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{"created":"2022-01-31T14:43:16.616381+00:00","id":"lit30703","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 20: 47-48","fulltext":[{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turberich t.\n47\ndauer das Verh\u00e4ltnis der entsprechenden Stimmgabelelongationen eingesetzt wird.\n2. 3. Um Schwingungen von Stimmgabeln in kleinen Zeitr\u00e4umen darzustellen, construirions die Verfasser einen einfachen Apparat, welcher im. Wesentlichen darin besteht, dafs eine in der Ruhe von der an einer schwingenden Stimmgabel angebrachten Schreibfeder etwas entfernte berufste Glasplatte durch Anschl\u00e4gen einer Taste soweit gehoben wird, dafs letztere mit der Schreibfeder in leise Ber\u00fchrung kommt. Durch Abreifsen einer die Stimmgabel zusammenpressenden Holzgabel wird erstere in maximale Schwingung versetzt. Dr\u00fcckt man in beliebigen Zeitr\u00e4umen, z. B. Secunden, auf die Taste, so erh\u00e4lt man auf der Glasplatte die jeder Secundo entsprechend\u00a9 Elongation der Stimmgabelzinken vom Beginne ihres Schwingungsmaxi-mumfl bis zum Ausklingen. Der Schwingungsmodus jeder Stimmgabel l\u00e4fst sich in Form einer Curve darstellen, als deren Abscissen die in 100 gleiche Theil\u00a9 zerlegte Zeitstrecke, als deren Ordinaten die zu jedem Zeitpunkt geh\u00f6rigen Schwingungsweiten verwendet werden. Von der Stimmgabel I)% (36 Doppelschwingungen) ausgehend, ergaben die Curven eine nahezu v\u00f6llige Uebereinstimmung, so dafs die Annahme berechtigt erscheint, das Gesetz, \u201enach welchem eine maximal erregte Stimmgabel bis zu ihrem Verklingen an Schwingungsweite nach und nach verliert\u201c, sei f\u00fcr alle Gabeln aufserordentlich nahe das gleiche. Die dieses Gesetz zur Anschauung bringende Curve ist aber nicht Mob f\u00fcr die gepr\u00fcften Gabeln, sondern f\u00fcr die gesammte Tonscala g\u00fcltig und kann daher als Grundlage f\u00fcr die Bestimmung des wirklichen Verh\u00e4ltnisses der H\u00f6rschftrfe des schwerh\u00f6rigen zu der des normalen Ohres dienen. Wie weitere Betrachtungen lehren, ist die H\u00f6rempfindlichkeit f\u00fcr einen Ton umgekehrt proportional der diesen Ton erzeugenden Stimmgabelelongation zu setzen, \u201evon welcher die H\u00f6rschwelle des untersuchten Ohres gerade \u00fcberschritten wird\u201c. Die Verfasser geben in Form einer Tabelle f\u00fcr jede am kranken Ohr gefundene H\u00f6rdauer von 1\u2014100, w\u2019obei die normale H\u00f6rdauer \u2014 100 gesetzt wird, die zugeh\u00f6rige H\u00f6rschlrfe an, entsprechend der in diesem Zeitmomente vorhandenen Elongationsgr\u00f6fs \u00a9der gepr\u00fcften Stimmgabel. Die mittelst der angegebenen Werth\u00a9 berechnete H\u00f6rempfindlichkeit kann als genauer Ausdruck des in jedem Falle vorhandenen H\u00f6rverm\u00f6gens bezeichnet werden, w\u00e4hrend eine Messung nach der oben angegebenen HABTMXNN\u2019schen Formel wohl die Einreihung der nach dem gleichen Modus berechneten F\u00e4lle gestattet, jedoch ein \u201eganz verzerrtes Bild von dem wirklichen Grad des der Norm gegen\u00fcber vorliegenden H\u00f6rdefects\u201c ergiebt.\tTheodor Heller (Wien).\nD. Mercier. La, d\u00e9finition philosophique di la 'fl\u00ae,\t2 e \u00c9dition. Louvain,\nCharpentier & Schoonjans. 1898. 74 S.\nTrotzdem die Brosch\u00fcre schon in der zweiten Auflage vorliegt, d\u00fcrfte sie weder dem Biologen noch dem Philosophen von Fach viel Neues bringen. Verf. wirft zun\u00e4chst die Frage auf, was das Leben sei, und beantwortet sie dahin, dafs es die Summe der den Leb\u00a9'wesen eigenen Functionen ist. Um diese Definition wissenschaftlich zu vertiefen, sind die Begriffe : Lebewesen und Lebensfnnctionen genauer zu formuliren. Zu diesem Zwecke werden Bau und Wesen der einzelligen Organismen und deren fortschreitende Ent-","page":47},{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":"48\nLi teraturberich t.