Open Access
{"created":"2022-01-31T15:06:30.920963+00:00","id":"lit30783","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Uhthoff, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 20: 326-352","fulltext":[{"file":"p0326.txt","language":"de","ocr_de":"(Aus der Univ.Augenkliaik in, Breslau.)\nEin Beitrag zur congenitalen totalen Farbenblindheit.\nVon\nProf. W. Uhthoff.\n(Mit einer Tafel.)\nAuf dem letzten Heidelberger ophthalmologischen Congrefs August 1,898 habe ich im Anschlufs an, di\u00a9 Mittheilungen der Herrn Gediegen von Hippel 18 und Pfl\u00fcger87 ein kurzes Referat \u00fcber Untersuchungsreihen von einem Patienten mit angeborener totaler Farbenblindheit gegeben, Die Untersuchung war zu jener Zeit noch nicht nach allen Richtungen abgeschlossen, ich bin, nun in der Lage gewesen, dieselbe inzwischen fortzuf\u00fchren und zu vervollst\u00e4ndigen und, will ich die definitiven Resultate in den folgenden, Zeilen. niederlegen.\nDie Farbensinnst\u00f6rung an und f\u00fcr sich geh\u00f6rt in diesen F\u00e4llen zu den relativ bestgeklftrten und bestuntersuchten Factoren, ich werde im Ganzen kurz \u00fcber dieselben hinweggehen. Eine besonders eingehende Ber\u00fccksichtigung jedoch habe ich dem Verhalten der centralen und der peripherischen Sehsch\u00e4rfe, sowie dem Abh\u00e4ngigkeitsverh\u00e4ltnifs derselben von der Beleuchtung des Probeobjectes zu Theil werden. Auch das Verhalten des licht-sinnes und der Adaptation wurde n\u00e4her ber\u00fccksichtigt und ebenso' die Gesichtsfeldpr\u00fcfung, welche zuletzt nach, vielen vergeblichen Versuchen doch, noch, zu dem Nachweis eines kleinen centralen Skotomes (A. K\u00f6nig) auf beiden Augen und zwar in ganz symmetrischer Weise f\u00fchrte. Ich werde sp\u00e4ter darauf zur\u00fcckkommen.\nGerade diesen Punkten aber mufs bei der Discussion \u00fcber das Wesen der angeborenen totalen Farbenblindheit, wie sie in j\u00fcngster Zeit besonders lebhaft von v. Kries, Hnarao, Hess,","page":326},{"file":"p0327.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur congenitalen totalen Farbenblindheit.\n327\n- A. K\u00f6nig, Ladd-Fr\u00e0nkl\u00efn, von Hippel, Pfl\u00fcger \u00fc. A. \u2019gef\u00fchrt worden ist, eine gr\u00f6fsere Bedeutung beigelegt werden.\nIn der Literatur finden; sich bish\u00ab ca. 30 Beobachtungen niedergelegt, welche wir1 wohl mit Sicherheit als ausgesprochene F\u00e4lle von congenitaler totaler Farbenblindheit ansehen d\u00fcrfen. \u25a0Es sei hierbei abgesehen von einer Reihe von Mittheilungen, die zu 'ungenau sind, um sich ein Unheil \u00fcber dieselben bilden zu k\u00f6nnen, oder die direct bei kritischer Betrachtung als typische F\u00e4lle von angeborener totaler Farbenblindheit nicht anzusehen sind. Mit Recht d\u00fcrfen wir in den zuerst erw\u00e4hnten F\u00e4llen, abgesehen von der charakteristischen Farbensinnst\u00f6rung, auch noch einige andere Factoren als zu dem typischen Krankheits-.bilde der angeborenen totalen Farbenblindheit geh\u00f6rig rechnen; Anomalien, die eben wegen ihres regelm\u00e4fsigen Vorhandenseins bei derartigen Patienten f\u00fcr die 'Erkl\u00e4rung des Zustandes von Bedeutung sind und gerade in der letzten Zeit von verschiedenen Autoren in dieser Hinsicht eingehend diskutirt wurden.\nZu solchen fast constanten Begleiterscheinungen ' sind zu .rechnen:\n1.\tEine subnormale Sehsch\u00e4rfe schwankend zwischen J/4\u20141/10, nur gelegentlich wird nach S. = */* angegeben; doch sind gerade \u25a0diese letzteren Mittheilungen unsicher, und ebenso ist der ' bekannte BKCKEH'sche Fall2'von einseitiger totaler Falbenblindheit mit guter Sehsch\u00e4rfe nicht im. eigentlichen Sinne hierher zu rechnen, wie schon\u2019Hering \u201cbetont Ein Fall, der \u00fcberdies wenig eingehend analysirt wurde.\n2.\tEine ausgesprochene Lichtscheu mit deutlicher Verschlechterung des Sehens bei intensiver Beleuchtung.\n3.\tEin eigenartiger Nystagmus.\t. .. \u2022.\nDas m\u00e4nnliche Geschlecht ist ausgesprochen viel h\u00e4ufiger befallen als das weibliche, ungef\u00e4hr im Verh\u00e4ltnis von 6:1.\nHeredit\u00e4re Verh\u00e4ltnisse liefsen sich gelegentlich nachweisen pnd zwar gew\u00f6hnlich in der Weise, dafs verschiedene Geschwister an, der gleichen Anomalie litten.\nUnsere Beobachtung ist folgende:\nDer jetzt 16 Jahr alte Patient C. BL aus Breslau stellt sich im Mai 1898 in der Klinik vor, um sich zur Verbesserung seines Sehens ein Glas verschreiben zu lassen. Er hat von fr\u00fchster Jugend an schwach gesehen und die Farben von jeher nicht unterscheiden k\u00f6nnen. In heredit\u00e4rer Hinsicht \u25a0 \u25a0 ergeben sich","page":327},{"file":"p0328.txt","language":"de","ocr_de":"328\nW. Uhtkof.\nkeine Anhaltspunkte. Seine Eltern, sowie seine 3 Stiefgeschwister sehen gut und haben einen guten Farbensinn. Patient selbst ist sonst gesund, k\u00f6rperlich normal entwickelt und von guter Intelligenz, er konnte auch die Schule regelrecht besuchen, ob* schon seine Sehschwache ihm in mancher Hinsicht Schwierigkeiten bereitete. Er w\u00e4hlte Anfangs den Beruf eines G\u00e4rtners, mufste denselben jedoch wegen seines mangelnden Farbensinne* bald wieder aufgeben und ist jetzt B\u00e4cker.\nDie objective Untersuchung des Patienten mit Augenspiegel und Ophthalmometer ergiebt auf beiden Augen einen hyper* opischen Astigmatismus von 2,0 D nach der Regel. Der Augen* hintergrund bietet sonst keine abnormen Verh\u00e4ltnisse, die Papillen zeigen normale F\u00e4rbung, und normales Verhalten der Netzhaut-gef\u00e4fse, ebenso bietet die Gegend der Macula lutea das gew\u00f6hnliche Aussehen. Ein Kreisreflex um dieselbe ist nicht wahrnehmbar, die Fovea centralis differenzirt sich, wie gew\u00f6hnlich, als br\u00e4un\u00fcch-rother Fleck, ein kleiner hellweifslicher Reflex gerade in der Mitte der Fovea ist, auch bei der Untersuchung im aufrechten Bilde, nicht nachzuweisen. Pupillenreaction auf Licht und Conver-genz gleichfalls normal, die Augenbewegungen sind frei Es besteht ein leichter Grad von Strabismus divergens altemans mit zeitweise st\u00f6render gekreuzter Diplopie. Ein regelrechter binocularer Sehact, sowie richtiges stereoskopisches Sehen ist nicht vorhanden. Farbe der Iris braun, dieselbe ist stark pigmentirt\nAuff\u00e4llig ist ferner bei den Patienten eine Art von Nystagmus in der Weise, dafs er beim Fixiren h\u00e4ufige ruckweise kleine seitliche Bewegungen mit den Augen ausf\u00e4hrt und zwar sowohl beim Sehen mit beiden Augen zusammen als auch beim Verdecken eines Auges. Die Bewegungen erfolgen beiderseits stets im associirten Shone, unterscheiden sich jedoch durch das wechselnde und namentlich beim Fixiren auftretende Verhalten von dem gew\u00f6hnlichen continuirlichen oscillirenden Nystagmus in seitlicher Richtung. Mit grofser M\u00fche gelingt es auch den\u00bb Untersuchten, die Augen eine Zeit lang in einer festen, unbeweglichen Stellung zu halten, wenn man ihn dringend mahnt, ruhig geradeaus zu sehen, und er Alles aufbietet, um gar keine Bewegungen mit den Augen auszuf\u00fchren; sobald er aber aufmerksam und fest ein vorgehaltenes Object fixirt, scheint es ihm sehr schwer zu sein, die leichten ruckweisen seitlichen Bewegungen ganz zu vermeiden. Es macht den Eindruck, als","page":328},{"file":"p0329.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag mr congenitalen totalem Farbenblindheit.\t329\nhabe Patient keine ganz bestimmte circumskripte centrale Netz-hautpartie, di\u00a9 durch eine so .gute Sehsch\u00e4rfe vor den angrenzenden Netzhautpartien sich auszeichne, wie unter normalen Verh\u00e4ltnissen die Fovea centralis vor den benachbarten Theilen der Macula lutea. Der Untersuchte scheint beim Fixiren bald die eine, bald die andere Stelle seiner Macula lutea einzustellen, gleichsam suchend 'und ausw\u00e4hlend zwischen benachbarten centralen Netzhautpartien, die ungef\u00e4hr die gleiche Sehsch\u00e4rfe haben. Wir werden sp\u00e4ter sehen, wie die Bestimmung der centralen und excentrischen Sehsch\u00e4rfe ergiebt, dafs das Netzhautcentrum in der That ein Meines Skotom aufweist Wir haben die Gr\u00f6fse der kleinen nystagmusartigen Excursionen der Augen bei dem total Farbenblinden verglichen mit der Gr\u00f6fse der \u00c4ugen-bewegungen in seitlicher Richtung beim normalen Beobachter, wenn derselbe bald den einen, bald den. anderen Rand des Skotoms fixirt, also den Fbdrpunkt um 11 2/2 0 wandern l\u00e4fst. Es zeigte ach hierbei, dafs die Excursionen beim Achromaten und beim normalen Auge ann\u00e4hernd gleich grofs waren.