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{"created":"2022-01-31T13:22:43.105016+00:00","id":"lit30739","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"K\u00f6nig, Arthur","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 20: 192-193","fulltext":[{"file":"p0192.txt","language":"de","ocr_de":"192\nLi Ur a turberieh t.\nNervus acusticus innerhalb seiner centralen Endausbreitung oder auf \u00abeinem subcorticalen Wege durch da\u00ab Marklager beeintr\u00e4chtigt, sondern daft erster\u00ab\u00ae auch unter dem Ein flufs von extracerebral locallsirten H\u00f6rleiden zur Entwickelung gelangen kann. Maafsgebend f\u00fcr diese Auflassung war die Nachpr\u00fcfung des sog. zweit n Falles von subcorticaler sensorischer Aphasie (Patient Hendschel).1 1836 beschrieb Pick einen Fall von Sprachtaubheit, welcher zweifellos durch eine Sch\u00e4digung der peripheren H\u00f6rbahn bedingt war. Neueste ns (1898) bezweifelt Pick, auf Grund mehrerer Sectionsbefunde die Existenz der subcorticalen sensorischen Aphasie im urspr\u00fcnglichen Sinne und erkennt nur die von /hehl als acustische Sprachtaubheit bezeichnet\u00ae Form an.\nVerf. ist nun in der Lage, das Krankheitsbild der reinen Sprach taubheit im Sinne Lichtheim\u2019s und Wernicke's zu sichern und dasselbe gegen jene F\u00e4ll\u00a9 abzugrenzen, in welchen die aufgehobene Sprachauflassung auf allgemeinen H\u00f6rst\u00f6rungen beruht. Ein Mittel hierzu bietet 'ihm da\u00ae Ergebnis von Bezold\u2019s Untersuchungen an Taubstummen, nach welchem es innerhalb der gesammten Tonreihe eine verh\u00e4ltnifsmftfsig klein\u00a9 Strecke giebt, deren Perception unerl\u00e4ftlich zum Yeratftndnifs der Sprache ist. Besteht trotz des Vorhandenseins dieser H\u00f6rstrecke mit gen\u00fcgender Per-oeptionsdauer Sprachtaubheit, so liegt eine aphasische St\u00f6rung vor, und zwar wenn Sprechen, Schreiben und Lesen intact sind, di\u00a9 subcortical\u00a9 sensorische Aphasie. Die neuerliche Untersuchung des von Freund als labyrinthtaub erkl\u00e4rten Patienten Hendschel erbringt mit Benutzung de\u00bb erw\u00e4hnten Kriteriums den Nachweis, daft bei dem. Kranken nebst secun-d\u00e4ren St\u00f6rungen des Geh\u00f6rssinnes reine Sprachtaubheit besteht.\nVerf. f\u00fcgt einen Fall eigener Beobachtung hinzu, bei welchem dit Geh\u00f6rspr\u00fcfung das Vorhandensein der gesammten. Tonreihe mit Ausnahme eines f\u00fcr das Sprachverst\u00e4ndnift nicht in. Betracht kommenden. Ausfalles ergab. Die Section zeigte einen. Defect der linken. Hemisph\u00e4re ; der gr\u00f6lst\u00ae Th eil des Stabkranzes zum Schl\u00e4felappen mit Ausnahme einer d\u00fcnnen, da\u00bb Dach des Unterhirns bildenden Platte, war zerst\u00f6rt.\nDas Symptomen bi Id der subcorticalen sensorischen Aphasie bietet ferner ein Pr\u00fcfling von Bezold ganz rein und einwandfrei dar; weiterhin ist hierher ein Fall von Ziehl zu rechnen, \u00fcber den in dieser Zeitschrift, Bd. XIII, S. 88 f. ausf\u00fchrlich berichtet wurde. Die Casuiatik der reinen Sprachtaubheit umfafst daher gegenw\u00e4rtig vier F\u00e4lle.\nTheodor Heller (Wien).\nR. T. Glazebrook. Dfti Licit. Grundrlfs der Optik. Deutsch von E. Ziemlo. VI u. 273 Seiten mit 144 Figuren im Text. Berlin, S. Calvary u.\n1897.\nJ. VlOLLE. Lehrbuch der Phplk. Deutsche Ausgabe von Gumlich, Jacob u. Lindeck. Zweiter Theil. Zweiter Band : Geometrische Optik. VU u-\n367 Beiten mit 270 Textfiguren. Berlin, J. Springer, 1897.\nIn dem ersten Werkchen haben wir die Uebersetzung \u00a9in,es jener kleinen englischen Leitf\u00e4den vor uns, die \u00fcberall auf einfache Versuche\n1 Bericht in dimer Zeitschrift Band, XI, S. 304 f.","page":192},{"file":"p0193.