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{"created":"2022-01-31T15:08:04.020615+00:00","id":"lit30465","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Nagel, W. A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 17: 286-287","fulltext":[{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"286\nLiteraturbericht,\nferner zu dem auffallenden Ergebnifs, dafis die R\u00f6NTOEx-Strahlen Lichtempfindungen hervorzurufen im Stande sind. Dafs diese Wahrnehmung nicht schon fr\u00fcher gemacht wurde, liegt nach Ansicht der Verf. an der Beschaffenheit der Apparate. W\u00e4hrend in der Regel mit einem etwa 3 cm Schlagiveite entsprechenden Vacuum gearbeitet wurde, betrug die Schlagweite der von ihnen benutzten R\u00f6hre 5,5\u20148 cm.\nCowl konnte diese Versuche nicht best\u00e4tigen. Ein Theil der in natur* wissenschaftlichen Beobachtungen ge\u00fcbten Entersucher konnte nur subjective Lichterscheinungen wahrnehmen. Bei einem anderen Theile traten aber unzweideutige Lichterscheinungen auf, dieselben bestanden in einem intermittirenden Aufleuchten, dessen Uebereinstimmung mit den Oeffnungs-inductionsschl\u00e4gen festgestellt wurde.\tAbelsdorff (Berlin).\nW. Krause. Die Farbenemplndnng des Amphioxus. Zoologischer Anzeiger.\nNr. 548, S. 513 - 515. 1897.\nSchon vor l\u00e4ngerer Zeit (Intern. Monatsschr. f. Anatomie. 1888 Bd. V, S. 132) hat der Verf. darauf aufmerksam gemacht, dafs beim Amphiorus (Branchiostomum lanceolatum) dasselbe Pigment, welches im Augenfleck vorhanden ist, sich l\u00e4ngs des R\u00fcckenmarkes mehr oder weniger weit distalw\u00e4rts erstreckt. Wegen seines chemischen Verhaltens hat er damals dieses Pigment in Analogie zum Sehpurpur, Sehblau genannt und dem Amphioxus Lichtempfindung mittels seines ganzen R\u00fcckenmarks EUgeschrieben. Diese Ansicht findet der Verf. nun bei neueren Versuchen best\u00e4tigt, indem das ruhig liegende Thier einen pl\u00f6tzlichen Satz macht, sobald mittels einer Convexlinse Sonnenlicht auf die distale H\u00e4lfte des R\u00fcckenmarks concentrirt. W\u00e4rmewirkungen k\u00f6nnen, wie der Verf. glaubt, nicht dabei betheiligt sein, weil auch Lichtstrahlen, die eine dickere Wasserschicht (3\u20144 cm) passirt haben, dieselbe Reaction ausl\u00f6sen. Wirkung des Lichtes auf die Hautnerven kann auch nicht die Ursache sein, weil z. B. bei Belichtung der Schwanzspitze, die kein Pigment und keine Ganglienzellen des R\u00fcckenmarks, wohl aber sehr viele Hautnerven enth\u00e4lt, keine derartige Reaction auf tritt.\nFerner wurden noch Versuche dar\u00fcber angestellt, ob der Amphioxus etwa Vorliebe f\u00fcr Licht irgend welcher bestimmter Farbe besitzt und dem zu Folge Wasserbeh\u00e4lter, die mit einem solchen Lichte durchleuchtet sind, anderen vorzieht. Es zeigte sich davon keine Spur.\nBei dieser Gelegenheit m\u00f6chte ich noch die pers\u00f6nliche Bemerkung machen, dafs die von dem Verf. benutzte Uebereinanderschichtung von gef\u00e4rbten L\u00f6sungen zur Erzeugung von ann\u00e4hernd monochromatischen Lichtern zuerst von H. Landolt angewandt ist, nicht von mir, wie der Verfasser zu glauben scheint.\tAbthub K\u00f6nig.\nH. Stark. Ein Beitrag inr Lehre tob der Farbenblindheit. Inaug.-Dissertation,\nFreiburg 1897.