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{"created":"2022-01-31T15:07:43.266867+00:00","id":"lit30744","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Abelsdorff, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 20: 195-196","fulltext":[{"file":"p0195.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turberick t.\n195\n1, W. Sei\u00bb\u00ab\u00ab\u00ae. Oerebrtl Light Sdemm 4 (134), 138\u2014139, 1897.\nVerf. ist der Meinung, dafs di\u00a9 im Dunkeln bezw. bei geschlossenen Ingen auftretenden Gesichteerscheinungen nicht auf chemischen Vorgingen in der Betina beruhen, sondern dafs sie vielmehr rein centraler Natur sind. Die sogenannten Thatsachen des Eigen! ich tes der Netzhaut sind also vielmehr als Thatsachen des Eigenlichtes des Gehirns zu betrachten.\nF\u00fcr diese Ansicht spricht nach Scriptuhk der Umstand, dafs man im Dunkeln nicht zwei, sondern nur ein Gesichtsfeld sieht. W\u00fcrden die sub* jectiven Gesichtserscheinungen auf retinalen Erregungen beruhen, so mtjEste man zwei Gesichtsfelder erblicken, da einerseits' nicht anzunehmen ist, dafs die beiden Bilder der zwei Betinen stete ganz oder nahezu gleich sind und da andererseits wesentlich verschiedene Bilder nicht oder doch nur auf ganz kurze Zelt in eines verschmelzen k\u00f6nnen. Scbipturb findet eine St\u00fctze f\u00fcr seine Theorie auch darin, dafs, wie er glaubt, die subjectiven Gesichteerscheinungen bei Augenbewegungen und Dislocationen des Auge\u00ab ihren Ort nicht wechseln.\nNach des Bef. Erfahrungen ist unsere Localisation der Empfindungen im absolut dunkeln Baum eine viel unsicherer\u00a9 Sache, als man gew\u00f6hnlich anzunehmen scheint. Es ist daher verst\u00e4ndlich, wenn Augenbewegungen und Dislocationen des Auges unter Umst\u00e4nden keinen nachweisbaren Ein-fiufs auf die scheinbare Lag\u00a9 der subjectiven Gesichteerscheinungen aus\u00fcben. Inwieweit diese wirklich constant sind und nicht etwa schwanken im Sinne des stereoskopischen Wettstreites der Contouren, m\u00fcfste experimentell. festgestellt werden. Wenn aber auch \u00a9ine auffallende Constanz der subjectiven Gesichteerscheinungen im Vergleich zu jenen bekannten Schwankungen der Contouren nachgewiesen w\u00fcrde, so w\u00e4re es immer noch m\u00f6glich, dafs im Falle der subjectiven Gesichteerscheinungen andere Momente die binocular\u00a9 Mischung besonders beg\u00fcnstigen, denen man weiterhin nachgehen m\u00fcfste. \u2014 Bef. will mit diesen Bemerkungen den centralen Ursprung der fraglichen Erscheinungen keineswegs ablehnen; er will nur darauf hinweisen, dafs es nicht ang\u00e4ngig ist, derartig\u00a9 schwierige Probleme mit einigen Bemerkungen abzufertigen.\nKam* Mahbe (W\u00fcrzburg).\nW. Ashbe. liAoeilarts vii binocular\u00a9* Blickfeld eines Hy\u00f6pteilen, v. Grabt*\u2019\u00ab Arch. f. Ophthalm. 47 (2), 8. 318\u2014338. 1898.\nDie Untersuchungen A/s verglichen das monocular\u00a9 Blickfeld jedes Auges mit dem binoettlaren Blickfeld, um zu entscheiden, ob der gemeinsame Theil der monoeularen Blickfelder mit dem binocularen sich deckt. Analog fr\u00fcheren Bestimmungen Hebing\u2019s wurden die dem Kinzelauge m\u00f6glichen Bewegungen dadurch gemessen, daft beobachtet wurde, bis zu welchem Punkte ein durch Fixation erzeugtes Nachbild durch Bewegung les Auges gebracht werden konnte. Die Bewegungen des Doppelauges wurden durch Ausmessung desjenigen Gebietes bestimmt, innerhalb dessen ein Heines Object binocular fixirt werden konnte. Die Entfernung entsprach dem Fempunkt der myopischen Augen des Beobachters (\u00f6 Dioptr.), Kj daft also ein Nahesehen ohne Th\u00e4tigkeit der Accomodation m\u00f6glich war.