspannung immer wahrnehmen kann, jetzt nicht da war, und dass daf\u00fcr sehr deutlich ein Gef\u00fchl der Machtlosigkeit an die Stelle getreten war.","page":189}],"identifier":"lit30292","issued":"1898","language":"de","pages":"188-189","startpages":"188","title":"Der Akkommodationsfleck","type":"Journal Article","volume":"16"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:28:32.454293+00:00"}