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{"created":"2022-01-31T15:41:28.515176+00:00","id":"lit30348","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Umpfenbach","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 16: 430","fulltext":[{"file":"p0430.txt","language":"de","ocr_de":"430\nLitera turberich t.\nH\u00f6sel. Assoziation und Lokalisation. Allg. Zeitschrift f\u00fcr Psychiatrie. Bd. 54. S. 323-336. 1897.\nDie durch Fritsch, Hitzig, Munk, Fermer u. \u00c0. bestimmten Sinnes-centren (Flechsig) lassen den gr\u00f6ssten Theil der Gehirnoberfl\u00e4che frei, welche wiederum Flechsig f\u00fcr die Assoziationseentren in Anspruch nimmt. Wie Goltz gegen die Lokalisation der Sinnescentren Front macht, so Wernicke und Sachs gegen die Assoziationseentren. Die assoziativen Vorg\u00e4nge sind gebunden an Ganglienzellen und Nervenfasern und an das Vorhandensein von den spezifischen Endorganen unserer Sinne. \u00bb Leber das \u201eWie\u201c des assoziativen Vorganges wissen wir bisher nur sehr wenig. Das Experiment lehrt nichts \u00fcber den biologischen Vorgang der bei Beizung der psychomotorischen Zone z. B. bewirkt, dass eine bestimmte Extremit\u00e4t in Aktion versetzt wird. Wir wissen nur, dass Projektionsfasern die Sinnescentren mit den Sinnesapparaten, und dass die kortikalen Felder unter einander mittelst Assoziationsfasern verkn\u00fcpft sind. Ueber die Funktionen dieser beiderlei Fasern wissen wir fast nichts. Unter Heranziehung der Lehre von Hering von der Kraft der Lichtwelle auf die Zapfen der Betina stellt H. den Satz auf: \u201eDie lebendige Kraft jedes auf ein Sinnesorgan einwirkenden physikalischen oder chemischen Eeizes muss in eine andere umgesetzt, verwandelt, transformirt werden, ehe sie auf das Nervensystem des Weiteren einwirken kann.\u201c Nun sind die Nervenfasern aber anscheinend morphologisch und chemisch unter sich gleich. Verschieden sind in Bau und Zusammensetzung nur die Ganglienzellen. Dies l\u00e4sst darauf sehliessen, dass das Gesetz der Transformation der Beize den Zweck hat, alle die verschiedenartigen, physikalischen und chemischen Beize, die unser Nervensystem treffen, in einem einheitlichen, homologen, dem ganzen leitenden Nervensystem ad\u00e4quaten Beiz umzusetzen. \u2014 Diese Transformation geschieht bereits an der Peripherie. Der. transformirte Beiz kann dann auf jeder Nervenfaser weiter geleitet werden. Im Gehirn werden dann diese Beize regulirt und assoziirt. Daf\u00fcr sind die verschiedenen Ganglienzellen da. Damit w\u00fcrde aber wahrscheinlich gemacht, dass das ganze centrale Nervensystem an den Assoziationsvorg\u00e4ngen Theil nimmt, und letztere nicht nur an die Binde gebunden sind. \u2014 Die Centralwindungen sind weder psychomotorisch noch psychosensoriell. Die motorischen Nerven sind nicht motorisch. Der Muskel ist nur motorisch. Der Nerv bringt den obengenannten ad\u00e4quaten Beiz zum Muskel, wo dieser Beiz in eine anders erscheinende Kraftquelle, in die Muskelzuckung umgesetzt wird. Der sog. motorische Nerv dient nur zur assoziativen Verkn\u00fcpfung der von den verschiedenen kortikal und subkortikal gelegenen Punkten ausgehenden homologen Beizzust\u00e4nde. Das ganze Nervensystem mit Ausnahme unserer peripheren Sinnesapparate ist Assoziationsorgan, und Assoziationsleistungen entstehen \u00fcberall da, wo \u00fcberhaupt Nervenbahnen existiren, demnach sowohl in der kortikalen, subkortikalen Centren, wie in den Sinnes- und Assoziationseentren Flechsig\u2019s, und alle Fasern, periphere, Projektions-, Kommiss\u00e4ren-, Assoziationsfasern sensu proprio nehmen lebhaften Antheil an den Assoziationsvorg\u00e4ngen.\nUmpfenbach.","page":430}],"identifier":"lit30348","issued":"1898","language":"de","pages":"430","startpages":"430","title":"H\u00f6sel: Assoziation und Lokalisation. Allg. Zeitschrift f\u00fcr Psychiatrie. Bd. 54. S. 323-336. 1897","type":"Journal Article","volume":"16"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:41:28.515182+00:00"}