\nI. Bestimmung der Sehsch\u00e4rfe.\n1.\tBi\u00a9 centrale Sehsch\u00e4rfe betr\u00e4gt 1/# der normalen und l\u00e4fst sich auch bei Anwendung genauster Correction mit Cylinder-glfisem nicht weiter heben. Patient vermeint zwar mit der Oylindereorrection etwas besser zu erkennen, doch l\u00e4fst sich ein zahlenm\u00e4fsiges Wachsen der Sehsch\u00e4rfe nicht nachweisen. Bei der Feststellung der centralen Sehsch\u00e4rfe sowohl f\u00fcr die N\u00e4he als f\u00fcr die Feme lassen sich immer jene oben beschriebenen Meinen seitlichen ruckweisen Excursionen der Aug\u00e4pfel beob^ achten. Bei 'intensiver Beleuchtung des Probeobjects, nehmen dieselben etwas an H\u00e4ufigkeit zu.\n2.\tDie ex cent rische Sehsch\u00e4rfe wurde nach manchen Vorversuchen am gleichm\u00e4fsig mit diffusem Tageslicht beleuchteten F\u00f6BSTBE\u2019schen Perimeterbogen bestimmt, dann aber auch noch vergleichend bei verschieden herabgesetzten Beleuchtungsintensit\u00e4ten untersucht.\nDie Pr\u00fcfung wurde zun\u00e4chst mit Probeobjecten (2 schwarze Punkte auf weifsem Grunde mit verschiedener Gr\u00f6fse des Punktdurchmessers und des Abstandes der beiden Punkte nach dem Maafsstabe der B\u00fcRCHARDT\u2019schen Punktproben) bewerkstelligt","page":329},{"file":"p0330.txt","language":"de","ocr_de":"w. mtho/f.\n330\nDas jeweilige T\u00e4felchen wurde am Bogen des Perimeters von der Peripherie her dem Centrum allm\u00e4hlich gen\u00e4hert, w\u00e4hrend der Untersuchte die Mitte des Bogens fixirt\u00a9 und m\u00f6glichst dabei \u00fcberwacht wurde. Hierbei wurde das eben beschriebene Prob\u00ab-object, durch einen kleinen matten schwarzen Schirm verdeckt, an die einzelnen Stellen des Perimeterbogens gef\u00fchrt und, so--dann durch pl\u00f6tzliches Hinwegziehen des Schirmes der betreffen-den excentrischen Netzhautstellen f\u00fcr einen kurzen, aber gleich-langen (ca. J/4 Secunde) Zeitabschnitt sichtbar gemacht Durch eine Reihe von Bestimmungen wurde dann eonstatirt, wo es dem Untersuchten gerade m\u00f6glich war, den Abstand der 'beiden, Punkte wahrzunehmen und so die Sehsch\u00e4rfe f\u00fcr die betreffende .excentrische Netzhautstelle bestimmt. Die bei dem Achromatei auf diese Weise gefundenen Werthe, wurden dann mit den, entsprechenden und unter denselben Beobachtungsbedingungen gewonnenen Werthen unseres normalen Auges verglichen\u00bb In meiner Heidelberger Mittheilung sind die Zahlenwerthe solcher Untersuchungsreihen niedergelegt.\nSchon damals war uns bei diesem Untersuchungsergebnifs sehr auffallend, dafs die Sehsch\u00e4rfe f\u00fcr das Netzhautcentrum bis zu ungef\u00e4hr 7 0 excentrisch vom Fixirpunkt ganz dieselbe bleibe, wir hatten das nicht erwartet Sp\u00e4ter wieder aufgenommene Untersuchungen haben uns die Aufkl\u00e4rung 'f\u00fcr dieses merkw\u00fcrdige Verhalten gebracht Die ersten Proben waren offenbar bei einer f\u00fcr den Patienten noch zu hellen Beleuchtung angestellt, eben bei einer Intensit\u00e4t, wo er das Optimum seiner Sehsch\u00e4rfe noch nicht erreicht hatte. Wurde die Beleuchtung das Perimeterbogens durch entsprechende Verdunkelung weiter herabgesetzt, so sah der Untersuchte jetzt auch weiter central, je n\u00e4her dem Fixirpunkte, stetig besser bis auf einen ganz kleinen centralen Bezirk. Wurde sodann wieder ein\u00a9 intensive Beleuchtung f\u00fcr die Mitte des Perimeterbogens angewendet, so stellte sich das fr\u00fchere Verhalten wieder her. Die in meiner ersten Mittheilung gegebenen Werthe sind also thats\u00e4ch\u00fcch zutreffend, k\u00f6nnen aber nur f\u00fcr eine relativ-intensive Beleuchtungsintensit\u00e4t des Perimeterbogens gelten, bei der das Optimum der centralen Sehsch\u00e4rfe f\u00fcr den Patienten nicht mehr vorhanden ist\nNach einer Reihe von, weiteren Versuchen in dieser Richtung sind wir schliefslich zu folgender Versuchsanordnung gekommen.\nAls Probeobject diente ein einzelner schwarzer Punkt auf","page":330},{"file":"p0331.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur congenitalen totalen FarbenUindhmt\n331\nweifsem Grund in einer Reihe von verschiedenen Gr\u00f6fsen (von 10\u20140,0625 mm im Durchmesser),\nEs wurde nun zun\u00e4chst mit den gr\u00f6fsten Objecten begonnen, dieselben bei dem Untersuchten von der Peripherie her allm\u00e4hlich dem Netzhautcentrum angen\u00e4hert, bis der schwarze Punkt auf dem weifsem Grund als solcher wahrgenommen wurde, Expositionszeit (wie oben) ca. V4 Secunde, Diese Werthe wurden dann notirt. Hierbei wurde besonders darauf geachtet, dafs f\u00fcr den Untersuchten keine zu helle Beleuchtung gew\u00e4hlt wurde, damit ihm das Optimum seiner Sehsch\u00e4rfe zur Verf\u00fcgung stand, In analoger Weise wurde sodann f\u00fcr das normale Auge die Untersuchung durchgef\u00fchrt. Es wurde somit sowohl f\u00fcr die centralen als f\u00fcr die excentrischen Netzhautpartien nicht die Sehsch\u00e4rfe im gew\u00f6hnlichen Sinne des Wortes (der Formsinn der Netzhaut) festgestellt, sondern die Punktsehsch\u00e4rfe im Sinne Guillery\u2019s 14 und Groknou w\u2019s lit.\nEs wurde hierbei nach Guillery ein Gesichtswinkel von 50\" als einer Sehsch\u00e4rfe - 1 entsprechend zu Grunde gelegt. Die Anwendung dieses Verfahrens bew\u00e4hrte sich am besten und gab auch f\u00fcr den Achromaten die relativ constantesten Resultate, jedenfalls erheblich constanter als bei Verwendung zweier durch einen bestimmten Zwischenraum getrennter schwarzer Punkte auf weifsem Grunde, im Sinne der Burchardt sehen Punktproben.\nDie so gewonnenen Resultate sind in umstehender Tabelle niedergelegt und durch die Curven Fig. 1 auf Tafel III graphisch dar-\ngestellt und zwar f\u00fcr den Normalen nur in einer Curve (\u2014---\u2014),\nf\u00fcr den Achromaten in zwei Curven; a)\tbei hellem\nTagesbeleuchtung ; b)----:----\u2014 bei herabgesetzter Beleuchtung,\nEs zeigt sich somit, dafs die periphere Punktsehsch\u00e4rfe des achromatischen und des normalen Auges sich ziemlich analog verhalten und mit der Entfernung vom Fixirpunkt continuirlich abnehmen. Das Steigen der peripheren Sehsch\u00e4rfe zum Fixirpunkt hin ist beim normalen Auge ein ganz conti nui rliches bis in den Fixirpunkt und findet dieses Ansteigen von 1,50 ab ganz rapide statt, daher die Curve sich ganz steil im Centrum erhebt Beim Achromaten hat die Curve bis ca. 3\u00b0 excentrisch vom Fixirpunkt ungef\u00e4hr denselben Verlauf (bei m\u00e4fsiger diffuser Tagesbeleuchtung), steigt aber von da ab bis zu 45' nicht mehr wesentlich an, so dafs sie der Abscisse ein Meines St\u00fcck parallel verl\u00e4uft, um dann bei 45' ganz abzuschneiden, Beginn eines","page":331},{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"332\nw. mthoff.\nTabelle \u00fcber die centrale und periphere Sehsch\u00e4rfe im horizontalen Netzhautmeridian\nA. beim Achromaten\nB. beim, normalen Ange (Uhthofp)\n\tbei diffus. Tages* ,\t\tbei stark herab-\t\t\t\nSehsch\u00e4rfe\tbeleuchtung\t1\t\tgesetzter Beleuch-\t\tKaI /Uff na 'Ta/mali/di\u00e8\t\n\tmach\t... ,\ttung\t\t\t\n\tinnen v.\tnach\tnach\tnach\tnach\tnach\n\tFixir- ; punkt\tanfsen j \\\tinnen\taufsen\tinnen\tau&en\n\t\t\tin Graden\t\t\t\n= 0,0075\t50\t67\t50\t86\t48\t70\n= 0,015\t38\t45\t48\t50\t88 *\t47\n= 0,024\t,30\t85\t40\t42\t36\t40\n= 0,04\t20\t20\t30\t22\t18\t20\n\u00ab 0,075\t8,6\t8,6\t16\t18\t13,5\t18\n= 0,12\t\t\t9\u00df\t10,6\t10\t9,6\n= 0,2\t8,6 bis 45' (dasselbe)\t8,0 bis 46' (dasselbe)\t4,6\t4,6\t5\t6\n= 0,8\t\u2014\t\u2014\t2\t2\t4\t4\n= 0,39\t\u2014\t\u2014\t1,6\t1,5\t2,6\t3\n= 0,48\t\u2014.