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{"created":"2022-01-31T13:01:44.777253+00:00","id":"lit30684","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Wreschner, Arthur","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 19: 333-334","fulltext":[{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturberich t.\n333\nerm\u00f6glicht. Die Degeneration des Sehpurpurs ist sehr lebhaft und besteht, wenn die Netzhaut vom Epithel nicht abgehoben wird, auch nach dem Tode fort.\tArthur K\u00f6nig.\nA.\tBielschowsky. Ueber monocul\u00e4re Diplopie ohne physikalische Grundlage nebst Bemerkungen \u00fcber das Sehen Schielender, v. Graefe\u2019s Arch. f. Ophthalm. Bd. XVI, S. 143\u2014183. 1898.\nBei einem intelligenten Patienten, dem wegen schwerer Verletzung das rechte Auge enucleirt wurde, stellte sich auf dem linken Auge Doppeltsehen ein. Dasselbe war von Kindheit an schwachsichtig gewesen und hatte nach einw\u00e4rts geschielt. Die genaue Untersuchung liefs eine physikalische Grundlage des monocularen Doppeltsehens als ausgeschlossen erscheinen. Durch eine Reihe einwandsfreier, z. Th. im HERiNG\u2019schen Laboratorium angestellter Versuche wurde festgestellt, dafs die einfache Erregung der Netzhaut innerhalb eines etwa 25\u00b0 vom Centrum sich peripheriew\u00e4rts ausdehnenden Gebietes \u201ezwei Empfindungen hervorrief, die gleichzeitig an zwei Stellen im Raume localisirt wurden\u201c.\nDie Erkl\u00e4rung des Ph\u00e4nomens sieht B. darin, dafs w\u00e4hrend des Schielens sich eine neue Correspondenz der Raumwerthe der Netzhautpunkte und damit zugleich der Sehrichtungen ausgebildet hatte. Die physiologischen Eigenschaften des wahren Centrums waren auf die excentrische Stelle \u00fcbergegangen. Nach Verlust des rechten Auges aber \u201elebt die angeborene Localisation gewissermaafsen wieder auf\u201c. Das mit dem \u201ePseudocentrum\u201c fixirte Object erscheint daher ein Mal in der der erworbenen Localisation entsprechenden Sehrichtung, gleichzeitig jedoch wird es auf das in der Macula entworfene Bild eines anderen Objectes bezogen, d. h. es erscheint zugleich in derjenigen Sehrichtung, \u201ewmlche dem angeborenen Raumwerthe des Pseudocentrums entspricht\u201c.\tAbelsdoree (Berlin).\nB.\tBourdon. La sensibilit\u00e9 musculaire des yeux. Rev. philos. 44 (10), 413\u2014422. 1897.\nBei den Versuchen, die der Arbeit zu Grunde liegen, dienten als Reize leuchtende Punkte, die durch einen Inductionsapparat erzeugt und in ihrer Intensit\u00e4t durch einen Rheostaten bestimmt wmrden ; die Fixation betrug immer 4\u20145 Sec. Das Intervall zwischen je 2 zusammengeh\u00f6rigen Fixationen 2\u20143 Sec. Die Versuchsbedingungen wurden dadurch variirt, dafs sich der Vergleichsreiz sowohl nach rechts wie nach links, nach oben wie nach unten und endlich auch nach hinten in verschiedenen Abst\u00e4nden von dem Normalreize oder (bei Versuchen mit nur einem Punkte) von der horizontalen befand. Die Urtheile, die nur die allgemeine Richtung des zweiten Reizes zum ersten betrafen, waren falsche oder richtige oder zweifelhafte. \u2014 Die Ergebnisse werden dahin zusammen-gefafst, dafs der Muskelsinn 1. weniger gut die Lage erkennen l\u00e4fst, als die Netzhautempfindungen, 2. bei Convergenzbewegungen eine feinere Empfindlichkeit zeigt, als bei gleichnamigen Bewegungen beider Augen; dort mufste sich jedes Auge 25*, hier mehr als 1\u00b0 von der Fixationsrichtung des ersten Reizes ausdrehen, damit alle Urtheile richtig werden, 3. bei Convergenz in seiner Feinheit abnimmt, je n\u00e4her das Object dem Auge","page":333},{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"334\nLitera turberich t.