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{"created":"2022-01-31T12:41:30.374088+00:00","id":"lit30526","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Wreschner, Arthur","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 17: 463-464","fulltext":[{"file":"p0463.txt","language":"de","ocr_de":"Li tera turbericht.\n463\nL. G. Bibch. Distraction by Odors. Anteile. Journ. of Psychol IX (1), S. 45\u201455.\n1807.\nDie Ablenkung der Aufmerksamkeit geschah f\u00fcr Feststellung der Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Intensit\u00e4ten des Fallphonometers (Methode der r. und f. F\u00e4lle) durch nach dem ersten Schalle applicirte Geruchsreize. Die Zusammenstellung der Wirkungen erfolgte auf Grund der Abweichungen des Procentsatzes der richtigen F\u00e4lle bei Anwendung der Ablenkung gegen\u00fcber dem normalen Procentsatz. Mit Ber\u00fccksichtigung der Aussagen ergiebt sich: Sie sind am gr\u00f6fsten bei sehr bekannten und daher st\u00e4rker reproductiven Ger\u00fcchen, sodann bei unbekannten und dadurch die Aufmerksamkeit in Anspruch nehmenden Ger\u00fcchen, sodann bei leicht erkennbaren und vertrauten Ger\u00fcchen, deren Erkennen die Vorstellung herbeif\u00fchrt, als w\u00e4re der eigentliche Versuch bereits vor\u00fcber. Die Tabellen S. 46 und 52 sind f\u00fcr weitere Versuche jeder Art eine dankenswerthe Vorarbeit. Hinsichtlich der genannten Momente sind nat\u00fcrlich betr\u00e4chtliche individuelle Unterschiede vorhanden.\tP. Mentz (Leipzig).\nMarx Lobsien. Ueb8r das Wesen der Zahl. Zeitschr. fiir Ph\u00fcos. u. P\u00e4dag.\nIV. Jahrg., 4. Heft. S. 261-276.\nDa die Zahl weder rein formaler Natur noch auch etwas sinnlich Wahrnehmbares ist, so muf8 sie psychologisch erkl\u00e4rt werden. \u2014 In ihren Elementen reicht sie allerdings bis in die fr\u00fcheste Zeit hinauf, gleichwohl setzt sie aber eine bestimmte Stufe geistiger Bildung voraus; auch ist sie gegen die Qualit\u00e4t der Dinge nicht gleichg\u00fcltig, insofern nur gleichartige Gegenst\u00e4nde gez\u00e4hlt werden k\u00f6nnen. \u201eDie Zahl ist eine bestimmte Betonung der subjectiven Form der Zusammenfassung gleicher oder engst-verwandter Empfindungen.\u201c (265) \u2014 Die ersten Ans\u00e4tze zur Zahlvorstellung bilden die Begriffe des Mehr sowie der Einheit und Vielheit, f\u00fcr deren Entstehung das egoistische Interesse und das Spiel von hoher Bedeutung sind. Ferner setzt aber auch das Z\u00e4hlen das Vorhandensein einer \u201eParallel- oder Z\u00e4hlreihe\u201c voraus, f\u00fcr welche es verschiedene H\u00fclfs-mittel giebt. Verf. z\u00e4hlt deren f\u00fcnf auf: 1. Die Gegenst\u00e4nde bilden ihre eigene Z\u00e4hlreihe (Tausch). 2. Leicht handliche sinnliche, relativ gleiche Dinge derselben Gattung (Erbsen etc.) oder deren k\u00fcnstliche Form (Z\u00e4hlbrett, Z\u00e4hlschnur). 3. Bestimmte Zeichen (Kerbschnitte, Handzeichen im weiteren Sinne). 4. Die Glieder des Leibes. 5. Die Sprache.\nWas die verschiedenen Stufen des Z\u00e4hlens anlangt, so findet auf der niedrigsten nur Juxtaposition statt; auf der n\u00e4chst h\u00f6heren sind bereits Zuammenfassungen und Gelegenheiten zur graphischen Darstellung vorhanden, w\u00e4hrend die Juxtaposition nur noch theilweise angewendet wird. Bald gesellt sich auch zur additiven Bezeichnung die multiple, als Ausdruck der Wiederholung der n\u00e4mlichen psychischen Th\u00e4tigkeit. Am vollkommensten ist die indische Positionsstufe, wo \u201eVervielf\u00e4ltigung und Verminderung auf steigend und absteigend durch Abtheilung von Zahlschichten geschieht, deren Werth sich in geometrischer Progression vermindert\u201c (275). Die sprachlichen Bezeichnungen, deren","page":463},{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"464\nVorzug vor Allem darin liegt, dafs sie die Synthesen von Einheiten kur* und knapp ausdr\u00fccken, werden allm\u00e4hlich selbst\u00e4ndig und somit zu Zahlw\u00f6rtern.