Open Access
{"created":"2022-01-31T16:20:30.508573+00:00","id":"lit30368","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schultze, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 16: 453","fulltext":[{"file":"p0453.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turbericht.\nnach identisch, aber, was die Verfasser \u00fcbergehen, in Vielem auch sehr verschieden, wie gerade diese Analyse zeigt.\nP. Mentz (Leipzig)-\nKraeft Ebing. Arbeiten ans dem Gesammtgebiete der Psycho- nnd Neuropathologie. II. Heft. Leipzig A. Barth 1897. 215 S.\nDas zweite Heft enth\u00e4lt ausser einer Eeihe kleinerer Arbeiten und Gutachten, \u2014 haupts\u00e4chlich aus dem Gebiete des Hypnotismus, der Nerven-und R\u00fcckenmarkskrankheiten \u2014, einen ausf\u00fchrlichen Bericht \u00fcber die Vort\u00e4uschung organischer Erkrankungen des Nervensystems durch Hysterie. Von allgemeinem Interesse ist die erste Abhandlung der Aetiologie der progressiven Paralyse, wobei ja leider die Syphilis die Hauptrolle spielt. Krafft-Ebing geht dabei n\u00e4her auf die sozialen Sch\u00e4den der Jetztzeit ein. Wer w\u00e4re wohl berufener dazu als er?\tTJmpfenbach.\nPaul Sollier. G\u00e9n\u00e8se et nature de Fhyst\u00e9rie. Recherches cliniques et exp\u00e9rimentales de psycho-physiologie. Paris, F\u00e9lix Alcan. 1897.\nIn zwei umfangreichen B\u00e4nden legt S. die Ergebnisse von Untersuchungen nieder, die er auf Anregung von Charcot hin unternommen hat; dieser forderte ihn vor mehreren Jahren auf, sich mit der Therapie der Hysterie zu besch\u00e4ftigen ; um aber den Auftrag zu erf\u00fcllen, musste S. sich ein Bild \u00fcber das Wesen der von ihm zu behandelnden Krankheit machen; was er in der Literatur vorfand, sagte ihm wenig zu, und so sah er sich gen\u00f6thigt, sich die n\u00f6thigen Unterlagen selbst zu schaffen. Das von ihm benutzte Material ist in zwanzig ausf\u00fchrlich mitgetheilten Krankengeschichten niedergelegt ; sie f\u00fcllen den ganzen zweiten Band (333 Seiten !).\nAls maassgebend f\u00fcr den Begriff der Hysterie betrachtet er die ihr zu Grunde liegende physische St\u00f6rung ; er schaltet den Begriff der Hysterie als den einer eigenen Krankheit aus und nennt hysterisch alles das, was sich auf eine besondere St\u00f6rung der Funktion des Gehirns zur\u00fcckf\u00fchren l\u00e4sst; er vergleicht diese mit einem Zustande von Bet\u00e4ubung, einem mehr oder minder tiefen Schlafe; er spricht geradezu von \u201evigilambules\u201c und setzt die hysterischen in Parallele zu den Somnambulen. Hat sich der Zustand entwickelt, so ist die Th\u00e4tigkeitj des Gehirns ver\u00e4ndert, und diese Ver\u00e4nderung zeigt die hysterischen Erscheinungen. Je nachdem welche Centren betroffen sind, ob alle oder nur einzelne, ob auf einmal oder nacheinander, ob vor\u00fcbergehend, oder dauernd, ist das Krankheitsbild ein verschiedenes.\nEr bespricht auch die St\u00f6rungen der Sinnesorgane, besonders die der Augen; er unterscheidet motorische St\u00f6rungen (L\u00e4hmungen und Kr\u00e4mpfe), sensible (An\u00e4sthesie der Konjunktiva und Cornea) und sensorielle; eingehend behandelt er die Einengung des Gesichtsfeldes und die St\u00f6rungen des Farbensehens bezw. Farbenblindheit. Er weist nach, dass sich auch f\u00fcr diese Erscheinungen wie f\u00fcr die anderen von ihm einzeln besprochenen Symptome der Hysterie seine Auffassung von dem Wesen der Hysterie als zutreffend erweist, dass es vor Allem zur Erkl\u00e4rung der hysterischen Ph\u00e4nomene nicht unbedingt der bisher beliebten Einschaltung des psychischen Faktors bedarf.\tE. Schultze (Bonn).","page":453}],"identifier":"lit30368","issued":"1898","language":"de","pages":"453","startpages":"453","title":"Paul Sollier: G\u00e9n\u00e8se et nature de l'hyst\u00e9rie. Recherches cliniques et exp\u00e9rimentales de psycho-physiologie. Paris, F\u00e9lix Alcan. 1897","type":"Journal Article","volume":"16"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:20:30.508579+00:00"}