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{"created":"2022-01-31T13:26:55.964713+00:00","id":"lit30702","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heller, Theodor","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 20: 45-47","fulltext":[{"file":"p0045.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turberwh t.\n45\nplicirten mathematischen Formeln unter allen Umst\u00e4nden Gefallen findet, gewifs in das h\u00f6chste Entz\u00fccken versetzen k\u00f6nnen. Bei der Willk\u00fcrliehkeit der Voraussetzungen aber fragt man sich doch wohl vergebens, was denn nun damit eigentlich f\u00fcr die Psychologie gewonnen ist.\nMax Meyer (London).\nE. Clapar\u00e8de. La perception st\u00e9r\u00e9ognostique- U Interm\u00e9diaire des Biologistes, I, Nr. 19, 432\u2014487. 1898.\nDie Meine Abhandlung wendet sich gegen die Annahme eines besonderen stereognostischen Sinnes, die mehrfach in der Literatur aufgetaucht ist. Wir haben kein specifisches Sinnesorgan, welches die Form eines Gegenstandes empfindet. K\u00f6rperformen werden eben nicht empfunden, sondern erschlossen, appercipirt, abgeleitet aus einer Summe von einzelnen Empfindungen, unter denen Ber\u00fchrungs- und Muskelempfindungen eine hervorragende Rolle spielen. Es giebt Kranke, welche einen Gegenstand nicht erkennen oder wiedererkennen, trotzdem sie unterscheiden, ob er weich oder hart, glatt oder rauh, rund oder eckig ist. Ihnen mangelt die F\u00e4higkeit, die verschiedenen Specialempfindungen zu einer einheitlichen Vorstellung zusammenzufassen, eine F\u00e4higkeit, f\u00fcr die in beiden Hirn hemisph\u00e4ren ein besonderes Rindencentrum anzunehmen sein d\u00fcrfte.\nSchaefer.\nA. Toro Lansky- las ferhaltei de? Augenmuskeln bei centraler Reizung, las Goordin&tionscentrum and die Bahnen flr coordinirte Angenbewegnngen.\nv. Grabfb\u2019s Arch. f Ophthalm. Bd. XLVI, S. 452\u2014478.\nDie Entdeckung Sherrington's, dafs bei Reizung eines Muskels eine gleichzeitige L\u00e4hmung des Antagonisten eintritt, wurde von T. in der Weise an den Augenmuskeln best\u00e4tigt, dafs die Action des Rectus internus bei centraler Reiznng gleichzeitig mit der des Externus betrachtet und hierbei festgestellt wurde, dafs einer Contraction des Internus eine L\u00e4hmung des Extemus, einer Contraction des Externus eine L\u00e4hmung des Internus entspricht.\nT\u2019s Versuche ergaben ferner, dafs das Centrum f\u00fcr die Coordination der Augenbewegungen im Niveau der Kerne des Oculomotorius unmittelbar vor ihnen liegt. Die Bahn f\u00fcr die Bewegungsloitung liegt im Opticus, Chiasma, Tractus, der \u00e4ufsersten Thalamusumgrenzung, dem Corp. geniculat. lateral, und den tieferen Stellen der Vierh\u00fcgelarme.\nArblsdorpf (Berlin).\n1.\tFr. Bezold. Schema flr die fieh\u00dfrprtifnng des kranken Obres. Zeitschrift f\u00fcr Ohrenheilkunde XXXIII (2), S. 165\u2014174. 1898.\n2.\tFs. Bezold und Edelmann. Ein Apparat som Aufschreiben der Stimmgabel-Schwingungen und Bestimmung der Hfirsch\u00e4rfe nach richtigen Proportionen mit Ulfe desselben. Zeiischr, f. Ohrenheilkunde XXXIII (2), S. 174\u2014186.\n3.\tFr. Bezold und Edelmann. Bestimmung der Hfirsch\u00e4rfe nach richtigen Proportionen. Verhandlungen der Deutschen otologischen Gesellschaft, 1898, Jena, Gustav Fischer, 10 8.\n1. Als Pr\u00fcfungsmittel f\u00fcr die Bestimmung der H\u00f6rfunction des normalen und des erkrankten Ohres kamen lange Zeit aufser der Fl\u00fcster-","page":45},{"file":"p0046.