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{"created":"2022-01-31T13:26:59.898005+00:00","id":"lit30769","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schultze, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 20: 217-218","fulltext":[{"file":"p0217.txt","language":"de","ocr_de":"l\u00c0tera turberi ch t.\n217\n\u2022bevor wir urtheilen k\u00f6nnen, dels der K\u00f6rper dies oder jenee sei. Darin liegt nach dx Craene der Grund des Glaubens an eine \u00e4ufsere Welt. \u2014\nVergleichen wir beide Abhandlungen mit einander, so sehen wir, dafs beide im Allgemeinen mit demselben Gedankenmaterial operiren. Nur legt bei der Beantwortung der obigen, Frage de Graene den Nachdruck mehr auf die Abh\u00e4ngigkeit unserer urtheilenden Thftlfgkeit, Eisler auf di\u00a9 Abh\u00e4ngigkeit unserer Willensthitigkeit von der Anfsenwelt. Von beiden Kriterien ist meiner Ansicht nach das von Eisler das urspr\u00fcnglichere, schon in den fr\u00fchesten Stadien des Thierischen vorbereitete und deshalb fester begr\u00fcndete. Diese Vorbereitung reicht wohl bis zu den Bhizopodenthierchen, bei denen die in fortw\u00e4hrendem Ausstrahlen und Einziehen von Plasmaf\u00e4den sich kundgebend\u00a9 Willensth\u00e4tigkeit in den erreichbaren Substanzen erw\u00fcnschte Beizkr\u00e4fte findet, welche die Lebensbeth\u00e4tigung dieser Thiere immer von Neuem anfachen und aufrecht erhalten. Dagegen kommt das dr CnAENE\u2019sche Kriterium mehr bei h\u00f6her entwickelten Individuen zur Geltung, bei denen das unmittelbare Austauschen von Wirkungen mit der Anfsenwelt behufs Erkennens der jeweiligen Verh\u00e4ltnisse in der Mehrzahl der F\u00e4lle enn\u00f6thig gemacht wird durch Experimentiren innerhalb des durch die Erfahrung gesammelten Vorstellungsschatzes. Sehr richtig macht Eisler darauf aufmerksam, dafs es eigentlich unrichtig sei, die K\u00f6rper als \u201eWahrnehmungsm\u00f6glichkeiten\u201c zu bezeichnen, da dies nur der Ausdruck der Erwartung sei, ein Pr\u00e4dicat, nicht ein Ding, sofern die Erwartung die Wahrnehmung oder \u201elogische Erschliefsung\u201c schon voraussetze.\nGibsslbi (Erfurt).\nH. Nichols. The Psjcho-Motor Problem. American Journal of Insanity 54 (1), -\t59\u201480. 1897.\nUnter diesem Titel publicirt Verf. einen der sechs Vortr\u00e4ge \u00fcber die Psychologie und ihre gegenw\u00e4rtige Lage, die er im Jahre 1896 an der John Hopkins\u2019 University in March gehalten hat. Er will untersuchen, welcher geistige Zustand der corticalen Entladung entspricht, die stattfindet, wenn der Mensch ein\u00a9 Bewegung ausf\u00fchrt. Die Ansichten von Discartes, Wundt und James \u00fcber den Willen werden in, grofsen Z\u00fcgen klargelegt und dis-cutirt. Nichols selbst formulirt seine Ansichten in vielfachem, Anschlufs an James. Er gelangt zu dem Resultat, dafs alle Empfindungen und geistigen Zust\u00e4nde Bewegungen associiren k\u00f6nnen, und also \u201emotorisch\u201c aind. Wie nach James f\u00fcr das Auftreten einer bestimmten Vorstellung b nicht eine vorhergehende Vorstellung a in Betracht kommt, sondern vielmehr der ganze der Vorstellung b zeitlich vorangehende geistige Zustand, to soll das Auftreten einer bestimmten Bewegung nach Nichols durch den ganzen ihr vorhergehenden Zustand des Subjects bedingt sein.\nKarl Makbb (W\u00fcrzburg).\nFr. Schultzb. Lehrbuch der flemnlcriiikhetten. Zwei B\u00e4nde. I. Band er schienen in : Bibliothek des Arztes, Stuttgart, Ferdinand Enke, 1898. 386 S.