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{"created":"2022-01-31T13:30:41.191644+00:00","id":"lit30751","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Marbe, Karl","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 20: 203-204","fulltext":[{"file":"p0203.txt","language":"de","ocr_de":"Micro turbeHck t.\ni03\nausl\u00f6et. Beine T\u00f6ne, die nicht allzu hoch sind, und m\u00e4fsig laute Ger\u00e4usche f\u00fchren keine Zuckung herbei, falls nicht gerade eine individuelle Hyper\u00e4sthesie besteht,\tScharfer.\nTseitkl. liier das Wesen \u00abni den Werth der Blrtlvngen lei Taubstummen\nmai hochgradig Schwerhlrlgen. Minwcke Vortr\u00e4ge am dem Gebiete der\nOtotogie und Pharynx-Rhinologie 2 (11). 1890. 28 S.\nDer praktische Wert der von Urbantschitsch angegebenen H\u00f6r\u00fcbungen bei Taubstummen und hochgradig Schwerh\u00f6rigen hat eine sehr ungleiche Beurtheilung erfahren. W\u00e4hrend jene Autoren, welche die Methode von Urbantschitsch unmittelbar zur Anwendung brachten, \u00fcber durchaus g\u00fcnstige Erfolge berichten konnten, verhielten sich zahlreiche andere Praktiker ablehnend, Infolge dieses Widerstreites der Meinungen wurde es dem aufserhalb der engeren Fachkreise Stehenden schwer, sich ein sicheres Urtheil \u00fcber die M\u00f6glichkeit zu bilden, das H\u00f6rverm\u00f6gen der Taubstummen durch methodische Hebungen zu beeinflussen. Verl, hat s&mmtliche Berichte hier\u00fcber gesammelt und in. vollkommen objectiver Weise kritisch verwerthet, aber auch auf eigene Erfahrungen R\u00fccksicht genommen, die den Gegenstand, einer fr\u00fcheren kurzen Mittheilung bildeten. Aus den Berichten geht die Thatsache hervor, \u201edafs taubstumme Kinder, weiche zun\u00e4chst kein Wort verstanden haben, durch Hebung bis zum Ver \u00abt\u00e4ndnifs von S\u00e4tzen gebracht werden k\u00f6nnen\u201c. Da dies jedoch nicht allgemein zutrifft, so kann Verf. die H\u00f6r\u00fcbungen \u201eals einen Tfaeil des allgemeinen Unterrichtes f\u00fcr Taubstummenschulen\u201c nicht empfehlen. \u201eDagegen ist ein Versuch bei einzelnen, mit gr\u00f6fseren H\u00f6rresten und guter Begabung ausgestatteten Kindern nicht von der Hand zu weisen, am besten wohl, wenn sie das Absehen, bereits beherrschen und sich ein gr\u00f6fseres Maafs von Wissen angeeignet haben.\u201c Es er\u00f6ffnet sich weiterhin den H\u00f6r\u00fcbungen ein, weites, fruchtbares Gebiet in allen jenen F\u00e4llen, die auf functioneile Storungen des H\u00f6rorgans zurtickzuf\u00fchren sind.\nTheodor Heller (Wien).\nJ. Clavi\u00e8be. Gomtribntlon \u00e0 l\u2019\u00e9tude dl sois de l\u2019espace tactile. Vinter\nm\u00e9diaire dm Biologistes 1 (18), 406\u2014416. 20 juill. 1898.\nWenn man mit zwei Spitzen die Haut ber\u00fchrt, so hat man entweder zwei Empfindungen oder nur eine. Ob dies oder jenes der Fall ist, h\u00e4ngt ab von der Entfernung der beiden Spitzen und von, der Hautstelle, welche ber\u00fchrt wird. Verf. besch\u00e4ftigt sich nun mit dem Problem, ob die Empfindlichkeit in der Unterscheidung zweier Spiten f\u00fcr alle Theile einer bestimmten Gegend, der Hautoberfl\u00e4che gleich ist oder ob sie vielleicht innerhalb ein und derselben Hautgegend schwankt. Die Untersuchung wurde auf mehrere Versuchspersonen ausgedehnt und scheint sehr sorgf\u00e4ltig gewesen zu sein. Gearbeitet wurde mit einem Zirkel mit stumpfen Spitzen und sp\u00e4ter mit einem Aesthesiometer nach Verdin. Untersucht wurde Handfl\u00e4che und Unterarm. Es zeigte sich dabei, dafs die Fein,heit des Raumsinnes innerhalb einer bestimmten Gegend der Hautoberfl\u00e4che im einzelnen \u00e4ufsert schwankend ist, ohne dafs eine Gesetzm\u00e4fsigkeit