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{"created":"2022-01-31T13:20:26.096410+00:00","id":"lit30708","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Riess, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 20: 54-55","fulltext":[{"file":"p0054.txt","language":"de","ocr_de":"54\nL it\u00e9ra turberich t.\ndie Verschiebungen, welche die angegebenen Aseociationsformen auf den verschiedenen Altersstufen der Sch\u00fcler erfahren.\nAls die wichtigste Ursache der Association von Vorstellungen ist nicht die unmittelbare Aehnlichkelt, sondern die Gemeinsamkeit von Partial* Vorstellungen zu betrachten. Unter den anderen f\u00fcr die Association maafo* gebenden Factoren spielt der Gef\u00fchlston eine wichtige Rolle. Dem gegen\u00fcber kommt der Deutlichkeit und Constellation der Vorstellungen nur geringere Bedeutung zu.\nUntersuchungen \u00fcber die Geschwindigkeit der kindlichen Association und deren Beeinflussung durch Erm\u00fcdung und andere Factor en sind bereits abgeschlossen und werden den Gegenstand folgender Abhandlungen bilden.\nTheodor Heller (Wien).\nF. Le Dantec. L'individualit\u00e9 \u00abI l\u2019erreur individualiste. Biblioth\u00e8que de philosophie contemporaine. Paris, F. Alcan, 1898. 176 S.\nF. Le Daktec. Evolution indifidtille et h\u00e9r\u00e9dit\u00e9. Th\u00e9orie de la variation ftaitf-tative. Biblioth\u00e8que scientifique internationale. Paris, F. Alcan, 1898. 308 8.\nDie vorliegenden B\u00fccher bilden gewissermaafsen die Fortsetzung zweier bereits fr\u00fcher erschienenen Werke: Th\u00e9orie nouvelle de la vie und Le d\u00e9terminisme biologique et la personnalit\u00e9 consciente. In dem letztgenannten batte Verf. bereits \u00a9ine Hypothese auf gestellt, die die Bewufstseinsph\u00e4no-mene aus Eigenschaften der Atome ableitet, und f\u00e4hrt jetzt fort, als ausgesprochener Determinist diejenige Richtung zu bek\u00e4mpfen, welche den geistigen Vorg\u00e4ngen einen Einflufs auf die chemisch-physikalischen Th\u00e4tig-keiten der K\u00f6rperorgan\u00a9 zuschreibt. Er will den Begriff der Individualit\u00e4t, der Pers\u00f6nlichkeit g\u00e4nzlich beseitigt sehen. Unser Ich ist nach ihm nichts Positives, sondern nur ein Begriff f\u00fcr den best\u00e4ndigen Wechsel des Zusammenhangs und Zusammenwirkens der unseren Leib bildenden Atome. Von einem beseelten Organismus als von etwas Einheitlichem, Gesondertem, in sich selbst Gegr\u00fcndetem zu sprechen wird als ein \u201eerreur individualiste\u201c bezeichnet, der die L\u00f6sung der biologischen Probleme nur erschwert und verhindert einzusehen, dafs absoluter Determinismus und moralische Freiheit keine Gegens\u00e4tze zu sein brauchen. Auf diesen Grundgedanken sind auch die Anschauungen des Verf. \u00fcber die Entwickelung und die Vererbung aefgebaut. Was die Ausf\u00fchrungen im Einzelnen betrifft, so bewegen sie sich vorwiegend auf biologischen Gebieten. Verf. erweist sich dabei als. ein Gegner der bekannten Theorie Wkissmann\u2019b von der Nicht-Vererbung erworbener Eigenschaften.\tSchaefer.\nJ. Volkelt. lii tragische Entladung der Affecte. Zeit sehr. f. Philos. \u00ab. philos. Kritik Bd. 112, H. 1, 1\u201416. 18.98.\nDer Aufsatz ist gleichsam ein Heiner Nachtrag zu dem gr\u00f6fseren Werk \u00fcber \u201edie Aesthetik des Tragischen\u201c desselben Verf., angeregt durch einen Aufsatz A. v. Berger\u2019s \u00fcber \u201eWahrheit und Irrthum in der Katharsis-Theorie des Aristoteles\u201c. Er theilt daher mit Jenem die bekannten Vorz\u00fcge und Nachtheile der V.\u2019sehen Methode. Die Vorz\u00fcge sind haupts\u00e4chlich: Vorurtheilslosigkeit und Unbefangenheit des Standpunkts, Ber\u00fcck-","page":54},{"file":"p0055.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturberich t.