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{"created":"2022-01-31T14:25:22.955514+00:00","id":"lit30329","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kiesow, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 16: 306-308","fulltext":[{"file":"p0306.txt","language":"de","ocr_de":"306\tLiteraturbericht.,\ngegen\u00fcber rage ein ebenso grosser kleiner weisser Bogen in das Schwarz, Dann enth\u00e4lt dieser Ring nat\u00fcrlich ebenso wie die ganze Scheibe 180\u00b0 Schw. und 180\u00b0 W. Trotz dessen flimmert bei nicht rascher Rotation in der Richtung des Uhrzeigers der Ring, w\u00e4hrend die Scheibe schon homogen grau aussieht. Bei Umkehr der Richtung schwindet dieser Unterschied. Der Einfluss der lokalen Induktion, der darin besteht, dass die vorgeschobenen Zinken einen physiologisch h\u00f6heren Schwarz- resp. Weisswerth haben als das andere SchwTarz oder Weiss, ist nat\u00fcrlich bei beiden Drehungsrichtungen vorhanden; hier muss also noch ein anderer Faktor wirksam sein. Noch besser ist Fig. 6, in der die lokale Induktion v\u00f6llig beseitigt ist, da sie sich in den beiden Ringen gegenseitig paralvsirt; denken wir uns diese Scheibe vor uns liegend, so sehen wir eine rechte weisse und eine linke schwarze H\u00e4lfte. Symmetrisch zu der vertikalen Trennungslinie liegen nah am Oberrande der Scheibe zwei gleiche, kleine Kreisfl\u00e4chen, die rechte schwarz, die linke schwarz. \u2014 Unter dem Mittelpunkte, jedoch diesem n\u00e4her liegen zwei eben solche nur etwas kleinere Kreise. Somit geben bei Rotation die oberen Kreise einen Aussenring, die unteren einen \u00fcbrigens, schm\u00e4leren Innenring. Wird die Richtung des Uhrzeigers innegehalten, so flimmert der innere l\u00e4nger, resp. (bei h\u00f6herer Geschwindigkeit) sieht heller grau aus. Es ist also wesentlich, ob das \u201ephysiologisch hellere\u201c Weiss (n\u00e4mlich der kleine Kreis auf schwarzem Grunde) dem gew\u00f6hnlichen Weiss vorangeht oder folgt. In ersterem Falle wird st\u00e4rkere Gesammtwirkung erzielt. S. erinnert an die bekannte Thatsache, dass die Empfindlichkeit f\u00fcr Weiss (resp. Schwarz) w\u00e4hrend einer Periode weisser Reizung allm\u00e4hlich sinkt, aber eine wirkliche Erkl\u00e4rung weiss er nicht zu geben. Die von ihm gezeichnete Erregungskurve (Fig. 7) hat nur den Werth einer graphisch dargestellten Hypothese.\nEs sei noch erw\u00e4hnt, dass S. bei einem Theil seiner Scheiben (leider nicht zu ersehen, ob bei allen) durch einen Schirm, dessen Oeffnungen nur gerade die Ringe (also ohne Umgebung) sehen Hessen, stets Gleichheit der Ringe erhielt, eine werthvolle Kontrolle f\u00fcr die tliats\u00e4chliche Wirkung der Induktion.\tA. Crzellitzer (Strassburg i. Eisass),\nG. Ovio. Fenomeni della fatica oculare. ArcUvio di ottalmologia. Vol. IV, S. 277\u2014296 und S. 360\u2014382. 1897.\nDer Yerf. berichtet \u00fcber eine Anzahl interessanter Yersuche, die er (zum gr\u00f6ssten Theile an sich selbst, zum Theil auch an Dr. Marigo) \u00fcber die okul\u00e4re Erm\u00fcdung anstellte. Die von ihm behandelten Fragen betreffen die Erm\u00fcdungserscheinungen, welche bei den assoziirten Bewegungen der Konvergenz und der Akkommodation, ferner bei seitlichen Bewegungen des Auges, bei der Fixation des Blicks (im direkten wie im indirekten Sehen) und bei Einengung des Gesichtsfeldes auftreten.