dieser","page":203},{"file":"p0204.txt","language":"de","ocr_de":"204\nLiteraturbericht\nSchwankungen vorhanden ist. Zwischen der Empfindling eines Punkt\u00bb und der deutlichen Empfindung zweier Punkte liegen mehrere Ueber-gangsstufen: bei einer gewissen Entfernung der Spitzen glaubt man von einer Spitze ber\u00fchrt zu werden, an welche sich ein beistrichartig geformter Gegenstand anreiht. Dann empfindet man di\u00a9 beiden Spitzen als einen linienf\u00f6rmigen Gegenstand. Werden sie noch weiter entfernt, so empfindet man zwei verbundene Punkte und erst bei abermaliger Distanz-vergr\u00f6fserung nimmt man die beiden Spitzen getrennt wahr.\nKarl Mabbi (W\u00fcrzburg).\nTh. Philippe. \u00c0lg\u00e9ste\u00e8tfS pow Controler l'ipprisiatloi di li ditlilf. III. intern. Congr. f. Psychol., S. 279 280.\nEine scharfe Stahlspitze wird auf den ruhenden Finger aufgesetzt. Die Spitze befindet sich unterhalb eines Gef\u00e4fses, in welches mit variir-barer Geschwindigkeit Bleischrot einfiiefet; Je mehr Schrot im Gef\u00e4fs ist, um so st\u00e4rker dr\u00fcckt sich die Spitze in den Finger. Der Moment, in welchem die Schmerzempfindung beginnt, ist somit leicht zu constatiren und die Empfindung in ihrer Abh\u00e4ngigkeit von Druckgr\u00f6fse und Druck\u00e4nderungsgeschwindigkeit zu studiren. \u2014 Der Apparat zeichnet sich vor \u00e4hnlichen besonders dadurch aus., dafa die schmerzerregende Reizgr\u00f6fse nicht sprunghaft, sondern allm\u00e4hlich erreicht wird.\nW. Steen (Breslau).\nGeorg Birth, lacbaafeenspiegel\u00fcng der SiBBeseildrficke. Nebst einem Anhang: \u201eHaben wir einen Ferntastaim?\u201c III. intern. Congr. f. Psychol.\n8. 261\u2014267 u. 268\u2014276.\nBirth entwickelt in den beiden Vortr\u00e4gen seine schon aus anderen Schriften bekannte extrem-nativistische Raumtheorie, und zwar bezieht sich seine Bek\u00e4mpfung des Empirismus und die Annahme specifischer angeborener Sinnesfunctionen insbesondere auf zwei Momente : 1. auf die Nach-aufsenspiegelung der Sinneseindr\u00fccke, 2. auf das plastische Sehen. Die Sinneswahmehmungen sind nicht \u201eZeichen\u201c, die von der Intelligenz durch den Zwang des Causalit\u00e4tsgesetzes auf \u00e4ufsere Objecte gedeutet werden ; vielmehr f\u00fchlen wir das R\u00e4umliche aufser uns sinnlich, das Doppelauge ist das Organ eines Ferntastsinnes. Das Eigent\u00fcmliche an der HiRTH'schen Theorie ist nun, dale er den Nativismus nicht nur, wie manche Andere, f\u00fcr die r\u00e4umliche Fl\u00e4che, sondern auch f\u00fcr die dritte Dimension behauptet. Die Auffassung des Plastischen ist ihm. ebenso primitive Empfindung\u00ab-thatsache, wie die der Ausdehnung und zwar1 kennt er zwei physiologische Factoren der Tiefenwahmehmung : die Verschmelzung der beiden Netzhautbilder und die Femqualit\u00e4ten des Lichtes. Er stellt den Satz auf: \u201eDie Vereinigung der beiden Netzhautbilder und die Wahrnehmung scheinbar verschiedener Tiefen im Sammelbilde erfolgt durch einen nerv\u00f6sen Zwang.\u201c Um aber auch di\u00a9 monocular\u00a9 Tiefenwahmehmung zu erkl\u00e4ren, zieht er die \u201eFernqualit\u00e4ten\u201c des Lichtes hinzu. Durch die kugelf\u00f6rmige Ausbreitung, die Abschw\u00e4chung und Zerstreuung, durch die Reflexion in der Luft sind die von. verschiedenen Entfernungen herkommenden Lichter","page":204}],"identifier":"lit30751","issued":"1899","language":"de","pages":"203-204","startpages":"203","title":"J. Clavi\u00e8re: Contribution \u00e0 l'\u00e9tude du sens de l'espace tactile. L'Interm\u00e9diaire des Biologistes 1 (18), 406-416. 20 juill. 1898","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:30:41.191650+00:00"}