\nWickelung zu immer complicirteren Formen eingehend geschildert. Eg erficht sich dann als Kriterium des lebenden Organismus \u201edi\u00a9 doppelte Ein-\nheit der Substanz oder Constitution und der Natur oder Activit\u00e4t, oder noch besser die Einheit der Constitution und der Natur\u201c. Dl\u00a9 Activit\u00e4t, die lebendige Bewegung, ist nicht spontan; sie h\u00e4ngt durchaus von. den Gesetzen der Physik und Chemie ab. Aber sie ist, was nicht alle mechanischen Vorg\u00e4nge der leblosen Welt sind, continuirlich, in einem, fortlaufend und, was in der unbelebten Natur nie vorkommt, immanent, d. h. der Organismus ist stets zugleich activ und passiv, er wirkt auf sich selbst, w\u00e4hrend die physikalischen Massen immer nur auf andere Massen wirken. Indem der Verl, so die Immanenz als einen hervorragenden Punkt in der Definition. des Lebens hervorhebt, befindet er sich in bester Uebereinstimmung mit dem. heiligen Thomas von Aquina, der den Satz aufstellt: Ens vivens est substantia, in cujus natura est movere se ipsam.\tSchaefeh.\nG. M. Stbatton. Heber die W&hrnelmtng i\u00a7i irtcktiiereigei lei verschiede-161 Geschwindigkeiten. Ph\u00fcos. Studien XII, S. 525\u2014.586,\nDie STATTON\u2019sche, im Leipziger Laboratorium ausgef\u00fchrte Arbeit geh\u00f6rt zu. den werthvollsten Specialuntersuchungen auf dem Gebiet der Ver\u00e4nde-rungsWahrnehmung. Da ich sie in meinem j\u00fcngst erschienenen Buch \u201ePsychologie der Ver\u00e4nderungsauffassung\u201c nach allen .Richtungen hin einer ausf\u00fchrlichen Besprechung unterzogen habe \u2014 wobei ich Technik, Methodik und Ergebnisse r\u00fcckhaltlos acceptiren konnte, dagegen seine Schlafsfolgerungen, Deutungen und. Polemiken zum gr\u00f6fsten Theil bestreiten mufste \u2014 so beschr\u00e4nke ich mich hier auf eine knappe Inhaltsangabe und citire zuweilen in Klammern die Seitenzahlen meines Buches, wo N\u00e4heres zu finden ist.\nSt. will die Empfindlichkeit sowohl f\u00fcr momentane als auch f\u00fcr con-tinuirliche Druck\u00e4nderungen bestimmen, und zwar bei verschiedenen Normal-belastungen, wie auch bei verschiedenen Aenderungsgeschwindigkeiten. Ort des Druckes war stets eine Stelle an der Volarfl\u00e4che der kleinen Fingerbeere.\nAls Apparat diente eine aufserordentlich sinnreiche Hebelvorrichtung, durch welche sowohl jedes beliebige Druckquantum pl\u00f6tzlich hinzugef\u00fcgt und entfernt, wie auch eine allm\u00e4hliche Druck\u00e4nderung mit jeder beliebigen Geschwindigkeit herbeigeftihrt werden konnte. (Pb. d. V. 88.) Bei momentanen Druck\u00e4nderungen wurden an vier Personen nach, der Methode der Minimal\u00e4nderungen folgende Resultate erzielt: F\u00fcr Normalreize zwischen 75 und 200 Gramm, gilt das Weber\u2019sehe Gesetz\nw\u00e4hrend, bei kleineren Anfangsgewichten der Bruch\neich vergr\u00f6fsert; die Schwelle f\u00fcr die Ver\u00e4nderungsrichtung liegt merklich h\u00f6her als die Schwelle f\u00fcr die Existenz einer Ver\u00e4nderung \u00fcberhaupt; die Werthe f\u00fcr beide Schwellen zeigen ziemlich parallelen Verlauf.\nBei den allm\u00e4hlichen Druckver\u00e4nderungen Ist die Methode besonders wichtig; dieselbe bestand nicht (nach meiner Terminologie) im \u201eBestimmungs\u201c- sondern im \u201eBeurth ei lungs verfahren\u201c ; d. h. : der Beobachter hatte nicht durch eine Reactionsbewregung den Moment der Ver\u00e4nderung\u00bb*","page":48}],"identifier":"lit30703","issued":"1899","language":"de","pages":"47-48","startpages":"47","title":"D. Mercier: La d\u00e9finition philosophique de la vie. 2e \u00c9dition. Louvain, Charpentier & Schoonjans. 1898. 74 S.","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:43:16.616387+00:00"}