\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t1,6\t2\n= 2,0\t\u2014\t\u2014\u2014\t\u2014\t\u2014\t0\t0\ncentralen Skotoms, Das letztere besteht in einer Ausdehnung von 45' um den FMrpunkt herum und werden Mer schwarze Funkt\u00a9 von einem, Durchmesser weniger als 1 mm nicht wahrgenommen. Betr\u00e4gt jedoch der Punktdurchmesser 1 mm und dar\u00fcber, so gelingt es nicht mehr mit Sicherheit, den Defect nachzuweisen. Ich m\u00f6chte daher geneigt sein, in diesem kleinen centralen Bezirk nicht ein absolutes Fehlen der Function der Netzhaut anzunehmen, aber jedenfalls eine sehr bedeutende Herabsetzung derselben, den n\u00e4chstangrenzenden Netzhautpartien gegen\u00fcber. Die sichere Beurtheilung dieser Pr\u00fcfungsresultate ist aufserordentlich schwierig und m\u00fchsam, zumal Patient ja sehr di\u00a9 Neigung hat, leichte seitw\u00e4rts abweichende Bewegungen mit dem. untersuchten Auge zu, machen, wie fr\u00fcher geschildert; aber bei Mnreichend h\u00e4ufiger Wiederholung und genauer Con-","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur congenitalen totalen Farbenblindheit.\n333\ntrolo der Pr\u00fcfungen, halte ich dies Resultat f\u00fcr ein ganz sicher gestelltes. \u2014 Am leichtesten und besten gelingt der Nachweis des relativen centralen Skotoms, wenn man den Fixirpunkt auf schwarzem Grunde mit einem kleinen weifsen Kreis oder einem kleinen weifsen Quadrat in einigen Grad Abstand umschreibt. Hierbei kann der Achromat, indem er den Kreis resp. das kleine Quadrat gleichm\u00e4fsig fixirt, sein Auge ruhiger einstellen. Die Fovea richtet er hierbei gerade auf den Mittelpunkt des Kreises und mit den n\u00e4chst angrenzenden excentrischen Retinalpartien fixirt er dabei gleichm\u00e4fsig die Kreislinie. Jetzt war es relativ leicht, bei dem Achromaten im Centrum des kleinen umschriebenen Kreises das Skotom mit aller Sicherheit nachzuweisen. Auch unser normales Auge hat die Neigung beim Fixiren einer kleinen weifsen Kreislinie die Fovea auf den Mittelpunkt des Kreises einzustellen und somit die Linie selbst mit den n\u00e4chst angrenzenden excentrischen Retinalpartien zu fixiren. Dieses Verfahren ist \u00fcberhaupt f\u00fcr den Nachweis sehr kleiner centraler GesichtsfeJddefecte zu empfehlen und erleichtert das Auffinden derselben.\nDas kleine centrale Skotom bei unseren Achromaten nur von insgesammt 1,50 Durchmesser ist in seiner Gr\u00f6fse nicht von verschiedenen Beleuchtungsgraden abh\u00e4ngig, es beh\u00e4lt denselben Durchmesser auch wenn die Beleuchtung in erheblichem Grade von uns variirt wird, es mufs sich hier jedenfalls um eine Functionsst\u00f6rung in der Gegend der Fovea centralis handeln, die durch \u00a9in bestimmtes anatomisches Verhalten unabh\u00e4ngig von der Beleuchtung bedingt ist.\nDagegen macht sich der sch\u00e4digende Einflufs einer hellen Beleuchtung auf die Sehsch\u00e4rfe in den der Fovea centralis n\u00e4chst benachbarten Netzhautpartien exquisit geltend. Wird der centrale Theil des Perimeterbogens nebst Probeobject mit einer elektrischen Lampe sehr grell beleuchtet, so sinkt die Sehsch\u00e4rfe in dem ganzen centralen Netzhautbezirk bis unter 7,0 der normalen. Hierin liegt auch die Erkl\u00e4rung f\u00fcr meine im Heidelberger Protokoll angef\u00fchrten Werthe, wo bei hellerer Beleuchtung des Perimeterbogens die Sehsch\u00e4rfe von ca. 7 0 excentrisch nach dem Fixirpunkt zu nicht mehr wesentlich stieg.\nDie Ourven des Achromaten bei diffuser Tagesbeleuchtung auf der einen Seite und bei stark herabgesetzter Beleuchtung auf der anderen Seite (durch Herablassen der Fenstervorh\u00e4nge)","page":333},{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"334\nW. Uhth\u00f6ff.\nsind, wie ich glaube, sehr instructiv f\u00fcr die sch\u00e4digende Wirkung der helleren Beleuchtung auf die Sehsch\u00e4rfe. Dieser sch\u00e4digende Einflufs tritt am markantesten in den mehr centralen Gesichts-feldtheilen zu Tage, weniger in den peripheren\nAuch f\u00fcr1 mein Auge wurden bei derselben herabgesetzten Beleuchtung wie beim Achromaten vergleichende Bestimmungen der centralen und peripheren Sehsch\u00e4rfe vorgenommen, die jedoch nichts vom gew\u00f6hnlichen Verhalten Abweichendes boten und deshalb nicht mit in die Tabelle aufgenommen wurde.\nEbenso sind Messungen auch im verticalen Netzhautmeridian sowohl beim Achromaten als beim normalen Auge angestellt, die ein. analoges Resultat wie im horizontalen Meridian lieferten und deshalb auch nicht besonders aufgef\u00fchrt worden sind.\nII Das Verhalten der centralen Sehsch\u00e4rfe bei verschiedener Beleuchtungsintensit\u00e4t des\n\\\nProbeobjectes.\nIn dieser Hinsicht wurden sowohl beim Achromaten als beim normalen Auge eingehende und vergleichende Untersuchungsreihen aufgestellt Die Pr\u00fcfungen geschahen in einem sehr langen Dunkelzimmer und wurde durch Entfernung und Ann\u00e4herung der Lichtquelle an das Probeobject (Sn ei,lkn\u2019sehe Hakentafel) die Beleuchtungsintensit\u00e4t variirt Es sind haupts\u00e4chlich 2 Versuchsreihen, deren Zahlenwerthe gleich angegeben werden sollen und nach denen die beifolgenden Curven con-struirt worden sind. Ich f\u00fchre die beiden Versuchsreihen gesondert an, weil sie zusammen einen guten Gesammt\u00fcberbHck geben. Ihre absoluten Werthe stimmen deshalb nicht ganz, \u00fcberein, weil in der einen und der anderen der zu Grunde gelegte 'rerth der Meterkerze nicht ganz derselbe war. In der ersten Versuchsreihe A wurde eine hell brennende Stearinkerze als Einheit gerechnet, in der zweiten (B) aber die kleine Benzinlampe aus dem WEBEB\u2019schen Photometer mit einer Flammenh\u00f6he von 20 mm. Letztere war entschieden lichtschw\u00e4cher als die in Versuchsreihe \u00c2 zu Grande gelegte hell brennende Kerze, woraus die h\u00f6heren Sehsch\u00e4rfenwerth\u00a9 in Versuchsreihe A resultiren. Dem Wertfa einer Normalmeterkerze aber d\u00fcrfte die Benzinlampe in der Versuchsreihe B n\u00e4her kommen.","page":334},{"file":"p0335.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur congenitalen totalen Farbenblindheit.\n335\nVersuchsreihe A.\nBeleuchtungs- intensit\u00e4t\tLogarithm*\u00bb der Beleuchtungs-intensit\u00e4t\tSehsch\u00e4rfe des Achromaten\tSehsch\u00e4rfe des normalen Auges\nMeterkerzen\t\t\t\n190\t2,27875\t0,186\t1,666\n47,50\t1,67669\t0,188\t1,500\n11,875\t1,07464\t0,200\t1,417\n3,878\t0,58861\t0,200\t1,338\n1,90\t0,27876\t0,183\t1,2.60\n0,475\t0,67669\u20141\t0,136\t1,083\n0,211\t0,32428-1\t0,136\t0,760\n0,1188\t0,07482\u20141\t0,136\t0,666\n0,076\t0,88081\u20142\t0,060\t0,4177\n0,0528\t0,72268-2\t0,050\t\n0,0,388\t0,68888\u20142\t0,060\t0,388\n0,0244\t0,38789\u20142\t0,0833\t0,066\n0,01375\t0,13830\u20142\t0,0250\t0,0383\n0,00344\t0,68666\u20148\t0,0166\t0,0166\nVersuchsreihe B.\n\u2022 . Intensit\u00e4t der Beleuchtung\tLogarithmus der Beleuchtungs-itttensittt\tSehsch\u00e4rfe des Achromaten\tSehsch\u00e4rfe des normalen Auges\nNormal-\t\t\t\nMeterkerzen\t\t\t\n5,290\t0,72346\t0,186\t0,831\n1,3225\t0,12139\t0,1308\t0,631\n0,2116\t0,32662\u20141\t0,135\t0,292\n0,0529\t0,72346\u20142\t0,1046\t0,164\n0,013226\t0,12139\u20142\t0,092\t0,092\n0,0082\t0,91381\u20143\t0,077\t0,077\n0,00866'\t0,56348\u20143\t0,0513 \u2019\t0,0613\n0,0025\t0,39794 \u201c9\t0,0386\t0,0386\n0,00146\t0,16436-3\t0,0308\t0,0308\n0,0008266\t0,91724\u20144\t0,022\t0,022\n0,000529\t0,72.346\u20144\t0,0164\t0,0164\n0,000367\t0,56467\u20144\t0,01\t0,01\n0,00027\t0,431.36\u20144\t0,0077\t0,0077","page":335},{"file":"p0336.txt","language":"de","ocr_de":"386\nTr. uhtkoff.\nDie nach Tabelle \u00c2 gezeichneten Ourven (Kg. 3 auf Tafel III) geben einen guten vergleichenden Gesammt\u00fcberbliek \u00dcber die Ah h\u00e4ngigkeit der Sehsch\u00e4rfe von der Beleuchtungsintensit\u00e4t beim normalen 'und achromatischen Auge und demonstriren namentlich das Sinken der Sehsch\u00e4rfe des Achromaten bei einer Beleuchtung von \u00fcber 12 Meterkerzen ab, wo f\u00fcr das normale Auge die Sehsch\u00e4rfe noch stetig steigt. Also der Beweis f\u00fcr die Beobachtung beim Patienten und dessen Angaben, dafs eine Intensivere Beleuchtung sein Sehen direct sch\u00e4digt.\nBesser fjedoch werden die Sehsch\u00e4rfenverh\u00e4ltnisse bei niedrigerer Beleuchtungsintensit\u00e4t f\u00fcr den Achromaten und im normale Auge durch die nach Tabelle B entworfenen Curven (Kg.4 A und B auf Tafel III) illustr\u00e2t Man erkennt Mer, wie bei den. niedrigsten Graden der Beleuchtung die Sehsch\u00e4rfe des normalen Auges und des achromatischen in ganz analoger Weise sich verh\u00e4lt bis zu einer Beleuchtung von ca. 0,61 Meterkerze, ungef\u00e4hr der Punkt, wo das normale Auge anfingt Pigmentfarben zu unterscheiden. Von da ab aber steigt mit zunehmender Beleuchtung die Sehsch\u00e4rfe des normalen Auges schnell an, w\u00e4hrend die des achromatischen nur noch ganz langsam w\u00e4chst\nIch werde sp\u00e4ter bei der Zusammenfassung unserer Versuchsresultate auf die Verh\u00e4ltnisse noch etwas n\u00e4her eingehen.