The Virtual Laboratory - Resources on Experimental Life Sciences
  • Upload
Log in Sign up

Open Access

E. W. Scripture: The New Psychology. With 124 illustrations. (Bd. XXIII von "The Contemporary Science Series". Edited by Havelock Ellis). London, W. Scott. 1897. XXIV u. 500 S.

beta


JSON Export

{"created":"2022-01-31T12:31:07.937874+00:00","id":"lit30445","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Cohn, J.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 17: 273-275","fulltext":[{"file":"p0273.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n273\nschem und Psychischem. Sein Ausgangspunkt ist augenscheinlich die grofse Einheit alles Organischen. Da der K\u00f6rper nach ihm auch dort, wo kein Bewufstsein vorhanden ist, von der Psychade bestimmt wird, so erh\u00e4lt der Begriff der Psychade bedenkliche Aehnlichkeit mit dem der Lebenskraft.\nMan sieht, dafs Sch.*b Ansichten manche Verwandtschaft mit den Gedanken eine? Aristoteles, Leibniz, Lotse haben. Doch wird Lotze seltsamer Weise nicht erw\u00e4hnt. Man wird aber wohl schon aus dem Bef erat erkennen, wie vielen Einw\u00e4nden diese Aufstellungen unterliegen, wie wenig sie sogar in sich widerspruchslos zusammenstimmen. Eine Discussion der erkenntnifstheoretischen Grundfragen fehlt ganz, was bei einem Manne, der sich mehrfach als Verehrer Kant\u2019s bekennt, verwunderlich ist.\tJ. Cohn (Freiburg i. B.).\nE. W. Scripture. The lew Psychology. With 124 illustrations. (Bd. XXIII von \u201eThe Contemporary Science Series\u201c. Edited by Havelock Ellis). London, W. Scott. 1897. XXIV u. 600 S.\nSchipture will in diesem Buche, wie er in der Vorrede sagt, zeigen, was die neue Psychologie ist. Unter \u201eneuer\u201c Psychologie versteht er im Wesentlichen die Resultate der exakteren messenden, statistischen und experimentellen Methoden, die seit einem Menschenalter in diese Wissenschaft eingef\u00fchrt worden sind. Scr. f\u00fchrt nun seinen Plan so aus, dafs er zun\u00e4chst die Methoden: Beobachtung, Statistik, Messung, Experiment bespricht, dann die Resultate unter den drei Hauptabschnitten Zeit, Energie, Raum darstellt und endlich in einem \u201eVergangenheit und Gegenwart\u201c \u00fcberschriebenen Abschnitt eine kurze Geschichte der experimentellen Psychologie anf\u00fcgt.\nDer Standpunkt des Buches ist empirisch und streng psychologisch. Von nerven- und gehirnphysiologischen Er\u00f6rterungen h\u00e4lt der Verf. sich ebenso fern wie von einer Besprechung der grundlegenden psychologischen Begriffe. Die m\u00f6glichen psychophysischen Hypothesen werden nur ganz kurz und gelegentlich S. 150 ff. aufgef\u00fchrt und alle skeptisch abgelehnt. Auch in dem Capitel \u00fcber Messung wird nicht gesagt, was eigentlich in der Psychologie gemessen wird. Es war eben augenscheinlich die Hauptabsicht des Verfassers, alles rein Theoretische, was etwa von einem Anh\u00e4nger der modischen rein empirischen Richtung als scholastisch gescholten werden k\u00f6nnte, fortzulassen. Von diesem Standpunkte aus begreift man auch die Haupteintheilung nach den Gesichtspunkten \u201eZeit, Energie, Raum\u201c. Scr. wollte sich nicht mit Eintheilungsfragen aufhalten und griff so zu Rubriken, die der Physik entlehnt sind und daher den Eindruck des Festen, Bestimmten, \u00fcber alle Diskussion Erhabenen hervorbringen. Wenn man dann zusieht, wie der Stoff unter diese Categorien vertheilt ist, so erkennt man, dafs es nur eine ganz \u00e4ufserliche Rubricirung, keine innerliche systematische Anordnung des Stoffes ist. Unter \u201eZeit\u201c ist Zeitauffassung, Rhythmus, Ged\u00e4chtnifs, Association, unter \u201eEnergie\u201c neben den Experimenten \u00fcber Arbeitsf\u00e4higkeit und Erm\u00fcdung auch Widerstands- und Schwerewahrnehmung, Gewichtheben, Druck, Schmerz, Ge-\nZeitschrift flir Psychologie XVII.