\n13*","page":195},{"file":"p0196.txt","language":"de","ocr_de":"196\nLiteraturbef'icih t.\nEs ergab sieb hierbei, dafs der gemeinsame Theii der beiden mon* ocularen Blickfelder mit dem binocularen eich nicht deckt, sondera das letztere nach beiden Beiten, nach oben and etwas nach unten eingeschr\u00e4nkt ist. Es versagte also beim Nahesehen ohne Accomodation die Convergea* und somit die binoculare Fixation an Stellen, wo noch monoculare Fixation m\u00f6glich war.\nDie physiologisch und klinisch gemachte Erfahrung, dafs bei Hebung der Blickebene die Neigung zur Divergenz der Gesichtslinien zunimmt, bildet ein Analogon zu diesem Untersuchungaergebnifs, insofern dasselbe die Einschr\u00e4nkung des binocularen Blickfeldes nach oben feststellt.\nG, Abelsdobff (Berlin).\nGustav Wolff, lif Theorie ier Irradiation. III. intern, Congr. f. Psychol.\ni. 198\u2014200.\nIst die Irradiation physiologisch, d. h. durch wirkliches Ausstrahlen der Erregung' auf benachbarte Partien, oder physikalisch, d. h. durch ungenaue Accomodation zu erkl\u00e4ren? W. macht auf eine sehr wichtige Erscheinung aufmerksam, die f\u00fcr die erster\u00a9 Erkl\u00e4rung spricht : Die Irradiation fehlt im Nachbild. So sind die Verschlingungen den Kohlenfadens einer Gl\u00fchlampe beim directen Sehen nicht zu erkennen, im Nachbild dagegen deutlich zu unterscheiden. (Ein besseres Beispiel w\u00e4re das Sonnenbild. Die so oft gemachte Beobachtung, dafs man im Nachbilde nachtr\u00e4glich manche Einzelheiten 'bemerkt, die beim prim\u00e4ren Eindruck unbeachtet blieben, indet in Obigem eine '\u00fcberraschend, einfache Erkl\u00e4rung. Ref.) Giebt es som.it eine wirkliche Irradiation, so list dieselbe als ein Fehler des Sehapparatea .aufzufassen, ; diesem Fehler steht dann die Erscheinung des Bimultancontrastes \u201eals die Nebenwirkung \u00a9Ines compen-sirenden Hemmungsapparates\u201c gegen\u00fcber.\tW. Stkkn (Breslau).\nO. F. F. Gb\u00fcnbaum. On Intermittent Stimulation of the Retina. Part I:\nJournal of Physiology 21, 396-402. 1897. Part II : Ebda. 22, 433-450.\n1898.\nDer Verf. erw\u00e4hnt zun\u00e4chst einige Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen. \u00fcber intermittirende Netzhautreizung, ohne indes ein vollst\u00e4ndiges Bild des bisherigen Standes der Forschung zu geben. Ganz dieser fragmentarischen Aufz\u00e4hlung entsprechend versucht er dann selbst einige aus dem ganzen Gebiet herausgegriffene Fragen experimentell zu l\u00f6sen.\nEr betrachtet zun\u00e4chst durch eine 5 mm grofse Oeffnung einen vor einem Lichtschirm rotirenden Episkotister, aus dem eine zwischen 2 und 60 variirende Anzahl von Sectoren ausgeschnitten ist. Verf. findet dabei, dafs das zun\u00e4chst zu beobachtende Flimmern um so eher verschwindet, je gr\u00f6fser das Verh\u00e4ltnifs der Sectoren,breite zu dieser Oeffnung ist. Der Werth dieser Versuchsanordnung und dieses Ergebnisses besteht darin, dafs dadurch dl\u00ae Fick - ScHBNCx\u2019sche Erkl\u00e4rung der Thatsachen der Contouren-bewegung durch Augenbewegungen offenbar widerlegt wird. Wenn dagegen Gr\u00fcnbaum sein Ergehn,ifs durch Hinweis auf die Wirkung des simultanen Contrastes erkl\u00e4ren will, so m\u00fcssen wir diese Erkl\u00e4rung \u00e4biehnen\u00bb","page":196}],"identifier":"lit30744","issued":"1899","language":"de","pages":"195-196","startpages":"195","title":"W. Asher: Monoculares und binoculares Blickfeld eines Myopischen. v. Graefe's Arch. f. Ophthalm. 47 (2), S. 318-338. 1898","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:07:43.266873+00:00"}