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{"created":"2022-01-31T15:15:48.507516+00:00","id":"lit30528","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heymans","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 17: 464-465","fulltext":[{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"464\nVorzug vor Allem darin liegt, dafs sie die Synthesen von Einheiten kur* und knapp ausdr\u00fccken, werden allm\u00e4hlich selbst\u00e4ndig und somit zu Zahlw\u00f6rtern.\nSchon aus dieser Wiedergabe des haupts\u00e4chlichsten Inhalts erhellt, wie wenig die vorliegende Arbeit eine ersch\u00f6pfende Untersuchung ihres Themas genannt werden kann. Abgesehen davon, dafs das Wesen der Zahl auch ein erkenntnifstheoretisches Problem ist, gen\u00fcgen z. B. die Bemerkungen des Verf. nicht, um die Entstehung der Vorstellung des Mehr oder Weniger, der Einheit und Vielheit zu erkl\u00e4ren; auch erfahren wir nicht, auf welche Weise die F\u00e4higkeit, die Parallel- oder Z\u00e4hlreihe selbst zu z\u00e4hlen, gewonnen wird. Wollte jedoch Verf. lediglich einige Beitr\u00e4ge zur Erkl\u00e4rung des Wesens der Zahl geben, dann ist er sicherlich seiner Aufgabe voll und ganz gerecht geworden. Namentlich die Betonung der genetischen Methode und die Beachtung des Antheils, den das Gef\u00fchl an dem Entstehen der Zahlvorstellung hat, sind dankenswerthe Fingerzeige.\nArthub Wrkschner (Giefsen).\nE. H. Donkin. Suggestions on Aesthetic. M\u00fbid N. S. VI, S. 511\u2014525. 1897.\nEinheit in Mannigfaltigkeit gef\u00e4llt, weil das Bewufstsein Verschiedenheit seiner Inhalte voraussetzt, aber selbst eine Einheit ist; Einheit ohne Mannigfaltigkeit w\u00fcrde das Bewufstsein aufheben, Mannigfaltigkeit ohne Einheit widerspr\u00e4che seiner Natur. Auf Einheit in der Mannigfaltigkeit beruht alle Sch\u00f6nheit; auch die \u201eexpressive\u201c Sch\u00f6nheit setzt die Vorstellung eines entsprechenden Originales voraus. Wenn wir manchmal die geringere der gr\u00f6fseren Einheit vorziehen (gewisse Unregelm\u00e4\u00dfigkeiten im Metrum, Menschbild in Stein), so liegt das vielleicht am erhebenden Gef\u00fchle, welches wir auch im Leben haben, wenn es uns gelingt, das Ungen\u00fcgende gen\u00fcgend zu machen. Aus den n\u00e4mlichen Gesichtspunkten wird der Reiz einer interessanten Landschaft, eines nicht ganz regel-m\u00e4fsigen Gesichtes, des etwas rauhen Klanges der Hoboe, eines blos in fragmentarischem Zustande vorliegenden Gedichtes erkl\u00e4rt. Als letzter Gegenstand \u00e4sthetischer Betrachtung wird schliefslich, im Gegensatz zu den urs\u00e4chlichen und gesetzlichen Beziehungen, die urspr\u00fcngliche Einrichtung des Weltalls bezeichnet, in deren verborgenem Sinne alle Verschiedenheit sich zur Einheit verbindet.\tHetmans (Groningen).\nG. V. Dearborn und F. N. Spindler. Involuntary Motor Reaction to Pleasant and Unpleasant Stimuli. Psych. Rev. IV (5), S. 453\u2014462. 1897.\nZur Pr\u00fcfung der bekannten M\u00fcNSTERBKKo\u2019schen Hypothese \u00fcber die Natur der Lust- und Unlustgef\u00fchle wurden bei 19 Personen die nach Application verschiedenartiger Geruchs-, Farben- und Schallreize eintretenden Beuge- und Streckbewegungen des Kopfes und der H\u00e4nde registrirt. Es stellte sich heraus, dafs die Beugungen und die Streckungen sich bei den als angenehm, unangenehm oder indifferent beurtheilten Reizen beziehungsweise verhielten wie 1:2, 2:1 und 1 : 1 ; was der Hypothese entspricht. Als entgegenwirkende Momente werden erstens Hemmungen, welchen sich besonders die \u201emehr civilisirte\u201c rechte Hand zug\u00e4nglich erweist, sodann Adaptationsbewegungen, welche vorzugsweise am Kopf auf-","page":464},{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n465\ntreten, bezeichnet. Auch individuelle Pr\u00e4dispositionen, welche die eine oder die andere Bewegungsart bevorzugen,.liefsen sich feststellen.