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{"created":"2022-01-31T15:40:08.011550+00:00","id":"lit30747","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Witasek","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 20: 197-201","fulltext":[{"file":"p0197.txt","language":"de","ocr_de":"Litera tur br rieht.\n197\nMan mttfste n\u00e4mlich im Sinne dieser Hypothese und in.Uebereinstimmung mit den Ergebnissen der GR\u00dcNBAUM\u2019schen Tabelle III annehmen, dafs eine gesteigerte .Contrastwirkung eine Vervierfachung der Inter-mittenzzahl bewirke. Die Wirkung des simultanen Contrastes aber kann doch nur der einer m\u00e4fsigen Vermehrung der Differenz der Reizintensit\u00e4ten gleichkommen, und die Ergebnisse Gr\u00fcnbaum\u2019b selbst in Tabelle I zeigen, dafs eine Vermehrung dieser Differenz um das Zweihundertfache kaum eine Verdoppelung der Interna ittenzzahl bewirkt.\nDie zweite Frage, die Gr\u00fcnbaum besch\u00e4ftigt, ist die nach dem Einflufs der Helligkeit auf die Verschmelzung. Seine Versuche beweisen, dafs mit zunehmender Intensit\u00e4t die Intermittenzzahl zuerst steigt, dann sich gleichbleibt und schliefslich kleiner wird. Dabei scheidet er aber nicht gen\u00fcgend zwei Momente, welche bekanntermaafsen im entgegengesetzten Sinn die Verschmelzung beeinflussen, n\u00e4mlich die thats\u00e4chliehe Zunahme der mittleren Helligkeit, die g\u00fcnstig, und das Wachsthum der Differenz der Reizintensit\u00e4ten, welches ung\u00fcnstig wirkt. In Folge dessen haben Gmiht-b a um\u2019s Ergebnisse nach dieser Richtung nur den Werth, zu zeigen, wie die Bedeutung beider Momente sich verschiebt.\nIn dritter Linie unterzieht Verf. die G\u00fcltigkeit dee TALBor\u2019schen Gesetzes einer Pr\u00fcfung und flndet auf Grund seiner Experimente, dafs bei Verwendung grofser Intensit\u00e4ten eine intermittirend beleuchtete Fl\u00e4che um 12, 13, 14 7o heller erscheint, als sie nach dem TALBOT\u2019schen Gesetz erscheinen d\u00fcrfte.\nZum, Schl\u00fcsse behandelt Gb\u00fcnbaum wenig gl\u00fccklich die Theorie des TAUBor\u2019schen Gesetzes. Bei der Betrachtung der Ficx\u2019schen Theorie, welcher er gerne allgemeine Anerkennung verschaffen m\u00f6chte, \u00fcbersieht er v\u00f6llig, dafs dieselbe gar keine Erkl\u00e4rung, sondern eine Folgerung aus dem Talbot\u2019sehen Gesetz giebt, und dafs sie die Hauptschwderigkeit ungel\u00f6st l\u00e4fst. Wenn n\u00e4mlich Fick schildert, wie bei intermittirender Netzhautreizung jeder intensivere Reiz die Empfindung (dargestellt durch eine s\u00e4ge-f\u00f6rmige Curve) h\u00f6her hinauftreibt, bis ein station\u00e4rer Zustand eintritt, wo die Richtung der s\u00e4gef\u00f6rmigen Curve horizontal wird, so ist eben die Frage die, warum dieser station\u00e4re Zustand einmal eintritt, warum die Empfindung nicht wenigstens solange fortw\u00e4chst, bis sie jener entspricht, welche der intensivere Reiz bei gen\u00fcgend langer Betrachtung hervorrufen w\u00fcrde.