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{"created":"2022-01-31T12:27:48.119912+00:00","id":"lit30327","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Ebbinghaus","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 16: 303-304","fulltext":[{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"\\m\u00e7l Gaugbc\u00bb unterscheidet Sch. prim\u00e4re Neurogliag\u00ffte mid prim\u00e4re Gangliengifte. Erstere, wie z. B. Atropin, f\u00fchren prwi^r zut Ganglien-exzitation, Neiiroglialahmung und Pupillenerweiterungj letztere, wie z. B. Chloroform und Morphium, zur Gangliendepression, \u00fcteurogliareizpng und Pupillenverengerung. In Bezug auf die praktischen Folgerungen, die sich hieraus ergeben, muss auf die Lekt\u00fcre des lesenswerthen Buches selbst verwiesen werden.\tAuelsdorff (Berlin).\nW, H. Howell. A Contribution to the Physiology of Sleep, Based upon Plethysmographie Experiments. Joum. of Experim. Medicine II (3), S. 313\u2014345. 1897.\nUnter mannigfachen vergeblichen Bem\u00fchungen ist es dem Verfasser einigemal befriedigend gelungen, w\u00e4hrend eines mehrst\u00fcndigen normalen Schlafes die Hand und den vorderen Theil des Unterarms in einem Wasserplethysmographen zu halten und so ihre Volumver\u00e4nderungen registriren zu lassen. Die erhaltenen Kurven zeigen \u00fcbereinstimmend, dass von dem Moment ab, wo die Versuchsperson sich zum Schlafen anschickt, das Armvolumen zunimmt, dass diese Zunahme \u00fcber den Eintritt des Einschlafens hinweg gleichm\u00e4ssig andauert und in etwa 1\u2014D/a Stunde nach Beginn des Experiments ihr Maximum erreicht. (Der h\u00f6chste Werth der Anschwellung ist ziemlich betr\u00e4chtlich; er schwankte bei dem der Untersuchung unterworfenen und doch verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig kleinen St\u00fcck des K\u00f6rpers zwischen 8 und 18 ce.). In dem einmal erreichten Zustande gr\u00f6sster F\u00fclle verbleibt der Arm im Grossen und Ganzen, d. h. abgesehen von vielfachen Schwankungen, mehrere Stunden lang. Etwa 1 Stunde vor dem Aufwachen beginnt dann sein Volumen wieder gleichm\u00e4ssig abzunehmen, der Moment des Erwachens ist stets von einem starken weiteren R\u00fcckgang begleitet, und kurze Zeit nachher ist das Armvolumen nahezu wieder zu seinem AusgangswTerth zur\u00fcckgekehrt, w'omit zugleich bewiesen wird, dass die vorherigen Ver\u00e4nderungen nicht durch fehlerhafte Versuchsanordnungen (z. B. Kompression des Armes durch den Apparat) hervorgebraeht sind.\nDaneben zeigen die Kurven nun zahlreiche Schwankungen, bei denen sich 2 Typen unterscheiden lassen. Die einen sind verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig wenig ausgiebig und haben eine grosse Periodizit\u00e4t, etwa von 1 Stunde. Aeussere Ursachen f\u00fcr sie sind nicht aufzufinden. Die anderen Schwankungen sind oft sehr betr\u00e4chtlich, gehen aber ziemlich rasch, in einigen Minuten, vor\u00fcber. Sie koinzidiren durchweg mit \u00e4usserlich wahrnehmbaren Vorg\u00e4ngen, z. B. mit einem unvollst\u00e4ndigen Erwachen des Schl\u00e4fers, oder mit dem Auftreten \u00e4usserer Reize, auch ohne dass diese ein Erwachen herbei-f\u00fchren, oder endlich mit Lagever\u00e4nderungen, Seufzern u. dergl.\nVon Interesse ist ein Vergleich der Armvolumkurve mit den be kannten Kurven (Kohlsch\u00fctter\u2019s u. A.), die die Tiefe des Schlafes durch die Gr\u00f6sse der jeweilig zum Erwecken erforderlichen Reize darstellen. In ihren Anfangstheilen haben beide grosse Aehnlichkeit mit einander : gleich-m\u00e4ssiger Anstieg zu einem nach 1\u2014l1,^ Stunde erreichten Maximum. Im weiteren Verlauf aber gehen sie sehr deutlich verschiedene Wege: das Armvolumen verharrt, wie eben gesagt, l\u00e4ngere Zeit hindurch auf seinem Maximalwerthe, die Tiefe des Schlafes dagegen l\u00e4sst bald nach Erreichung","page":303},{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"304\n'Literaturbericht.