Open Access
{"created":"2022-01-31T12:27:54.404101+00:00","id":"lit30433","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Cohn, J.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 17: 155-156","fulltext":[{"file":"p0155.txt","language":"de","ocr_de":"LiUraturbei'ich t.\n155\nzwischen dem st\u00e4rkeren Schlag und der st\u00e4rkeren Reaction ausbildet, eine Beeinflussung erf\u00e4hrt.\n777. Judgment.\nNach des Verfassers Ansicht ist es vortheilhaft, das Urtheil lediglich als eine von den verschiedenen Arten des Reagirens aufzufassen, die auf einen Reiz hin m\u00f6glich sind. Unser einziges objectives Kriterium daf\u00fcr, oder besser, was wir damit meinen, dafs ein Unterschied richtig aufgefafst worden ist, sei, dafs das Subject darauf richtig reagirt. Nun g\u00e4be es sehr verschiedene Arten des Reagirens auf einen Unterschied, und f\u00fcr jede mag die Unterschiedsschwelle anders liegen. Die fr\u00fchere Psychologie gehe von der Annahme aus, dafs, wenn zwei Reize vorliegen, es nur einen Sinn g\u00e4be, in dem sie verschieden sind, also auch nur einen Weg, auf dem diese Verschiedenheit vom Subjecte ausgedr\u00fcckt werden k\u00f6nne. Die Frage sei gewesen: Wie grofs mufs diese bestimmte Verschiedenheit sein, um als solche zu erscheinen? Bei weiterem Vorschreiten der Methoden jedoch habe es sich gezeigt, dafs eine \u201eebenmerkliche\u201c Verschiedenheit eine ganze Anzahl von Dingen bedeuten k\u00f6nne, je nach dem, was als Ausdruck des Urtheils angesehen, d. h. welche Reactions weise gerade in Betracht gezogen wird. Aber nicht nur k\u00f6nne ein und derselbe Unterschied merklich sein oder nicht, sondern f\u00fcr jede bestimmte Art von Merklichkeit k\u00f6nne ein Unterschied merklich sein oder nicht, je nach dem, was wir unter \u201eUnterschied\u201c verstehen. Der Unterschied im Allgemeinen mag bereits merklich sein an einem Punkte, an dem die besondere Art des Unterschieds noch unmerklich ist; und diese wiederum mag merklich sein oder nicht, je nach der rein psychischen Vorbereitung des Subjectes.\nDie Versuche, die der Verfasser, von den eben citirten theoretischen Anschauungen ausgehend und zu ihnen wieder zurtickf\u00fchrend, unternommen hat, sind in ihren Ergebnissen von deren Haltbarkeit ziemlich unabh\u00e4ngig. Sie zeigten im Wesentlichen Folgendes : Die Empfindlichkeit gegen Unterschiede steht in umgekehrtem Verh\u00e4ltnifs zur Anzahl der m\u00f6g* liehen Urtheile; ferner: Das allgemeine Urtheil \u00fcber Verschiedenheit \u00fcberhaupt hat eine niedrigere Schwelle als das durch die Art der Verschiedenheit speciflcirte.\tWitasek (Graz).\nJ. McCrea and H. J. Pbitchard. The Validity of the Psychophysical Law for the Estimation of Surface-Magnitudes. Amer. Joum. of Psych. VIII, 4, S. 494-505. 1897.\nDie Untersuchung wurde in Kibschmann\u2019s Laboratorium zu Toronto mit dem schon von Quantz benutzten Apparat (Referat: diese Zeitschrift XD, 78) so angestellt, dafs die eine von zwei mit kreisf\u00f6rmigen Oeffnungen versehenen Scheiben feststand, die andere zur Ver\u00e4nderung der scheinbaren Gr\u00f6fse vom Auge entfernt resp. ihm gen\u00e4hert werden konnte. Die Sch\u00e4tzungsgenauigkeit ist sehr grofs ; f\u00fcr Gesichtswinkel von weniger als 1\u00b0 blieb die mittlere Variation stets unter 1'. f\u00fcr Gesichtswinkel bis zu 1\u00b045\u2018 \u00fcberschritt sie nie 1J 20\". Die Resultate zeigen keine genaue Best\u00e4tigung des WEBER\u2019schen Gesetzes, aber eine gewisse Ann\u00e4herung an dasselbe.","page":155},{"file":"p0156.txt","language":"de","ocr_de":"156\tLiteratur bericht\nMit wachsender Gr\u00f6fse wird der procentual zum Reiz gerechnete mittlere Fehler kleiner aber doch lange nicht in dem Maafse, als der Reiz w\u00e4chst Wenn die Vergleichsscheibe dem Auge n\u00e4her ist, als die Normalscheibe, wird sie untersch\u00e4tzt, wenn sie ferner ist, \u00fcbersch\u00e4tzt. Im allgemeinen wird die bewegliche Vergleichsscheibe untersch\u00e4tzt.