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{"created":"2022-01-31T13:21:31.936196+00:00","id":"lit30738","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heller, Theodor","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 20: 191-192","fulltext":[{"file":"p0191.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n191\nkreuzung entschieden hat. Auf Grund seiner an Hunden ausgef\u00fchrten Experimenten spricht sich Verf. zu Gunsten einer theilweisen Kreuzung aus: nach einer'antero-posterioren Durchschneidung des Chiasma erkennt der Hund vorgehaltene Gegenst\u00e4nde und umgeht sie ; Durchtrennung eines Tractus opticus erzeugt beiderseitige Hemianopsie mit Ausfall der contralateralen Gesichtsh\u00e4lften, wobei die Einengung des Gesichtsfeldes auf der nicht verletzten Seite bedeutender ist; besonderen Werth legt Verf. auf die hierbei nachweisbare hemiopische Pupillenreaction.\nWas den Menschen angeht, so sind die klinischen Beobachtungen mit der Annahme einer totalen Kreuzung g\u00e4nzlich unvereinbar.\nErnst Schultze (Bonn).\nW. v. Bechterew. Haler die Erreglarkett der firtlihiririide neugeborener\nfilera. Neurol, Centralblatt 17 (4). 1898.\nDafs die Angaben \u00fcber den Zeitpunkt, wann zuerst bei neugeborenen Thieren einer Species die Erregbarkeit der Hirnrinde nachweisbar ist, so aufserordentlich schwanken, beruht nach Ansicht des Verf.\u2019s insbesondere auch darauf, dafs h\u00f6chstwahrscheinlich hierbei auch individuelle Schwankungen mit im Spiele sind. Gleichzeitig weist er darauf hin, dafs die Latenzperiode der corticalen Muskelreizung bei neugeborenen Thieren wesentlich l\u00e4nger dauert als bei erwachsenen Thieren. Es erscheint die unentwickelte marklose Pyramidenbahn nicht v\u00f6llig unerregbar, wenn auch unzug\u00e4nglich einer isolirten Reizung bestimmter Muskeln oder Muskelgruppen.\tErnst Schultze (Bonn).\nAlmm Luhmann. Vorlesungen \u00fcber Sprachst\u00f6rungen. 3. Heft: H\u00f6rstummheit.\nBerlin, Oscar Coblentz, 1898. 58 8,\nVerf. giebt dem Begriffe der H\u00f6rstummheit einen bedeutend weiteren Umfang, indem er hierunter die bei ausreichend h\u00f6renden, nicht idiotischen K indem vorkommende angeborene Aphasie versteht. Als IJnterformen kommen in Betracht: 1. Die H\u00f6rstummheit im engeren Sinne, das Unverm\u00f6gen zu sprechen bei intactem Sprachverst\u00e4ndnifs. 2. Die psychische Taubheit, das mangelnde Sprachverst\u00e4ndnifs trotz sonst guten Geh\u00f6res; da die Kinder in Folge dieses Zustandes nicht zur selbst\u00e4ndigen Entwickelung' der Sprache gelangen, so kann der Schein entstehen, als seien sie taubstumm. 3. Eine Sprachst\u00f6rung, die eine Mischung sensorischer und motorischer Elemente aufweist. Verf. giebt eine Uebersicht \u00fcber die bei h\u00f6rstummen Kindern vorkommenden Intelligenzm\u00e4ngel und erbringt den Nachweis, dafs die Sprschdefecte bei ersteren haupts\u00e4chlich durch mangelnde Aufmerksamkeit und Schw\u00e4che des Ged\u00e4chtnisses bedingt sind.\nTheodor Heller (Wien).\n*H. Ldspmann. Sin fall fil reiner Spr&chtaubleit. Wernicke\u2019s Psychiatrische\nAbhandlungen (7/8). Breslau 1898. 50 S.\nFreund hat in seiner Arbeit \u201eLabyrinthtaubheit und Sprachtaubheit\u201c (1895), den Nachweis zu erbringen versucht, dafs das Symptomen!)ild der reinen Sprachtaubheit (subcorticalen sensorischen Aphasie) nicht aus-schliefe lieh der Ausdruck f\u00fcr eine L\u00e4sion ist, welch\u00a9 di\u00a9 Function des","page":191},{"file":"p0192.txt","language":"de","ocr_de":"192\nLi Ur a turberieh t.