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{"created":"2022-01-31T13:27:40.868257+00:00","id":"lit30698","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 20: 42-43","fulltext":[{"file":"p0042.txt","language":"de","ocr_de":"42\nLitera tnrberich t.\nstark au machen. Und in diesem Sinne ist die Realisirung bezeichneter Aufgaben eine \u2014 nationale That.\u201c\nEine n\u00fctzliche Arbeit, auch zum Segen unserer Nation, ist die Bitrk-HAB\u00fc\u2019sche ohne Frage, aber die Existenz unserer Nation h\u00e4ngt gottlob nicht von der Erf\u00fcllung seiner, d. h. zumeist seiner Gew\u00e4hrsm\u00e4nner, Forderungenab.\nNach dem Gesagten k\u00f6nnen wir sie also weniger zur Einf\u00fchrung in das fragliche Gebiet, als zur raschen Orientirung \u00fcber die hier vorhandenen Fragen empfehlen. Diese Fragen sind aber nicht blos Fragen der p\u00e4dagogischen, sondern vor Allem auch der psychologischen Wissenschaft, denn die werdende abnorme Seele sollte nicht weniger als die normale Gegenstand ihrer Forschung sein.\tJ. Tb\u00fcper (Jena).\nWilhelm Peper. Die wissenschaftliche und praktische Bedeutung der p\u00e4dagogischen Pathologie. Samml. p\u00e4dag. Vortr\u00e4ge, herausg. von Wilh. Meyer-Markau, XI. Bd., 1. Heft. Bonn, Soenneken, 1898. 32 S.\nDer Vortrag wurde am 5. Februar 1898 gehalten in der Versammlung der Holsteinschen \u201eGesellschaft der Freunde des vaterl\u00e4ndischen Schul- und Erziehungswesens\u201c. Herr Peper will \u201enicht sofort die mancherlei Einzelpunkte in ihrer reichen Vielseitigkeit in vertiefter Beleuchtung betrachten\u201c, sondern \u201enicht mehr than, als eine scharfumrissene Skizze, ein Programm k\u00fcnftiger Arbeiten gewinnen\u201c. Das ist ihm im Rahmen dieses Vortrages wohl gelungen. Das reiche Literaturverzeiclmifs auf S. 30\u201433 erh\u00f6ht den Werth des Vortrages noch wesentlich. Inhaltlich stimmen die Ausf\u00fchrungen mit denen von Burkhard durchweg \u00fcberein.\tTr\u00fcpeb (Jena).\nA. Binet. La mesure en psychologie individuelle. Revue philos. 46, 8, S. 113 bis 123. 1898.\nDer Verf. giebt Anweisungen dar\u00fcber, wie sich die Individualpsychologie aas so werthvolle H\u00fclfsmittel der Messung zug\u00e4nglich und nutzbar machen k\u00f6nne. In vielen F\u00e4llen ist eine Z\u00e4hlung der Einzelleistungen der gemessenen F\u00e4higkeit m\u00f6glich, in anderen nur eine Einordnung in eine nicht auf Z\u00e4hlung gegr\u00fcndete Abstufungereihe, jenes z. B. beim Gedacht ni fs, dieses bei moralischen F\u00e4higkeiten. Dabei giebt es zwei Methoden zur Bestimmung der Leistungsh\u00f6he. Entweder l\u00e4fst die Aufgabe einen Spielraum, innerhalb dessen die Leistung je nach dem Verm\u00f6gen ausf\u00e4llt, oder sie sucht durch allm\u00e4hliches Steigern der Anforderung den Punkt, wo die F\u00e4higkeit eben versagt. Die Mittel zur wirklichen Durchf\u00fchrung der Messung, die der Verf. vorbringt, sind Dinge wie, dafs man, um die Intelligenz eines Individuums zu messen, erproben k\u00f6nne, ob es den Sinn eines bestimmten Satzes versteht oder nicht, um seine moralischen Anlagen zu beurtheilen feststellen, wie es auf ein ihm zugef\u00fcgtes Unrecht reagirt und Aehnliches. Was wir dabei an methodischen Ausgestaltungen dieser auch dem Laien kaum erstaunlichen Mittel bekommen, ist fast gleich Null.\tWitaskk.\nJ. Souby. fit psychique des fourmis et des abeilles. Automate et esprit.\nL1 interm\u00e9diaire des Biologistes I (Nr. 14 u. 16), 310\u2014318 u. 339\u2014346. 1898.\nDie Abhandlung ist ein kritisches Referat der Untersuchung von A. Bethe; \u201eD\u00fcrfen wir den Ameisen und Bienen psychische Qualit\u00e4ten","page":42},{"file":"p0043.txt","language":"de","ocr_de":"Li ter a turberi ch t.