\nDie Schwierigkeit der FicK\u2019schen Annahme ist \u00dcberwunden in Marbe\u2019b Th\u00e9orie des Talbot\u2019sollen Gesetzes. Aber diese wie die \u00fcbrigen Arbeiten Majuke\u2019s scheint Gr\u00fcn b\u00e4 um entweder nicht zu kennen oder gr\u00fcndlich mils-v erstand en zu haben; sonst k\u00f6nnte er nicht S. 489 sagen, Marbk betrachte \u00fcm TALBOT\u2019sche Gesetz als ungenau und ebenso wenig S. 447 in der Anmerkung di\u00a9 Ansicht \u00e4ufsern, Marbm halte Schwarz f\u00fcr einen Reiz, der Wiederherstellung des von Weife zersetzten Materials bewirke.\nE. D\u00fcrr (W\u00fcrzburg).\nKarl, Marbe. ili stroboskopischem Erscheiftiftgen. Philos. Sind. XIV, 3, S. 376\u2014r401. 1838.\nDie vorliegende Arbeit ist eine von denjenigen, bei welchen es sich verlohnt, etwas l\u00e4nger zu verweilen.","page":197},{"file":"p0198.txt","language":"de","ocr_de":"198\nLitera turberich t\nIhr Ziel ist \u00a9in\u00a9 Theorie der stroboskopischen Erscheinungen. Ern\u00a9 historische Einleitung f\u00fchrt in K\u00fcrze die Entwickelung, die unsere Kenntnifs dieses Gegenstandes seit seiner Entdeckung im Jahre 1826 genommen hat, vor, giebt eine Uebersieht \u00fcber die verschiedenen stroboskopischen Apparate und deren Combination mit Stereoskopen \u2014 die vielleicht durch Ber\u00fccksichtigung des dem\" M\u00fcNSTEBBEB&\u2019schen Stereoskop allerdings \u00c4hnlichen, immerhin auch eigenes Interesse bietenden Binocular-Stroboskops von Saxfobd The Amer. Joum. of Psych. VI S. 575 ff.) zu erg\u00e4nzen w\u00e4re \u2014 bringt schlie\u00dflich zwei Berichtigungen \u00e4lterer Versuchsergebnisse und liefert so die f\u00fcr die Begr\u00fcndung der Theorie notwendige Zusammenstellung des empirischen Thatsachenmateriales.\nDie Erkl\u00e4rung der stroboskopischen Erscheinungen mufs sich, das ist von vornherein Har, theilweise auf das Tansor'sche Gesetz st\u00fctzen. Be kanntlich hat Mabbe schon vor ungef\u00e4hr zwei Jahren eine Theorie dieses Gesetzes auf gestellt. Die Ein w\u00e4nde, welche gegen dieselbe von verschiedenen Beiten erhoben worden sind, hat Marbe zum Theil 'bereits zur\u00fcckgewiesen. 1 Den Rest zu erledigen, bringt er in der vorliegenden Arbeit \u00a9ine neuerliche Darstellung seiner Theorie, die aber keineswegs \u00a9ine Modification sondern nur eine Verdeutlichung der Darstellung seiner Ansichten enth\u00e4lt. Sie ist zun\u00e4chst auf jene Schwierigkeiten berechnet, die R\u00a9\u00a3 in Mabbe\u2019s Theorie gefunden und in einer Besprechung derselben vorgebracht hat.* 8\nEin\u00a9 Theorie des TALBor\u2019schen Gesetzes hat die Erkl\u00e4rung zu geben zun\u00e4chst 1. daf\u00fcr, dale successiv-periodische Gesichtsreizung \u00fcberhaupt zu einer intensiv und qualitativ constanten Empfindung f\u00fchrt, 2, daf\u00fcr, dafs diese Gesichtsempfindung gerade jene ist, di\u00a9 auch bei gleichm\u00e4fsiger Ver-theileeg des w\u00e4hrend einer Periode wirkenden Lichtes entst\u00fcnde. Die Erkl\u00e4rung mufs aber gleichzeitig die Wirksamkeit jener Momente begreiflich machen, di\u00a9 das Entstehen der constanten Empfindung beg\u00fcnstigen, n\u00e4mlich 1. der Verminderung der Reizdauem, 2. der Vergr\u00f6fserung des Unterschiedes der Reizdauem, 3. der Verminderung des Unterschiedes der Reizintensi t\u00e4ten, 4. der Verst\u00e4rkung der mittleren Intensit\u00e4ten und 5. der Steigerung der Schnelligkeit der Gontourenbewegung.