\nJ. Cohn (Freiburg i. B.J.\nD. E. Philipps. Genesis of lumbor-Formf. Amer. Journ. of Psych. VIII, 4.\n506\u2014527. 1897.\nDie Arbeit enth\u00e4lt die Resultate einer an recht vielen Kindern und Erwachsenen vorgenommenen Befragung \u00fcber Diagramme f\u00fcr die Zahlenreihe, die Monate, die Wochentage etc. Es best\u00e4tigt sich auch hier wieder, dafs die Diagramme meist in fr\u00fchem Lebensalter entstehen, ja bei einzelnen soll ihre Bildung der Erlernung des Lesens vorangegangen sein. Die Diagramme sind den damit Behafteten meist n\u00fctzlich und stellen nur eine besonders ausgebildete Form der allverbreiteten Symbolisirung abstracter Verh\u00e4ltnisse durch Repr\u00e4sentativ-Vorstellungen dar. Viel Licht auf die Entstehung der Diagramme wirft die Arbeit nicht. Der Begriff der Gef\u00fchls-Association (Gef\u00fchlsanalogie nach W\u00fcndt) wird falsch erkl\u00e4rt, wenn Ph. sagt, sie sei die allgemeine F\u00e4rbung, welche jede Empfindung jeder andern gleichzeitig erzeugten giebt, gleichviel wie andersartig (heterogeneous) diese sei. Flournoy, auf den Ph. sich hier bezieht, sagt (Les ph\u00e9nom\u00e8nes de synopsie 1893 S. 20) Geftiblsassociation sei diejenige Association, welche weder durch qualitative Aehnlichkeit, noch durch h\u00e4ufiges Zusammentreffen zweier Empfindungen im BewufBtsein, sondern durch Analogie ihres Gef\u00fchlscharakters entstehe. Ich erw\u00e4hne das, weil die Neigung, einmal festgesetzte Termini mifszu verstehen und umzudeuten, gerade in der Psychologie sehr sch\u00e4dlich wirkt. Hennig's werthvolle Mittheilung \u00fcber die Entstehung seines Diagrammes (diese Zeitschrift X, 183) ist von Ph. leider nicht benutzt worden.\t*\tJ. Cohn (Freiburg i. B.).\nErnest H. Lindley. A. Study \u00abf Puzzles with SpecUl Eefereuce to tho\nPsychology of Mental Adaptation. Amer. Joum. of Psych. VIII, 4, S. 431\u2014493.\n1897.\nDas englische Wort \u201epuzzle\u201c ist nicht ganz leicht zu \u00fcbersetzen. Unser \u201eR\u00e4thsel\u201c hat meist einen engeren Sinn. Denn \u201epuzzle\u201c umfafst auch die Rathespiele, Schachaufgaben, mechanischen Spielereien u. s. w. Wollen wir das Wort \u201eR\u00e4thsel\u201c in diesem Umfange gebrauchen, so m\u00fcssen wir f\u00fcr die gew\u00f6hnlich so bezeichnete Unterart eine Zusammensetzung, etwa \u201eWortr\u00e4thsel\u201c (englisch: riddle) anwenden. Lindley definirt \u201epuzzle\u201c S. 443 als ein Problem, das nach Gegenstand oder Methode der gew\u00f6hnlichen Erfahrung eines gegebenen Individuums fern liegt, und dessen L\u00f6sung lediglich um ihrer selbst willen, nicht wegen irgend welcher anderer Interessen gesucht wird. Durch die zweite Bestimmung f\u00e4llt das R\u00e4thsel unter den Oberbegriff des Spiels. Es ist das wichtigste Spiel des Intellects.\nLindley beginnt seine Arbeit mit einer biologischen Er\u00f6rterung, in welcher er \u2014 wesentlich im Ansclilufs an Groos \u2014 das Spiel als eine","page":156}],"identifier":"lit30433","issued":"1898","language":"de","pages":"155-156","startpages":"155","title":"J. McCrea and H. J. Pritchard: The Validity of the Psychophysical Law for the Estimation of Surface-Magnitudes. Amer. Journ. of Psych. VIII, 4, S. 494-505. 1897","type":"Journal Article","volume":"17"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:27:54.404106+00:00"}