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{"created":"2022-01-31T13:30:52.851186+00:00","id":"lit30749","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 20: 202-203","fulltext":[{"file":"p0202.txt","language":"de","ocr_de":"202\nLiteraturbericht.\ngelingt nicht so ohne Weiteres, Es ist dazu noth wendig daft beide Gabeln sich direct oder mittelbar ber\u00fchren. Eine Gabel, welch\u00a9 in der Luft m. B. den Ton a* giebt, giebt unter Wasser, also in einem Medium von gr\u00f6fterem Widerstande schwingend den tieferen Ton f*. Sie wird demnach auch am st\u00e4rksten durch eine /' Gabel, weniger durch eine o1- Gabel aus der Luft her erregt. \u2014 Im Labyrinth haben wir nach Helmholtz den Fall verwirklicht, daft abgestimmte Fasern in einer z\u00e4hen Fl\u00fcssigkeit durch T\u00f6ne in der Luft zum Mitschwingen gebracht werden. Da nun Consistenz und Druck der Endolymphe wechseln und doch dem gleichen \u00e4ufteren Tone immer die gleiche Tonempfindung entspricht, so mufs man nach Obigem, einen besonderen, diese Verh\u00e4ltnisse regulirenden Accomodationsapparat annehmen. Als einen solchen m\u00f6chte Vert die Paukenh\u00f6hlenmuskeln an-Hchen.\tSchaefeb.\nP. Ostmamn. Heber die liflixerreglarkeii des Huicului tenir tympan! durch Schallwellen nnd Ihre Bedentnng f\u00fcr den flOract. Arch. f. Anat. u. Physiol,\nPhysiol. Abthlg., 1898, 8. 75\u2014123.\nDie Bedeutung des Tensors f\u00fcr das H\u00f6ren hat man am Ohrpr\u00e4parat, an Menschen, welche diesen Muskel willk\u00fcrlich contrahiren k\u00f6nnen, und an Patienten, an denen, die Durchschneidung der Tensorsehne, die Teno-fcomie, ausgef\u00fchrt werden muftte, studirt. Sein Vorhandensein ist unwesentlich f\u00fcr die Feinheit des Geh\u00f6rs; sein Fehlen macht aber das Ohr gegen hohe T\u00f6ne \u00fcberempfindlich. Im Ruhezust\u00e4nde verringert er durch seine Spannung die Bewegung des schallleitenden Apparates, insbesondere des Hammers und Trommelfelles, nach auften und ist somit ein kr\u00e4ftiger Schutz gegen eine \u00fcberm\u00e4ftige Excursion in dieser Richtung. Seine Contraction spannt das Trommelfell straffer und zieht die ganze Geh\u00f6rkn\u00f6chelchenkette nach innen, so daft durch das tiefere Eindringen des Steigb\u00fcgels in das ovale Fenster der Labyrinthdruck erh\u00f6ht wird. Hieraus folgt, dale eine tetanische Zusammenziehung des Tensors die in der Sprache und Musik vorwiegenden T\u00f6ne sowie gewisse Ger\u00e4usche abd\u00e4mpft.\nDie Hypothese Hensen\u2019s, der Tensor f\u00fchre am Anfang einer jeden Silbe eine Zuckung aus, um das Trommelfell durch vermehrte Spannung zur Aufnahme der Vocale geeigneter zu machen, weist Verf. in eingehender Auseinandersetzung als ganz unrichtig zur\u00fcck. Er fand im Gegentheil, daft zwar ein Hund, dessen. Reflexerregbarkeit durch Strychninvergiftung erh\u00f6ht ist, auf manche Schalleindr\u00fccke mit Reflexzuckungen des Tensors reagirt, ein, normaler Hund solche jedoch in keinem Falle zeigt. Beim Menschen, kommt gelegentlich eine Tensorcontraction vor, welche als Ruck im Ohr empfunden wird und sich dem otoskopirenden Beobachter als ein\u00a9 blitzschnelle, \u00e4ufserst feine, \u00fcber den Hammergriff und die angrenzenden Trommelfeilpartien hinweghuschende Bewegung darstellt. Die Veranlassung geben mit Vorliebe intensive h\u00f6chste T\u00f6ne und noch leichter starke, unangenehme, hohe Ger\u00e4usche, namentlich wenn sie erst in der Tiefe einsetzen und dann rasch und mit grofser St\u00e4rke die Tonskala hinauflaufen. Es werden hierbei offenbar in schneller Aufeinanderfolge zahlreiche H\u00f6rnerven gereizt, was dann die Tensorcontraction als Schutz- und Abwehrbewegung","page":202},{"file":"p0203.txt","language":"de","ocr_de":"Micro turbeHck t.