\t18","page":273},{"file":"p0274.txt","language":"de","ocr_de":"274\nf\u00fchle, Ton tmd Farbe abgehandelt. Innerhalb des so gekennzeichneten Rahmens leistet das Bnch sehr Verdienstliches. Es ist in der That h\u00f6chst belehrend, einmal die wesentlicheren Resultate des experimentellen Forschen8 h\u00fcbsch f\u00fcr sich zu haben. Die frische Darstellung wird dem Anf\u00e4nger Lust zu weiterem Arbeiten geben und der ferner Stehende, insbesondere der Naturforscher wird aus dem Buch eine gute Uebersicht gewinnen k\u00f6nnen. Ein Umstand, der vielleicht nicht in jeder Beziehung ein Vorzug ist, macht das Buch auch dem deutschen Psychologen werth-voll. Es bevorzugt n\u00e4mlich \u00dcberall die im Yale*Laboratorium von Sceiptcbi und seinen Sch\u00fclern gemachten Arbeiten und \u00fcberhaupt die amerikanischen Publikationen. Dadurch kann das Buch eine n\u00fctzliche Erg\u00e4nzung zu anderen Compendien werden. Auch die von Sca. eingef\u00fchrten Apparate sind vielfach beschrieben und abgebildet.\nDas wirklich empirische, streng psychologische Vorgehen des Verfassers ist sicher f\u00fcr eine solche Uebersicht sehr angemessen, jedenfalls den gebr\u00e4uchlichen hirnphysiologischen Phantastereien weit vorzuziehem Aber diese Art der Stoffbehandlung hat doch auch einen grofoen Nachtheil: die Ziele des Forschens entschwinden dem Auge, man sieht nicht immer, was denn schliefslich erreicht werden soll. Durch gelegentliche praktische Anwendungen, die mehrfach sehr geschickt herangezogen werden, wird dieser Mangel mehr verdeckt als gehoben. Doch er liegt vielleicht in der Wahl des Themas. Bedenklicher scheint mir, dais Sca., der doch der Exactheit der \u00e4ufseren H\u00fclfsmittel so viel Aufmerksamkeit schenkt, so wenig Gewicht auf das . entscheidendste Forsch ungsmittel, das Begriffsmaterial und seinen sprachlichen Ausdruck legt. Ich will damit nicht sagen, dafs er hierin l\u00e4ssiger verf\u00e4hrt, als viele Andere. Aber gerade ein zur Einf\u00fchrung dienendes Buch h\u00e4tte auf die Wichtigkeit der sprachlichen und begrifflichen Darstellungsmittel entschieden hinweiseu m\u00fcssen.\nSchliefslich seien noch ein Paar Einzelheiten heransgehoben. An wichtigeren experimentellen Forschungen, die in dem Buche ausgelassen wurden, fielen mir Bttrarie Ged\u00e4chtnifsstudien, insbesondere die treffliche. Monographie \u00fcber Wunderrechner und Schachspieler, Kiesow\u2019s Geschmacks* versuche und die Arbeiten \u00fcber Farbencontrast und Nachbilder auf. Seit sam ber\u00fchrt es, dafs die Farbenempfindung ganz im Amschlufs an die HELMHOLTz\u2019sche Theorie, ohne Erw\u00e4hnung der abweichenden Anschauungen dargestellt ist. Allerdings erkl\u00e4rt Scr. in der Vorrede, dafs er keine vollst\u00e4ndige Darstellung geben wolle, aber die erw\u00e4hnten Auslassungen scheinen mir sehr wichtige Forschungsgebiete zu bezeichnen. Am Platze w\u00e4re wohl auch die gr\u00fcndlichere Analyse des zweifelhaften aber oft unentbehrlichen Forechungsmittels der Enqu\u00eate durch pers\u00f6nliche Nachfrage und Fragebogen gewesen, etwa an der Hand der besseren Arbeiten \u00fcber Doppelempfindungen (vision color\u00e9e etc.) und Diagramme (number-forms etc.) [Arbeiten von Fechneb, Galton, Bleuler und Lehkann, Flournoy etc.]. Der begrenzte Nutzen und die vielen Gefahren der Methode h\u00e4tten gerade Scripture, der solche Dinge mit so viel Gewandtheit darzustellen weifs, einen guten Stoff geboten. Witmer\u2019s Curve \u00fcber die Resultate seiner ex-perimentah\u00e4sthetischen Versuche ist S. 309 einfach abgedruckt. Hier h\u00e4tte","page":274},{"file":"p0275.txt","language":"de","ocr_de":"Litei'aturbericht.\n275\nK\u00fclpe\u2019s Kritik (Grundrifs der Psychologie \u00a7 35, 6, S. 241) dem Verfasser zeigen k\u00f6nnen, dafs diese Methoden zur Gewinnung absoluter Lust- und Unlustwerthe untauglich sind. An der Beweiskraft seiner Versuche \u00fcber mittelbare Associationen scheint Sca. trotz der von M\u00fcnsterberg und Smith ge\u00fcbten Kritik festzuhalten.