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{"created":"2022-01-31T13:28:10.071135+00:00","id":"lit30735","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schultze, Ernst","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 20: 190-191","fulltext":[{"file":"p0190.txt","language":"de","ocr_de":"190\nLiteraturbct'iehL\nganglions) der Arthropoden fungirt f\u00fcr die entsprechende K\u00f6rperseite als ein reflexhemmendes und den Muskeltonus regulirendes Organ. Die Einfl\u00fcsse, welche das Gehirn oder sonst irgend ein weiter vorn gelegener Abschnitt des CentrainerveiiHysteiiiH auf die weiter nach hinten gelegenen The\u00fce aas \u00fcbt, werden durch das ganze Bauchmark einseitig fortgeleitet. Es findet also keine Kreuzung statt. Die Quercommissuren eines jeden Ganglions sind der einzige Weg, auf dem ein Reiz (mit Abgabe eines Localzeichens) von der Reizseite auf die andere \u00fcbertragen werden kann.\nSCHAEFKR.\nSt. Bernheimkr. Experimentell\u00ae Untersuchungen Iler die Bahnen ier Pipillar-reaction. Sitzunysber. d. Akad. d. Wmensch. in Wien. Afathem.-natvr* tcisscnsch. Classe, Bd. CVII, Abth. 3. Mai 1898.\nDerselbe. Heber die Heflexbahn der Pupillarreaction- Ber. \u00fcb. d. 27. i>r\nsum ml. d. Ophthalmol. Gesellsch. Heidelberg 1898. S. 92.\nDerselbe. Die Reflexlahn der Pipillarreaotion. v. Graefk\u2019h Arch. f. Oph thahn. Bd. XLVH, S. 1\u201449. 1898.\nZur Ermittelung der Reflexbalm der Pupillarreaction bediente sich B. einer dreifachen Untersuchungsmethode; erstens untersuchte er das embryonale Gehirn, des Menschen, zweitens erzeugte er beim Affen durch Exenteration des Augapfels oder Sehnervendurchschneidung degenerative Ver\u00e4nderungen, das Gehirn wurde dann nach Marchi's Methode untersucht, und drittens l\u00f6ste er die Frage physiologisch, indem er am lebenden Affen das Sehnerv enchiasma oder einen Traetus durchschnitt und nach der Operation Sehverm\u00f6gen und Pupillarreaction pr\u00fcfte. Das \u00fcbereinstimmende Ergebnifs diefser Untersuchungen l\u00e4fst sich in folgenden S\u00e4tzen zusammenfassen:\nVon Neuem ist die theilweise Kreuzung der Sehnervenfasem bewiesen. Auch die die Pupillarreaction vermittelnden Sehnervenfasern (Pupillarfaserni verlaufen im Chiasma theilweise gekreuzt. Diese gekreuzte und un gekreuzte Pupillarfasem enthaltenden B\u00fcndel durchziehen den. ganzen Sehstiel, uni erst in der Gegend, der Corpora geniculate, gegen die Mittellinie abzubiegen und die unter dem Aquaeductus gelegenen Sphincterkerne zu erreichen. Jeder Sphincterkern ist also mit beiden Augen durch Sehnervenfasem verbunden. Aufser dieser Verbindung besteht noch eine centrale Verbindung beider Sphincterkerne mit einander, die wahrscheinlich durch Contact Wirkung der \u00fcber die Mittellinie hinausreichenden G an gl i e nzellen forts\u00e4tze vermittelt wird.\nW\u00e4hrend also die centrifugale Bahn, der Pupillarreaction ungekreuzt in den Oculomotoriusstamm von den Sphincterkernen \u00fcbergeht, gelangen die von beiden Augen ausgehenden centripetalen Reize zum Sphincterkern jeder Seite durch die theilweise gekreuzten Pupillarfasem.\nAbelsdorff (Berlin!.\nW. v. Bechterew. Die partielle trailing der Sehnerven in dem GMasnt h\u00f6herer Saugethiere. Neurol. Centralbl. (5). 1898.\nVon Neuem wogt der Streit, ob im Chiasma der h\u00f6heren S\u00e4ugethiere und des Menschen eine theilweise oder v\u00f6llige Kreuzung der Nervenfasern statt hat, seitdem v. K\u00f6llicker sich j\u00fcngst f\u00fcr eine totale Sehnerven","page":190},{"file":"p0191.