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{"created":"2022-01-31T12:39:11.427479+00:00","id":"lit30303","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kries, v.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 16: 219-220","fulltext":[{"file":"p0219.txt","language":"de","ocr_de":"Li teraturberi ch t.\n219\nund Nabarro, Kiesow und vor Allem von Mosso einer eingehenden Besprechung unterzogen und namentlich auch die durch den Schlaf, den Traum, die psychischen Erregungen etc. bedingten Schwankungen der Gehirntemperatur ber\u00fccksichtigt.\tSchaeeer (Rostock).\nA. K\u00f6nig. Quantitative Bestimmungen an komplement\u00e4ren Spektralfarben.\nSitzungsberichte der k. preuss. Akademie der Wissenschaften. 30. Juli 1896. S. 945\u2014949.\nA. K\u00f6nig. Die Abh\u00e4ngigkeit der Farben- und Helligkeitsgleichungen von der absoluten Intensit\u00e4t. Ebenda. 29. Juli 1897. S. 871\u2014882.\nDie erste Untersuchung K\u00f6nig\u2019s hat eine Pr\u00fcfung der Giltigkeit des HERiNG\u2019schen Begriffs der \u201eWeisswerthe\u201c zum Gegenst\u00e4nde. Dieselben k\u00f6nnen bekanntlich nach Hering ermittelt werden durch die Feststellung der Helligkeitsverh\u00e4ltnisse, in denen die verschiedenen Lichter von einem gut dunkel-adaptirten Auge gesehen werden, wenn man die Intensit\u00e4ten so gering h\u00e4lt, dass keine Farben erkannt werden (die betr. Werthe sind daher vom Ref. als D\u00e4mmerungswerthe bezeichnet worden). Die Abh\u00e4ngigkeit dieser \u201eWeisswerthe\u201c von der Wellenl\u00e4nge war f\u00fcr das benutzte Spektrum (Dispersionsspektrum des Gaslichts) bekannt. K. bestimmt nun andererseits bei hohen Intensit\u00e4ten (Hellbeobachtungen) die Mengen komplement\u00e4rer Lichter, welche einem bestimmten Normalweiss genau gleich erscheinen und zwar f\u00fcr 11 verschiedene Farbenpaare, mit 681,8 und 490,1 pp beginnend bis zu den Paaren 567,9 und 422,2 pu. Das benutzte unzerlegte Vergleichsweise, welches mit gr\u00f6sster Genauigkeit der Farbe des Sonnenlichts gleich gemacht und konstant erhalten wurde, war von einem AuER-Brenner geliefert und in seiner Farbe durch passende Mischung von ammoniakalischer Kupfer-L\u00f6sung und Eosin richtig gestellt. Die Gleichungen wurden auf einem runden Felde von lh0 scheinbarem Durchmesser hergestellt und zwar f\u00fcr eine etwa 3\u00b0 unter dem Fixationspunkt gelegene Stelle des Gesichtsfeldes. Berechnet man nun die \u201eWeisswerthe\u201c f\u00fcr die verschiedenen komplement\u00e4ren Gemische, so zeigt sich, dass dieselben, vom langwelligsten beginnend, nur bis zu dem Paare 588,9 und 484,6 pp etwa konstant bleiben, um von da ab deutlich, zuletzt sogar sehr stark abzunehmen. Verf. folgert hieraus mit Recht, dass Hering\u2019s Lehre von der Weissvalenz und. ihrer Ermittlung durch Dunkelbeobachtungen mit den Thatsachen unvereinbar ist. Der direkte Versuch lehrte auch, dass bei proportionaler Abschw\u00e4chung auf geringste Intensit\u00e4ten die komplement\u00e4ren Gemische sich nicht \u00fcbereinstimmend mit dem unzerlegten Weiss verdunkeln: die langwelligsten Paare verdunkeln sich weniger stark, die kurzwelligsten st\u00e4rker. F\u00fcr jedes Paar liess sich so ein Koeffizient erhalten, mit dem seine Menge multiplizirt werden musste, um dem unzerlegten Weiss wieder gleich zu erscheinen und es wurden auf diese Weise auch direkt die Helligkeiten der komplement\u00e4ren Gemische gefunden, wie sie sich f\u00fcr die Dunkelbeobachtung heraussteilen. Diese nun stehen in sehr guter Uebereinstimmung mit den Werthen, die sich durch Zusammenaddirung der auf die gleiche Weise gefundenen Werthe der einzelnen Bestandtheile ergeben. Das Gesetz der additiven Verkn\u00fcpfung (gleich erscheinende Lichter zusammengef\u00fcgt er-","page":219},{"file":"p0220.txt","language":"de","ocr_de":"220\nLiteraturbericht.\ngeben gleich erscheinende Mischungen) gilt also, solange die Intensit\u00e4ten durchweg so gering bleiben, dass keine Farben bemerkt werden.