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{"created":"2022-01-31T12:33:36.717698+00:00","id":"lit30350","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Marbe, Karl","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 16: 431-432","fulltext":[{"file":"p0431.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n431\nF. Dimmer. Zur Lehre vom Astigmatismus, v. Graefe\u2019s Archiv f. Ophthalm.\nBd. 43 (3) S. 613\u2014642. 1897.\nD. giebt einen Ueberblick \u00fcber die neueren sich mit der Form der Cornea besch\u00e4ftigenden Arbeiten, im besonderen die Untersuchungen Sulzer\u2019s, der in Abrede stellt, dass die Form der Cornea die eines Ellipsoides sei. Sodann theilt D. zwei Beobachtungen von Astigmatismus mit, der ophthal-mometrisch, ophthalmoskopisch, skiaskopisch und durch subjektive Pr\u00fcfung festgestellt wurde. Es handelte sich um eine starke Dissymetrie im Sinne Sulzer\u2019s, d. h. eine ungleiehm\u00e4ssige Abnahme der Corneakr\u00fcmmung in den Hauptmeridanen ; besonders in dem einen Falle war die Abweichung von der Norm stark ausgepr\u00e4gt, indem die st\u00e4rkste Kr\u00fcmmung und der st\u00e4rkste Astigmatismus in den inneren und unteren Theilen der Cornea vorhanden war. W\u00e4hrend S\u00fclzer bei dieser Vereinigung von starkem Astigmatismus mit starker Dissymetrie durch Zylinderkorrektion gew\u00f6hnlich wenig befriedigende Resultate erzielte, war in D.\u2019s F\u00e4llen die Korrektion eine gute, \u201ees gen\u00fcgt eben, dass durch eine, wenn auch nicht in der Gesichtslinie gelegene Stelle der Cornea brauchbare Bilder auf der Netzhaut entworfen werden\u201c. W\u00e4hrend in diesen beiden F\u00e4llen die Sehst\u00f6rung in der abnormen Corneakr\u00fcmmung ihre ausreichende Erkl\u00e4rung findet, glaubt D. in f\u00fcnf weiteren Beobachtungen, bei welchen der subjektive Astigmatismus st\u00e4rker als der objektive war, einen Linsenastigmatismus0 annehmen zu m\u00fcssen, der in der Mehrzahl der F\u00e4lle auf st\u00e4rkerem Brechungszustande im horizontalen als im vertikalen Meridian beruhte, d. h. vier Mal perverser, ein Mal normaler Natur war. Es stimmt dieses mit Javal\u2019s, Schi\u00f6tz\u2019 und Chibret\u2019s Ansichten \u00fcberein, welche im Gegensatz zu S\u00fclzer das Vorhandensein eines Linsenastigmatismus und zwar meist perverser Natur f\u00fcr erwiesen halten.\tAbelsdorff (Berlin).\nW. FI. R. Rivers. pe Photometry of Coloured Paper. Journal of Physiology.\nVol. XXII, S. 137-145. 1897.\nVerf. hat sich die Aufgabe gestellt, die Ergebnisse mehrerer farbenphotometrischer Methoden zu vergleichen. Seine sehr werthvollen Versuche besch\u00e4ftigen sich mit der Band-, Flimmer- und Pupillenmethode.\nDas vom Verf. als Bandmethode bezeichnete Verfahren beruht auf Thatsachen, auf welche zuerst Jastrow (Americ. Journ. of Psych. IV, 2, S. 198 ff. Referat s. diese Zeitschr. V, 337 f.) die Aufmerksamkeit gelenkt hat. Wenn man vor einer homogen erscheinenden rotirenden Scheibe, die aus einem grauen und einem farbigen Sektor besteht, einen horizontal gerichteten d\u00fcnnen Stab in einer der Scheibe parallelen Ebene schnell auf und ab bewegt, so erscheinen im Allgemeinen hinter dem Stab farbige und gr\u00e4uliche (durch Kontrast gef\u00e4rbte) B\u00e4nder ; dieses Ph\u00e4nomen bleibt jedoch aus, wenn das graue und das farbige Papier gleiche Helligkeit haben. Um also die Helligkeit eines farbigen Papieres nach der Bandmethode zu bestimmen, braucht man nur dasselbe auf dem Farbenkreisel der Reihe nach mit verschiedenen grauen Papieren zu kombiniren und dasjenige Grau zu suchen, bei welchem das fragliche Ph\u00e4nomen ausbleibt.