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{"created":"2022-01-31T13:03:42.355728+00:00","id":"lit30682","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"K\u00f6nig, Arthur","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 19: 332-333","fulltext":[{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"332\nLiteraturbericht.\nK. Baas. Die Seh- und Pupillenbahnen. Augen\u00e4rztliche Unterrichtstafeln.\nHerausgeg. v. Prof. Magnus. 2 Tafeln mit 8 Seiten Text. Breslau 1898.\nDa Magnus in seiner Darstellung der Seh- und Pupillenbahnen dem Titel \u201eAnleitung zur Diagnostik der centralen St\u00f6rungen des optischen Apparates\u201c gem\u00e4fs ausschliefslich klinische Zwecke verfolgte, bietet die Arbeit von Baas eine willkommene Erg\u00e4nzung, indem hier vornehmlich die anatomisch topographischen Verh\u00e4ltnisse ber\u00fccksichtigt werden. Die Darstellung ist eine so \u00fcbersichtliche und anschauliche, dafs durch dieselbe das Verst\u00e4ndnifs der an sich schwierigen Materie dem Lernenden erheblich erleichtert wird.\tAbelsdorff (Berlin).\nFritz Sano. Les localisations des fonctions motrices de la Moelle \u00c9pini\u00e8re.\nAnvers, Buschmann \u2014 Bruxelles, Lamertin, 1898. 40 S.\nErst in neuester Zeit hat man, mit H\u00fclfe verbesserter Untersuchungs-methoden, angefangen, innerhalb der grauen Substanz des R\u00fcckenmarkes genauer zu localisiren. Auf Grund der bisherigen Befunde und eigener eingehender Untersuchungen giebt S. eine kurze anschauliche Schilderung der Lage der zu den Skelettmuskeln geh\u00f6rigen (Nervenkerne im R\u00fcckenmark. Jeder Muskel des K\u00f6rpers besitzt einen eigenen Innervationskern.\nSchr\u00f6der.\nDeneffe. Les oculistes Gallo-romains au IIP si\u00e8cle. Anvers 1896.\t185 S.,\n5 Tafeln.\nDas vorz\u00fcglich ausgestattete Buch ist ein kulturgeschichtliches Miniatur-Gem\u00e4lde, vergleichbar einem der Bilder von Alma Tadema, welche Scenen des antiken Lebens uns vor Augen f\u00fchren.\n1854 wurde zu Rheims das Grab eines gallo-r\u00f6mischen Augenarztes Gaius Firmius Secundus aufdeckt, und eine vollst\u00e4ndige chirurgische Ausstattung, sowie Bronce-Meclaillen von Antoninus Pius (138\u2014161 n. Chr.) und von Marc Aurel (161\u2014180 n. Chr.) gefunden.\nDas Wichtigste ist der Stempel des Augenarztes. Hier\u00fcber macht Verf. seinen ersten Excurs. Den zweiten \u00fcber die Collyrien.\nDie Instrumenten-Sammlung geh\u00f6rt zu den interessantesten, die auf unsre Tage gekommen.\nDas Buch ist Jedem zu empfehlen, der die Augenheilkunde der Alten studiren will.\tJ. Hirschberg.\nG. Abelsdorff. Physiologische Beobachtungen am Auge der Krokodile. Archiv f. Anatomie u. Physiologie, Physiolog. Abtheil. Jahrg. 1898. S. 155\u2014167.\nW\u00e4hrend die meisten Reptilien nur Zapfen in der Netzhaut besitzen, haben die Krokodile eine st\u00e4bchenreiche Netzhaut, wie dieses die allgemeine Regel bei n\u00e4chtlichen Thieren aus der Classe der V\u00f6gel und S\u00e4uge-thiere ist. Nach den Untersuchungen des Verf. enthalten die St\u00e4bchen von Alligator lucius Sehpurpur und verleihen hierdurch dem Augenhinter-grunde eine sch\u00f6ne Purpurf\u00e4rbung. Dieselbe ist nicht nur am enueleirten Auge eines im Dunkeln gehaltenen Thieres erkennbar, sondern es wird durch die Anwesenheit eines retinalen guaninhaltigen Tapetums auch die ophthalmoskopische Wahrnehmung des Sehpurpurs w\u00e4hrend des Lebens","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturberich t.