\n\u2022\t* r\t*\t*\t\u2022 \u00bb\njenes Werthes wieder nach und ist etwTa 21/2 Stunde nach dem Einschlafen und f\u00fcr den Rest der Nacht nur gering.\nWas die Deutung der gefundenen Resultate betrifft, so nimmt der Yerf. zun\u00e4chst an, dass die Zunahme des Armvolumens vorwiegend auf einer Erschlaffung der Hautgef\u00e4sse und also auf einer gr\u00f6sseren Blutf\u00fclle der Haut beruhe. Dadurch werde eine verh\u00e4ltnissm\u00e4ssige Blutleere der inneren Organe, namentlich aber des Gehirns herbeigef\u00fchrt, und die weitere Folge dieser An\u00e4mie der Hirnrinde sei das Herabsinken der psychischen Prozesse unter die Schwelle des Bewusstseins. In Verbindung mit diesen Vorstellungen entwickelt er dann eine zusammenh\u00e4ngende physiologische Theorie des Schlafes, die mit \u00e4lteren Mosso\u2019schen Anschauungen verwandt ist. Ihren Hauptpunkt bildet die Annahme, dass das allgemeine vasomotorische Centrum, das w\u00e4hrend des Wachens in ununterbrochener Th\u00e4tigkeit gehalten werde, sich allm\u00e4hlich ersch\u00f6pfe und in seiner Leistungsf\u00e4higkeit nachlasse. Ist diese Ersch\u00f6pfung sehr gross, so h\u00f6rt die Funktion des Zentrums schliesslich auf, und es kommt zu jener eben erw\u00e4hnten Erschlaffung der Hautgef\u00e4sse und An\u00e4mie der Hirnrinde trotz des Fortbestehens sinnlicher und geistiger Reize : der Mensch schl\u00e4ft ein mitten in einer noch von ihm verlangten Leistung. Bei geringeren Graden der Ersch\u00f6pfung tritt eine solche Wirkung erst ein, wenn der weitere Einfluss \u00e4usserer und innerer Reize nach M\u00f6glichkeit eingeschr\u00e4nkt wird, wie wir es mit unseren Vorbereitungen zum Schlaf zu thun pflegen.\tEbbinghaus.\nO. S. Sheebington. Ott Reciprocal Action in the Retina as Studied by means of Some Rotating Discs. The Journal of Physiology. Vol. XNI, Nr. 1, S. 33-54. 1897.\nS. delinirt retinale \u201eInduktion\u201c als Beeinflussung eines Retinalpunktes (im weiteren Sinne d. h. inkl. zugeh\u00f6rigem zentralen Apparat) nicht nur durch einen gegenw\u00e4rtigen Reiz, sondern auch durch n\u00e4chstvorhergehende und in n\u00e4chster Nachbarschaft spielende Prozesse. Er stellt sich die Aufgabe, diese doppelte Beeinflussung \u2014 die bekanntlich zu den Erscheinungen des successiven und simultanen Kontrastes f\u00fchrt \u2014 an rotirenden Scheiben zu beobachten. In der Vorrede diskutirt S. die wesentlichsten bisher \u00fcber Verschmelzungsgeschwindigkeit, Beleuchtung etc. gewonnenen Erfahrungs-thatsachen und zieht aus ihnen einige Bedingungen, die erf\u00fcllt sein m\u00fcssen, um keine Beobachtungsfehler zu machen. Sowohl bez\u00fcglich dieser Details wie besonders die Zeichnung der verschiedenen Scheiben muss \u2014 da diese -Referate keine Abbildungen enthalten, auf das Original verwiesen werden. Das Wesentliche bei s\u00e4mmtlichen von S. angegebenen Scheiben ist, dass bei ihrer Rotation 2 oder mehr Ringe erscheinen, die nach physikalischen Gesetzen gleiches Licht aussenden, bei rascher Rotation auch gleich aus-sehen, bei langsamer Umdrehung aber ungleich scheinen und zwar entweder so, dass sie von verschiedenem Farbenton sind oder so, dass der eine Ring flimmert und der andere schon homogen aussieht. Darnach unterscheidet 8. zwischen Induktionsflimmern und Induktionskontrast;","page":304}],"identifier":"lit30327","issued":"1898","language":"de","pages":"303-304","startpages":"303","title":"W. H. Howell: A Contribution to the Physiology of Sleep, Based upon Plethysmographic Experiments. Journ. of Experim. Medicine II (3), S. 313-345. 1897","type":"Journal Article","volume":"16"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:27:48.119917+00:00"}