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht\nevent. Conversationssprache Schallquellen zur Verwendung, welche nur einen Ton oder wenige unreine T\u00f6ne enthalten, wie Politzer\u2019s H\u00f6rmesser, die Uhr u. \u00e4. m. Als in jeder Hinsicht zweekmifalger Ersatz f\u00fcr die letzteren ist die. continuirliche Tonreihe anzusehen, Iber welche in, dieser Zeitschrift wiederholt berichtet wurde. Mittelst derselben lassen sich totale Defecte f\u00fcr irgend eine Strecke der Tonscala in der Luftleitung nach weisen, Bestimmungen der oberen und unteren Tongrenze vornehmen und etwa vorhandene L\u00fccken und Inseln innerhalb des Verlaufes der Tonscala auf-finden. Zur Pr\u00fcfung der H\u00f6rdauer eignen sich unbelastete Stimmgabeln besser als belastete. Auch hierzu sowie zur Pr\u00fcfung der Knochenleitung und f\u00fcr den Rixx\u00c9'schen Versuch kann die continuirliche Tonreihe nach einer einfachen Ab\u00e4nderung ln der Reihenfolge der Stimmgabeln bei ab\u00bb genommenen Gewichten verwendet werden.\nH\u00e4ufig gen\u00fcgt die H\u00f6rpr\u00fcfung mittelst der Sprache, insbesondere durch die Zahlw\u00f6rter 1-\u2014KX). Verf. hat in einer fr\u00fcheren Arbeit darauf hingewiesen, dafs der .lusfall bestimmter Zahlw\u00f6rter f\u00fcr einzelne Ohrerkrankungen charakteristisch ist. Eine weitere functionelle Pr\u00fcfung ist jedoch noth-wendig, wenn zwischen dem objectiven Befund bei der Spiegeluntersuchung und der Herabsetzung des H\u00f6rverm\u00f6gens ein offenbares Mifsverh\u00e4ltnifs besteht, ferner in F\u00e4llen von mittelgradiger oder geringer Schwerh\u00f6rigkeit, welche \u00fcberhaupt am Trommelfell und im Mittelohr keine objectiven Anhaltspunkte f\u00fcr die Diagnose bietet. Unerl\u00e4fslich sind genaue H\u00f6rpr\u00fcfungen 'bei hochgradiger Schwerh\u00f6rigkeit und bei einseitiger oder doppelseitiger Taubheit f\u00fcr Sprache, um einen befriedigenden Ueberblick \u00fcber die H\u00f6rbeeintr\u00e4chtigung im Verlaufe der Tonscala zu gewinnen. Ueberdies ist die genaue Bestimmung der H\u00f6rdauer zur Feststellung partieller Defecte sowie einseitiger vollst\u00e4ndiger Taubheit erforderlich. In welcher Weise die continuirliche Tonreihe 'bei den H\u00f6rpr\u00fcfungen der Taubstummenz\u00f6glinge in Verwendung kommt, ist bereits an fr\u00fcherer Stelle ausf\u00fchrlich mitge-theilt worden.\nF\u00fcr die Bezeichnung der Tonscala empfiehlt Verf. die \u00fcbereinstimmende Benutzung der HELMHOLTz\u2019schen Symbole mit der Vereinfachung, dafs von der vier - gestrichenen Octave aufw\u00e4rts r\u00f6mische Zahlen statt Strichen gebraucht werden. Die Angaben -f- und \u2014, welche f\u00fcr den RiNNE\u2019schen und ScHWABACH\u2019schen Versuch zutreffen, sind f\u00fcr den, Weber\u2019-schen Versuch ungeeignet und sollten durch kurze Angaben der Befunde ersetzt werden. Die Bezeichnungen der oberen und unteren Tongrenzen, sowie der Inseln und L\u00fccken im Bereiche der Tonscala ergeben sich aus der Art der zur H\u00f6rpr\u00fcfung verwendeten Instrumente. Die in, den oben angegebenen F\u00e4llen nothwendige Bestimmung der H\u00f6rdauer erfolgt durch Feststellung der Differenz zwischen den H\u00f6rzeiten des kranken und ge-\nsunden Ohres. Dieselbe l\u00e4fst sich nach der Formel x =\t-\t. 100 be*\nfi\nrechnen, in welchem Ausdruck n die H\u00f6rzeit des normalen Obres f\u00fcr die gemessene Stimmgabel und t die Zeit bedeutet, um welche das normale Ohr l\u00e4nger h\u00f6rt als das kranke. Richtiger ist jedoch, die Bestimmung der H\u00f6rdauer, wenn statt dem Verh\u00e4ltnis der verk\u00fcrzten zur normalen H\u00f6r-","page":46},{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turberich t.\n47\ndauer das Verh\u00e4ltnis der entsprechenden Stimmgabelelongationen eingesetzt wird.\n2. 