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{"created":"2022-01-31T12:41:52.991212+00:00","id":"lit30555","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Cohn, J.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 19: 80","fulltext":[{"file":"p0080.txt","language":"de","ocr_de":"!\n80\tLiteraturberich t.\nG. Stanley Hall and Arthur Allin. The Psychology of Tickling, Laughing and the Comic. Amer. Journ. of Psych. IX, 1, S. 1\u201441. 1897.\nHieam M. Stanley. Remarks on Tickling and Laughing. Amer. Journ. of Psych. IX (2), S. 235-240. 1898.\nHall und Allin haben einen sehr ausf\u00fchrlichen Fragebogen \u00fcber Kitzel, Ausdruck des Lachens, entsprechende Erscheinungen bei Thieren, verschiedene Arten der Komik insbesondere Thierkomik und ihre Wirkung auf Kinder etc. versandt. Die eingelaufenen Antworten lieferten Beobachtungen \u00fcber ca. 3000 Personen. Die Resultate sind mehr anregend als eigentlich belehrend, am interessantesten scheint mir die Uebersicht \u00fcber die beobachteten Ausdruckserscheinungen zu sein, die die grofse Mannigfaltigkeit derselben erkennen l\u00e4fst. F\u00fcr viele Punkte giebt die Arbeit statt der erwarteten Beobachtungen ein etwas principloses und lockeres Theore-tisiren. So wird die grofse Empfindlichkeit f\u00fcr sehr schwache Reize, die sich im Kitzel vielfach zeigt, durch eine ererbte Anpassung zur Signalisirung nahender Gefahren erkl\u00e4rt. Dafs die Spiele vielfach fr\u00fchere Entwickelungsstufen wiederholen, wird darauf zur\u00fcckgef\u00fchrt, dafs rudiment\u00e4re Organe ge\u00fcbt werden m\u00fcssen, um zu schwinden. Hier wird der Uebung eine der sonst angenommenen entgegengesetzte Wirkung zugeschrieben, ohne dafs Beweise daf\u00fcr angef\u00fchrt werden. Geringen Werth d\u00fcrfte auch die Aufz\u00e4hlung verschiedener \u00e4lterer und neuerer Theorieen haben, da sie sich auf aphoristische Bemerkungen beschr\u00e4nkt. Wenn \u00fcberall Fragestellung, eigentlicher Sinn, Zusammenhang und Tragweite der in ihnen niedergelegten Gedanken ber\u00fccksichtigt wird, d\u00fcrften manche von ihnen doch ertragreicher sein, als die Verfasser annehmen. Wie die gelegentlich eingestreuten p\u00e4dagogischen Folgerungen mit der \u00fcbrigen Arbeit Zusammenh\u00e4ngen, ist nicht recht ersichtlich.\nStanley bek\u00e4mpft die von H. und A. vorgebrachte Kitzeltheorie mit der zutreffenden Bemerkung, dafs sie wrohl die grofse Erregbarkeit nicht aber das Lustvolle des Kitzels erkl\u00e4rt. Leise Ber\u00fchrung ist nach St. das primitivste Spiel. Spiel ist urspr\u00fcnglich Freude an der Ueberlegenheit, Ueberraschung des andern, es ist scherzhafte Anwendung der Mittel, die im Kampf ums Dasein den Sieg sichern. Dafs auch der Ueberraschte (z. B. der, der den Witz h\u00f6rt, im Gegensatz zu dem, der ihn macht) Vergn\u00fcgen hat, ist seeund\u00e4r. St. fordert schliefslich statt der Fragebogenuntersuchung, der er nur vorbereitende Functionen zuertheilt, eine genaue, durch Photographie und Phonographie unterst\u00fctzte, Untersuchung der Kinder und ganz besonders der primitiven V\u00f6lker.\nJ. Cohn (Freiburg i. B.).","page":80}],"identifier":"lit30555","issued":"1899","language":"de","pages":"80","startpages":"80","title":"G. Stanley Hall and Arthur Allin: The Psychology of Tickling, Laughing and the Comic. Amer. Journ. of Psych. IX, 1, S. 1-41. 1897 / Hiram M. Stanley: Remarks on Tickling and Laughing. Amer. Journ. of Psych. IX (2), S. 235-240. 1898","type":"Journal Article","volume":"19"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:41:52.991218+00:00"}