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{"created":"2022-01-31T13:17:00.110695+00:00","id":"lit30693","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 20: 36-37","fulltext":[{"file":"p0036.txt","language":"de","ocr_de":"36\nLiteratur bericht.\nab neu. noch mb besondere fmchtbmr gelten k\u00f6nnen, und das Gewicht, da\u00ae auf ihn gelegt wird, nicht verdienen. Wenn er dagegen besagen soll, dafs Allem, was wir psychologisch ab etwas Einheitliches herausheben k\u00f6nnen. Jedem Verhftltnifs, jeder Form, kur* Allem, was wir ab eine Allgemein-Vorstellung bezeichnen k\u00f6nnen, ein bestimmtes Element, ein Bestandtheil des physiologischen Geschehens, entsprechen mufs, so kann, glaub\u00a9 ich, dies\u00a9: Formulirung nur ab 'bedenklich und irref\u00fchrend bezeichnet werden.\u201c .Es wird diese Anschauung wesentlich begr\u00fcndet durch das Verhalten der Allgemein Vorstellungen, deren selbstst\u00e4ndige Natur und Einheitlichkeit her-vorgehoben wird, gegen\u00fcber der Auffassung, nach welcher sie durch eine Art Abstraction, durch Forti.as8u.ng des Verschiedenen ans einer Anzahl von Einzelgebilden 'und Zusammenfassung des diesen Gemeinsamen entstehen. Nachdem auch noch von der Bildung des Urtheib gehandelt wurde, kommt Verf. zu dem, Schl\u00fcsse, dafs \u201edie Vorg\u00e4nge des Central-nervensystems sich nur zum Theil in der vom. Leitungsprincip angenommenen Weise auffassen und verstehen, lassen, zu einem anderen 'Theil aber, wenn auch vorderhand nur dunkel und. andeutungsweise, ganz andere Arten des Geschehens verrathen.\u201c Was f\u00fcr Arten des. Geschehens das sein k\u00f6nnten, wagt Verf. nur anzudeuten. Es geschieht abermals an der Hand eines Beispiele\u00ab, und zwar indem nach der m\u00f6glichen centralen Repr\u00e4sentanz des optischen Eindruckes eines Pferdes gefragt wird. Sie werde in einem Complex von functioneil gleichwertigen, in einem. Rindenfelde gelegenen Zellen zu finden sein. Diese Zellen w\u00e4ren durch vorhergehende Eindr\u00fccke heim Anblick eines Pferdes in ihren Eigenschaften mod.ifi.cirt worden, es w\u00e4re im Leben eine \u201eDifferenzirung\u201c von Zellen erworben, und wenn dieselben durch ihre Forts\u00e4tze weitverbreitete Verbindungen besitzen, von denen ihr jeweiliger Th\u00e4tigkeitszustand abh\u00e4ngig ist, so k\u00f6nnte ihnen \u201edie Function einer verallgemeinernden Aufbewahrung optischer Bilder\u201c zufallen. \u201eIn Zellen, die von mehreren verschiedenen Seiten her beeinflufst werden, w\u00fcrde eine Art Anpassung verschiedener Zust\u00e4nde anzunehmen sein, derart, dafs der eine den anderen bedingt und hervorruft, oder aber auch, von der Art, dafs ihre etwa anderweit bedingt\u00a9 Coexistenz sich mit bestimmten Qualificationen begleitet, durch die sie .als ein\u00a9 gewohnte oder ungewohnte, geltende oder widersprechende, empfunden w\u00fcrde.\u201c Es wird somit ein Theil der Functionen, welche die Leitungstheorie ab intercellular au.ffa.fst, in das Innere der Zellen verlegt. Verf. macht schliefslich selbst auf gewisse Bedenken aufmerksam, welche auch gegen, dies\u00a9 'intracellul\u00e4re Deutung erhoben werden k\u00f6nnen, indem, er die ConSequenzen derselben nach verschiedener Richtung verfolgt.\nEs ist unm\u00f6glich die besprochenen zum Theil. sehr verwickelten Problem\u00a9 in einem Referate mit gen\u00fcgender Klarheit darzulegen. Ref. mufste sich begn\u00fcgen di\u00a9 Art derselben und die Richtung ihrer Behandlung anzudeuten.\tSion. Exnkb (Wien).\nH\u00f6vkbk. Ile papUsehe Darstellung Als \u25a0Ittel 1er Brxiektig stm nnaikalft-Sihei Urea. Sechzehnter Jahresbericht Hier das Herzoglich Anhaitische Landesseminar zu G\u00f6then. Ostern 1898.\nDie Tendenz seines interessanten Aufsatzes kennzeichnet der Verf. durch das Wort Hiemanw Ritter\u2019s: \u201eDer Hauptfactor in, der musikalischen","page":36},{"file":"p0037.