\nHL Untersuchung des FarbenerkenntnifsVerm\u00f6gens.\nDer total\u00a9 Mangel des Farbensinnes trat bei allen darauf gerichteten Proben sofort zu Tage. Bei den Wahlproben legte er die verschiedensten farbigen Muster, je nach ihrer Helligkeit als gleich oder \u00e4hnlich zusammen u. s. w.\nAm Farbenkreisel gelingt es, jede beliebige Farbe des Spec-trains aus weifs und schwarz darzustellen. 'Bei den gew\u00e4hlten Pigmentfarben ergab sich Folgendes:\n360 Roth = 355\tSchwarz\t+\t5 Weife\n360 Orange = 330\t\t+ 30\t\u201e\n360 Gelb = 140\t\t+ 220 \u201e\n360 Gr\u00fcn = 200\t\u2022\u00bb\u00bb\t+ 160 \u201e\n360 Blau = 285\t\t+ 75\t\u201e\n360 Violett = 360\tn\t-\u2014\n.Dieselbe Prot\u00ab enter Anwendung eines rauchgrauen Glases f\u00fcr1 den Untersuchten (rauchgrau ID wiederholt, ergiebt ein ganz gleiches Resultat nur f\u00fcr Violett \u00e4ndert sieh das Verh\u00e4ltnilfl","page":336},{"file":"p0337.txt","language":"de","ocr_de":"Mn Beitrag zur congenitale\u00bb totalen Farbenbliniheit.\n337\ninsofern, als demselben eine Spur Weife (359 Violett + 10 Weife) zugesetzt werden mufe, um es mit dem verwendeten Schwarz gleich erscheinen zu lassen.\nEine Uebersichtsscala \u00fcber die Art des Farbenerkennungs-yerm\u00f6gens des Achromaten wurde in der Weise hergestellt, dafs derselbe zu jeder Pigmentfarbe aus einer grofsen Auswahl grauer Papiere (nach Hering's Angaben hergestellt und vom Instituts-Mechaniker Rothe in Leipzig bezogen) das ihm gleich erscheinende Grau aussuchen mufste. Diese farbigen Pigmente wurden dann in der spectralen Reihenfolge hinter einander (nach y. Hippel\u2019s 17 Vorgehen) auf eine schwarze Tafel aufgeklebt und darunter das entsprechende ausgew\u00e4hlte Grau angebracht Sodann wurden die einzelnen Pigmentfarben noch photographirt (Eosin-Silber-Platten) und die nach einem ganz gleichm\u00e4\u00dfigen Verfahren gewonnenen Photographien der Pigmentpapiere zum Vergleich in einer dritten Reihe unter die beiden anderen gesetzt. Es giebt diese Darstellung eine gute Uebersicht und sie zeigt, wie das Gr\u00fcn dem Patienten am hellsten grau erscheint, w\u00e4hrend in der Reihe der photographirten Pigmentfarben das Blau bei Weitem die gr\u00f6fste Helligkeit repr\u00e4sentirt. Es ist leider nicht m\u00f6glich gewesen, wegen der Kostspieligkeit der Reproduction, diese Tafel der Arbeit beizugeben. Aber mit Evidenz geht daraus hervor, wie es nicht ang\u00e4ngig ist von dem Achromaten zu sagen, or s\u00e4he die Welt wie eine Photographie, die Helligkeitsvertheilung ist eben eine ganz andere. Die gr\u00f6fste Helligkeit liegt f\u00fcr das Auge des Achromaten im Gr\u00fcn, bei der Photographie viel weiter nach dem kurzwelligen Ende des Spectrums im Blau.\nAm Spectralapparat (Farbenmischapparat), den Prof. Ebbinghaus freundlichst zur Verf\u00fcgung stellte, liefs sich eine deutliche Verk\u00fcrzung am rothen Ende des Spectrums dem normalen Auge gegen\u00fcber nachweisen, am violetten Ende fehlte dieselbe bei gleicher Spaltbreite fast v\u00f6llig. Wird die Spaltbreite weiter verengt, so n\u00e4hern sich die Werthe f\u00fcr unser normales Auge denen des Achromaten.\nDie hellste Stelle im Spectrum lag bei unserem Achromaten bei ca. 530 pu (gr\u00fcn), w\u00e4hrend f\u00fcr unser normales Auge bekanntlich das Maximum der Helligkeit im Gelb gelegen ist Wenn die objective Helligkeit des Spectrums durch Verengerung des Spaltes stetig weiter herabgesetzt wurde, so r\u00fcckte auch f\u00fcr unser normales Auge das Helligkeitsmaximum deutlich zum Gr\u00fcn hin.\nZeitschrift far Psychologie XX.\t\u00fc","page":337},{"file":"p0338.txt","language":"de","ocr_de":"338\tw, Uhikoff,\nAuf Vorschlag von Prof. Ebbinghaus wurde noch folgender Versuch ausgef\u00fchrt. In den beiden neben einander liegenden\nFeldern des Farbenmischapparates, wurde in dem einen ein Weifs aus Roth und Blaugrun und, in dem anderen ein solches am. Jfliau und Gelb gemischt und 'f\u00fcr das normale Auge auf gleicht Helligkeit eingestellt Der Achromat nun sieht die beiden f\u00fcr uns gleich hellen Felder ganz verschieden hell und zwar en scheint diejenige H\u00e4lfte, welche aus Roth und Blaugr\u00fcn gemischt ist, heller als die aus Blau und Gelb gemischte. Es bedurfte einer erheblichen Verminderung der Helligkeit des Feldes, welches aus Roth und Gr\u00fcn gemischt war f\u00fcr den Achromaten, um die beiden Felder ihm gleich hell erscheinen zu lassen. Es war hierzu, wie Prot Ebbinghaus feststellte, ungef\u00e4hr eine Herab-minderung der Helligkeit auf \\ der fr\u00fcheren n\u00f6thig.\nIV. Vergleichende Versuche \u00fcber die Sch\u00e4tzung der Helligkeit der verschiedenen Pigmentfarben bei Tageslicht von Seiten des achromatischen\nund des normalen Auges.\nDies geschah in der Weise, d&fs eine grofse Anzahl farbiger Pigmentpapiere auf einer Platte bei Tagesbeleuchtung neben einander gelegt wurden, sodann wurden sowohl von uns (normalen Augen Ebbinghaus, Seybel, Uhthoff) als auch von dem Achromaten aus einer grofsen Anzahl EBBXNGHAUs\u2019scher, verschieden grauer Marken, diejenigen herausgesucht, welche ihrer Helligkeit nach mit den farbigen Marken f\u00fcr gleich gehalten wurden. Der Achromat traf hierbei eine ganz andere Auswahl, als wir mit unseren normalen, Augen, w\u00e4hrend unsere Angaben unter einander wieder gut harmonirten. Die so gew\u00e4hlten grauen Marken wurden mm auf die betreffenden Pigmentpapiere gelegt und jetzt begaben wir uns allesammt ins Dunkelzimmer, um bei so stark herabgesetzter Beleuchtung, dafs auch das normale Auge die Farben als solche nicht mehr erkennen konnte, die Auswahl zu controliren. Es zeigte sich hierbei, dafs wir jetzt unsere Auswahl ganz im Sinne des Achromaten \u00e4ndern mufsten. Letzterer war schon bei Tagesbeleuchtung lediglich durch die weifse Valenz der Farben (im Herin g\u2019sehen Sinne) geleitet worden, w\u00e4hrend f\u00fcr unser normales \u00c4uge die farbige Valenz mit in Betracht ge-","page":338},{"file":"p0339.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur congenitalen Malen Farbenblindheit.\nBBS\nkommen war; sobald durch hinreichende Herabsetzung der Beleuchtung das Farbig-Sehen auch 'f\u00fcr uns aufh\u00f6rte, bestanden f\u00fcr uns ganz analoge Verh\u00e4ltnisse wie f\u00fcr den Achromaten.\nUm diese Verh\u00e4ltnisse noch genauer zu studiren, wurde der Farbenkreisel im Dunkelzimmer vor dem \u00c0UBERT\u2019schen Diaphragma aufgestellt und gerade so viel Licht zugelassen, dafs unserem normalen \u00c4uge noch .alle Farben der verwendeten Scheiben gerade farblos erschienen. \u25a0 Es wurde jetzt durch Mischung von Weifs und Schwarz (die kleineren inneren Scheiben), ein Grau hergestellt, welches der greiseren farbigen (bei dieser Beleuchtung aber farblos gesehenen) Scheibe glich. Es wurde somit auch f\u00fcr uns die weifse Valenz der farbigen Scheiben nach Hering bestimmt, nachdem die farbige Valenz durch geeignete Herabsetzung der Beleuchtung e\u00fcminirt worden war. Das Resultat war folgendes:\n(Siehe di\u00a9 Tabelle auf der folgenden Seite.)\nEs ergiebt \u25a0 sich hieraus im Sinn\u00a9 der HERiNG schen Aufstellungen, wie nach Beseitigung der farbigen Valenz durch gen\u00fcgende Herabs\u00e8tzung der Beleuchtung in Bezug auf die weifs\u00a9 Valenz das normale und das achromatische Auge sich fast ganz gleich verhalten und fernerhin, dafs der Achromat bei voller Beleuchtung ann\u00e4hernd dieselben Gleichungen aus Schwarz und Weifs f\u00fcr die betreffende Farbe berste 11t, wie bei stark herabgesetzter Beleuchtung, so dafs. also die farbige Valenz an und f\u00fcr sich hierbei gar keine Rolle spielt.