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{"created":"2022-01-31T13:30:41.747444+00:00","id":"lit30748","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 20: 201-202","fulltext":[{"file":"p0201.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n201\nfallen.\u201c (8. 398.) \u201eWenn wir Bewegungen stroboskopisch clarstellen, so d\u00fcrfen mehrere Be wegungsphasen Ausfallen, ohne dafs wir es bemerken.\u201c ( S. 309.) Im Gegensatz zu Versuchen Gr\u00fctzner\u2019s stellt Marbb fest, dafs der Ausfall von Bewegungsphasen, wenn der stroboskopische Effect emtritt, zwar unbemerkt bleiben, aber bei gen\u00fcgender Aufmerksamkeit und geeigneter Richtung derselben zum Bewusstsein gebracht werden kann. \u2014 Es ist nat\u00fcrlich nicht zu verkennen \u2014 und Marbe wird es selbst auch wissen \u2014 dafs damit nicht sowohl eine Erkl\u00e4rung der stroboskopischen Scheinbewegung als vielmehr blofs \u00a9In sch\u00e4rferer, theoretischer Ausdruck derselben gegeben ist. Aber \u00a9a wird sich eben in diesen Bingen schon ziemlich um letzte, nicht weiter lur\u00fcckf\u00fchrbare Thatsachen handeln. H\u00f6chstens vielleicht, dafs man in jenen F\u00e4llen, wo bei aller Aufmerksamkeit eine Discontinuity der Begungsphasen nicht zu bemerken ist, an ein gewisses Ineinander-fiiefsen der Netzhauterregungen denken k\u00f6nnte. Die entgegengesetzten F\u00e4lle sind, wie man leicht einsieht, f\u00fcr gewisse Fragen der Complex ions-psychologie von hohem Interesse und so war es daher ein recht dankens-werthes Unternehmen, das Thats\u00e4chliche daran festzustellen.\nWlTASEK.\nH. Dbnnert. Akustische Untersuchungen xum 'Zwecke physiologischer \u00abid praktischer otologischer Fragen. Vortrag, gehalten auf d. 7. Versammlung d. deutschen otolog. Gesellsch. in \u201cW\u00fcrzburg. Arch. f. Ohrenheilkunde 45 (1 u. 2), 27\u201438, 1898.\nBes Verf.'s fr\u00fchere Untersuchungen zur Lehre von den Ger\u00e4uschen sind den Lesern, dieser Zeitschrift bekannt. In der vorliegenden. Abhandlung wird zun\u00e4chst gezeigt, wie man den Ton einer Stimmgabel allm\u00e4hlich In ein Ger\u00e4usch verwandeln kann. Eine Gabel, die unged\u00e4mpft durch, einen. Anschlag zu einem, 200 Secunden langen T\u00f6nen gebracht wird, verklingt bei dem gleichen Anschlag schon nach 2 Secunden, wenn man. nur etwas Watte zwischen die Branchen bringt. D\u00e4mpft man zunehmend st\u00e4rker, so geht schliefslich die Tonempfindung in die eines trockenen ScMaggerftusches \u00dcber. Dieses Ger\u00e4usch ist aber noch im Stande, eine zweite unison gestimmte Gabel zum Mitt\u00f6nen zu bringen. \u201eDamit ist es f\u00fcr diese Art von Ger\u00e4uschen experimentell erwiesen, dafs sie physikalisch in derselben, Weise analysirt werden, wie T\u00f6ne, und dafs somit auch zu ihjrer Ausl\u00f6sung im Ohr kein anderes Organ n\u00f6thig ist, als wie f\u00fcr die Ausl\u00f6sung der T\u00f6ne.\u201c Verf. hat diese Beobachtungen auch praktisch zur Construction eines. H\u00f6rmessers verwerthet.\nF\u00fcr das T\u00f6nen wie f\u00fcr das .Mitt\u00f6nen ist es von wesentlicher Bedeutung, aus welchem Material der schwingende K\u00f6rper besteht und in welchem Medium er schwingt. Befinden sich beide Gabeln, die erregende und die zum Mitt\u00f6nen zu bringende in einer Fl\u00fcssigkeit, so ist das Mitt\u00f6nen umsomehr erschwert, je dicker die Fl\u00fcssigkeit und je h\u00f6her der Ton ist. Die Endolymphe w\u00fcrde hiernach bei ihrer z\u00e4hen Beschaffenheit einen stark d\u00e4mpfenden Einflufs aus\u00fcben. Eine in einer Fl\u00fcssigkeit befindliche Gabel durch eine andere in der Luft schwingende zum. Mitklingen zu veranlassen,","page":201},{"file":"p0202.txt","language":"de","ocr_de":"202\nLiteraturbericht.