\tJ. Cohn (Freiburg i. B.).\nDavid G. Ritchie. The Relation of Logic to Psychology. Philos. Rev. V (6),\nS. 585\u2014600. 1896. VI (1), S. 1\u201417. 1897.\nTheod. Elsenhaxs. D\u00fb Yerh&ltaifs der Logik zur Psychologie. Zeitschr. f.\nPhilos. u. phil. Ent. Bd. 109, S. 195-212. 1896.\nDie Ausf\u00fchrungen Ritchie\u2019s sind Consequenzen von drei Grunds\u00e4tzen: 1. Das Princip des Widerspruchs und auch der complexere Satz vom ausgeschlossenen Dritten, der allgemeine Ausdruck des fundamentalen Strebens des Denkens (interessirten oder ausgebildeten Denkens, wie man hinzuf\u00fcgen k\u00f6nnte) nach widerspruchsloser Einheit und Uebereinstimmung seiner Resultate unter einander, stellen, diesem ihrem Wesen entsprechend, nicht nur die praktisch wichtigsten Principien der Logik dar, sondern bestimmen ebendeshalb auch Arbeitsweise, Zusammenhang und demnach auch Abgrenzung der Logik gegen Nachbargebiete. 2. Die Aufgabe der Logik ist, wie weiter hieraus folgt, die Analyse des vollkommen durchgearbeiteten oder doch als solches vorzustellenden Denkens. Dem letzten Zwecke von Wissenschaft \u00fcberhaupt entsprechend hat sich 3. das Denken durchaus auf die Wirklichkeit zu beziehen und thut dieses auch, wenn auch diese \u201eWirklichkeit\u201c in letzter Hinsicht doch bereits als theoretische Verarbeitung oder Bruchst\u00fccke einer solchen gelten mufs. Aus diesen Grunds\u00e4tzen ergeben sich als Folgerungen unter steter Ber\u00fccksichtigung der erkenntnifs-theoretischen Seite (im weiteren Sinne des Wortes):\nDer Syllogismus stellt, wie aus dem ersten dieser Grunds\u00e4tze hervorgeht, durch die in ihm nothwendig enthaltene Combination, die sich auch sprachlich in dem Syn- und dem Con- (bei Conclusio) ausdr\u00fcckt, wie nach Aristoteles das Erschliefsen von etwas Neuem dar. Dies ist nach Verf. besonders deutlich in dem concreten Falle des unzweideutigen Errathens eines Geheimnisses durch von verschiedenen Seiten her gebrachte Pr\u00e4missen. Auch umgekehrt durch Auffassung des Syllogismus andererseits als zur\u00fcckgehender Durchpr\u00fcfung eines bereits vorhandenen Satzes h\u00e4tte Verf. dies best\u00e4tigen k\u00f6nnen. In Bezug auf den dritten der Ausgangss\u00e4tze wird die Auffassung des Aristoteles in seiner \u201eersten Analytik\u201c als nach-ahmenswerth hingestellt. Gerade die Vernachl\u00e4ssigung dieser Schrift hat die Logik, in Folge von Uebersch\u00e4tzung des ersten der obigen S\u00e4tze und* der extensiven Auslegung des Urtheils (Umfang = Quantit\u00e4t), zu den Ein seitigkeiten der blofs formalen Behandlungsweise gef\u00fchrt und so von dei Wirklichkeit entfernt. Doch gewinnt auch diese mathematische Beh\u00e4nd lungsweise bei richtiger Grundauffassung nach Verf. ihre Berechtigung Aus jedem der Ausgangss\u00e4tze folgt ferner, dafs man \u201euniversale\u201c Urtheile zum mindesten als logisches Postulat, wenn auch nicht als empirische Realit\u00e4t annehmen mufs, und man dieselben daher strenge in der Praxis von blofs \u201ecollectiven\u201c Urtheilen scheiden mufs. Diese, wie hieraus\n18*","page":275}],"identifier":"lit30445","issued":"1898","language":"de","pages":"273-275","startpages":"273","title":"E. W. Scripture: The New Psychology. With 124 illustrations. (Bd. XXIII von \"The Contemporary Science Series\". Edited by Havelock Ellis). London, W. Scott. 1897. XXIV u. 500 S.","type":"Journal Article","volume":"17"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:31:07.937880+00:00"}

VL Library

Journal Article
Permalink (old)
http://vlp.uni-regensburg.de/library/journals.html?id=lit30445
Licence (for files):
Creative Commons Attribution-NonCommercial
cc-by-nc

Export

  • BibTeX
  • Dublin Core
  • JSON

Language:

© Universitätsbibliothek Regensburg | Imprint | Privacy policy | Contact | Icons by Font Awesome and Icons8 | Powered by Invenio & Zenodo