\nIm ersten Falle bastand die Yersuchsanordnung im Wesentlichen darin, dass der Yerf. schwarze Punkte der B\u00fcRCHARDTSchen Tafeln, welche in zwei verschiedenen Abst\u00e4nden vom Auge angebracht waren, in regelm\u00e4ssigem Rhythmus von 1 Sek. abwechselnd fixirte, bis die Erm\u00fcdung in","page":306},{"file":"p0307.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n307\u2019\nirgend welcher Weise zum Vorschein kam. Im zwreiten Falle benutzte der Verf. die SNELLEN\u2019schen Tafeln. Bei der Besprechung der dritten Versuchs* reihe diskutirt Ovio die schon von Fick und G\u00fcbbeb (Ueb. Erholung der Netzhaut. A. f. O. XXXVI. 2), sowie auch von Helmholtz beobachtete Erscheinung, dass die bereits eingetretene Erm\u00fcdung durch geringe Bewegungen des Auges wieder zum Verschwinden gebracht werde und die, von Hebino (Ueb. Erholung und Erm\u00fcdung des Sehorgans. A. f. O. XXXII, 3) dagegen erhobenen Einw\u00e4nde. Er f\u00fchrt aus, dass die Versuche von Fick und G\u00fcbbeb wohl \u201eihre schwache Seite\u201c h\u00e4tten, dass sie aber durch die von Hebino im entgegengesetzten Sinne angestellten Versuche nicht ung\u00fcltig w\u00fcrden und dass die Thatsaehe als solche bestehen bleibe; Der Aufmerksamkeit glaubt der Verf. bei der Entstehung der Erm\u00fcdungserscheinung nur eine sekund\u00e4re Bedeutung zuschreiben zu d\u00fcrfen, er sieht die Hauptursache f\u00fcr das Auftreten derselben in der Fixation des Blickes selbst. Verwandt wurden unter Anderem weisse Karten auf schwarzem Grunde (FECHNEB\u2019sches Ph\u00e4nomen), sowie Farben, die ebenfalls auf schwarzem Grunde nach ihrer Ordnung im Spektrum angebracht waren. In der letzten Versuchsreihe behandelt der Verf. die bekannte F\u00f6BSTE\u00df\u2019sche Verschiebung der Gesichtsfelder, die Versuche selbst wurden hier mittelst des Perimeters angestellt. Ebenso wmrden die MABx\u2019schen Scheiben, sowie die Do\u00df\u2019schen Tafeln verwandt.\nDie vom Verf. gefundenen Resultate sind nach den oben erw\u00e4hnten Versuchsreihen geordnet (vom Verf. der Arbeit nachgestellt) die folgenden:\nA.\t\u201e1. Bei den rhythmischen Bewegungen der Konvergenz und der Akkommodation tritt die Erm\u00fcdung der Akkommodation fr\u00fcher ein als die der Konvergenz.\n2.\tBei kontinuirlicher Spannung (d. betr. Muskel) zeigt sich die Er1 m\u00fcdung der Konvergenz fr\u00fcher als die der Akkommodation.\n3.\tBei der Akkommodation offenbart sich die Erm\u00fcdung in einer Verlangsamung der betreffenden Bewegungen (torpore nei suoi movimenti) und einem Sichentfernen des (d. Auge) n\u00e4chstbefindlichen Punktes.\n4.\tDie bei der Konvergenz auf tretende Erm\u00fcdung endigt mit einer \u00fcberwiegenden Ersch\u00f6pfung der Abduktoren, es entsteht Diplopie, mit der sich Akkommodationsl\u00e4hmungen verbinden.\u201c\nB.\t,,1- Bei SeitwT\u00e4rtsbewegungen ist die Erm\u00fcdung um so st\u00e4rker, je gr\u00f6sser die Exkursion ist.\n2.\tDie Erm\u00fcdung wird verst\u00e4rkt, wenn die Akkommodation hinzutritt.\n3.\tBei lateralen Bewegungen tritt eine st\u00e4rkere Erm\u00fcdung ein, wenn die Augen nach oben und unten schief gestellt sind, als wrenn man dieselben horizontal stellt. Bei der schiefen Augenstellung erm\u00fcdet die nach oben mehr, als die nach unten.\n4.\tSowohl bei horizontaler wie bei schiefer Augenstellung folgt die Erm\u00fcdung der Reihenfolge, in welcher der Blick best\u00e4ndig seitw\u00e4rts gerichtet wrard.\u201c\nC.