\nNach Landolt\u2019s ao, 31 Vorgehen in einem seiner F\u00e4lle wurde noch folgender Versuch bei unserem Achromaten angestellt. Bei einer Abdunkelung, die soweit ging, dafs vom, normalen Auge ein rothes quadratisches Papierst\u00fcck von ungef\u00e4hr 175 qcm auf schwarzem Grund\u00a9 eben noch als minimale Helligkeit gesehen werden konnte, war der Achromat im, Stande noch ein erheblich kleineres rothes Object vom schwarzen Untergrund als gering\u00a9 Helligkeit zu differenziren. Das Auge des Farbenblinden schien in dieser Hinsicht unserem normalen noch etwas \u00fcberlegen zu, sein. Derselbe Versuch mit. einem blauen Object auf schwarzem Grund fiel, f\u00fcr das normale und dm achromatische Auge ungef\u00e4hr gleich aus.\n22*","page":339},{"file":"p0340.txt","language":"de","ocr_de":"340\nW. Uhtkoff.\no \u00ab >","page":340},{"file":"p0341.txt","language":"de","ocr_de":"Mn Bei'frag zur congenitalen totalen FarbenUindheit.\n341\nV. Untersuchung des Lichtsinnes.\nIn Bezug auf die H\u00f6he der Reizschwelle verh\u00e4lt sich der Achromat ann\u00e4hernd unserem normalen Auge analog. Am FoEBBTER\u2019schen Photometer gepr\u00fcft vermag derselbe bei einer Diagonalen des Diaphragmas von 1,25 mm die breiten schwarzen Striche auf weifsem Grunde zu unterscheiden. Es l\u00e4fst eich auch hierbei deutlich nachweisen, dafs die Reizschwelle bei excentrischer Fixation etwas kleiner ist als bei centraler, so dafs f\u00fcr den Untersuchten, wenn beim centralen Fixiren die Sichtbarkeit der Striche gerade aufgeh\u00f6rt hat, dieselben bei excentrischer Fixation noch wieder erscheinen. Es lag in dieser Hinsicht die Sache im Wesentlichen ebenso, 'wie bei unserem normalen Auge.\nJedoch in Bezug auf die Schnelligkeit der Dunkeladaptation ergaben sich erhebliche Differenzen und zwar zu Gunsten des Achromaten. Eine vergleichende Versuchsreihe am Foebsteb\u2019sehen Photometer ergab Folgendes:\n\ti Achromat\tUh TH OFF (normal)\tSeybbl (normal)\n\tMillimeter\t\t\nNach, Vf Minute Diaphragmadiagonale\t2,5\t6,6\t7\ni\u00bb f\t\u00bb\t11\t1,5\t4,0\t3,5\n11\t^\t1\u00bb\tff\t1,25\t3,0\t2,2\nQ il\tu\tn\tft\t1,25\t2,5\t1,76\nR 11\t**\tit\tii\t1,26\t1,6\t1,6\n7 h \u2022 \u00bb \u00bb\t1,26\t1,6\t1,26\nDer Achromat adaptirte f\u00fcr1 die Dunkelheit also erheblich schneller als wir, schon nach 2 Minuten war ann\u00e4hernd das Maximum erreicht, bei uns erst nach ca. 7 Minuten. Hiermit in Uebereinstimmung standen auch die thats\u00e4chlichen Beobachachtungen sowohl als auch seine subjectiven Angaben. Er orientirte sich im Dunkelzimmer bei sehr niedriger Beleuchtung entschieden schneller 'und, besser als wir. Auch gab er an, dafs er im gew\u00f6hnlichen Leben in starker D\u00e4mmerung besser sehen k\u00f6nne als seine Umgebung, wenn z. B, ein Geldst\u00fcck bei stark herabgesetzter Beleuchtung herunterfalle, so finde er es immer am besten.","page":341},{"file":"p0342.txt","language":"de","ocr_de":"142\nw. ukthoff.\nBei voller Tagesbeleuchtung klagt er \u00fcber ein. ausgesprochenes Gef\u00fchl von Blendung und auf genaueres Befragen giebt er selbst 'toit Bestimmtheit an, dafs m \u2018 einerseits die Herabsetzung der Sehsch\u00e4rfe bei voller Beleuchtung sei, die er so unangeneKA\nempfinde, es\u2019Sei als ob sich ein \u201eSchleier\u201c \u00fcber die geseheneh\n\u2022 \u2022 \u2666 \u2022\nObjecte lagere, und dadurch die Deutlichkeit des Sehens wesentlich beeintr\u00e4chtigt werde, Auf der anderen Seite aber empfinde er auch ein sehr unangenehmes Gef\u00fchl von Blendung bei hell\u00ebr Beleuchtung und zwar gelegentlich in dem Maafse, dafs seine Augen direct zu thr\u00e4nen anfingen.\nt\nBei den, Untersuchungen auf die Unterschiedsschwelle mit 'der MAssoN\u2019schen Scheibe ergaben sieb je nach der objeetiven Beleuchtung verschiedene Resultate. Bei voller Tagesbeleuchtung konnte der Achromat keinen Ring differenziren, w\u00e4hrend wir mit unserem normalen Auge noch 6 7 Ringe vom Oentxuto nach\u2018der Peripherie deutlich erkennen konnten. Wurde jedoch sodann die Beleuchtung soweit herabgesetzt (durch Herablass\u00e8n der Vorh\u00e4nge), dafs wir nur noch ca, 5 Ringe differenziren konnten, so erkannte der Achromat jetzt alle 8 mit Sicherheit, er war dem, normalen Auge jetzt \u00fcberlegen trotz seiner .an uni f\u00fcr sich viel geringeren Sehsch\u00e4rfe.\nDie entoptische Wahrnehmung der Purkinje-sehen Aderfigur scheint dem Achromaten in ganz analoger Weise m\u00f6glich zu sein, wie unserem normalen, Auge, auch differenzirt er bei dieser Beobachtung uns analog die Gegend der Macula lutea, wie er bestimmt angiebt\nEin lebhaftes Nachbild l\u00e4fst sich analog 'wie beim normalen Auge auch, beim Achromaten nachweisen. Im Dunkelzimmer wird, eine kleine elektrische Gl\u00fchlampe schnell vor dem untersuchten Auge vor\u00fcbergef\u00fchrt und dann die Leitung sofort unterbrochen. So wie wir, sieht auch der Achromat einen sehr hellen Lichtstreifen, der allm\u00e4hlich abblafst und je dunkler er wird, eine helle Begrenzung zeigt.\nZuletzt sei, hier noch eine eigenth\u00fcmliche Geh\u00f6rsst\u00f6rung bei unserem Achromaten kurz er\u00f6rtert. Er selbst giebt an, dafs er von je her ganz immusikalisch gewesen sei uni deshalb auch schon in der Schule nicht habe mitsingen k\u00f6nnen, auch habe er nie gelernt nach der Musik zu tanzen. Wenn man ihm ganz bekannte Melodien vorsingt oder -pfeift, so erkennbar","page":342},{"file":"p0343.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur congenitalen totalen Farbenblindheit.\nM3\nsie nur gelegentlich richtig. Er ist nicht im Stande auch nur -die bekanntesten Melodien nachzusingen oder zu pfeifen.\nEine genauere Untersuchung des Geh\u00f6rorgans wurde von Herrn Collegen K\u00fcmmel ausgef\u00fchrt Die H\u00f6rsch\u00e4rfe war relativ\ngut, doch etwas geringer als normal : j jr j Fl\u00fcstersprache\nAll TC ji| 1X1 \u2022\nI m\nL Trommelfell etwas eingezogen, tr\u00fcbe, grau; J? nur leicht grau und etwas tr\u00fcbe.\nSehr1 seltsam aber durchweg constant ist nun eine Erscheinung, welche sich beim, Patienten geltend macht. Wenn derselbe Ton leise oder st\u00e4rker angegeben wird, so h\u00e4lt er ihn im letzteren Falle f\u00fcr h\u00f6her. Es zeigt sich dieses sowohl bei der Pr\u00fcfung mit der Pfeife als mit der Stimmgabel. Auch bei \u2022einer Differenz von einer ganzen Octave giebt er fast constant den st\u00e4rker angegebenen Ton als den h\u00f6heren an.\nVergleichende Versuche bei anderen, ungef\u00e4hr gleichalterigen und ebenfalls musikalisch nicht gebildeten Menschen, ergeben \u2022ein anderes Resultat. Es kamen auch hier wohl gelegentliche Irrth\u00fcmer vor, aber nicht ann\u00e4hernd in der Weise, wie bei unserem, Patienten. Auf Grund dieser Untersuchungen sprach sich der untersuchende Fach-Otiater, Herr College K\u00fcmmel, dahin aus, dafs hier eine ganz eigenth\u00fcmliche, ' abnorme Form der Geh\u00f6rsst\u00f6rung vorliege. Ob auch diese angeboren sei, lass\u00a9 sich, nat\u00fcrlich, schwer sagen, jedoch sei das wahrscheinlich.\nIm Uebrigen liegt es ja - sehr nahe, diese H\u00f6rst\u00f6rung mit \u2022der angeborenen Farbenblindheit in eine gewisse Parallele zu \u25a0setzen. Auch hier wird di\u00a9 verschiedene Intensit\u00e4t desselben Tones als etwas Besonderes empfunden, analog wie die verschieden\u00a9 Intensit\u00e4t desselben Lichtes geeignet ist beim Achromaten eine Empfindung hervorzurufen, die verschiedenen Farben des normalen Auges entspricht.\nOb es berechtigt ist, die beiden St\u00f6rungen im Sehen und, im \u25a0H\u00f6ren, wirklich in der Art in Parallele zu, setzen, m\u00f6chte ich, zun\u00e4chst dahingestellt sein lassen. Immerhin w\u00e4re bei der Untersuchung der total Farbenblinden doch auf diesen Punkt die \"Aufmerksamkeit zu, richten 'f\u00fcr die Zukunft.\nE p i k r i s e.\nDie centrale Sehsch\u00e4rfe betrug in unserem Falle auf -beiden Augen Vs\u2014Ve der normalen. Es entspricht ein solches","page":343},{"file":"p0344.txt","language":"de","ocr_de":"344\nW. TJMhoff.