\n333\nerm\u00f6glicht. Die Degeneration des Sehpurpurs ist sehr lebhaft und besteht, wenn die Netzhaut vom Epithel nicht abgehoben wird, auch nach dem Tode fort.\tArthur K\u00f6nig.\nA.\tBielschowsky. Ueber monocul\u00e4re Diplopie ohne physikalische Grundlage nebst Bemerkungen \u00fcber das Sehen Schielender, v. Graefe\u2019s Arch. f. Ophthalm. Bd. XVI, S. 143\u2014183. 1898.\nBei einem intelligenten Patienten, dem wegen schwerer Verletzung das rechte Auge enucleirt wurde, stellte sich auf dem linken Auge Doppeltsehen ein. Dasselbe war von Kindheit an schwachsichtig gewesen und hatte nach einw\u00e4rts geschielt. Die genaue Untersuchung liefs eine physikalische Grundlage des monocularen Doppeltsehens als ausgeschlossen erscheinen. Durch eine Reihe einwandsfreier, z. Th. im HERiNG\u2019schen Laboratorium angestellter Versuche wurde festgestellt, dafs die einfache Erregung der Netzhaut innerhalb eines etwa 25\u00b0 vom Centrum sich peripheriew\u00e4rts ausdehnenden Gebietes \u201ezwei Empfindungen hervorrief, die gleichzeitig an zwei Stellen im Raume localisirt wurden\u201c.\nDie Erkl\u00e4rung des Ph\u00e4nomens sieht B. darin, dafs w\u00e4hrend des Schielens sich eine neue Correspondenz der Raumwerthe der Netzhautpunkte und damit zugleich der Sehrichtungen ausgebildet hatte. Die physiologischen Eigenschaften des wahren Centrums waren auf die excentrische Stelle \u00fcbergegangen. Nach Verlust des rechten Auges aber \u201elebt die angeborene Localisation gewissermaafsen wieder auf\u201c. Das mit dem \u201ePseudocentrum\u201c fixirte Object erscheint daher ein Mal in der der erworbenen Localisation entsprechenden Sehrichtung, gleichzeitig jedoch wird es auf das in der Macula entworfene Bild eines anderen Objectes bezogen, d. h. es erscheint zugleich in derjenigen Sehrichtung, \u201ewmlche dem angeborenen Raumwerthe des Pseudocentrums entspricht\u201c.\tAbelsdoree (Berlin).\nB.\tBourdon. La sensibilit\u00e9 musculaire des yeux. Rev. philos. 44 (10), 413\u2014422. 1897.\nBei den Versuchen, die der Arbeit zu Grunde liegen, dienten als Reize leuchtende Punkte, die durch einen Inductionsapparat erzeugt und in ihrer Intensit\u00e4t durch einen Rheostaten bestimmt wmrden ; die Fixation betrug immer 4\u20145 Sec. Das Intervall zwischen je 2 zusammengeh\u00f6rigen Fixationen 2\u20143 Sec. Die Versuchsbedingungen wurden dadurch variirt, dafs sich der Vergleichsreiz sowohl nach rechts wie nach links, nach oben wie nach unten und endlich auch nach hinten in verschiedenen Abst\u00e4nden von dem Normalreize oder (bei Versuchen mit nur einem Punkte) von der horizontalen befand. Die Urtheile, die nur die allgemeine Richtung des zweiten Reizes zum ersten betrafen, waren falsche oder richtige oder zweifelhafte. \u2014 Die Ergebnisse werden dahin zusammen-gefafst, dafs der Muskelsinn 1. weniger gut die Lage erkennen l\u00e4fst, als die Netzhautempfindungen, 2. bei Convergenzbewegungen eine feinere Empfindlichkeit zeigt, als bei gleichnamigen Bewegungen beider Augen; dort mufste sich jedes Auge 25*, hier mehr als 1\u00b0 von der Fixationsrichtung des ersten Reizes ausdrehen, damit alle Urtheile richtig werden, 3. bei Convergenz in seiner Feinheit abnimmt, je n\u00e4her das Object dem Auge","page":333}],"identifier":"lit30682","issued":"1899","language":"de","pages":"332-333","startpages":"332","title":"G. Abelsdorff: Physiologische Beobachtungen am Auge der Krokodile. Archiv f. Anatomie u. Physiologie, Physiolog. Abtheil. Jahrg. 1898. S. 155-167","type":"Journal Article","volume":"19"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:03:42.355734+00:00"}