\nSchon aus dieser Wiedergabe des haupts\u00e4chlichsten Inhalts erhellt, wie wenig die vorliegende Arbeit eine ersch\u00f6pfende Untersuchung ihres Themas genannt werden kann. Abgesehen davon, dafs das Wesen der Zahl auch ein erkenntnifstheoretisches Problem ist, gen\u00fcgen z. B. die Bemerkungen des Verf. nicht, um die Entstehung der Vorstellung des Mehr oder Weniger, der Einheit und Vielheit zu erkl\u00e4ren; auch erfahren wir nicht, auf welche Weise die F\u00e4higkeit, die Parallel- oder Z\u00e4hlreihe selbst zu z\u00e4hlen, gewonnen wird. Wollte jedoch Verf. lediglich einige Beitr\u00e4ge zur Erkl\u00e4rung des Wesens der Zahl geben, dann ist er sicherlich seiner Aufgabe voll und ganz gerecht geworden. Namentlich die Betonung der genetischen Methode und die Beachtung des Antheils, den das Gef\u00fchl an dem Entstehen der Zahlvorstellung hat, sind dankenswerthe Fingerzeige.\nArthub Wrkschner (Giefsen).\nE. H. Donkin. Suggestions on Aesthetic. M\u00fbid N. S. VI, S. 511\u2014525. 1897.\nEinheit in Mannigfaltigkeit gef\u00e4llt, weil das Bewufstsein Verschiedenheit seiner Inhalte voraussetzt, aber selbst eine Einheit ist; Einheit ohne Mannigfaltigkeit w\u00fcrde das Bewufstsein aufheben, Mannigfaltigkeit ohne Einheit widerspr\u00e4che seiner Natur. Auf Einheit in der Mannigfaltigkeit beruht alle Sch\u00f6nheit; auch die \u201eexpressive\u201c Sch\u00f6nheit setzt die Vorstellung eines entsprechenden Originales voraus. Wenn wir manchmal die geringere der gr\u00f6fseren Einheit vorziehen (gewisse Unregelm\u00e4\u00dfigkeiten im Metrum, Menschbild in Stein), so liegt das vielleicht am erhebenden Gef\u00fchle, welches wir auch im Leben haben, wenn es uns gelingt, das Ungen\u00fcgende gen\u00fcgend zu machen. Aus den n\u00e4mlichen Gesichtspunkten wird der Reiz einer interessanten Landschaft, eines nicht ganz regel-m\u00e4fsigen Gesichtes, des etwas rauhen Klanges der Hoboe, eines blos in fragmentarischem Zustande vorliegenden Gedichtes erkl\u00e4rt. Als letzter Gegenstand \u00e4sthetischer Betrachtung wird schliefslich, im Gegensatz zu den urs\u00e4chlichen und gesetzlichen Beziehungen, die urspr\u00fcngliche Einrichtung des Weltalls bezeichnet, in deren verborgenem Sinne alle Verschiedenheit sich zur Einheit verbindet.\tHetmans (Groningen).\nG. V. Dearborn und F. N. Spindler. Involuntary Motor Reaction to Pleasant and Unpleasant Stimuli. Psych. Rev. IV (5), S. 453\u2014462. 1897.\nZur Pr\u00fcfung der bekannten M\u00fcNSTERBKKo\u2019schen Hypothese \u00fcber die Natur der Lust- und Unlustgef\u00fchle wurden bei 19 Personen die nach Application verschiedenartiger Geruchs-, Farben- und Schallreize eintretenden Beuge- und Streckbewegungen des Kopfes und der H\u00e4nde registrirt. Es stellte sich heraus, dafs die Beugungen und die Streckungen sich bei den als angenehm, unangenehm oder indifferent beurtheilten Reizen beziehungsweise verhielten wie 1:2, 2:1 und 1 : 1 ; was der Hypothese entspricht. Als entgegenwirkende Momente werden erstens Hemmungen, welchen sich besonders die \u201emehr civilisirte\u201c rechte Hand zug\u00e4nglich erweist, sodann Adaptationsbewegungen, welche vorzugsweise am Kopf auf-","page":464}],"identifier":"lit30526","issued":"1898","language":"de","pages":"463-464","startpages":"463","title":"Marx Lobsien: Ueber das Wesen der Zahl. Zeitschr. f\u00fcr Philos. u. P\u00e4dag. IV. Jahrg., 4. Heft. S. 261-276","type":"Journal Article","volume":"17"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:41:30.374094+00:00"}