\n55\n\u00bbichtigung eines sehr reichen Materials, Reichthum der Gesichtspunkte, Feinheit, ja Subtilit\u00e4t in Unterscheidung der wirksamen Factoren, sowie ihrer gef\u00fchlsm\u00e4fsigen Wirkungen, daher die Gewinnung sogenannter \u201echarakteristischer Gef\u00fchlstypen\u201c', durchg\u00e4ngige Individualisirung und Behutsamkeit gegen voreilig\u00a9 Verallgemeinerungen. Die Nachtheile, wenn wir hier von unwesentlichen, besondere stylistischen M\u00e4ngeln absehen, laufen stets auf den Mangel einer klaren psychologischen Grundlage hinaus, besonders fehlt eine irgend greifbare Auflassung \u00fcber die gleichzeitige Vereinigung von Lust- und Unlustgef\u00fchlen. In. dem kleinen Aufsatz kommen die Vorz\u00fcge weniger zur Erscheinung als die M\u00e4ngel. Gemeint ist mit der \u201eEntladung\u201c hier jener nicht rein \u00e4sthetische Vorgang, dal\u00ab Menschen, die sich aus vor\u00fcbergehenden oder chronischen Ursachen in geprefeter Stimmung befinden, sich durch die Trag\u00f6die erleichtert f\u00fchlen. Verf. unterscheidet dabei den Typus des \u201eAngeh\u00e4uften\u201c und des \u201eErstarrten\u201c, und constatirt dann vier Factoren, die den Vorgang erkl\u00e4ren\nV\n\u00bbollen: 1. die Durchr\u00fcttelung der Seele; 2. eine formale Erweiterung des Ich\u00bb, dabei wird dem Mitleid mich sich selbst eine, wie wir meinen, v\u00f6llig verkehrte Rolle zugeschrieben; 3. eine materiale Erweiterung des Ich\u00bb. Was mit dieser gemeint ist, zeigen, folgende S\u00e4tze, die zugleich eine Stylprobe sein m\u00f6gen. \u201eDa macht uns nun die tragische Person die entsprechenden Gem\u00fctsbewegungen in entgegenkommender Weise vor. Wir brauchen sie nur mitf\u00fchlend nachzumachen, und das ersehnte Sich-aussprechen und Sichausladen ist erfolgt\u201c. 4. \u201eindirect\u201c oder in \u201euntergeordneter Weise\u201c kommen die erhebenden Momente In Betracht. Wir w\u00fcrden diesen die erste Stelle angewiesen haben. Dafs V. dies unterl\u00e4\u00dft, kommt von. seiner primitiven Theorie \u00fcber Lust und, Unlust; er meint wohl, den erhebenden Momenten entsprechen im Zuschauer Lustgef\u00fchle, also kann eine Entladung von Unlustgef\u00fchlen nur \u201eindirect\u201c durch, sie erfolgen.\nM. Bims (M\u00fcnchen).\nAdolf Gross. Untersuchungen hier die Schrift Gesunder und Geisteskranker.\nKraepelin, Psychologische Arbeitern, II. Band, 3. Heft, 450\u2014567. 1898.\nZur vorliegenden Untersuchung bediente sich Verl der KRAEPEUN\u2019scheii Schriftwage. Der k\u00fcrzere Hebelarm tr\u00e4gt die Schreibplatte, welche immer eine horizontale Lage einnimmt. Der lange Hebelarm, wird durch eine Feder, die in dem Apparat die Stelle eines Gewichtes vertritt, stets in dieselbe wagrechte Stellung zurttckgef\u00fchrt. Bei jedem Druck auf die Schreibplatte wird die Feder so angespannt, \u201edafs der dadurch entstehende Gegenzug gleich ist dem aufgewandten Drucke oder dem Gewicht, das auf der Platte lastet\u201c. Ein - mit dem langen Hebelarm verbundener F\u00fchlhebel schreibt auf einer rotirenden Kymographiontrommel, wodurch jeder auf die Schreibplatte ausgetibte Druck ersichtlich gemacht wird. Die Form der aufgezeichneten Curve giebt ein getreues Abbild der w\u00e4hrend der Schreib1 bewegung sich abspielenden Druckschwankungen.\nDen Versuchspersonen wurden folgende Aufgaben gestellt: 1. Zwei 10 cm von einander entfernte Punkte durch eine gerade Linie zu verbinden, t f\u00fcnf Punkte nach einander zu machen. 3. den kleinen, deutschen Buch-","page":55}],"identifier":"lit30708","issued":"1899","language":"de","pages":"54-55","startpages":"54","title":"J. Volkelt: Die tragische Entladung der Affecte. Zeitschr. f. Philos. u. philos. Kritik Bd. 112, H. 1, 1-16. 1898","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:20:26.096416+00:00"}