\nErkl\u00e4ren Ist Zur\u00fcckf\u00fchren auf bekannt\u00a9 Thatsachen oder Gesetze. Marbe f\u00fchrt die Thatsache des TALBorisehen Gesetzes zur\u00fcck auf das Schwellengesetz, das bekanntlich besagt, dato nicht nur gleich\u00a9 sondera auch hinreichend \u00e4hnliche Erregungen gleiche Empfindungen hervorrufen.\nDie Gesichtsempfindung eines bestimmten Zeitelementes ist nicht Function der in diesem Zeitelemente wirkenden Lichtintensit\u00e4t, des jeweiligen \u201ephotochemischen Elementareffectes\u201c, allein, sondern eine Function dieses zusammen mit einigen direct vorangehenden, der \u201echarakteristischen Effectengruppe\u201c. Sind nun die zu aufeinander folgenden Zeitelementen geh\u00f6rigen charakteristischen Effectengruppen einander hinreichend \u00e4hnlich, so kommt es nach dem Schwellengesetze zu einer con-\n1 Sieh\u00a9 diem Zeitschr. Bd. XIII, S. 365 ff.\n8 Diese Zeitschr. Bd. XIII, S. 116 ff.","page":198},{"file":"p0199.txt","language":"de","ocr_de":"\u00cf\u00c0ieraturbericht.\n199\n\u00abtonten Empfindung. Dadurch ist der erste Punkt erledigt. Diese constante Empfindung wird nun, wieder nach dem Bchwellengesetze, gleich sein m\u00fcssen derjenigen, deren (aus lauter gleichen Elementareffecten bestehenden) charakteristischen Effectengruppen die ihren am \u00c4hnlichsten sind \u2014 wodurch der zweite Punkt erk\u00fcrt ist.\nIch m\u00f6chte nun heute ebenso wenig wie in meiner Besprechung der ersten Darstellung dieser Theorie weiter untersuchen, inwieweit diese Erkl\u00e4rung des Talbot\u2019s eben Gesetzes eben dieses Gesetz selbst schon zur Voraussetzung hat. Dafs dies bis zu gewissem Punkte thatelchlich der Fall ist, wird sich kaum leugnen lassen. Denn die Voraussetzung, dafs die Lichtem pfindung jedes Zeitelementes Function des zugeh\u00f6rigen und der direct vorhergehenden Elementsreff acte ist, ist ja nichts anderes als ein neuer Ausdruck eines Theiles der Aussage des TALBOT\u2019schen Gesetzes. W\u00e4re die Gesichtsempfindung Function des jeweiligen Elementareffectes allein, so k\u00f6nnte eine constante Empfindung eben nicht zu Stande kommen, eie znufs also Function auch noch anderer Elementareffecte sein, nat\u00fcrlich nur der vorangehenden. Aber Ich m\u00f6chte mich, wie gesagt, dabei nicht auf-halten, schon deshalb nicht, weil ja das TALBOT\u2019sche Gesetz mehr aussagt, als hier bereite vorausgesetzt wird und \u00fcberdies dieser Erkl\u00e4rungsfehler meines Erachtens vielleicht mehr formaler als sachlicher Natur ist.