\ngelingt nicht so ohne Weiteres, Es ist dazu noth wendig daft beide Gabeln sich direct oder mittelbar ber\u00fchren. Eine Gabel, welch\u00a9 in der Luft m. B. den Ton a* giebt, giebt unter Wasser, also in einem Medium von gr\u00f6fterem Widerstande schwingend den tieferen Ton f*. Sie wird demnach auch am st\u00e4rksten durch eine /' Gabel, weniger durch eine o1- Gabel aus der Luft her erregt. \u2014 Im Labyrinth haben wir nach Helmholtz den Fall verwirklicht, daft abgestimmte Fasern in einer z\u00e4hen Fl\u00fcssigkeit durch T\u00f6ne in der Luft zum Mitschwingen gebracht werden. Da nun Consistenz und Druck der Endolymphe wechseln und doch dem gleichen \u00e4ufteren Tone immer die gleiche Tonempfindung entspricht, so mufs man nach Obigem, einen besonderen, diese Verh\u00e4ltnisse regulirenden Accomodationsapparat annehmen. Als einen solchen m\u00f6chte Vert die Paukenh\u00f6hlenmuskeln an-Hchen.\tSchaefeb.\nP. Ostmamn. Heber die liflixerreglarkeii des Huicului tenir tympan! durch Schallwellen nnd Ihre Bedentnng f\u00fcr den flOract. Arch. f. Anat. u. Physiol,\nPhysiol. Abthlg., 1898, 8. 75\u2014123.\nDie Bedeutung des Tensors f\u00fcr das H\u00f6ren hat man am Ohrpr\u00e4parat, an Menschen, welche diesen Muskel willk\u00fcrlich contrahiren k\u00f6nnen, und an Patienten, an denen, die Durchschneidung der Tensorsehne, die Teno-fcomie, ausgef\u00fchrt werden muftte, studirt. Sein Vorhandensein ist unwesentlich f\u00fcr die Feinheit des Geh\u00f6rs; sein Fehlen macht aber das Ohr gegen hohe T\u00f6ne \u00fcberempfindlich. Im Ruhezust\u00e4nde verringert er durch seine Spannung die Bewegung des schallleitenden Apparates, insbesondere des Hammers und Trommelfelles, nach auften und ist somit ein kr\u00e4ftiger Schutz gegen eine \u00fcberm\u00e4ftige Excursion in dieser Richtung. Seine Contraction spannt das Trommelfell straffer und zieht die ganze Geh\u00f6rkn\u00f6chelchenkette nach innen, so daft durch das tiefere Eindringen des Steigb\u00fcgels in das ovale Fenster der Labyrinthdruck erh\u00f6ht wird. Hieraus folgt, dale eine tetanische Zusammenziehung des Tensors die in der Sprache und Musik vorwiegenden T\u00f6ne sowie gewisse Ger\u00e4usche abd\u00e4mpft.\nDie Hypothese Hensen\u2019s, der Tensor f\u00fchre am Anfang einer jeden Silbe eine Zuckung aus, um das Trommelfell durch vermehrte Spannung zur Aufnahme der Vocale geeigneter zu machen, weist Verf. in eingehender Auseinandersetzung als ganz unrichtig zur\u00fcck. Er fand im Gegentheil, daft zwar ein Hund, dessen. Reflexerregbarkeit durch Strychninvergiftung erh\u00f6ht ist, auf manche Schalleindr\u00fccke mit Reflexzuckungen des Tensors reagirt, ein, normaler Hund solche jedoch in keinem Falle zeigt. Beim Menschen, kommt gelegentlich eine Tensorcontraction vor, welche als Ruck im Ohr empfunden wird und sich dem otoskopirenden Beobachter als ein\u00a9 blitzschnelle, \u00e4ufserst feine, \u00fcber den Hammergriff und die angrenzenden Trommelfeilpartien hinweghuschende Bewegung darstellt. Die Veranlassung geben mit Vorliebe intensive h\u00f6chste T\u00f6ne und noch leichter starke, unangenehme, hohe Ger\u00e4usche, namentlich wenn sie erst in der Tiefe einsetzen und dann rasch und mit grofser St\u00e4rke die Tonskala hinauflaufen. Es werden hierbei offenbar in schneller Aufeinanderfolge zahlreiche H\u00f6rnerven gereizt, was dann die Tensorcontraction als Schutz- und Abwehrbewegung","page":202}],"identifier":"lit30748","issued":"1899","language":"de","pages":"201-202","startpages":"201","title":"H. Dennert: Akustische Untersuchungen zum Zwecke physiologischer und praktischer otologischer Fragen. Vortrag, gehalten auf d. 7. Versammlung d. deutschen otolog. Gesellsch. in W\u00fcrzburg. Arch f. Ohrenheilkunde 45 (1 u. 2), 27-38. 1898","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:30:41.747449+00:00"}