\ni03\nausl\u00f6et. Beine T\u00f6ne, die nicht allzu hoch sind, und m\u00e4fsig laute Ger\u00e4usche f\u00fchren keine Zuckung herbei, falls nicht gerade eine individuelle Hyper\u00e4sthesie besteht,\tScharfer.\nTseitkl. liier das Wesen \u00abni den Werth der Blrtlvngen lei Taubstummen\nmai hochgradig Schwerhlrlgen. Minwcke Vortr\u00e4ge am dem Gebiete der\nOtotogie und Pharynx-Rhinologie 2 (11). 1890. 28 S.\nDer praktische Wert der von Urbantschitsch angegebenen H\u00f6r\u00fcbungen bei Taubstummen und hochgradig Schwerh\u00f6rigen hat eine sehr ungleiche Beurtheilung erfahren. W\u00e4hrend jene Autoren, welche die Methode von Urbantschitsch unmittelbar zur Anwendung brachten, \u00fcber durchaus g\u00fcnstige Erfolge berichten konnten, verhielten sich zahlreiche andere Praktiker ablehnend, Infolge dieses Widerstreites der Meinungen wurde es dem aufserhalb der engeren Fachkreise Stehenden schwer, sich ein sicheres Urtheil \u00fcber die M\u00f6glichkeit zu bilden, das H\u00f6rverm\u00f6gen der Taubstummen durch methodische Hebungen zu beeinflussen. Verl, hat s&mmtliche Berichte hier\u00fcber gesammelt und in. vollkommen objectiver Weise kritisch verwerthet, aber auch auf eigene Erfahrungen R\u00fccksicht genommen, die den Gegenstand, einer fr\u00fcheren kurzen Mittheilung bildeten. Aus den Berichten geht die Thatsache hervor, \u201edafs taubstumme Kinder, weiche zun\u00e4chst kein Wort verstanden haben, durch Hebung bis zum Ver \u00abt\u00e4ndnifs von S\u00e4tzen gebracht werden k\u00f6nnen\u201c. Da dies jedoch nicht allgemein zutrifft, so kann Verf. die H\u00f6r\u00fcbungen \u201eals einen Tfaeil des allgemeinen Unterrichtes f\u00fcr Taubstummenschulen\u201c nicht empfehlen. \u201eDagegen ist ein Versuch bei einzelnen, mit gr\u00f6fseren H\u00f6rresten und guter Begabung ausgestatteten Kindern nicht von der Hand zu weisen, am besten wohl, wenn sie das Absehen, bereits beherrschen und sich ein gr\u00f6fseres Maafs von Wissen angeeignet haben.\u201c Es er\u00f6ffnet sich weiterhin den H\u00f6r\u00fcbungen ein, weites, fruchtbares Gebiet in allen jenen F\u00e4llen, die auf functioneile Storungen des H\u00f6rorgans zurtickzuf\u00fchren sind.\nTheodor Heller (Wien).\nJ. Clavi\u00e8be. Gomtribntlon \u00e0 l\u2019\u00e9tude dl sois de l\u2019espace tactile. Vinter\nm\u00e9diaire dm Biologistes 1 (18), 406\u2014416. 20 juill. 1898.\nWenn man mit zwei Spitzen die Haut ber\u00fchrt, so hat man entweder zwei Empfindungen oder nur eine. Ob dies oder jenes der Fall ist, h\u00e4ngt ab von der Entfernung der beiden Spitzen und von, der Hautstelle, welche ber\u00fchrt wird. Verf. besch\u00e4ftigt sich nun mit dem Problem, ob die Empfindlichkeit in der Unterscheidung zweier Spiten f\u00fcr alle Theile einer bestimmten Gegend, der Hautoberfl\u00e4che gleich ist oder ob sie vielleicht innerhalb ein und derselben Hautgegend schwankt. Die Untersuchung wurde auf mehrere Versuchspersonen ausgedehnt und scheint sehr sorgf\u00e4ltig gewesen zu sein. Gearbeitet wurde mit einem Zirkel mit stumpfen Spitzen und sp\u00e4ter mit einem Aesthesiometer nach Verdin. Untersucht wurde Handfl\u00e4che und Unterarm. Es zeigte sich dabei, dafs die Fein,heit des Raumsinnes innerhalb einer bestimmten Gegend der Hautoberfl\u00e4che im einzelnen \u00e4ufsert schwankend ist, ohne dafs eine Gesetzm\u00e4fsigkeit dieser","page":203}],"identifier":"lit30749","issued":"1899","language":"de","pages":"202-203","startpages":"202","title":"P. Ostmann: Ueber die Reflexerregbarkeit des Musculus tensor tympani durch Schallwellen und ihre Bedeutung f\u00fcr den H\u00f6ract. Arch. f. Annat. u. Physiol., Physiol. Abthlg., 1898, S. 75-123","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:30:52.851192+00:00"}