\nErnstlicheres jedoch giebt, glaube ich, jener Theil der Theorie Maibe\u2019b zu bedenken, durch den die Wirksamkeit der f\u00fcr das Verschmelzen .g\u00fcnstigen Momente verst\u00e4ndlich werden soll. Aus dem Grundgedanken der Theorie erhellt, dafs jede Ver\u00e4nderung der charakteristischen Effecten-.gruppen, die das Verschmelzen beg\u00fcnstigt, eine Steigerung ihrer Aehnlich-keit mit der aus lauter gleichen Elementareffecten bestehenden Effecten-gruppe sein mufs. Dies sei nun thats\u00e4chlich der Fall. Die charakteristische Effectengruppe: 1, 1, 1, 1, 1, 9, 9, 9, 9, 9, 1, 1, 1, 1, 1, 9, 9, 9, 9, 9 sei der\nEffectengruppe : \u00f6, 5, 6, 5, 5--(20 mal) \u00e4hnlicher als 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1,\n1, 1, 9, 9, 9, 9, 9, 9, 9, 9, 9, 9 (Verminderung der Reizdauem). Dasselbe gelte von 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 9. 9, 9, 9, 9, 9, 9, 9 (Vergr\u00f6fserung des Unterschiedes der Reizdauern) und von 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8 (Verminderung des Unterschiedes der Reiz!ntensit\u00e4ten).\nIch halte dieser Behauptung entgegen, dafs diesen Effectengruppen an, sich Aehnlichkeitssteigerungen keineswegs in jedem Falle anzusehen sind. Mabbe sagt nun, \u201edie . . . charakteristischen Effectengruppen sind unter sich um so \u00e4hnlicher, ... je geringer die mittlere Variation der Eie\u00bb mentareffecte . . . ist\". Marbe mifst also den Aehnlichkeitsgrad nicht an dem \u201eAussehen\" der Effectengruppe, sondern an ihrer mittleren Variation. Ob das zul\u00e4ssig ist, m\u00f6ge man an folgendem Beispiele beurtheilen. Ich frage: Welche von den Effecten Gruppen, [2, 2, 2, 6, 2, 2, 6, 2] (I) oder [2, 2, 2, 7, 2, 2, 2, 7] (II) ist der Effectengruppe [2, 2, 2, 6, 2, 2, 2, 6] (III) \u00e4hnlicher? Die Antwort ist schwer zu geben. Denn es Hegen zweierlei. Verschiedenheiten vor, zwischen I und III Verschiedenheit der Anordnung, zwischen II und III Verschiedenheit der Elemente. Die Frage, welche von beiden Verschiedenheiten die kleinere ist, ist ungef\u00e4hr ebenso unbeantwortbar, wie die, ob ein rother Kreis von einem rothen Quadrat oder von einem gr\u00fcnen Kreise mehr verschieden ist, oder ob Carmin von Zinnober","page":199},{"file":"p0200.txt","language":"de","ocr_de":"200\nJLiteraturbeiic\u00c4t.\nmehr als der Ton c von f. Makbk hilft sich dadurch, dais er die mittlere Variation mm A ehnlichkeitsmaafs macht und sagt, je geringer di\u00a9 Differenz derselben, desto gr\u00f6fser die Aehnlichkeit. Diese\u00ab Auskunftsmittel ist jedoch unzul\u00e4ssig. Denn es bietet kein nat\u00fcrliches Hanfs der Aehnlichkeit, sondern eines, das das Talbot\u2019sehe Gesetz schon vorausnimmt, gewisserma&fsen auf dieses bereits von vornherein abgestimmt ist. Dem. Verfasser erscheint die Effectengruppe 1 der Effectengruppe III \u00e4hnlicher eigentlich deshalb, wei sie eher als II geeignet ist, den gleichen Empfindungseffect hervorzurufen ; dann erst verf\u00e4llt er auf die mittlere Variation.