\nVerhalten durchaus dem gew\u00f6hnlichen Befunde in den bisherigen Pillen von angeborener totaler Farbenblindheit. S \u2014 1/4 ist gelegentlich noch angegeben, ein Mal auch noch S = Vs der normalen (Kbeyssig), jedoch ist dieses meiner Ueberzaugung nach schon eine grofse Ausnahme. Es ist hierbei sehr zu ber\u00fccksichtigen. dafs in manchen F\u00e4llen ausdr\u00fccklich ein absolut normaler Bau des Auges hervorgehoben wird (Q\u00fcbbknoiii ,f, Landort 1. c. u. A.), w\u00e4hrend in anderen Refractionsanomahen Vorlagen (Astigmatismus, Hyperopie und Myopie). Schon oben hob ich hervor, dafs der BECKEE\u2019sche Fall von einseitiger congenitaler totaler Farbenblindheit mit voller Sehsch\u00e4rfe nicht hierher zu rechnen ist, zumal Braun der Patientin noch als farbig erscheint Auch Hering bezeichnet diesen Fall nur als fast total farbenblind. Ganz neuerdings erw\u00e4hnt Rabh\u00fcmann eine vollst\u00e4ndig farbenblinde 60 j\u00e4hrige Dame, die fr\u00fcher angeblich volle Sehsch\u00e4rfe hatte und zur Zeit noch S =* % besitzt.\nDieses fast constante Vorkommen einer nur relativ geringen centralen Sehsch\u00e4rfe bei der angeborenen totalen Farbenblindheit ist nun ein Factor, welcher der Erkl\u00e4rung dieser Anomalie aus dem, Fehlen oder der Functionsunf\u00e4higkeit der Zapfen in der Retina und specie!! in der Macula lutea (K\u00f6nig von Kries 4im*\u00a3) eine gewichtige St\u00fctze zu bieten, scheint. Die Monochromaten werden nach dieser Theorie als \u201eSt\u00e4bchenscher\u201c aufgefafst v. Kries und B\u00fcttmann4 ermittelten die \u201eSt\u00e4bchensehsch\u00e4rfe11 ihrer Augen bei Benutzung heller Objecte auf dunklem Grunde auf 1h\u2014-1/\u00bb resp. V5\u2014V? und f\u00fcr dunkle Objecte auf hellem Grunde = Vs\u2014Vs resp. 1h\u2014V\u00ae*- Es sind das Werth\u00a9, wie sie durchweg auch der centralen, Sehsch\u00e4rfe der angeborenen Totalfarbenblinden zukommen. K\u00f6nig fand bei seinem zweitel Patienten \u00a9in kleines centrales absolutes Skotom, welches er gleichfalls geneigt ist, mit dem, Mangel resp. einer Functions-Unf\u00e4higkeit der Zapfen in der Fovea centralis im Zusammenhang zu bringen. Mit diesem Befunde nun eines kleinen centralen Skotoms stand der K\u00d6Nio\u2019sche Fall bisher allein da, unser Fall w\u00fcrde sich dem jetzt anschliefsen, es gelang tbats\u00e4chlich nach vielen vergeblichen Versuchen mit Sicherheit ein solches von ca. 1,5\u00ae Durchmesser, also ann\u00e4hernd den Durchmesser der Fovea centralis entsprechend nachzuweisen.\nIch m\u00f6chte f\u00fcr unseren Fall noch besonders hervorheben, dafs diese Untersuchung auf einem kleinen centralen Gesichts-","page":344},{"file":"p0345.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur congenitalen totalen Farbenblindheit.\n345\nfelddefect eine aufserordentlich schwierig\u00a9 war, da es sehr schwer war f\u00fcr den Patienten hei der Pr\u00fcfung daraufhin, das Auge auch nur kurze Zeit hindurch in absoluter Ruh\u00a9 zu halten; in der Regel erfolgten jene oben beschriebenen kleinen ruckweisen Bewegungen in seitlicher Richtung, durch welch\u00a9 die n\u00e4chstbenachbarten Retinalpartien in steter Abwechselung eingestellt wurden. Erst jene oben erw\u00e4hnte Umschreibung des Fixirpunktes erleichterte das Auffinden des Skotoms sehr.\nvon Kries2\u00ae verwahrt sich in seiner letzten Publication (\u201eKritische Bemerkungen zur Farbentheorie44. Zeitschr. f. Psychol, u. Physiol, d. Sinnesorg. Bd. XIX, Heft 2 u. 3 S. 177) Hess und Hering m gegen\u00fcber, als ob das Fehlen eines centralen Skotoms 'direct gegen die Erkl\u00e4rung des Monochromaten als \u201eSt\u00e4behen-seher44 spreche und meint, es k\u00f6nne \u00a9ine abnorm\u00a9 Bildung des Sehorgans in der Weise vorliegen, dafs auch die normaler Weise nur mit Zapfen ausger\u00fcsteten Theile der menschlichen Netzhaut-St\u00e4bchen f\u00fchren, w\u00e4hrend Hess und Hering in dem Fehlen des Skotoms einen Bew?eis gegen di\u00a9 Deutung der Achromasie als lediglich ein \u201eSt\u00e4bchensehen14 erblickten.\nDie peripheren Gesichtsfeldgrenzen waren normal bei .Pr\u00fcfung mit einem weifsen Object 1 qcm auf schwarzem Grund.\nDie genauere Untersuchung nun \u00fcber das Verhalten der centralen und peripheren Sehsch\u00e4rfe, wie sie wenigstens im horizontalen Netzhautmeridian eingehender durchgef\u00fchrt wurde, ergeben, abgesehen von dem centralen Skotom,, besonders die Abh\u00e4ngigkeit des Untersuchungsresultates von der Beleuchtungsintensit\u00e4t. Bei herabgesetzter Beleuchtung (Optimum f\u00fcr den Achromaten) steigt auch f\u00fcr ihn die periphere Sehsch\u00e4rfe contirmirlieh bis in n\u00e4chster N\u00e4he des FMr\u00ab punktes, \u00e4hnlich wie beim normalen Auge, bei heller Beleuchtung h\u00f6rt schon etwas weiter exeentrisch vom Centrum das Ansteigen der Sehsch\u00e4rfe auf. Es scheint in erster Linie die Function gerade der centralen Retinalpartien durch zu helle Beleuchtung gesch\u00e4digt zu werden.\nDer eigenartige Nystagmus, wie fr\u00fcher beschrieben, ruft ganz den Eindruck hervor, als ob eine ganz circumscripte Stelle deutlichsten Sehens, analog der Fovea centralis des normalen Auges, in der Macula lutea functionell nicht existirt, und der Untersuchte somit beim scharfen Fixiren, bald die eine, bald die andere Stell\u00a9 seiner gleichm\u00e4fsig functionirenden Macula","page":345},{"file":"p0346.txt","language":"de","ocr_de":"346\nW. \u00fchthoff.\nlutea einstellt. Bei intensiver Beleuchtung des Objectes und aufmerksamem Fixiren nimmt dieser eigenartige Nystagmus zu, w\u00e4hrend er bei m\u00e4fsig heller Beleuchtung und ruhigem B\u00fcck gerade aus ohne bestimmtes Fixiren eines Objectes so gut wie ganz verschwinden kann. Er hat jedenfalls je nach den \u00e4ufseren Umst\u00e4nden in dieser Hinsicht etwas sehr Wechselndes, 'ln einigen Mittheilungen in der Literatur wird ebenfalls auf die Eigenartigkeit dieses Nystagmus hingewiesen, doch scheint dieselbe nicht immer hinreichend beachtet zu sein. Auf die ungef\u00e4hre \u2022Gr\u00f6fse der nystagmusartigen Excursionen habe ich oben hingewiesen.\nIn ophthalmoskopischer Beziehung sei noch einmal \u2018ausdr\u00fccklich hervorgehoben, dafs in unserem Falle sich die Fovea centralis als kleiner braunrother Fleck deutlich erkennen liefs, von einem Kreisreflex an der Grenze der Macula lutea war nichts wahrzunehmen. Der Augenhintergrund verhielt sich sonst normal.\nDirect pathologische Augenspiegelver\u00e4nderungen des Augenhintergrundes finden sich gelegentlich in der Literatur angegeben , so von Landgut 1. c. (Bl\u00e4sse der Pupillen, abnorme Enge der Retinalgef\u00e4fse, leichte Chorioidalatrophie u. A.). Durchweg sind wir jedenfalls berechtigt, anzunehmen, dafs sichtbare pathologisch-ophthalmoskopische Ver\u00e4nderungen bei der angeborenen totalen Farbenblindheit fehlen, ja oft ist auch in diesen F\u00e4llen ein ganz normaler Bau des Auges ausdr\u00fccklich betont\nDem Verhalten der centralen Sehsch\u00e4rfe bei verschiedener Beleuchtungsintensit\u00e4t wurde eingehende Beachtung geschenkt und namentlich auch eine vergleichende \u2022Untersuchung unseres normalen Auges durchgef\u00fchrt Es er-giebt sich hierbei, dafs die Sehsch\u00e4rfe des achromatischen Auges \u25a0schon bei einer Beleuchtung des Objectes von \u00fcber 12 Meterkerzen continuirlich zu sinken beginnt, in U\u00dcbereinstimmung mit den subjectiven Angaben des Untersuchten, dafs eine hellere Beleuchtung sein Sehen direct verschlechtert. Beim normalen Auge findet bei einer Beleuchtungsst\u00e4rke von 12 Meterkerzen und mehr noch ein starkes Steigen der Sehsch\u00e4rfe statt, erst bei ca. 30 Meterkerzen h\u00f6rt hier das relativ schnellere Anwachsen der Sehsch\u00e4rfe auf, um dann nur noch einer ganz langsamen Zunahme bei weiter gesteigerter Beleuchtungsintensit\u00e4t Platz zu machen, wie ich das auch bei meinen fr\u00fcheren ausgedehnten","page":346},{"file":"p0347.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur congenitalen Malen Farbenblindheit.\t347\nVersuchsreihen48 nach weisen konnte. Bei den niedrigsten Bel leuchtungsintensit\u00e4ten bis zu ca. 0,013 Normal-Meterkerzen verh\u00e4lt sich die Sehsch\u00e4rfe des achromatischen Auges ganz analog mit der des normalen. Die Uebereinstimmung ist eine so weitgehende, dafs dem Zufall bei dieser Versuchsreihe wohl eine gewisse Rolle zuerkannt werden mufs. Jedenfalls aber erhellt aus diesem Untersuchungsresultat, dafs bei diesen niedrigen Beleuchtungsintensit\u00e4ten in Bezug auf das Anwachsen der centralen Sehsch\u00e4rfe zwischen dem normalen und dem achromatischen Auge keine wesentlichen Differenzen bestehen, wie das auch die Curven (Fig. 4 auf Tafel III ) illustriren. Das Ausein andergeh\u00a9 A der Gurren findet ungef\u00e4hr bei der Beleuchtung statt, wo das normale Auge aufh\u00f6rt, Pigmentfarben noch als farbig wahrzunehmen, wie uns in dieser Hinsicht vorgenommene vergleichend\u00a9 Bestimmungen an unserem eigenen normalen Auge zeigten.