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S. Bianchi: Contributo clinico alla fisio-patologia cerebellare e osservazioni sulle critiche del Thomas alla dottrina del Luciani. Riv. Speriment. di Fren. XXIV (2), S. 386-399. 1898

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{"created":"2022-01-31T12:59:08.386838+00:00","id":"lit30647","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Fraenkel","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 19: 299-302","fulltext":[{"file":"p0299.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n299\nzahl der elliptoiden und pentagonoiden Sch\u00e4del der mittell\u00e4ndischen Rasse angeh\u00f6ren und ein geringeres Hirngewicht besitzen, als die zwischen ihnen vorkommenden ov o ide n, die sphenoidalen undplaty-kephalen Sch\u00e4del aber der arischen Rasse und diese ein h\u00f6heres Hirngewicht haben, als die sph\u00e4roiden Rundsch\u00e4del. Das Durchschnittsgewicht ist bei der mittell\u00e4ndischen Rasse niedrig, bei der arischen mittelgrofs.\nDie Metopie findet sich bei allen den genannten Sch\u00e4delformen, am h\u00e4ufigsten bei Europ\u00e4ern, am seltensten bei Indianern und Negern.\nDie im Obigen angef\u00fchrten Sch\u00e4delformen unterscheiden sich von oben gesehen, folgendermaafsen :\n1.\tAm elliptoiden Sch\u00e4del sind die tubera parietalia glatt, fast unbemerkbar; der gr\u00f6fste Querdurchmesser des Sch\u00e4dels liegt beinahe in der Mitte des gr\u00f6fsten L\u00e4ngendurchmessers.\n2.\tDer eif\u00f6rmige Sch\u00e4del hat hinten sein dickeres Ende, die vordere Spitze am Stirnende ist abgestumpft; die Scheitelh\u00f6cker deutlicher als bei 1 und mehr nach hinten, die gr\u00f6fste Breite liegt im hintern Drittel der gr\u00f6fsten L\u00e4nge.\n3.\tDer sphenoidale Sch\u00e4del ist vorn am \u00e4ufsersten Stirnbeinende keilf\u00f6rmig abgestumpft; die Scheitelh\u00f6cker liegen noch weiter nach hinten als bei 1. und 2., ebenso die gr\u00f6fste Sch\u00e4delbreite, die sich von hinten nach vorn bis zur Stirn allm\u00e4hlich zuspitzt; das Occiput ist immer platt und vertical oder abgerundet ohne Protuberanz.\n4.\tDer pent ago ni de Sch\u00e4del \u00e4hnelt einem F\u00fcnfeck mit abgerundeten Winkeln; von der Stirn als Vorderseite reichen die zwei l\u00e4ngsten Seitenfl\u00e4chen bis zu den Scheitelh\u00f6ckern, von diesen aus laufen die zwei anderen Fl\u00e4chen convergirend zum kegelf\u00f6rmig hervortretenden Occiput. Die Scheitelh\u00f6cker treten stark hervor, ungef\u00e4hr in der Mitte des gr\u00f6fsten L\u00e4ngendurchmessers.\n5.\tDer sph\u00e4roide Sch\u00e4del hat einen Umfang, der zwischen einer kurzen Ellipse und einem Kreise liegt.\n6.\tDer Platvkephalus \u2014- hat ein abgeplattetes Sch\u00e4deldach, was\nnicht ausschliefst, dafs der ganze Sch\u00e4del hoch sein, und sonstige Typenformen annehmen kann.\tFraenkel.\nS. Bianchi. Contributo clinico alla fisio-patologia cerebeilare e osservazioni sulle critiche del Thomas alia dottrina de! L\u00fcciani. Biv. Speriment. di Fren. XNIV (2), S. 386\u2014399. 1898.\nZwei F\u00e4lle von Kleinhirntumoren, die in R\u00f6mischen Kliniken zur Beobachtung gekommen sind, erscheinen dem Verf. besonders geeignet, um die Richtigkeit der Ltjciani\u2019sehen Lehre vom Kleinhirn in hellstes Licht zu stellen und die dagegen erhobenen Ausstellungen von Thomas 1 zur\u00fcckzuweisen. Beide F\u00e4lle betreffen kleine M\u00e4dchen von 5 resp. 11 Jahren, wurden im Leben erkannt und die Diagnose bei der Section best\u00e4tigt; der zweite Fall war sogar in der Klinik des Prof. Durande operirt wTorclen. In beiden F\u00e4llen war der Verlauf ein langsamer gewesen, 15 resp. 18 Monate. In Fall 1 war die ganze rechte H\u00e4lfte des Kleinhirns in eine gelbliche,\n1 Thomas, Le cervelet. Paris 1897.","page":299},{"file":"p0300.txt","language":"de","ocr_de":"300\nLi ter a turberich t.