\nr\u00fcckt; 4. keine bedeutende Rolle bei der Raum vor Stellung spielt, bei deren Analyse genau zu scheiden ist zwischen den Augenbewegungen, die nichts Psychologisches an sich haben und zu ihrer Contr\u00f4le nur der Gesichtsempfindungen bed\u00fcrfen, und den Netzhaut- und Muskelempfindungen.\nDas Problem, welches sich Verf. stellt, verdient sicherlich das Interesse, welches er f\u00fcr dasselbe in Anspruch nimmt, und die vorliegenden Versuche, denen Geschick und Exactheit nicht abgesprochen werden kann, liefern f\u00fcr seine L\u00f6sung manchen dankenswerthen Beitrag. Trotzdem lassen sich einige Bedenken gegen die Methode, wie gegen die Ergebnisse nicht unterdr\u00fccken. Denn die alleinige Zulassung von Unterschiedsurtheilen, die Nichtbeachtung von Raum und Zeitfehler, das Experimentiren unter der n\u00e4mlichen Versuchsbedingung nur an einer Person, trotzdem Verf. zwei zur Verf\u00fcgung standen, und endlich die Anordnung, dafs, wie die Arbeit vermuthen l\u00e4fst, innerhalb einer \\ ersuchsreihe der Vergleichsreiz immer nur in der n\u00e4mlichen Richtung seine Abst\u00e4nde vom Normalreize \u00e4nderte, ja dafs er bei den Convergenzversuchen stets nur hinter dem letzteren sich befand das Alles sind methodologische Fehlerquellen. \u2014 Die Ergebnisse wiederum sind zu weit, insofern die vorliegenden Versuche zu solch allgemeinen S\u00e4tzen nicht berechtigen; andererseits zu eng, insofern die einzelnen Tabellen doch oft wesentlichere Unterschiede aufweisen, als Verf. hervorhebt; letzteres d\u00fcrfte sich namentlich bei einer gr\u00f6fseren Anzahl von Versuchen zeigen. Endlich h\u00e4tte noch die Frage nach der Existenz von sensiblen Muskel nerven wenigstens discutirt werden m\u00fcssen, w\u00e4hrend mit Unrecht die Nichtbetheiligung der Muskelempfindungen an dem Zustandekommen der Raumvorstellung daraus auch gefolgert wird, dafs sie unbewufst bleiben und f\u00fcr den Fall ihrer Bewufstwerdung keinerlei Aehnlichkeit mit den Elementen der Raumvorstellung haben.\nArthur Wreschner (Giefsen).\nMe. Intosh (St. Andrews). Note on the Memory of Fishes. The Journ. of Mental Science 44 (185), S. 231\u2014235. 1898.\nZusammenstellung einer Reihe interessanter Beobachtungen \u00fcber das Verhalten von Fischen in der Natur und im Laichbett, die zu dem Schlufs f\u00fchren, dafs den Fischen trotz der geringen Entwickelung ihrer Grofshirn-rinde ein \u201eGed\u00e4chtnifs\u201c zuzuerkennen ist.\tSchr\u00f6der.\nAler. H. Lloyd. Dynamic Idealism. An Elementary Course in the Metaphysics of Psychology. Chicago, Me Clurg & Co., 1898. 248 S.\nAlle Fragen der Psychologie, der Metaphysik und Ethik, alle Schwierigkeiten des socialen und geistigen Lebens erscheinen gel\u00f6st, wenn man sich entschliefst, Seele und Welt als organische, substantielle, nicht \u00e4ufserliche, nicht formale Relationen zu fassen. Alles in der Welt ist wesensgleich. Die Umgebung steht dem Selbst nicht fremd gegen\u00fcber, sie ist mit ihm organisch verwachsen. Alle Aufsenwelt, alles Nicht-Ich ist nur ein fremdes Ich. Daher sind alle begrifflichen Trennungen gef\u00e4hrlich und unnat\u00fcrlich. Wenn man die Dinge als lebendige, organische Einheit auffafst, schwinden alle Schwierigkeiten. Auch die Unsterblichkeit ist bewiesen, denn das Organische ist an sich unsterblich.","page":334}],"identifier":"lit30684","issued":"1899","language":"de","pages":"333-334","startpages":"333","title":"B. Bourdon: La sensibilit\u00e9 musculaire des yeux. Rev. philos. 44 (10), 413-422. 1897","type":"Journal Article","volume":"19"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:01:44.777258+00:00"}