\nMit R\u00fccksicht auf die einschl\u00e4gigen Versuche K\u00f6nigs22 und \u2018seiner graphischen Darstellung der Untersuchungsresultate in betreff des normalen und des total farbenblinden Auges, sind in den Curven (Fig. 2 auf Taf. III) die Aufzeichnungen auch so vorge-nommen worden, dafs auf der Abscisse nicht direct die Beleuchtungsintensit\u00e4ten, sondern die Logarithmen derselben eingetragen wurden. Es n\u00e4hern sich bei diesem Darstellungsmodus die Seh-ach\u00e4rfencurven mehr geraden Linien, wenn auch nicht so exquisit, wie bei den K\u00f6nig sehen Aufzeichnungen. K\u00f6nig findet bekanntlich nach seinen Ergebnissen, dafs die Sehsch\u00e4rfe eine lineare Function des Logarithmus der Beleuchtungsintensit\u00e4t des gesehenen Objectes ist und folgert ferner daraus, dafs die Sehsch\u00e4rfe seines normalen Auges der des Total-Farbenblinden erst \u00fcberlegen wurde, sobald bei entsprechend h\u00f6herer Beleuchtungs-intensit\u00e4t seine (K\u00f6nig) Zapfen in Function traten, w\u00e4hrend bei \u2022den niedrigsten Graden der Beleuchtung, so lange die St\u00e4bchen functionirten, die Sehsch\u00e4rfe des normalen und des total farbenblinden Auges sich deckten. Jedenfalls aber m\u00fcfste diese Annahme als richtig vorausgesetzt, auch f\u00fcr die St\u00e4bchen des \u2018Total-Farbenblinden noch ein\u00a9 continuirliche Zunahme der Function (Sehsch\u00e4rfe) angenommen werden bei einer Beleuchtungsintensit\u00e4t, wo bei dem normalen Auge die Zapfen l\u00e4ngst in Action getreten sind.\nAuch bei der Pfl\u00fcGEB\u2019schen88 Patientin sind genauere Unter-\u00dfuchungsreihen \u00fcber Sehsch\u00e4rfe und\u2019 Beleuchtungsintensit\u00e4t durch-","page":347},{"file":"p0348.txt","language":"de","ocr_de":"848\nW. TJhthoff,\ngef\u00fchrt worden und. haben ein dem unserigen ziemlich analoges Resultat ergeben.\nDer Lichtsinn des Achromaten bietet in Bezug auf die .Reizschwelle keine wesentliche Abweichung von der Norm. Dies liefs sich mit dem F\u00f6B\u00dfTEB\u2019schen Photometer feststellen 'und ebenso, dafs die Macula lutea des Total-Farbenblinden eine etwas h\u00f6here Reizschwelle hatte, als die excentrisch gelegenen Theile der Netzhaut, ganz in Uebereinstimmung mit dem normalen Auge. Diese Thatsache ergab sich schon ganz ausgesprochen am F\u00d6BSTER\u2019schen Photometer, wenn der Untersuchte bald central und bald excentrisch fixirte. Bei einer Beleuchtung, wo die schwarzen Striche auf weifsem Grund central fixirt 'nicht mehr wahrgenommen wurden, 'tauchten dieselben bei excentrischer Fixation noch wieder auf. Auch dies wird von allen Autoren, die genauer daraufhin untersuchten, \u00fcbereinstimmend hervorgehoben und namentlich von Hess und Hering 1. c. mit Recht gegen die Annahme verwerthet, als ob die Netzhautmitt\u00a9 nur St\u00e4bchen enthalte, weil dann eine solche Unterempfindlichkeit der Netzhautmitte sich nicht finden d\u00fcrfte,\nDie Unterschiedsempfindlichkeit wurde mit der Masson\u2019sehen Scheibe festgestellt Es ergab sich hier eine wesentliche Differenz f\u00fcr den Achromaten, je nachdem die Scheibe sehr hell oder weniger intensiv beleuchtet war. Schon volle Tagesbeleuchtung sch\u00e4digte die Unterschiedsempfindlichkeit des Achromaten aufser-ordentlich, bei Herabsetzung der objectiven Beleuchtung stieg dieselbe sehr, ja bei einer gewissen Abd\u00e4mpfung des Lichtes war derselbe dem normalen Auge etwas \u00fcberlegen.\nDas Gef\u00fchl der Blendung bei heller Beleuchtung war bei dem Untersuchten \u00a9in sehr ausgesprochenes und documentirte sich objectiv auch sofort durch Verengerung der Lidspalte. Andererseits empfand er es auch direct als sehr unangenehm, dafs sein Sehen sich bei grellerer Beleuchtung ausgesprochen verschlechterte, es \u201elagere sich wie ein Schleier \u00fcber die gesehenen Dinge14. Auch in dieser Hinsicht scheinen mir die Hess-Hering \u2019sehen Ausf\u00fchrungen (1. c. S, 111) zu Recht zu bestehen.\nDie Dunkeladaptation des achromatischen Auges ging deutlich schneller vor sich als die des normalen.\nIn Bezug auf die Untersuchung des Farbensinnes decken sich unsere Resultate weitgehend mit denen anderer","page":348},{"file":"p0349.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur congenitalen totalen Farbenblindheit.\n349\nUntersucher. Alle Farben lassen sich am Farbenkreisel aus Weifs und Schwarz herstellen f\u00fcr den Achromaten. Unschwer konnte derselbe aus einer grofsen Anzahl Hering\u2019scher verschieden heller grauer Papiere zu jeder Pigmentfarbe ein entsprechendes Grau finden, welches ihm gleich der Farbe erschien. Bei einer photographischen Aufnahme der verschiedenen benutzten Pigmentpapiere unter ganz gleichen Bedingungen ergab sich, wie zu erwarten, eine andere HeUigkeitsvertheilung im Spectrum, indem die blauen Lichtstrahlen sich am wirksamsten erwiesen und somit das Maximum der Helligkeit im photo-graphirten Spectrum in dieser Gegend lag. Nicht also wie eine Photographie sieht der Achromat die Aufsenwelt, sondern die HeUigkeitsvertheilung ist eine wesentlich andere. Gr\u00fcner Rasen, das Laub der B\u00e4ume u. s. w. erscheinen dem Achromaten wesentlich heUer und mehr zum kurzweUigen Ende hin gelegene Farbent\u00f6ne in der Natur wesentlich dunkler als in der Photographie.\nAm Spectralapparat erscheint f\u00fcr den Achromaten das rothe Ende deutlich verk\u00fcrzt, das violette dagegen nicht.\nDie hellste Stelle im Spectrum Hegt im Gr\u00fcn bei ca. 530 (*. Ein \u00e4hnfiches Resultat haben fast alle fr\u00fcheren Untersucher erhalten, nur ganz vereinzelt wird von einigen auch f\u00fcr den Achromaten die hellste SteUe im Gelb angegeben (Magnus 86,\nKREY88IG 24).\nGanz in Uebereinstimmung mit der HERiNG\u2019schen Lehre von der weifsen und der farbigen Valenz der Farben waren die vergleichenden Untersuchungsresultate zwischen dem achromatischen und dem normalen Auge. Es ergab sich dies sowohl bei den Untersuchungen mit dem Farbenkreisel im Dunkelzimmer bei einer so herabgesetzten Beleuchtung, dafs vom normalen Auge die Pigmente gerade nicht mehr erkannt wurden (hierbei stimmten die Werthe zwischen achromatischem und normalem Auge fast genau \u00fcberein), als auch bei vergleichenden HelHgkeitsbe-stimmungen zwischen grauen Papieren und den farbigen Pigmentpapieren bei TagesUcht. Der Achromat traf bei Tageslicht schon dieselbe Auswahl, wie sp\u00e4ter im Dunkelzimmer, w\u00e4hrend das normal\u00a9 Auge im Dunkelzimmer seine Auswahl wesentlich ab\u00e4ndern und der Auswahl des Achromaten anpassen mufste. Bei Tageslicht beeinflufste eben die farbige Valenz der Pigmente f\u00fcr das normale Auge sehr wesentlich die Helligkeitssch\u00e4tzung, ein","page":349},{"file":"p0350.txt","language":"de","ocr_de":"350\tvr. mthoff,\nEinflufs der nat\u00fcrlich f\u00fcr den Total-Farbenblinden nicht in Betracht kam.\nDas sind in kurzen Z\u00fcgen die gewonnenen Untersuchungsergebnisse in unserem Falle von totaler angeborener Farbenblindheit. Vielfach best\u00e4tigen sie die Ergebnisse fr\u00fcherer Untersucher, zum TheU aber d\u00fcrften sie auch geeignet sein, L\u00fccken bei den bisherigen Untersuchungsergebnissen auszuf\u00fcllen und somit zur Klarstellung verschiedener noch lebhaft discutirter Fragen mit beizutragen.\nEs er\u00fcbrigt mir noch, dankbar der sehr anerkennenswerthen Bem\u00fchungen meines Assistenten des Herrn Dr. Seydel zu gedenken, der mir bei diesen zeitraubenden Untersuchungen ein eifriger und stets bereiter Mitarbeiter war. Desgleichen habe ich Herrn Dr. Dep\u00e8ne zu ' danken f\u00fcr seine Mitwirkung bei verschiedenen Untersuchungsreihen.\nYerzeichnifs der benutzten Literatur.\n1 Aubert. Physiologie der Netzhaut. Breslau I860.\n* 0. Bicker. Ein. Fall von angeborener einseitiger Farbenblindheit. Grabfr\u2019s Arch. f. Ophth. 25 (2), 205. 1879.