\n48\n\u00bbuschreiben?\u201c, welche auch in dieser Zeitschrift Bd. XVII S. 280 besprochen worden ist. Verfasser er\u00f6rtert die Resultate dieser Arbeit im Einzelnen und stellt sie mit denen anderer Thierpsychologen, wie Lubbock, Cook, Foul und Wasmann, zusammen, steht jedoch hinsichtlich der psychologischen Behlufsfolgernngen auf einem anderen Standpunkt als Bethb. Er ist allerdings auch der Ansicht, dafs die Reflexe sich nicht aus fr\u00fcheren bewuf8ten Willenshandlungen entwickelt haben, sondern ein Product der nat\u00fcrlichen Zuchtwahl sind ; wenn aber die Ameisen und Bienen ihre so com plicirten Fertigkeiten als angeborene Reflexth\u00e4tigkeiten mit auf die Welt bringen und nichts Neues hinzuzulernen verm\u00f6gen, so beweist das nicht den g\u00e4nzlichen Mangel jeglicher Psyche. Die Reflexe sind vielmehr nur in Folge des hohen phylogenetischen Alters der Insecten so gleichsam in ihrer Form erstarrt, dafs sie im Leben des Individuums nicht mehr modificirbar sind. Nach der Ueberzeugung des Verf. sind alle lebenden Wesen, vom Menschen hinunter bis zur Amoebe als beseelte Automaten aufzufassen. Bas Kriterium der lebendigen Substanz ist die F\u00e4higkeit, auf Reize zu rea-giren. Die Reaction mag bewufst, unterbewufst oder unbewufst und rein reflectorisch sein: sie h\u00f6rt niemals auf psychisch zu sein.\nSchabpkb.\n0, Weiss. Untersuchungen fiber die \u201eErregbarkeit\u201c eines Herren an verschiedenen Stellen seines ferlaufes. Pfl\u00fcger\u2019s Arch, f, d. ges. Physiol. Bd. 72,\n8. l\u00f6\u2014\u00f6O, 1898.\nMehrere zum Theil schon \u00e4ltere Forscher haben gefunden, dafs die elektrische Erregbarkeit eines Nerven an verschiedenen Stellen seines Verlaufes verschieden grofs ist. Eine andere bekannte Erscheinung ist das Auftreten eines Eigenstromes, eines sogenannten Demarcationsstromes, in einem Nerven, der an irgend einem Punkte durchschnitten oder auf andere Weise verletzt ist. Die gesch\u00e4digte Partie wird negativ elektrisch gegen\u00fcber dem unversehrten Rest. Einen Zusammenhang zwischen den beiden angef\u00fchrten Thatsachen hat Gr\u00fctzner hergestellt. Er wies auch in solchen Nerven, welche mit m\u00f6glichster Sorgfalt behandelt und nicht durchschnitten waren, Eigenstr\u00f6me nach und erkl\u00e4rt die verschiedene elektrische Erregbarkeit an verschiedenen Punkten eines und desselben Nerven damit, dafs die Wirkung des Eigenstromes sich zu der des Reizstromes algebraisch addire. Die Ursache dieser Eigenstr\u00f6me erblickt nun der Verf. in den mehr oder weniger erheblichen L\u00e4sionen, welchen der Nerv bei der Pr\u00e4paration trotz aller Vorsicht ausgesetzt ist. Minimale Zerrungen und Quetschungen oder Sch\u00e4digungen durch Verdunstung des Gewebewassers sind schwer zu vermeiden. Es gelang Weiss jedoch, sowohl den Ischiadicus des Frosches als auch den Vagus von Katzen und Kaninchen in so intactem Zustande theil weise freizulegen, dafs keine Eigenstr\u00f6me auftraten. Alsdann war auch die Erregbarkeit \u00fcberall die gleiche. Nur der Plexus reap. Becken -theil des Ischiadicus hat, wie schon Heidenhain und Andere fanden, eine etwas kleinere Schwelle f\u00fcr elektrische Reize als der Oberschenkeltheil, wof\u00fcr noch keine befriedigende Erkl\u00e4rung gegeben werden kann.\nSCHABFXR,","page":43}],"identifier":"lit30698","issued":"1899","language":"de","pages":"42-43","startpages":"42","title":"J. Soury: Vie psychique des fourmis et des abeilles. Automate et esprit. L'interm\u00e9diaire des Biologistes I (Nr. 14 u. 15), 310-318 u. 339-346. 1898","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:27:40.868263+00:00"}