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{"created":"2022-01-31T15:10:15.195253+00:00","id":"lit30455","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 17: 283","fulltext":[{"file":"p0283.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht\n283\nJ. v. Uexkcll. Ueber Reflexe bei den Seeigeln. Zeit sehr. f. Biol. N. F. Bd. XVI (Jubelband zu Ehren von W. K\u00fchke), S. 298\u2014318. 1897.\nDerselbe. Vergleichend sluesphyslologbche Untersuchungen. II. Der Schatten als Reis f\u00fcr Gentrostephanus longispinns. Ebenda S. 318\u2014339. 1897.\nDie Seeigel besitzen ein Nervensystem, das \u201eauch nicht den geringsten Ansatz zu einer h\u00f6heren Organisation mit Ueber- und Unterordnung der Centren zeigt. Eine gleichm\u00e4fsige Masse von Nerven und Ganglienzellen ist \u00fcberall vertreten, wo Reflexe ausgel\u00f6st werden, und jeder Reflex ist dem anderen gleichwerthig und von ihm unabh\u00e4ngig.\u201c Als Grundph\u00e4nomene gewisser Ganglienzellen ergeben sich der physiologischen Analyse: Tonuserregung, Tonushemmung und Reiztibertragung. Besonders interessant ist, dafs schwache und starke Reize, auf dieselbe K\u00f6rperstelle ausge\u00fcbt, vielfach entgegengesetzte Wirkungen haben. So werden beispielsweise die Saugf\u00fcfse nach einer geringen Reizung ausgestreckt, nach einer kr\u00e4ftigen eingezogen. Soll man hierin ein Analogon dazu erblicken, dafs der positive Chemotropismus der Pilzsporen jenseits einer gewissen Reizgr\u00f6fse in negativen umspringt, und zu \u00e4hnlichen Erscheinungen bei den Amoeben?\nDer Seeigel Centrostephanus longispinus ist in mehrfacher Beziehung lichtempfindlich. So reagirt er auf pl\u00f6tzliche Beschattung mit einer Stachelbewegung. Augen oder augen\u00e4hnliche Organe sind nicht nachzuweisen, dagegen m\u00fcssen specifische Opticusfasem vorhanden sein, deren Aufnahmeorgane auf dem ganzen Thier zerstreut liegen. Die Untersuchung macht es \u00fcberdies wahrscheinlich, dafs ein im Lichte sich zersetzender Stoff, der \u201eSeeigelpurpur\u201c den Nervenreiz abgiebt; ein abschlie\u00dfendes Ur-theil ist aber zur Zeit noch nicht m\u00f6glich. \u2014 Den Schlufs der Abhandlung bildet eine Fortsetzung der Polemik gegen Nagel (vgl. diese Zeitschr. Bd. 12, S. 95).\tSchaefer (Rostock).\nM. Ebebson. Ueber colorirten Geschmack. Wiener medicinischc Presse. 38. Jahrgang, Nr. 49. 1897.\nVerfasser berichtet \u00fcber eine Selbstbeobachtung, nach welcher bei ihm seit Jahren constant das Kosten einer S\u00e4ure die Empfindung des Blauen, das Schmecken einer bitteren Substanz die Empfindung einer rothen oder gelben Farbe hervorruft ; umgekehrt ist stets der Anblick einer blauen Farbe mit der Empfindung einer S\u00e4ure verbunden. Diese Eigen-th\u00fcmlichkeit ist so stark ausgepr\u00e4gt, dafs es dem Verfasser gen\u00fcgt, an etwas Saures zu denken (z. B. an Essig), um sofort die Sensation einer intensiv blauen Farbe zu erhalten. Verfasser kn\u00fcpft an diese Selbstbeobachtung die Frage, \u201eob nicht die Geschmacksempfindungen sich in eine solche Scala bringen liefsen, wTie sie f\u00fcr Farben aufgeetellt wurde, und weiter, ob es nicht eigentlich nur einen einzigen Geschmack giebt, der von unseren sensiblen Nerven verschieden empfunden wird, je nachdem die darin enthaltenen Reizstoffe quantitativ vertreten sind.\u201c\nTheodor Heller (Wien).","page":283}],"identifier":"lit30455","issued":"1898","language":"de","pages":"283","startpages":"283","title":"J. v. Uexk\u00fcll: Ueber Reflexe bei den Seeigeln. Zeitschr. f. Biol. N. F. Bd. XVI (Jubelband zu Ehren von W. K\u00fchne), S. 298-318. 1897 / Derselbe. Vergleichend sinnesphysiologische Untersuchungen. II. Der Schatten als Reiz f\u00fcr Centrostephanus longispinus. Ebenda. S. 318-339. 1897","type":"Journal Article","volume":"17"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:10:15.195259+00:00"}