\nVerf. und ein anderer Beobachter (Gr\u00fcnbaum) bestimmten nun die Helligkeit der zehn RoTHE\u2019schen Farbenpapiere nach der beschriebenen","page":431},{"file":"p0432.txt","language":"de","ocr_de":"432\nLiteratur bericht.\nMethode. Als graue Fl\u00e4chen dienten 22 gleichfalls von Rothe gelieferte graue Papiere, die sich jedoch im Laufe der Untersuchung wegen ihrer Farbigkeit und weil sie keine kontinuirliche Reihe bildeten nicht als besonders praktisch erwiesen. Die grauen Papiere nach der Methode des Referenten (s. diese Zeitschr. XII, 62 f.), welche dem Verf. offenbar nicht bekannt geworden ist, h\u00e4tten beliebige Kontinuirlichkeit und sehr grosse Farblosigkeit gew\u00e4hrt; sie h\u00e4tten dadurch die Arbeit des Verf. vereinfacht und seine Ergebnisse genauer gemacht.\nDieselben Farbenpapiere wurden dann nach der von Rood (Americ. Journ. of science. XXVIII [1884], S. 173 ff.) erfundenen, von Schenck (Pl\u00fcger\u2019s Arch. LXIV, S. 607 ff. ; Referat s. diese Zeitschr. XIII, S. 371 f.) modifizirten und vom Verf. gleichfalls verbesserten Flimmermethode bestimmt.\nDie Pupillenmethode, welche auf Gorham {Proc. Roy. Soc. 1884, XXXVII, S. 425) und Sachs {Arch. f. Ophth. XXXIX, Abth. 3, S. 108ff.) zur\u00fcckgeht, wurde vom Verf. in drei verschiedenen Formen zur Anwendung gebracht, bei denen es sich immer darum handelt, dasjenige Grau zu finden, welches derselben Pupillengr\u00f6sse entspricht, wie die zu bestimmende farbige Fl\u00e4che. Die Pupillengr\u00f6sse wurde mit Gorhams Pupillometer gemessen.\nDie der Arbeit beigegebenen Tabellen zeigen im Allgemeinen gute Uebereinstimmung zwischen den Ergebnissen der Band- und Flimmermethode. F\u00fcr Roth war die Differenz der Resultate beider Methoden am gr\u00f6ssten : f\u00fcr diese Farbe wurde ein viel gr\u00f6sserer Helligkeitswerth erzielt, wenn sie nach der Flimmermethode, als wenn sie nach der Bandmethode bestimmt wurde. Die Ergebnisse der Pupillenmethode weichen von denen der beiden anderen Methoden erheblich ab. Besonders ergaben die langwelligen Farben geringere Werthe als wenn sie nach der Flimmer- und Bandmethode gemessen wurden.\nEndlich verglich Verf. seine Ergebnisse mit denjenigen anderer Beobachter, die gleichfalls mit den RoTHE\u2019schen Farbenpapieren gearbeitet hatten, mit den Beobachtungen, die Schenck nach der Flimmermethode angestellt hatte, mit den von Martius mitgetheilten Ergebnissen seiner Naehbildmethode, mit den direkten Beobachtungen von Schenck und Hering und mit den HERiNo\u2019schen Beobachtungen der Weissvalenz. Alle diese Beobachtungen zeigen (auch abgesehen von den Weissvalenzversuchen) bei freilich theilweiser Uebereinstimmung erhebliche Abweichungen unter sich und Verschiedenheiten von den RivEKs\u2019schen Ergebnissen.\nKarl Maebe (W\u00fcrzburg).\nJ. B. Haycraet. Luminosity and Photometry. Journal of Physiology. Vol. XXI.\nS. 126\u2014146. 1897.\nVerf. weist darauf hin, dass mit der Variation der Lichtst\u00e4rke nicht nur intensive, sondern vielfach auch qualitative Empfindungs\u00e4nderungen Vorkommen. Mit Ber\u00fccksichtigung dieser Tliatsache will Verf. die isothro-matische und die heteroehrome Photometrie studiren.\nBei der ersten bestimmen wir wie viel mal so stark eine Lichtquelle ist als eine andere. Diese Photometrie ist daher rein physikalischer Art. Unter \u201eheterochromer Photometrie\u201c fasst man zwei ganz verschiedene Dinge zusammen, die Messung der Energie verschiedenfarbiger Lichter (Langley)","page":432}],"identifier":"lit30350","issued":"1898","language":"de","pages":"431-432","startpages":"431","title":"W. H. R. Rivers: The Photometry of Coloured Paper. Journal of Physiology. Vol. XXII, S. 137-145. 1897","type":"Journal Article","volume":"16"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:33:36.717708+00:00"}