\nHeyhans (Groningen).\n0\nH. T. Lukbns. Die Entvtckeluagsstufen beim Zeichnen. Die Kinderfehler, Zeitschr. f. F\u00e4dag. Pathologie und Therapie in ff am. Schule und sozialem Leben. Jahrg. II, Heft 6. 1897.\nIn der Entwickelung des Kunstsinns eines Menschen lassen sich zwei Seiten unterscheiden: das Interesse an der prodticirenden Th\u00e4tigkeit, an der sch\u00f6pferischen Kraft der Hand sowohl wie auch an der Phantasie, andererseits die Empf\u00e4nglichkeit f\u00fcr den sinnlichen und intellectuellen Eindruck. Durch ungleichartige Entwickelung und gegenseitige Beeinflussung beider entstehen merkw\u00fcrdige Perioden, die zugleich gewisse Wendepunkte in der k\u00fcnstlerischen Entwickelung des Kindes erkennen lassen. In der I. Periode (bis zum 4. oder 5. Lebensjahre) \u00fcberwiegt das Interesse am fertigen Product. Kennzeichen der II. Periode ist die Herrschaft der \u201ek\u00fcnstlerischen Illusion\u201c K. Lange\u2019s; die beim Kritzeln auftretende Phantasieth\u00e4tigkeit bildet einen H\u00f6hepunkt in der k\u00fcnstlerischen Entwickelung, den der Zeichenunterricht leider bisher nicht zu benutzen versteht. Das Kind str\u00e4ubt sich, nach der Natur zu zeichnen; zeichnet es ja doch \u00fcberhaupt nur, um sich das Abwesende zu vergegenw\u00e4rtigen. Der nun durch die Schule eintretende Beobachtungsunterricht wirkt\n*\nern\u00fcchternd. Die auffassende Th\u00e4tigkeit wird durch den Reiz der Umgebung und durch Unterrichtsmethoden der Schule unverh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig auf Kosten der productiven entwickelt, so dafs letztere brach liegt (\u201eBarnes\u2019 Plateau\u201c); daher die schon mehrfach beobachteten zwischen dem 12. und 14. Lebensjahre liegenden geringen Fortschritte im Zeichnen. Die Zeichnungen werden sauberer, doch die Zeichenlust ist fort. Nur bei wenigen gl\u00fccklicheren Naturen findet sich im J\u00fcnglingsalter eine Wiedergeburt sch\u00f6pferischer Kraft, wo dann das Interesse am fertigen Product zur\u00fccktritt (\u201eMiller\u2019s Aufsteigung\u201c). Yerf. veranschaulicht seine originelle Idee durch zwei Curven, die sich im 5., 10. und 20. Lebensjahre schneiden. Ref. glaubt bei methodischem Unterricht in der Naturbeschreibung, der skizzirendes Zeichnen und Malen geb\u00fchrend ber\u00fccksichtigt, das BARNEs\u2019sche Plateau erst nach dem 14. Lebensjahre und milder ausgepr\u00e4gt constatiren zu k\u00f6nnen.\tK. Pappenheim (Berlin).\nGo. Heinzel. f ersuch einer Using des Willensprollems im Anschiufs an eine Darstellung und Kritik der Theorien ton M\u00fcnsterberg, Wandt und Llppg.\nInaug.-Dissert. Z\u00fcrich 1897. 79 S.\nDer Gang der Untersuchung ist durch den Titel angedeutet. Nachdem der Verf. in der, jedesmal an die Darstellung der verschiedenen Theorieen sich anschliefsenden, Kritik zwischen dem, was ihm in den Theorieen unhaltbar, und dem, was ihm als richtig erscheint, geschieden hat, l\u00e4fst er ganz kurz seinen eigenen Versuch folgen. Dieser soll nun nichts weiter sein, als eine Erg\u00e4nzung der Lrpps\u2019schen Darstellung durch Aufnahme der Anticipation des Gewollten und Einf\u00fchrung der Gef\u00fchle als derjenigen\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie XVII.\tSO","page":465}],"identifier":"lit30528","issued":"1898","language":"de","pages":"464-465","startpages":"464","title":"G. V. Dearborn und F. N. 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