\nk\u00e4sige, tuberkul\u00f6se Masse verwandelt, der Wurm frei geblieben. \u2014 Stellen wir die haupts\u00e4chlichsten Symptome zusammen, so ist unter den nicht sonderlich hervortretenden Reizerscheinungen das pl\u00f6tzliche Rucken des Kopfes nach hinten und die Neigung auf die rechte Seite zu fallen, am beachtenswerthesten. Schwindel fehlte, entsprechend dem langsamen Verlauf. Stirn-, dann periodischer Hinterhauptsschmerz und Erbrechen waren zu Anfang der Erkrankung aufgetreten.\nAusfallserscheinungen. Am rechten Arm Schw\u00e4che und Schlaffheit der Muskeln (Luc.\u2019s Asthenie und Atonie); \u2014 bei beabsichtigten Bewegungen Astasie, d. h. Unsicherheit, die so grofs war, dafs das Kind keinen Gegenstand mehr unter zunehmendem Zittern der Hand, zum Munde bringen konnte. \u2014 Am rechten Bein behinderte die Asthenie (Kraftlosigkeit, Schw\u00e4che) das Heben desselben im Ganzen, der verminderte Tonus zeigte sich an der Schlaffheit der Muskelb\u00e4uche, an der Abwesenheit des Patellarreflexes, dem Alterniren von Flexion und Extension und besonders auch in dem mafslosen Auftreten mit der Ferse (Luc.\u2019s dysmetria) beim Aufrechtstehen. Letzteres war \u00fcberdies nur m\u00f6glich, wenn man das Kind fest hielt, \u00fcberliefs man es sich selbst, so fiel es auf die rechte Seite. Bei dem erzwungenen Stehen machte sich endlich die Astasie in oscillatorischen (wogenden) St\u00f6fsen von vorn nach hinten bemerklich.\nUnter den Compensatio ns erscheinungen, die zusammen mit den Ausfallserscheinungen das klassische Bild der Kleinhirnataxie abgeben, wies besonders die Haltung des K\u00f6rpers beim Gehen auf die Richtigkeit der LuciAxi\u2019schen Erkl\u00e4rungsweise hin. In der R\u00fcckenlage sind zwar die willk\u00fcrlichen Bewegungen m\u00f6glich, dennoch kann sich das Kind nicht allein erheben ; richtet man es zum Sitzen auf, so f\u00e4llt es, losgelassen, nach hinten zur\u00fcck. Stellt man es auf die Beine und veranlafst es zu gehen, so spreizt es die Beine, das rechte mehr als das linke, st\u00fctzt sich auf den Fersen und schl\u00e4gt mit einer gewissen Kraft, insbesondere mit dem rechten Fufse gegen den Fufsboden. Dabei neigt und st\u00fctzt sich der Rumpf auf das linke Bein.\nDer Fall ist um so lehrreicher, als es sich dabei um keinerlei Com-plikationen handelte, mit Ausnahme derer, die kurze Zeit vor dem Tode erschienen und in Hirndruck unter Wasserergufs in die Ventrikel, Amaurose, Convulsionen, Sopor, Usur des Sch\u00e4dels an der Protuber, occipit. externa bestanden. \u2014 Bis dahin waren die Sinnesorgane, Sensibilit\u00e4t Sprache und Intelligenz intact geblieben. \u2014 Auch die allgemeine Ern\u00e4hrung, des K\u00f6rpers hatte wenig gelitten.\nAnders der zweite Fall. \u2014 Das 11j\u00e4hrige M\u00e4dchen hatte seit 21/2 Jahren alle 14 Tage heftige Anf\u00e4lle von 2st\u00fcndigem Kopfschmerz mit Erbrechen, in den letzten 2 Monaten aller 8 Tage, wobei sie mit den Armen uncoordinirte Bewegungen machte und ihr Kopf sich stark hinten\u00fcber beugte. Seit D/a Jahren war auch der Gang auffallend ver\u00e4ndert und seit 2 Monaten die Sehkraft des rechten Auges bedeutend vermindert. Weder Kr\u00e4mpfe noch Bewufstseinsst\u00f6rungen waren vorhanden, die Intelligenz vielmehr fast normal geblieben.\nDie \u00e4rztliche Untersuchung ergab : Passive Bewegungen der Arme nor-","page":300},{"file":"p0301.