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n37\nErziehung des Volkes soll nicht die musikalisch-technische Aus\u00fcbung bilden, sondern eine Methode, durch welche dem zu Erziehenden die F\u00e4higkeit gegeben, wird, richtig und eigentlich Musik aufzunehmen, zu h\u00f6ren, zu geniefsen.\u201c Er betont \u2014* auf Grund praktischer Erfahrung \u2014, dafs unsere gew\u00f6hnliche Notenschrift sehr wenig geeignet ist, dem im Notenlesen nicht ganz hervorragend Ge\u00fcbten \u2014 geschweige denn dem, der keine Notenkenntnifs besitzt \u2014 die kleinsten, musikalischen Ganzgebilde leicht erkennbar zu machen und so dem H\u00f6rer ein Hilfsmittel zum Verst\u00e4ndnifs und damit auch. zum. Genufs der Musik zu sein. Er benutzt deshalb eine Art der graphischen Darstellung, die auf die M\u00f6glichkeit der technischen. Reproduction ganz verzichtet, daf\u00fcr aber umsomehr die analysirende Th\u00e4tigkeit des H\u00f6rens erleichtert, den Formensinn bilden hilft. Der Verf, glebt ein\u00a9 derartige Darstellung von drei Fugen Bach\u2019s nebt einigen, kleineren Beispielen. Das Schriftchen sei hiermit besonders allen denjenigen, die sich ernstlich f\u00fcr Popularisirung klassischer Musik interessiren, nach-dr\u00fcck\u00fcchst empfohlen.\tMax Mbybb (London).\nG- Coeurs. Psychologische Analyse der Thatsache 1er Selbsteriiehung. Berlin, Beuther u. Bei chard, 1898. (Sammlung von Abhandlungen am dem Gebiete der p\u00e4dagogwehen Psychologie und Physiologie. herausgeg. v. Schiller und Ziehen, II. Bd., 2. Heft.) 54 8.\nDie Arbeit ist aus mehrfachen Gr\u00fcnden von besonderem Interesse. Zun\u00e4chst einmal wegen ihres Untersuchungsgegenstandes. Nicht leicht wagt sich heutzutage die Psychologie an einen so unmittelbar dem coni'raten Leben entnommenen psychischen Thatbestand, zumal an einen so ungew\u00f6hnlich complicirten, heran. Die Arbeit ist aber auch interessant wegen ihrer Methode. W\u00e4hrend man vielfach zu glauben geneigt ist, dale es f\u00fcr exacte Psychologie unerl\u00e4sslich sei, die psychischen Thatsachen durch das Experiment sozusagen m\u00f6glichst zu object!viren, fufst die vorliegende Arbeit ausschliefslich auf Selbstbeobachtung und psychologischer Analyse und l\u00e4fst dabei Mangel an Sicherheit der Begr\u00fcndung und. Folgerung im Grofsen und Ganzen nicht versp\u00fcren. Im Gegentheil, die organische Entwickelung ihres Gedankenganges macht im Vergleich mit manchen experimentellen Arbeiten einen geradezu erquickenden Eindruck.\nDer Verf. bestimmt Selbsterziehung als die Th\u00e4tigkeit eines Menschen, durch die er auf sich selbst eine nachhaltige Beeinflussung in der Art aue-xu\u00fcben beabsichtigt, dafs seine psychischen Bet\u00e4tigungen und, ftufseren Handlungen einem ihm vorschwebenden Ideale entsprechen. Die Gesammt-lieit der dabei in Frage kommenden psychischen Thatsachen l\u00e4fst sich somit ohne Weiteres in zwei Gruppen zerlegen, von denen die eine die psychischen Voraussetzungen zur Selbsterziehung, die andere die diese selbst ausmachenden Th\u00e4tigkeifcen umfafst. Darnach theilt sich die Arbeit natur-gem\u00e4fs in zwei Hauptabschnitte.\nAls Voraussetzungen der Selbsterziehung f\u00fchrt der erste Hauptabschnitt vor: 1. Vorstellungen von der vorl\u00e4ufigen Artung des eigenen psychischen Geschehens; 2. stark gef\u00fchlsbetonte Vorstellungen fremder Artungen; 3. das Wollen. \u2014 Zur Erkl\u00e4rung der Eigenart eines psychischen Lebens sieht sich der Verf. veranlafst, den Begriff, der Disposition einzu-","page":37}],"identifier":"lit30693","issued":"1899","language":"de","pages":"36-37","startpages":"36","title":"H\u00f6vker: Die graphische Darstellung als Mittel der Erziehung zum musikalischen H\u00f6ren. Sechzehnter Jahresbericht \u00fcber das Herzoglich Anhaltische Landesseminar zu C\u00f6then. Ostern 1898","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:17:00.110703+00:00"}