\nNervus acusticus innerhalb seiner centralen Endausbreitung oder auf \u00abeinem subcorticalen Wege durch da\u00ab Marklager beeintr\u00e4chtigt, sondern daft erster\u00ab\u00ae auch unter dem Ein flufs von extracerebral locallsirten H\u00f6rleiden zur Entwickelung gelangen kann. Maafsgebend f\u00fcr diese Auflassung war die Nachpr\u00fcfung des sog. zweit n Falles von subcorticaler sensorischer Aphasie (Patient Hendschel).1 1836 beschrieb Pick einen Fall von Sprachtaubheit, welcher zweifellos durch eine Sch\u00e4digung der peripheren H\u00f6rbahn bedingt war. Neueste ns (1898) bezweifelt Pick, auf Grund mehrerer Sectionsbefunde die Existenz der subcorticalen sensorischen Aphasie im urspr\u00fcnglichen Sinne und erkennt nur die von /hehl als acustische Sprachtaubheit bezeichnet\u00ae Form an.\nVerf. ist nun in der Lage, das Krankheitsbild der reinen Sprach taubheit im Sinne Lichtheim\u2019s und Wernicke's zu sichern und dasselbe gegen jene F\u00e4ll\u00a9 abzugrenzen, in welchen die aufgehobene Sprachauflassung auf allgemeinen H\u00f6rst\u00f6rungen beruht. Ein Mittel hierzu bietet 'ihm da\u00ae Ergebnis von Bezold\u2019s Untersuchungen an Taubstummen, nach welchem es innerhalb der gesammten Tonreihe eine verh\u00e4ltnifsmftfsig klein\u00a9 Strecke giebt, deren Perception unerl\u00e4ftlich zum Yeratftndnifs der Sprache ist. Besteht trotz des Vorhandenseins dieser H\u00f6rstrecke mit gen\u00fcgender Per-oeptionsdauer Sprachtaubheit, so liegt eine aphasische St\u00f6rung vor, und zwar wenn Sprechen, Schreiben und Lesen intact sind, di\u00a9 subcortical\u00a9 sensorische Aphasie. Die neuerliche Untersuchung des von Freund als labyrinthtaub erkl\u00e4rten Patienten Hendschel erbringt mit Benutzung de\u00bb erw\u00e4hnten Kriteriums den Nachweis, daft bei dem. Kranken nebst secun-d\u00e4ren St\u00f6rungen des Geh\u00f6rssinnes reine Sprachtaubheit besteht.\nVerf. f\u00fcgt einen Fall eigener Beobachtung hinzu, bei welchem dit Geh\u00f6rspr\u00fcfung das Vorhandensein der gesammten. Tonreihe mit Ausnahme eines f\u00fcr das Sprachverst\u00e4ndnift nicht in. Betracht kommenden. Ausfalles ergab. Die Section zeigte einen. Defect der linken. Hemisph\u00e4re ; der gr\u00f6lst\u00ae Th eil des Stabkranzes zum Schl\u00e4felappen mit Ausnahme einer d\u00fcnnen, da\u00bb Dach des Unterhirns bildenden Platte, war zerst\u00f6rt.\nDas Symptomen bi Id der subcorticalen sensorischen Aphasie bietet ferner ein Pr\u00fcfling von Bezold ganz rein und einwandfrei dar; weiterhin ist hierher ein Fall von Ziehl zu rechnen, \u00fcber den in dieser Zeitschrift, Bd. XIII, S. 88 f. ausf\u00fchrlich berichtet wurde. Die Casuiatik der reinen Sprachtaubheit umfafst daher gegenw\u00e4rtig vier F\u00e4lle.\nTheodor Heller (Wien).\nR. T. Glazebrook. Dfti Licit. Grundrlfs der Optik. Deutsch von E. Ziemlo. VI u. 273 Seiten mit 144 Figuren im Text. Berlin, S. Calvary u.\n1897.\nJ. VlOLLE. Lehrbuch der Phplk. Deutsche Ausgabe von Gumlich, Jacob u. Lindeck. Zweiter Theil. Zweiter Band : Geometrische Optik. VU u-\n367 Beiten mit 270 Textfiguren. Berlin, J. Springer, 1897.\nIn dem ersten Werkchen haben wir die Uebersetzung \u00a9in,es jener kleinen englischen Leitf\u00e4den vor uns, die \u00fcberall auf einfache Versuche\n1 Bericht in dimer Zeitschrift Band, XI, S. 304 f.","page":192}],"identifier":"lit30738","issued":"1899","language":"de","pages":"191-192","startpages":"191","title":"H. Liepmann: Ein Fall von reiner Sprachtaubheit. Wernicke's Psychiatrische Abhandlungen (7/8). Breslau 1898. 50 S.","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:21:31.936202+00:00"}