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n301\nmal; bei aetivem Ausstrecken der H\u00e4nde leichtes Wogen in toto. Kraft der linken Hand schw\u00e4cher als die der rechten. \u2014 Der Gang ist charakteristisch f\u00fcr Kleinhirnataxie mit Neigung nach links zu fallen* die Beine gespreizt und nach links von der geraden Linie abweichend. Um sich im Gleichgewicht zu erhalten, macht Pat. entsprechende Armbewegungen.\nIn horizontaler Lage verschwindet jede Spur von Ataxie. Im Stehen werden die Beine gespreizt* der St\u00fctzpunkt nach rechts verlegt ; Aneinanderr\u00fccken der F\u00fcfse (Romberg\u2019s Symptom) hebt das Gleichgewicht auf. Das Niedersitzen und Auf stehen vom Fufsboden geschieht leicht und ohne unzweckm\u00e4fsige Bewegung. \u2014 Unter den Sinnesorganen war die Sehkraft des rechten Auges bei Stase in beiden Augen stark beeintr\u00e4chtigt, das Geh\u00f6r rechterseits wenig, der Geruch auf beiden Seiten geschw\u00e4cht, der Geschmack nicht ver\u00e4ndert, ebenso die allgemeine Sensibilit\u00e4t, insbesondere der Muskelsinn ; der Patellarreflex beiderseits erh\u00f6ht ; die elektrische Erregbarkeit linkerseits vermindert. \u2014 Die Percussion des Sch\u00e4dels ergab einen tiefen Ton an der linken Scheitel-Hinterhauptsgegend, sonst \u00fcberall den des \u201egesprungenen Topfes\u201c, woraus auf unvollkommenen Nahtverschlufs und den Sitz des Tumors in vorwiegend dem linken Kleinhirn lappen geschlossen wurde. An dieser Stelle setzte die Operation ein und wurde das vorgedr\u00e4ngte Kleinhirn mit dem Thermocauter abgetragen, und darunter der h\u00fchnereigrofse Tumor gefunden, der sich etwas in den rechten Kleinhirnlappen bis zu den Vierh\u00fcgeln erstreckte. Pat. starb aber unter dem Shock der Operation und unter L\u00e4hmung der linken Lungenh\u00e4lfte schon nach 10 Minuten.\nIn Erw\u00e4gung des Falles erkennt Prof. Durante den regelnden Ein-flufs des Kleinhirns, insbesondere des Mittellappens, auf die Bewegungen an und schreibt demselben eine sthenische und tonische Function zu. Der einzige Einwurf, den der nach links abweichende Gang des Kindes gegen die dem Thierversuch entnommene Theorie Luciani\u2019s zul\u00e4lst, erkl\u00e4rt Bianchi sich dadurch, dafs beim Gehen mit gespreizten Beinen diese von innen nach aufsen wirkten und das rechte Bein das st\u00e4rkere war.\nMit den Einw\u00fcrfen des Prof. Thomas gegen Luciani\u2019s Theorie verf\u00e4hrt B. weniger glimpflich, indem er sogar schliefslich zu der Erkl\u00e4rung kommt, er habe dieselbe ganz und gar nicht verstanden.\nUm des besseren Verst\u00e4ndnisses der Kritik wie der Antikritik willen, seien die haupts\u00e4chlichsten Grunds\u00e4tze Luciani\u2019s aus dessen klassischem Werk J1 Cervelletto (Das Kleinhirn. Deutsche Ausgabe von M. 0. Fraenkel. E. Besold, Leipzig, 1893) hier kurz zusammengestellt.\n\u201e1. Jede Kleinhirnh\u00e4lfte hat einen bilateralen, vorzugsweise aber directen Einflufs. Sein Einflufs erstreckt sich vorwiegend auf die Muskeln der Unterextremit\u00e4ten und auf die Strecker der Wirbels\u00e4ule.\n2.\tJedes Segment des Kleinhirns \u00fcbt dieselbe Function wie das ganze Organ aus und ist im Stande, den Ausfall der anderen Segmente zu ersetzen.\n3.\tSeine ausf\u00fchrenden Fasern \u00fcbermitteln dem \u00fcbrigen Centralnervensystem eine sthenische, tonische und statische Action. \u2014 An die Gesammtfunction der Verst\u00e4rkungsth\u00e4tigkeit schliefst sich","page":301},{"file":"p0302.txt","language":"de","ocr_de":"302\nLitera turberich t.\n4. eine directe und indirecte trophische Action an. (Vgl. S. 278\u2014288.)