\nDer Bonner Kliniker, dessen Lieblingsgebiet gerade die Lehr\u00a9 von -den Nervenkrankheiten ist, wendet sieh in diesem Lehrbuch\u00a9 vorwiegend an den wissenschaftlich gebildeten Praktiker und an den werdenden Arzt.","page":217},{"file":"p0218.txt","language":"de","ocr_de":"218\nLiteraturberich L\nVorl\u00e4ufig ist nur der erste Band erschienen, der die destructives II* krankungen des peripheren Nervensystems, des Sympathien\u00bb, des R\u00fcckenmarks und seiner H\u00e4ute behandelt. Es liegt in der Natur der Sache, wenn, hierbei nur selten und mehr nebenbei Fragen ber\u00fchrt werden, die sich an dieser Stelle au einem .Referate eignen. Das wird eher zu erwarten sek von dem. zweiten Bande des Lehrbuchs, der sich mit den Erkrankungen des Gehirns und seiner H\u00e4ute zu besch\u00e4ftigen haben wird. Mit um so gr\u00f6\u00dferer Spannung kann, man dessen, Erscheinen entgegen sehen, .als Vert in dem vorliegenden Theile mit der ihm eigenen Kritik in einer Haren, einfachen Darstellung die einschl\u00e4gigen Fragen er\u00f6rtert. Den Interessenten sei das Buch angelegentlichst empfohlen.\tE. Schultzb (Bonn).\nFink. Breve Gompemdio dt PiichUtrit (Kurses Oampeadlim der PsycMaMf).\nManual! Hoepli, 1899. Ulrico Hoepli, Milano. 222 S.\nWenn, die strebsame Verlagsbuchhandlung Unnco Hoepli in Mailand mit allen, ihren Manualen, deren sie bisher an die 600 \u00fcber alle Zweige des Wissens ver\u00f6ffentlichte, dasselbe Gl\u00fcck hat, wie mit dem vorliegenden, dann wird man ihre Findigkeit anstaunen m\u00fcssen, denn das vorliegende kurze Compendium der Psychiatrie ist wirklich gut.\nEs war gewifs nicht leicht, den ganzen Umfang der psychiatrischen Wissenschaft auf die enge Form von 214 Seiten zusammen zu pressen, ohne der Gefahr einer oberfl\u00e4chlichen Zusammenstellung zu unterliegen, und wenn der Zweck des Buches auch eine eigentlich originale Behandlung ausschlofs, so ist es dem Verf. dennoch gelungen, sie zu einer ebenso interessanten wie 'belehrenden, zu gestalten.\nWas wir ihm. als; Italiener besonders hoch anzurechnen haben, ist, dafs er sich von jeder allzu ausgesprochenen Parteinahme an den Tagesfragen fern gehalten, und zumal, den, deutschen Ansichten und der deutschen Literatur reiche Rechnung tr\u00e4gt. Dafs er der Eintheilung nicht die Astrologie sondern di\u00a9 Prognose zu Grunde legt, soll ihm bei der Schwierigkeit einer einheitlichen Eintheilung \u00fcberhaupt, nicht als Fehler angerechnet werden. Zudem theilt er dies mit anderen Meistern des Faches.\nDie Beschreibung der einzelnen Krankheitsformen ist klar und verst\u00e4ndlich, und to ist das ganze Buch, das \u00e4hnlichen kurzen Compendien dreist als ein Muster vorgehalten werden, darf.\tPeukax.\nP. J. Moebius. Termixchte ilfsitie (5. Heft der Neurologischen Beitm\u00a7e*) Leipzig, X A. Barth, 1898. .173 S.\nMoebius hat dem 4. Heft\u00a9 seiner Neurologischen 'Beitr\u00e4ge noch ein f\u00fcnftes nachfolgen lassen, das eine Anzahl von vermischten. Aufs\u00e4tzen enth\u00e4lt, von denen uns haupts\u00e4chlich die unter III auf gef\u00fchrten interessiien, da sie \u00dcber die Behandlung von Nervenkranken und die Errichtung von Nervenheilst\u00e4tten handeln. Die Vorz\u00fcge seiner Darstellung kommen hier voll und ganz zur Geltung. Scharf und prias, in kurzen knappen S\u00e4tzen und mit eherner Logik f\u00fchrt, er seine Gedanken aus.\n\u201eSeit 20 Jahren behandele ich Nervenkranke und sinne dar\u00fcber nach, wie ihnen su helfen sei,\u201c und da. das Verh\u00fcten der Nervenleiden nun ein* .mal unm\u00f6glich sei, so bleib\u00ab' nur das Heilen. In .sch\u00f6nen, tiefempfundenen","page":218}],"identifier":"lit30769","issued":"1899","language":"de","pages":"217-218","startpages":"217","title":"Fr. Schultze: Lehrbuch der Nervenkrankheiten. Zwei B\u00e4nde. I. Band erschienen in: Bibliothek des Arztes. Stuttgart, Ferdinand Enke, 1898. 386 S.","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:26:59.898011+00:00"}