\nIch kann also die eben besprochene Antwort Marbe\u2019s noch nicht als eine Erledigung meiner Einw\u00e4nde betrachten. Dennoch muf\u00ab ich es auch heute wiederum sagen, dafs mir seine Theorie ihrem, wesentlichen Grundgedanken nach richtig und brauchbar scheint, zumal sie sich durch die cons\u00e9quente Ausn\u00fctzung des einzigen, dabei der Psychologie so gel\u00e4ufigen Principes ganz besonders ansprechend repr\u00e4sentirt. Deshalb habe ich auch ein gute\u00bb Zutrauen darauf, dafs es gelingen m\u00fcsse, sie mit den aus meinen Einw\u00e4nden entspringenden Forderungen in Einklang zu. bringen Da diese Einwinde zun\u00e4chst darin wurzeln, dafs die charakteristischen Effectengnippen Aehnlichkeiten nach zwei verschiedenen Dimensionen aufweisen, so d\u00fcrfte der Weg zu ihrer Beseitigung dadurch gefunden werden, dafs man die Ber\u00fccksichtigung einer Gr\u00f6fse in di\u00a9 Theorie hereinnimmt, die diese verschiedenen Dimensionen so zu sagen in einer einzigen projicirt und vereinigt darstellt. Eine solche Gr\u00f6fse w\u00e4re vielleicht der von der charakteristischen Effectengruppe in n\u00e4her zu 'bestimmender Function abh\u00e4ngige jeweilige Erregungszustand des Organes,\nMarbk vertheidigt seine Theorie auch noch gegen andere Angriffe, und, zwar gegen diese, wie mir scheint, mit vollem Erfolg. Fick und, Bcmaum1 haben n\u00e4mlich den Einflufs, welchen di\u00a9 Geschwindigkeit der Contouren-bewegung auf die Verschmelzung aus\u00fcbt, im Widerspruch zu Mabb* aus unbeabsichtigten, unwillk\u00fcrlichen Augenbewegungen erkl\u00e4rt. Marbb f\u00fchrt eine Versuchsanordnung vor, welch\u00a9 durch Ausschaltung der M\u00f6glichkeit von .Augenbewegungen zeigt, dafs diese hier nichts zu bedeuten haben. Seine Erkl\u00e4rung des Einflusses der Gontourenbewegung d\u00fcrfte also uneingeschr\u00e4nkt recht behalten.\nSoviel zur Theorie des TALBOT\u2019schen Gesetzes. Die Hauptsache einer Erkl\u00e4rung der stroboskopischen. Erscheinungen ist damit bereite gethan. Mabbe f\u00fchrt eine ganze Beih\u00a9 dieser Erscheinungen direct auf das Talbot'scIic Gesetz zur\u00fcck. \u201eDiejenigen stroboskopischen Erscheinungen, bei welchen, es sich nicht um das Sehen bewegter Bilder handelt, beruhen im Wesentlichen lediglich auf den Thateachen des TALBOv\u2019eehen Satzes. Diejenigen aber, bei welchen der Eindruck bewegter Objecte erzeugt wird, (und diese sind ja di\u00a9 interessantesten und wichtigsten) beruhen noch auf einem zweiten Momente, n\u00e4mlich darauf, dafs wir unter Umst\u00e4nden continuirliche Bewegungen zu, sehen glauben, auch wenn, die einzelnen auf einander folgenden Bildphasen nicht auf neben einander liegende Netzhautstellen\n1 Pfl\u00fcgers Archiv Bd. 64 (1896), 8. 16\u00f6 ff. und Bd. 68 (1897), 8. 40 ff.","page":200},{"file":"p0201.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n201\nfallen.\u201c (8. 398.) \u201eWenn wir Bewegungen stroboskopisch clarstellen, so d\u00fcrfen mehrere Be wegungsphasen Ausfallen, ohne dafs wir es bemerken.