\nZur Erkenntnifs dieser S\u00e4tze, sowie zu der Einsicht, dafs das Kleinhirn zu der specifischen Sinnes-, Muskel- und psychischen Th\u00e4tigkeit des Grofshirns nicht in directer Beziehung steht, war nur auf negativem Wege, einerseits durch die pathologische Anatomie, andererseits durch systematische Verst\u00fcmmelungen des Organes beim Thierversuch zu gelangen. Der Deutung der dabei stattfindenden Vorg\u00e4nge sichern Boden durch das Experiment zu verschaffen, wurde erst m\u00f6glich, nachdem es Luciaxi zuerst gelungen war, die verst\u00fcmmelten Thiere monate- ja jahrelang am Leben zu erhalten und zu beobachten. Seiner scharfsinnigen Analyse verdankt die Wissenschaft die Entwirrung der verwickelten Zust\u00e4nde, auf denen das Bild der Cerebellar ataxie beruht, die Feststellung dessen, was den Reizerscheinungen, den Ausfalls- und Compensations-erscheinungen angeh\u00f6rt. Dieses, sein unverg\u00e4ngliches Verdienst, durch das die Experimentalpsychologie in eine neue Bahn getreten ist, bleibt im Grunde auch unbestritten. Die Ausstellungen, zu denen sich F\u00e9rrier, Thomas u. A. m. berufen f\u00fchlten, richteten sich nicht sowohl gegen Luciaxi\u2019s von allen Seiten scharf durchdachtes System, als vielmehr gegen Einzelheiten, deren mifsverstandene Deutung sie auf ihre eigene (buchst\u00e4blich) verkehrten Anschauungen thats\u00e4chlicher Zust\u00e4nde zur\u00fcckf\u00fchren, wie Luciaxi selbst schon in einer Kritik von Ferrier\u2019s neuen Versuchen nachgewiesen hat.\nAuch Thomas\u2019s Einwendungen, gegen die Biaxchi seine Lanze erhebt, beruhen wesentlich nur auf N\u00f6rgeleien. Er erkennt zwar die von L. nach Kleinhirnexstirpation unterschiedenen Reiz-, Ausfalls- und Compen-sations-Erscheinungen so wie dessen exacte Beobachtungsweise an, meint indes, die Reizerscheinungen f\u00e4nden nur w\u00e4hrend der Operation statt und verwechselt diese Zeichen von er h\u00f6he ter Function, die bei halbseitiger Exstirpation in Schwindel und Drehbewegung, Seitw\u00e4rtskr\u00fcmmung, tonischer Streckung des gleichseitigen Vorderfufses, Unruhe und Schreien des Thieres bestehen, mit Ausfallsbewegungen, die sofort nach einer reinlichen Durchsclineiclung des Schenkelb\u00fcndels erfolgen, bei welcher doch keine Reizerscheinungen auftreten. Daher erkl\u00e4rt er auch das Rollen in verkehrter Richtung unrichtig wie Magexdie und Schiff. Dasselbe ist der Fall bei Anwendung des Gl\u00fcheisens, wobei wie L. gegen Ferrier und Turxer nachgewiesen hat, eben Reizerscheinungen zum Vorschein kommen. \u2014 Unter den Compensationserseheinungen will Thomas die gesteigerte Abduction nicht gelten lassen, sondern schreibt sie den Ausfallserscheinungen zu, in Folge deren das Thier nicht im Stande sei, die nothwendigen Muskeleontractionen zu machen, die das Hinfallen verhindern, w\u00e4hrend dieselbe dazu dient, den Schwerpunkt niedriger zu ver legen, das Gleichgewicht zu erleichtern.\tFraexkel.\nS. De Saxctis e B. Vespa. Modificazioni delle percezioni visive sotto Tinfiuenza di sensazioni gustative simultan\u00e9e. Ricerche sperimentali su adulti e bambini. Riv. di Psicolog., Psichiatr. e Neuropatol. fase. 24, Roma, 15. Apr. 1898. 12 S.\nDer gegenseitige Einflufs, f\u00f6rderlicher oder st\u00f6render Art, von gleich-","page":302}],"identifier":"lit30647","issued":"1899","language":"de","pages":"299-302","startpages":"299","title":"S. Bianchi: Contributo clinico alla fisio-patologia cerebellare e osservazioni sulle critiche del Thomas alla dottrina del Luciani. Riv. Speriment. di Fren. XXIV (2), S. 386-399. 1898","type":"Journal Article","volume":"19"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:59:08.386844+00:00"}

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