3. Um Schwingungen von Stimmgabeln in kleinen Zeitr\u00e4umen darzustellen, construirions die Verfasser einen einfachen Apparat, welcher im. Wesentlichen darin besteht, dafs eine in der Ruhe von der an einer schwingenden Stimmgabel angebrachten Schreibfeder etwas entfernte berufste Glasplatte durch Anschl\u00e4gen einer Taste soweit gehoben wird, dafs letztere mit der Schreibfeder in leise Ber\u00fchrung kommt. Durch Abreifsen einer die Stimmgabel zusammenpressenden Holzgabel wird erstere in maximale Schwingung versetzt. Dr\u00fcckt man in beliebigen Zeitr\u00e4umen, z. B. Secunden, auf die Taste, so erh\u00e4lt man auf der Glasplatte die jeder Secundo entsprechend\u00a9 Elongation der Stimmgabelzinken vom Beginne ihres Schwingungsmaxi-mumfl bis zum Ausklingen. Der Schwingungsmodus jeder Stimmgabel l\u00e4fst sich in Form einer Curve darstellen, als deren Abscissen die in 100 gleiche Theil\u00a9 zerlegte Zeitstrecke, als deren Ordinaten die zu jedem Zeitpunkt geh\u00f6rigen Schwingungsweiten verwendet werden. Von der Stimmgabel I)% (36 Doppelschwingungen) ausgehend, ergaben die Curven eine nahezu v\u00f6llige Uebereinstimmung, so dafs die Annahme berechtigt erscheint, das Gesetz, \u201enach welchem eine maximal erregte Stimmgabel bis zu ihrem Verklingen an Schwingungsweite nach und nach verliert\u201c, sei f\u00fcr alle Gabeln aufserordentlich nahe das gleiche. Die dieses Gesetz zur Anschauung bringende Curve ist aber nicht Mob f\u00fcr die gepr\u00fcften Gabeln, sondern f\u00fcr die gesammte Tonscala g\u00fcltig und kann daher als Grundlage f\u00fcr die Bestimmung des wirklichen Verh\u00e4ltnisses der H\u00f6rschftrfe des schwerh\u00f6rigen zu der des normalen Ohres dienen. Wie weitere Betrachtungen lehren, ist die H\u00f6rempfindlichkeit f\u00fcr einen Ton umgekehrt proportional der diesen Ton erzeugenden Stimmgabelelongation zu setzen, \u201evon welcher die H\u00f6rschwelle des untersuchten Ohres gerade \u00fcberschritten wird\u201c. Die Verfasser geben in Form einer Tabelle f\u00fcr jede am kranken Ohr gefundene H\u00f6rdauer von 1\u2014100, w\u2019obei die normale H\u00f6rdauer \u2014 100 gesetzt wird, die zugeh\u00f6rige H\u00f6rschlrfe an, entsprechend der in diesem Zeitmomente vorhandenen Elongationsgr\u00f6fs \u00a9der gepr\u00fcften Stimmgabel. Die mittelst der angegebenen Werth\u00a9 berechnete H\u00f6rempfindlichkeit kann als genauer Ausdruck des in jedem Falle vorhandenen H\u00f6rverm\u00f6gens bezeichnet werden, w\u00e4hrend eine Messung nach der oben angegebenen HABTMXNN\u2019schen Formel wohl die Einreihung der nach dem gleichen Modus berechneten F\u00e4lle gestattet, jedoch ein \u201eganz verzerrtes Bild von dem wirklichen Grad des der Norm gegen\u00fcber vorliegenden H\u00f6rdefects\u201c ergiebt.\tTheodor Heller (Wien).\nD. Mercier. La, d\u00e9finition philosophique di la 'fl\u00ae,\t2 e \u00c9dition. Louvain,\nCharpentier & Schoonjans. 1898. 74 S.\nTrotzdem die Brosch\u00fcre schon in der zweiten Auflage vorliegt, d\u00fcrfte sie weder dem Biologen noch dem Philosophen von Fach viel Neues bringen. Verf. wirft zun\u00e4chst die Frage auf, was das Leben sei, und beantwortet sie dahin, dafs es die Summe der den Leb\u00a9'wesen eigenen Functionen ist. Um diese Definition wissenschaftlich zu vertiefen, sind die Begriffe : Lebewesen und Lebensfnnctionen genauer zu formuliren. Zu diesem Zwecke werden Bau und Wesen der einzelligen Organismen und deren fortschreitende Ent-","page":47}],"identifier":"lit30702","issued":"1899","language":"de","pages":"45-47","startpages":"45","title":"1. Fr. Bezold: Schema f\u00fcr die Geh\u00f6rpr\u00fcfung des kranken Ohres. Zeitschrift f\u00fcr Ohrenheilkunde XXXIII (2), S. 165-174. 1898 / 2. Fr. Bezold und Edelmann: Ein Apparat zum Aufschreiben der Stimmgabelschwingungen und Bestimmung der H\u00f6rsch\u00e4rfe nach richtigen Proportionen mit H\u00fclfe desselben. Zeitschr. f. Ohrenheilkunde XXXIII (2), S. 174-185 / 3. Fr. Bezold und Edelmann: Bestimmung der H\u00f6rsch\u00e4rfe nach richtigen Proportionen. Verhandlungen der Deutschen otologischen Gesellschaft, 1898, Jena, Gustav Fischer, 10 S.","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:26:55.964719+00:00"}