Open Access
{"created":"2022-01-31T13:26:35.940741+00:00","id":"lit30699","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 20: 44-45","fulltext":[{"file":"p0044.txt","language":"de","ocr_de":"44\nLitera tu* bench t\nWalter Przieram. f'ersteh einer Darstellung der Empfindungen. Wien, A. Holder,\n1898. 28 S.\nDi\u00a9 vorliegende Schrift ist auf Wunsch des Autors nach dessen Tod\u00a9 von seinem Bruder der Oeffentlichkeit \u00fcbergeben worden. Sie enth\u00e4lt einen Versuch, die Empfindungen darzustellen vermittelst eines Coordinatensystema, indessen nicht durchaus \u201eanschaulich\u201c, da das Coordinatensystem \u00fcber drei Dimensionen weit hinausgeht, als vielmehr durch mathematische Formeln. Der Verf. gelangt zu diesen, indem er die Empfindungen auffafst als Strecken, die Schwell\u00a9 des Bewufstseins als Anfangspunkt der Strecken, di\u00a9 Qualit\u00e4t der Empfindung als deren Richtung, die Intensit\u00e4t der Empfindung als deren Gr\u00f6fse.\nEs ist etwas schwer, sich in der Abhandlung zurecht zu finden, da die Paragraphenzahlen der Haupt* und Nebeneintheilungen sich in gar nichts unterscheiden. Dies mag wohl daran liegen, dafs es dem Verf. nicht verg\u00f6nnt war, selber die Drucklegung zu besorgen. Doch hoffe ich im Folgenden den Gedankengang des Verf.\u2019s richtig zur Darstellung zu bringen.\nDurch unmittelbar\u00a9 Selbstbeobachtung findet man einen gemeinsamen Bestandtheil aller Empfindungen eines Bewufstseins, den \u201eBewufstseins* Grundbestandteil\u201c, dargestellt als eine bestimmte Richtung. Wir m\u00fcfsten diesen Grundbestandteil schon deshalb annehmen, weil sonst kein Grund vorhanden w\u00e4re, warum nicht zwei Bewufstseine zusammenfallen sollten.\nEs giebt vier gesonderte Sinnesgebiete (der Geruchssinn ist nach dem Verf. derselbe Sinn wie der Geschmackssinn), d. h. solche, deren Empfindungen unter einander niemals mischbar sind. Sie ordnen sich in folgende Reihe: Tastsinn, Geschmacks-, Gesichts- und Geh\u00f6rssinn. Diese werden dargestellt durch die positive bezw. negative Richtung der beiden auf jener ersten Richtung senkrechten Coordinaten.\nInnerhalb eines jeden Sinnesgebietes giebt es aufserdem noch drei Paare von entgegengesetzten Empfindungsqualit\u00e4ten, die innerhalb der verschiedenen Sinne analog sind. Sie sind dargestellt durch die folgende Tabelle :\nTastsinn\ni i\ni\nhart \u2014 weich\nkalt \u2014 warm\nSchmerz-Wollust\nGeschmackssinn\nFleisch \u2014 Obstgeschmack\nsauer \u2014 mild\nbitter \u2014 s\u00fcfs\nGesichtssinn\nschwarz \u2014 weifs\nroth \u2014 gr\u00fcn\ngelb \u2014 blau\nGeh\u00f6rssinn tief \u2014 hoch\nc\nSie werden dargestellt durch die positive bezw. negative Richtung der 4/oder 5. oder 6. Coordinate.\nUebrigens giebt der Verf. selbst zu, dafs die zum Zweck dieser Darstellung gemachten Voraussetzungen keineswegs allgemein anerkannt sind.\nDer Verf. gelangt so f\u00fcr alle ^besonderen Empfindungen zu Formeln (Interessenten m\u00f6gen sie im Original ansehen), die denjenigen, der an com-","page":44},{"file":"p0045.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turberwh t.