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n191\nkreuzung entschieden hat. Auf Grund seiner an Hunden ausgef\u00fchrten Experimenten spricht sich Verf. zu Gunsten einer theilweisen Kreuzung aus: nach einer'antero-posterioren Durchschneidung des Chiasma erkennt der Hund vorgehaltene Gegenst\u00e4nde und umgeht sie ; Durchtrennung eines Tractus opticus erzeugt beiderseitige Hemianopsie mit Ausfall der contralateralen Gesichtsh\u00e4lften, wobei die Einengung des Gesichtsfeldes auf der nicht verletzten Seite bedeutender ist; besonderen Werth legt Verf. auf die hierbei nachweisbare hemiopische Pupillenreaction.\nWas den Menschen angeht, so sind die klinischen Beobachtungen mit der Annahme einer totalen Kreuzung g\u00e4nzlich unvereinbar.\nErnst Schultze (Bonn).\nW. v. Bechterew. Haler die Erreglarkett der firtlihiririide neugeborener\nfilera. Neurol, Centralblatt 17 (4). 1898.\nDafs die Angaben \u00fcber den Zeitpunkt, wann zuerst bei neugeborenen Thieren einer Species die Erregbarkeit der Hirnrinde nachweisbar ist, so aufserordentlich schwanken, beruht nach Ansicht des Verf.\u2019s insbesondere auch darauf, dafs h\u00f6chstwahrscheinlich hierbei auch individuelle Schwankungen mit im Spiele sind. Gleichzeitig weist er darauf hin, dafs die Latenzperiode der corticalen Muskelreizung bei neugeborenen Thieren wesentlich l\u00e4nger dauert als bei erwachsenen Thieren. Es erscheint die unentwickelte marklose Pyramidenbahn nicht v\u00f6llig unerregbar, wenn auch unzug\u00e4nglich einer isolirten Reizung bestimmter Muskeln oder Muskelgruppen.\tErnst Schultze (Bonn).\nAlmm Luhmann. Vorlesungen \u00fcber Sprachst\u00f6rungen. 3. Heft: H\u00f6rstummheit.\nBerlin, Oscar Coblentz, 1898. 58 8,\nVerf. giebt dem Begriffe der H\u00f6rstummheit einen bedeutend weiteren Umfang, indem er hierunter die bei ausreichend h\u00f6renden, nicht idiotischen K indem vorkommende angeborene Aphasie versteht. Als IJnterformen kommen in Betracht: 1. Die H\u00f6rstummheit im engeren Sinne, das Unverm\u00f6gen zu sprechen bei intactem Sprachverst\u00e4ndnifs. 2. Die psychische Taubheit, das mangelnde Sprachverst\u00e4ndnifs trotz sonst guten Geh\u00f6res; da die Kinder in Folge dieses Zustandes nicht zur selbst\u00e4ndigen Entwickelung' der Sprache gelangen, so kann der Schein entstehen, als seien sie taubstumm. 3. Eine Sprachst\u00f6rung, die eine Mischung sensorischer und motorischer Elemente aufweist. Verf. giebt eine Uebersicht \u00fcber die bei h\u00f6rstummen Kindern vorkommenden Intelligenzm\u00e4ngel und erbringt den Nachweis, dafs die Sprschdefecte bei ersteren haupts\u00e4chlich durch mangelnde Aufmerksamkeit und Schw\u00e4che des Ged\u00e4chtnisses bedingt sind.\nTheodor Heller (Wien).\n*H. Ldspmann. Sin fall fil reiner Spr&chtaubleit. Wernicke\u2019s Psychiatrische\nAbhandlungen (7/8). Breslau 1898. 50 S.\nFreund hat in seiner Arbeit \u201eLabyrinthtaubheit und Sprachtaubheit\u201c (1895), den Nachweis zu erbringen versucht, dafs das Symptomen!)ild der reinen Sprachtaubheit (subcorticalen sensorischen Aphasie) nicht aus-schliefe lieh der Ausdruck f\u00fcr eine L\u00e4sion ist, welch\u00a9 di\u00a9 Function des","page":191}],"identifier":"lit30735","issued":"1899","language":"de","pages":"190-191","startpages":"190","title":"W. v. Bechterew: Die partielle Kreuzung der Sehnerven in dem Chiasma h\u00f6herer S\u00e4ugethiere. Neurol. Centralbl. (5). 1898","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:28:10.071140+00:00"}