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n193\naufbauend das ganze System eines Wissensgebietes entwickeln, und an denen die englische Literatur im Gegensatz zu der nnsrigen so ungemein reich ist. Es darf freilich nicht verkannt werden, d&fs durch di\u00a9 Art des Bildungsganges, den unsere deutschen Studenten in ihrer grofsen Mehrheit durchmachen, die in diesen Leitf\u00e4den betagten Methoden nicht so voll zur Geltung kommen, wie es in England der Fall ist. Der deutsche Student hat auf der Schule schon einen systematischen Gang durch di\u00a9 Physik zu-rtckgelegt und falls \u00a9r sich nicht besonders f\u00fcr diesen Gegenstand auch in methodologischer Hinsicht interessirt, wird ihm in jenen Leitf\u00e4den die auf elementarster empirischer Grundlage breit ausgef\u00fchrte Entwickelung und Darstellung meistentheils etwas langweilig sein. Obschon sie daher f\u00fcr die ersten akademischen Semester bei uns nicht so recht benutzbar \u00abind\u00bb so haben sie doch einen grofsen Werth f\u00fcr den reiferen Studenten, \u25a0\u00abdem das Gebiet schon gel\u00e4ufig ist und der sich nun dadurch noch ein-dringendere Klarheit verschaffen will, dafs er den ganzen Bereich der That Bachen in g\u00e4nzlich ver\u00e4nderter Methode aufs Neue durcharbeitet. Diesem Kreise, zu denen ja wohl Psychologen zu z\u00e4hlen sind, kann Glazbbbook's Grundrifs empfohlen werden.\nEinen g\u00e4nzlich verschiedenen Standpunkt nimmt das zweite der oben erw\u00e4hnten Werke ein. Es steht auf der H\u00f6he strenger Wissenschaft, f\u00fchrt den Leser, soweit es der gegebene Umfang gestattet, bis in die Tiefen der behandelten Fragen ein und kann daher sowohl f\u00fcr das eingehende Studium benutzt werden wie auch als Nachschlagewerk von dem Forscher auf benachbarten Gebieten. Es bildet den vierten Band eines grofs angelegten Werkes, von dem wir \u00a9'inen vorausgehenden Band schon fr\u00fcher (diese Zeitschrift. Bd. 7, S. 62) besprochen haben. Das allgemeine g\u00fcnstig\u00a9 Urtheil, welches wir dort \u00fcber das ganze Werk ausgesprochen haben, wird durch diesen neuen Band nur best\u00e4tigt.\nDie Grenzen der \u201egeometrischen Optik\u201c, di\u00a9 in dem jetzt vorliegenden Bande behandelt ist, sind hier weiter gezogen, als es gew\u00f6hnlich der Fall zu sein pflegt. Hier wird die geometrische Optik n\u00e4mlich definirt als derjenige Theil der Optik, welcher sich ohne jede Hypothese \u00fcber die Natur des Lichtes behandeln l\u00e4fst; in Folge dieser Definition geh\u00f6rt u. a. auch die Spectralanalyse und die physiologische Optik hierher. In dem Abschnitt \u00fcber die Farbenempfindung steht das Buch seltsamerweise noch auf dem, Standpunkte der ersten Auflage des HELMHOi/rz\u2019schen Handbuchs der physiologischen Optik. Diesem Mangel haben die Uebersetzer einiger-maafsen dadurch abzuhelfen versucht, dafs sie in zugef\u00fcgten Noten auf einige der wichtigsten seitdem erschienenen Abhandlungen hingewiesen haben. Die \u00dcbrigen Abschnitte der physiologischen Optik sind vortrefflich und in dem durch den Umfang des Buches gegebenen Rahmen auch vollst\u00e4ndig behandelt.\tArthur K\u00f6nig.\n'Th. W. Engel mann. Tafeln and Tabellen inr Darstellung der Ergebnisse\nspihmskeplaeler ind spectrophotometrlicher Beobachtungen. 20 Tafeln u.\ni S. Text. Leipzig, W. Engelmann, 1897.\nDie Sammlung besteht aus zweimal je 10 einander gleichen Tafeln. Jede Tafel der ersten H\u00e4lfte enth\u00e4lt oben \u00a9in Dispersionsspectrum mit den\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie XX.\t13","page":193}],"identifier":"lit30739","issued":"1899","language":"de","pages":"192-193","startpages":"192","title":"R. T. Glazebrook: Das Licht. Grundri\u00df der Optik. Deutsch von E. Zermelo. VI u. 273 Seiten mit 144 Figuren im Text. Berlin, S. Calvary u. Co., 1897 / J. Violle: Lehrbuch der Physik. Deutsche Ausgabe von Gumlich, J\u00e4ger u. Lindeck. Zweiter Theil. Zweiter Band: Geometrische Optik. VII u. 367 Seiten mit 270 Textfiguren. Berlin, J. Springer, 1897","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:22:43.105021+00:00"}