\t\u201e1. Fixirt man lange Zeit eine weisse Oberfl\u00e4che, so verdunkelt sich diese allm\u00e4hlich, die Verdunkelung nimmt bis zu dem Grade zu, dass sie bei sp\u00e4rlicher Beleuchtung schwarz erscheint.\n20*","page":307},{"file":"p0308.txt","language":"de","ocr_de":"Lriteraturbericht.\n2.\tFixirt man lange Zeit eine schwarze Figur auf weissein Grunde, so wird dieselbe allm\u00e4hlich so undeutlich, dass mau ihre Form nicht mehr zu unterscheiden vermag.\n3.\tFixirt man lange Zeit die Spektralfarben, so mengen sich dieselben in derselben Weise wie bei Abnahme des Lichtes.\n4.\tFixirt man lange Zeit Streifen von kolorirtem Papier auf schwarzem Grunde, so gehen diese Farben, mit Ausnahme des Gelb, in \u00e4hnlicher Weise ineinander \u00fcber, letzteres wird und bleibt weiss. Die \u00fcbrigen Farben vermischen sich allm\u00e4hlich mit dem Schwarz.\n5.\tIm indirekten Sehen treten die Erm\u00fcdungserscheinungen beim Fixiren um so schneller auf, je mehr die Peripherie der Retina beeinflusst wird.\n6.\tBeim indirekten Sehen tritt die Erm\u00fcdung fr\u00fcher ein, wenn der Gegenstand unbeweglich ist, als wenn er bewegt wird; wenn der Gegenstand schnell bewegt wird, erscheint dieselbe fr\u00fcher, als wenn er sich langsam bewegt.\n7.\tFarbige Gegenst\u00e4nde erm\u00fcden mehr als weisse, wenigstens sind die Erm\u00fcdungserscheinungen bei den ersteren leichter wahrnehmbar als bei den zweiten.\n8.\tDie verschiedenartige Gr\u00f6sse der Versuchsgegenst\u00e4nde scheint auf die Weise des Auftretens der Erm\u00fcdungserscheinungen beim indirekten Sehen keinen modifizirenden Einfluss zu haben.\n9.\tBei Benutzung von farbigen Objekten treten die Erm\u00fcdungserscheinungen im indirekten Sehen zuerst beim Gr\u00fcn, dann beim Blau und sodann beim Roth auf. Beim Gelb tritt die Erm\u00fcdung freilich fr\u00fcher auf als beim Roth, aber dieselbe schreitet bei jenem schneller fort als bei diesem.\u201c\nD. \u201e1. Mit einem weissen Versuchsobjekt gelingt es mir nicht, Erm\u00fcdungserscheinungen hervortreten zu lassen.\n2.\tBei Anwendung farbiger Objekte erh\u00e4lt man Erm\u00fcdungserscheinungen sowohl am horizontalen Meridian, wo sie sich am deutlichsten an der Temporalseite zeigen, als auch am vertikalen, wo sie am auffallendsten an der unteren Seite hervortreten.\n3.\tBei Andwendung farbiger Gegenst\u00e4nde offenbart sich die Erm\u00fcdung durch die Einengung des Gesichtsfeldes in folgender Reihenfolge : Blau )> Gelb )> Roth O Gr\u00fcn.\u201c\nF. Kiesow (Turin).\nMatte und Schultes. Beitrag zur normalen Bestimmung der H\u00f6rsch\u00e4rfe.\nArch. f. OhrenJie\u00fck. Bd. 42 S. 275 u. 276. 1897.\nDie Verf. pr\u00fcften in einem 50 m langen Exerzierschuppeii die H\u00f6rsch\u00e4rfe an 2 Kompagnien Soldaten mittelst Fl\u00fcstern von Zahlen. Es ergab sich unter gleichzeitiger Ber\u00fccksichtigung fr\u00fcherer Untersuchungen an Schulkindern, dass \u201ef\u00fcr den Ablauf des ersten bis zum dritten Dezennium, eine H\u00f6rsch\u00e4rfe von 35\u201440 m (bei mittelstarkem Fl\u00fcstern) sicherlich nicht zu hoch gegriffen\u201c ist.\tSchaefer (Rostock).","page":308}],"identifier":"lit30329","issued":"1898","language":"de","pages":"306-308","startpages":"306","title":"G. Ovio: Fenomeni della fatica oculare. Archivio di ottalmologia. Vol. IV, S. 277-296 und S. 360-382. 1897","type":"Journal Article","volume":"16"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:25:22.955520+00:00"}