\nDie zweite Mittheilung K\u00f6niges geht davon aus, dass f\u00fcr Dichromaten die Gleichungen zwischen einem homogenen Licht und einer Mischung eines lang- und eines kurzwelligen Lichtes bei Abschw\u00e4chung ungiltig werden; ein homogenes Licht von gr\u00f6sserer Wellenl\u00e4nge als 486 yu erscheint, wie der direkte Versuch lehrt, deutlich weniger gelb, eines von kleinerer Wellenl\u00e4nge als 479 yy deutlich weniger blau als die Mischung. K. zeigt, wie diese Thatsachen sich durch passende rechnerische Behandlung aus den von Tonn mitgetheilten Zahlen (.Zeitschr. f. Psychol. Bd. VII, S. 279) entnehmen l\u00e4sst. Der Punkt, in dem die Gleichungen (qualitativ ! Ref.) giltig bleiben, l\u00e4sst sich durch graphische Interpolation f\u00fcr die Gr\u00fcnblinden etwa bei 481 um, f\u00fcr die Rothblinden bei 476 y y finden. \u2014 Bei Ausf\u00fchrung des analogen Versuchs mit unzerlegtem Gaslicht und einer Mischung aus rothem Licht (640 yy) und einem k\u00fcrzerwelligen findet sich ein Indifferenzpunkt, wenn das kurzwellige Licht zwischen 495 und 500 y y gew\u00e4hlt wird ; auch dies l\u00e4sst sich aus den ToNN\u2019schen Versuchen entnehmen; der berechnete Indifferenzpunkt k\u00e4me hier auf 501 y y zu liegen.\nK\u00f6nig theilt ferner mit, dass die f\u00fcr das PusKiNjE\u2019sche Ph\u00e4nomen meist als giltig betrachtete Regel, wonach bei Abschw\u00e4chung das Licht k\u00fcrzerer Wellenl\u00e4nge das Uebergewicht \u00fcber das l\u00e4ngerwellige erhalten soll, nicht allgemein zutrifft. Bezeichnet man den relativen Helligkeitswerth bei mittlerer Intensit\u00e4t mit E, den bei sehr geringer Intensit\u00e4t und Dunkeladaptation mit h, so nehmen die Quotienten fh nicht durchweg mit abneh-\n\u00dc\nmender Wellenl\u00e4nge zu, wie es die obige Regel erfordern w\u00fcrde, sondern sie haben etwa bei 470 y a ein Maximum. Bei Vergleichung z. B. zweier Lichter von 420 und 450 y y zeigt daher das PuRKiNjE\u2019sche Ph\u00e4nomen in negativem, jener Regel entgegengesetztem Sinne. Systematische Versuche, die sich auf alle m\u00f6glichen Lichterpaare zwischen 560 und 420 yy erstreckten und deren Ergebnisse zusammengestellt sind, gestatten den Gang der Erscheinungen vollst\u00e4ndig zu \u00fcbersehen. F\u00fcr den gr\u00fcnblinden Beobachter Brodhtjn sind die Resultate einer etwas weniger umfangreichen Reihe ganz die n\u00e4mlichen.\tv. Kries.\nR. Hennig, Die Charakteristik der Tonarten. Berlin, D\u00fcmmler. 1897. 131 S.\nI. Im ersten Abschnitte werden die verschiedenen M\u00f6glichkeiten untersucht, wie eine Tonart einen bestimmten Charakter annehmen kann. Die individuellen Eigenheiten mancher Instrumente, z. B. der Unterschied beim Anschlag der weissen und schwarzen Klaviertasten, der Antheil von leeren Saiten der Violine, der Umfang der menschlichen Stimme, spielen eine zu untergeordnete Rolle, als dass man aus ihnen allgemeine Charaktere einzelner Tonarten ableiten k\u00f6nnte. Charaktere, die mit dem Kamen oder der Art und Anzahl der Vorzeichen einer Tonart in der Vorstellung verbunden sind, k\u00f6nnen nur geringe praktische Bedeutung (f\u00fcr den Komponisten) haben, da sie individuell ganz verschieden sind. Ein allgemeiner, f\u00fcr jedes Instrument und jeden H\u00f6rer Geltung habender Charakter einer Tonart ist nur m\u00f6glich, wenn physiologisch-psychologische Ursachen","page":220}],"identifier":"lit30303","issued":"1898","language":"de","pages":"219-220","startpages":"219","title":"A. K\u00f6nig: Quantitative Bestimmungen an komplement\u00e4ren Spektralfarben. Sitzungsberichte der k. preuss. Akademie der Wissenschaften. 30. Juli 1896. S. 945-949 / A. K\u00f6nig: Die Abh\u00e4ngigkeit der Farben- und Helligkeitsgleichungen von der absoluten Intensit\u00e4t. Ebenda. 29. Juli 1897. S. 871-882","type":"Journal Article","volume":"16"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:39:11.427484+00:00"}