\n45\nplicirten mathematischen Formeln unter allen Umst\u00e4nden Gefallen findet, gewifs in das h\u00f6chste Entz\u00fccken versetzen k\u00f6nnen. Bei der Willk\u00fcrliehkeit der Voraussetzungen aber fragt man sich doch wohl vergebens, was denn nun damit eigentlich f\u00fcr die Psychologie gewonnen ist.\nMax Meyer (London).\nE. Clapar\u00e8de. La perception st\u00e9r\u00e9ognostique- U Interm\u00e9diaire des Biologistes, I, Nr. 19, 432\u2014487. 1898.\nDie Meine Abhandlung wendet sich gegen die Annahme eines besonderen stereognostischen Sinnes, die mehrfach in der Literatur aufgetaucht ist. Wir haben kein specifisches Sinnesorgan, welches die Form eines Gegenstandes empfindet. K\u00f6rperformen werden eben nicht empfunden, sondern erschlossen, appercipirt, abgeleitet aus einer Summe von einzelnen Empfindungen, unter denen Ber\u00fchrungs- und Muskelempfindungen eine hervorragende Rolle spielen. Es giebt Kranke, welche einen Gegenstand nicht erkennen oder wiedererkennen, trotzdem sie unterscheiden, ob er weich oder hart, glatt oder rauh, rund oder eckig ist. Ihnen mangelt die F\u00e4higkeit, die verschiedenen Specialempfindungen zu einer einheitlichen Vorstellung zusammenzufassen, eine F\u00e4higkeit, f\u00fcr die in beiden Hirn hemisph\u00e4ren ein besonderes Rindencentrum anzunehmen sein d\u00fcrfte.\nSchaefer.\nA. Toro Lansky- las ferhaltei de? Augenmuskeln bei centraler Reizung, las Goordin&tionscentrum and die Bahnen flr coordinirte Angenbewegnngen.\nv. Grabfb\u2019s Arch. f Ophthalm. Bd. XLVI, S. 452\u2014478.\nDie Entdeckung Sherrington's, dafs bei Reizung eines Muskels eine gleichzeitige L\u00e4hmung des Antagonisten eintritt, wurde von T. in der Weise an den Augenmuskeln best\u00e4tigt, dafs die Action des Rectus internus bei centraler Reiznng gleichzeitig mit der des Externus betrachtet und hierbei festgestellt wurde, dafs einer Contraction des Internus eine L\u00e4hmung des Extemus, einer Contraction des Externus eine L\u00e4hmung des Internus entspricht.\nT\u2019s Versuche ergaben ferner, dafs das Centrum f\u00fcr die Coordination der Augenbewegungen im Niveau der Kerne des Oculomotorius unmittelbar vor ihnen liegt. Die Bahn f\u00fcr die Bewegungsloitung liegt im Opticus, Chiasma, Tractus, der \u00e4ufsersten Thalamusumgrenzung, dem Corp. geniculat. lateral, und den tieferen Stellen der Vierh\u00fcgelarme.\nArblsdorpf (Berlin).\n1.\tFr. Bezold. Schema flr die fieh\u00dfrprtifnng des kranken Obres. Zeitschrift f\u00fcr Ohrenheilkunde XXXIII (2), S. 165\u2014174. 1898.\n2.\tFs. Bezold und Edelmann. Ein Apparat som Aufschreiben der Stimmgabel-Schwingungen und Bestimmung der Hfirsch\u00e4rfe nach richtigen Proportionen mit Ulfe desselben. Zeiischr, f. Ohrenheilkunde XXXIII (2), S. 174\u2014186.\n3.\tFr. Bezold und Edelmann. Bestimmung der Hfirsch\u00e4rfe nach richtigen Proportionen. Verhandlungen der Deutschen otologischen Gesellschaft, 1898, Jena, Gustav Fischer, 10 8.\n1. Als Pr\u00fcfungsmittel f\u00fcr die Bestimmung der H\u00f6rfunction des normalen und des erkrankten Ohres kamen lange Zeit aufser der Fl\u00fcster-","page":45}],"identifier":"lit30699","issued":"1899","language":"de","pages":"44-45","startpages":"44","title":"Walter Przibram: Versuch einer Darstellung der Empfindungen. Wien, A. H\u00f6lder, 1898. 28 S.","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:26:35.940746+00:00"}