\nVerf., ein Dichromat vom Typus der Deuteranopen (Gr\u00fcnblinden) hat unter v. Kries Leitung sein Farbensystem mittels des HEucHOLTz\u2019schen Farbenmischapparates untersucht. Zun\u00e4chst wurden bei helladaptirtem Auge Gleichungen mit hoher Lichtintensit\u00e4t hergestellt zwischen Mischungen","page":286},{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturberieht\n287\nvon 645 up (gelbroth), and 460,8 pp (blau) einerseits und 21 Punkten eines Dispersionsspectrums von Gaslicht andererseits. Das Gesichtsfeld wurde etwas kleiner als 2\u00b0 gew\u00e4hlt und streng fixirt. Die hierbei erhaltenen Roth- und Blauwerthe, in Tabelle und Curve wiedergegeben, stimmen gut mit den vom Ref. (mit v. Kries) mitgetheilten. Der Gipfel der Rothcurve liegt bei 603 pp, die Blauwerthe erreichen erst bei 636 pp eine mefs-bare Gr\u00f6fse, bei 469 pp ihren Gipfel. Ueber 460,8 pp hinaus im Blau konnte Verf. nicht mehr beobachten. Verf. hat ferner f\u00fcr 22 Punkte eines Spectrums (zwischen 656 und 436 pp) die D\u00e4mmerungswerthe homogener Lichter bestimmt. Die erhaltene Curve stimmt im Wesentlichen mit der des Ref. ebenfalls \u00fcberein, wenn auch das Maximum etwas gegen das Roth hin verschoben ist (bei 552 pp) und die Curve im Gr\u00fcn etwas weniger steil abf\u00e4llt, was z. T. auf die Ungenauigkeit der schwierigen Messungen zur\u00fcckzuf\u00fchren sein mag. In einer weiteren Tabelle und Curve stellt Verf. die so gewonnenen D\u00e4mmerungswerthe der homogenen Lichter und die D\u00e4mmerungswerthe der ihnen je hell\u00e4quivalenten Roth-Blaugemische nebeneinander. Dabei zeigt sich wiederum, dafs in diesen Hellgleichungen die beiden verglichenen Lichter aufserordentlich stark verschiedenen D\u00e4mmerungswerth haben. Weiterhin er\u00f6rtert Verf. noch die Frage, ob die verschiedene Lage des Curvengipfels der D\u00e4mmerungswerthe bei ihm und Bei auf eine geringe Verschiedenheit der Sehorgane zur\u00fcckzuf\u00fchren sei; Parallelversuche machen dies einigermaafsen wahrscheinlich. Die Gr\u00f6fse des fovealen Feldes, auf welchem auch bei Dunkeladaptation und starker Helligkeitsverminderung die Hellgleichungen noch gelten, bestimmte Verf. an einem Tag im Mittel zu 42,6 mm, an einem anderen zu 33,8 mm, proji-cirt auf eine Entfernung von 1 m. W. A. Nagel (Freiburg i. Br.).\nC. j. Lechnbb. Abnorme willk\u00fcrliche Augenbewegungen. v. Grabfe's Archiv f. Ophthalmologie, Bd. XLIV, S. 596\u2014613. 1897.\nLbchner gelang es durch Uebung, das rechte Auge allein einw\u00e4rts zu bewegen, indem er zuerst bei verdecktem rechten Auge seinen Finger und dann am Finger vorbei einen Punkt in der Ferne fixirte. In noch h\u00f6herem Grade zeigte das Verm\u00f6gen einseitiger willk\u00fcrlicher Augenbewegung ein Patient, Stud, med., welcher seit Kindheit mit dem linken Auge ausw\u00e4rts schielte. Derselbe konnte letzteres willk\u00fcrlich nach aufsen und innen bewegen, ohne dafs am rechten Auge eine Aenderung der Accommodation eintrat. Wurde das linke Auge jedoch zu fixiren verhindert, so fiel es sofort in Strabismus divergens zur\u00fcck. Trotzdem liefe sich zeigen, dafs auch hier das HERiNG\u2019sche Gesetz der gleichm\u00e4fsigen Innervation beider Augen G\u00fcltigkeit hatte. Aus der Beobachtung der Scheinbewegungen und der Reaction der Pupille ergab sich, dafs die scheinbare Adduction des einen Auges durch eine Adduction beider und gleichzeitige seitliche Bewegung beider Augen nach der Seite des still stehenden zu Stande kommt. Ebenso besteht die Abduction des einen Auges aus der Abduction beider Augen mit gleichzeitiger seitlicher Bewegung nach der Seite des sich bewegenden Auges.\tAbelsdorff (Berlin).","page":287}],"identifier":"lit30465","issued":"1898","language":"de","pages":"286-287","startpages":"286","title":"H. Stark: Ein Beitrag zur Lehre von der Farbenblindheit. Inaug.-Dissertation, Freiburg 1897","type":"Journal Article","volume":"17"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:08:04.020621+00:00"}