\u201c ( S. 309.) Im Gegensatz zu Versuchen Gr\u00fctzner\u2019s stellt Marbb fest, dafs der Ausfall von Bewegungsphasen, wenn der stroboskopische Effect emtritt, zwar unbemerkt bleiben, aber bei gen\u00fcgender Aufmerksamkeit und geeigneter Richtung derselben zum Bewusstsein gebracht werden kann. \u2014 Es ist nat\u00fcrlich nicht zu verkennen \u2014 und Marbe wird es selbst auch wissen \u2014 dafs damit nicht sowohl eine Erkl\u00e4rung der stroboskopischen Scheinbewegung als vielmehr blofs \u00a9In sch\u00e4rferer, theoretischer Ausdruck derselben gegeben ist. Aber \u00a9a wird sich eben in diesen Bingen schon ziemlich um letzte, nicht weiter lur\u00fcckf\u00fchrbare Thatsachen handeln. H\u00f6chstens vielleicht, dafs man in jenen F\u00e4llen, wo bei aller Aufmerksamkeit eine Discontinuity der Begungsphasen nicht zu bemerken ist, an ein gewisses Ineinander-fiiefsen der Netzhauterregungen denken k\u00f6nnte. Die entgegengesetzten F\u00e4lle sind, wie man leicht einsieht, f\u00fcr gewisse Fragen der Complex ions-psychologie von hohem Interesse und so war es daher ein recht dankens-werthes Unternehmen, das Thats\u00e4chliche daran festzustellen.\nWlTASEK.\nH. Dbnnert. Akustische Untersuchungen xum 'Zwecke physiologischer \u00abid praktischer otologischer Fragen. Vortrag, gehalten auf d. 7. Versammlung d. deutschen otolog. Gesellsch. in \u201cW\u00fcrzburg. Arch. f. Ohrenheilkunde 45 (1 u. 2), 27\u201438, 1898.\nBes Verf.'s fr\u00fchere Untersuchungen zur Lehre von den Ger\u00e4uschen sind den Lesern, dieser Zeitschrift bekannt. In der vorliegenden. Abhandlung wird zun\u00e4chst gezeigt, wie man den Ton einer Stimmgabel allm\u00e4hlich In ein Ger\u00e4usch verwandeln kann. Eine Gabel, die unged\u00e4mpft durch, einen. Anschlag zu einem, 200 Secunden langen T\u00f6nen gebracht wird, verklingt bei dem gleichen Anschlag schon nach 2 Secunden, wenn man. nur etwas Watte zwischen die Branchen bringt. D\u00e4mpft man zunehmend st\u00e4rker, so geht schliefslich die Tonempfindung in die eines trockenen ScMaggerftusches \u00dcber. Dieses Ger\u00e4usch ist aber noch im Stande, eine zweite unison gestimmte Gabel zum Mitt\u00f6nen zu bringen. \u201eDamit ist es f\u00fcr diese Art von Ger\u00e4uschen experimentell erwiesen, dafs sie physikalisch in derselben, Weise analysirt werden, wie T\u00f6ne, und dafs somit auch zu ihjrer Ausl\u00f6sung im Ohr kein anderes Organ n\u00f6thig ist, als wie f\u00fcr die Ausl\u00f6sung der T\u00f6ne.\u201c Verf. hat diese Beobachtungen auch praktisch zur Construction eines. H\u00f6rmessers verwerthet.\nF\u00fcr das T\u00f6nen wie f\u00fcr das .Mitt\u00f6nen ist es von wesentlicher Bedeutung, aus welchem Material der schwingende K\u00f6rper besteht und in welchem Medium er schwingt. Befinden sich beide Gabeln, die erregende und die zum Mitt\u00f6nen zu bringende in einer Fl\u00fcssigkeit, so ist das Mitt\u00f6nen umsomehr erschwert, je dicker die Fl\u00fcssigkeit und je h\u00f6her der Ton ist. Die Endolymphe w\u00fcrde hiernach bei ihrer z\u00e4hen Beschaffenheit einen stark d\u00e4mpfenden Einflufs aus\u00fcben. Eine in einer Fl\u00fcssigkeit befindliche Gabel durch eine andere in der Luft schwingende zum. Mitklingen zu veranlassen,","page":201}],"identifier":"lit30747","issued":"1899","language":"de","pages":"197-201","startpages":"197","title":"Karl Marbe: Die stroboskopischen Erscheinungen. Philos. Stud. XIV, 3, S. 376-401. 1898","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:40:08.011555+00:00"}