\n1 S. Bloom u. S. Garten. Vergleichende Untersuchung der Sehsch\u00e4rfe des hell- und dunkeladaptirten Auges. Pfl\u00fcg. Arch. f. d. ges. Physiol. 7 (8), 372. 1898.\nI\tBut TM an. Untersuchungen \u00fcber Sehsch\u00e4rfe. Inaug.-Bissert. Freiburg 1896.\n6\tChelius. Handbuch der Augenheilkunde. I. Bd. 1848'.\ngl Bor. Un cas de chromatolyphlose ou achromatopsie compl\u00e8te. Mmm g\u00e9n\u00e9rale ffophtk. 433 (M. J. B. 1885, 404). 1885.\n7\tF. C. Bombers. Noch einmal die Farbensysteme, v. Gbaefe\u2019s AreA f. 0. \u00bb, 79. 1884.\n8\tH. Ebbinghaus. Theorie des Farbensehens. Zdtschr. f\u00fcr Psychologie u. Physiol, d. Sinnesorg. 5, 146. 1893.\n9\tFavbb. Qaz. hebdom. de m\u00e9dic. 1879, 92 u. 104; 1888, 598.\n10\tA. C. Fick. Ueber St\u00e4bchen und Zapfensehsch\u00e4rfe nach Versuchen von cand. med. F. Koester. v. Graefk\u2019s Arch. f. 0. 45, 336. 1898.\nII\tGaubert. Be l\u2019achromatopsie. Paris 1867. 49 S.\n19 Galezowski. Bu diagnostic des maladies des yeux par la chromato-scopie-r\u00e9tinienne. Paris 1868.\n18 Gkoenouw. Ueber.die Sehsch\u00e4rfe der Netzhautperipherie 'und eine neue Untersuchuiigsmethode derselben. Arch. f. Augenhcilk. 26, 85. 1893.","page":350},{"file":"p0351.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur eongenitalen totalen Farbenblindheit\n351\n14 G\u00fcillery. Ein Vorschlag zur Vereinfachung der Sehproben. Arch, f. Augenhe\u00fck. 28, 323. 1891.\n13 D ' Homhres- Firma s. Annal d Oculist 1849, 70; 18\u00f60, 127.\n16\tHillrbrand. Ueber die speciflsche Helligkeit der Farben. Sifz.-Ber. d. Wien. Akad. 98, III. Abth. Febr. 1889.\n17\tA. v. Hippel. Ueber totale angeborene Farbenblindheit. Festschr. S. 2Q0j\u00e4hr. Jubelfeier d. Unie. Halle. 1894.\n18\tA. v. Hippel. Ueber einen neuen Fall von totaler Farbenblindheit. J\u00dfer. d. Heidelb. Ophih. Gesellschaft. 1898.\n19\tE. Hering. Ueber den Einflufs der macula lutea auf spectrale Farbangleichungen. Flug. Arch. f. d. ges. Fhysiol. 54, 277. 1893.\nl9* Derselbe. Untersuchung eines total Farbenblinden. Arch. f. d. ges. Fhysiol. 49, \u00d663. 1891.\n*\u00b0 C. Hess und E. Hering. Untersuchungen an total Farbenblinden. Pfl\u00fcg. Arch. f. Fhysiol. 71. 1898.\nai Hem. Experimentelle Untersuchungen \u00fcber die Nachbilder bewegter leuchtender Punkte. Arch, f Ophth. 44, 545.\nw A. K\u00f6nig. Die Abh\u00e4ngigkeit der Sehsch\u00e4rfe von der Beleuchtung\u00ab* mtensit\u00e4t Siiz.-Ber. d. K\u00d6nigl. Freufs. Akad. d. Wissensch. Berlin, 13. Mai 1897.\n**\u00bb Derselbe. Ueber den menschlichen Sehpurpur und sein\u00a9 Bedeutung f\u00fcr das Sehen. Ebenda. 21. Juni 1894.\n28 A. K\u00f6nig u. Diktkrici. Die Grundempfindungen u. ihre Intensit\u00e4t\u00ae-vertheilung im Spectrum. Sitz. Ikr. d. K\u00d6nigl. Freufs. Akad. d. Wissensch. Berlin, 29. Juli 1886.\n24 F. Kreybsig. Genuine totale Farbenblindheit. Mitth. aus d. ophth. Klinik T\u00fcbingen 2, 332. 1890.\n26 F. Koester. Ueber St\u00e4bchen- und Zapfensehsch\u00e4rfe. Centralbl. f. Fhysiol. 17. Oct. 1896.\n26\tv. Kries. Kritische Bemerkungen zur Farbentheorie. Zeitschr. f. Psychol, u. Fhysiol. d. Sinnesorg. 19, (2 u. 3). 1898.\n27\tDerselbe. Ueber die Abh\u00e4ngigkeit centraler und peripherer Sehsch\u00e4rfe von der Lichtst\u00e4rke. Centralbl. f. Fhysiol. (2). 26. Jan. 1895.\n28\tDerselbe. Ueber die Function der Netzhautst\u00e4bchen. Zeitschr. f. Psychol, u. Physiol, d. Sinnesorgane 9, 5 u. 8.\n99 Derselbe. Ueber Adaptation. Centralbl. f. Fhysiol. 9. 1895.\n20\tDerselbe. Ueber den Einflufs der Adaptation auf Licht- und Farbenempfindung und \u00fcber die Function der St\u00e4bchen. Verh. d. Naturf. Gesellsch. Freiburg 9 (2), 16\u201417.\n31 Landolt. Achromatopsia totale. Arch, dophth. 1, 114. 1881.\n,9 Derselbe. Un nouveau cas d\u2019achromatopsie totale. Arch, dophth. 10, 202. 1891.\n33\tChr. Ladd - Franklin. Eine neue Theorie der Lichtempfindungen. Zeitschr. f. Psych, u. Fhysiol. d. Sinnesorg. 4, 211. 1893.\n34\tL. Ma\u00fcthner. Farbenlehre. 2. Aufl. Wiesbaden, Bergmann, 1894. 33 H. Magnus. Ein Fall von angeborener totaler Farbenblindheit.\nCentralbl. f. Augenheilk. 4. 1880.\n33 Nettleship. On Cases of Congenital Dayblindness with Colour-Blindness. Reprinted from St. Thomas Hospit. Rep. 10. 1880.","page":351},{"file":"p0352.txt","language":"de","ocr_de":"352\nTF. Uhthoff.\n87 Pfl\u00fcger. Beobachtungen an total Farbenblinden. Ber. d. 27. Ileidelh. ophth. Q-me\u00fcsch. 1898.\n48 Panas. Trait\u00e9 dm maMdim dm peux I, BOL 1894.\n,f Fb. Q\u00fckrenghi. Benz cm d\u2019achroraatopsie totale. Annal.\n106, 333. 1891.\nm E. Robb. Arch. fm Ophthalm. 7, 79. 1860.\n41 Raehlmann. Ueber den Daltonismus und die YouNo\u2019sche Farben* th\u00e9orie, v. Graefk\u2019s Arch. f. Ophth. 22 (1), 47. 1876.\n4I* Raehlmann. Ueber totale Farbenhlindheit. Wochenschr. f. Themp. u. Iiyg. des Auges (22). 1899.\n48 Tschkrmak. Ueber die Bedeutung der Lichtst\u00e4rke und des Zustande\u00ab des Sehorgans f\u00fcr farblos\u00a9 optische Gleichungen. Pfl\u00fcg. Arch. f. d. gm. Physiol. 70, 297.\n41 Uhthoff. v. Graefe's Arch. f. Ophth. 12 (1) u. \u00fc (1).\n44\tv. Wbckbb. Trait\u00e9 complet d'Ophthalmologie 1 (1), 566.\n45\tWoLFFBKBG. Totale Farbenblindheit. Wochenschr. f. Tkerap. u. ttyg, dm Augm (15). 1899.\n(Dieses Verzeichnis umfafst nicht alle einschl\u00e4gigen Arbeiten, so sind namentlich die in ihrer Deutung zweifelhaften Mittheilungen nicht aufgef\u00fchrt und von den physiologisch-optischen auch nur diejenigen, welche mit den er\u00f6rtern Fragen in unmittelbarer Beziehung stehen.)\n(Eingegangen mm 10. M\u00e4rz 1899.)","page":352},{"file":"z0001s0002table3.txt","language":"de","ocr_de":"Zeiischr. f. Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane. XX.\nrig.i.\n2,0\n1,8\n1,6\n1,8\n1,2\n1,0\n0,8\nOfi\n0,4\n0,2\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t-\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\u2014\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t>\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\tM k\\\tM w\\ 1\t\t\t\t\t\t\n\t\t\tr\u2014.yyn-\t\t+\t77T < 4\tTO 1\tx \u00e9\tA\u2019\tLa 1 1 1 J\t\t\t\t\t\t: no\t/r\t\nAussen\nCurven \u00fcber die centrale und periphere Sehsch\u00e4rfe heim Achromaten und\nheim normalen Auge.\n--------- Curve des normalen Auges.\ndes Achromaten bei intensiverer Tagesheleuchtung.\n\u201e\t\u201e hei st\u00e4rker herabgesetzter Beleuchtung.\nInnen\n\u00bb*\nIS\n1,3\n1,1\nFig.3.\nIns S\u201d1, 66\n0,5\n0.1\nS~ 0,0166 i\u00e4J-QOOSW 0,1188 \"\n\t\t\t\t'\tS-1,\t\u00ceO\n1,333\t' 6-1,W\t\t\t\t\nTS-1,320\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\n' S-1,083\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\n\u25a0 S-0,75 \t- ...\t\t\t\t\t\n\u2022S-0,66\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\n\u25a0 $-0,4177\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\n3-0,300\tS- 0,300\t\t\tS-0,183\t\nJ?S-0,183 fS-0,136\t\t\t\t\t\n.\t&1,9 U l\u2014i\t\tI\t\t\tI\t\nJ~-190\nIns S-0,138\n<1\u2014HX\u00bb\nJ-190\nJ-3,878\tJ-11,87\tJ- VI, 5\n\u00c7urven \u00fcber Sehsch\u00e4rfe und Beleuchtungsintensit\u00e4t (Gesammt-\u00dcbersicht von niedriger bis zu hoher Beleuchtungsintensit\u00e4t)\n---------von einem normalen Auge\nx-xxxxx \u00bb h achromatischen Auge\nB\no,r\n\u00ab\u2022!\n\u00a5\n\u00a5\n\u00ab2\nS-Oi3\nS\u2019OM\nA\n\nA\nOU\ns\nS'Ooti\n\u00ab\nAls Lichteinheit benutzt eine Stearinkerze.\nW.","page":0},{"file":"z0001s0003table3.txt","language":"de","ocr_de":"Tafel III\nn\u00a7.2\n\t\t\t\t0,831 f\n\t\t\t\t\n\t\t\t\u25a0\tf 0,631\n\t\t\t\t\n\t\t\t\t\n\t\t\t\t\n\t\t\tAO'MZ,\t\n\t\t0,15k /\t0,135 X\t0jl35\n0,0155 oozx 0M71 \t \t\u20141\tL-\t0,077 0,0308 0,0513 ^\t0,0385 \t1\t\t1\t1\t\t \u2022\t9Z\t0,105 \u2014>\u2014,\u2014 - \tt \t\t\t1\t\t\t1\t\t1\t\no\u00df\n0,7\n0,6\n0,5\n\u00b0A\n0,3\no,z\n0,1\n( 0,3/1161 0,ZZ6-1\n( 1, 3ZZSJ\n0,1 Zf!\n$deudttJraJOfi\u00b0027i : (o.oopszs? <o,mwi \\o,po366j(0,008z) \\\nOA3~',(o;oOO$6V (<>,0008Z\u00a351 fO,ioZ5/ 0,918 3o\u00fb\u00ceSZZS 0f7Z3':t/\n0,585-1,\t0,917-8\t0,398-3\nCurven \u00fcber Sehsch\u00e4rfe und Beleuchtungsintensit\u00e4t auf der Abscisse die Logarithmen der Beleuchtungsintensit\u00e4t, auf der\nOrdinate die Sehsch\u00e4rfe)\n-------- des normalen Auges\n--------des achromatischen Auges\n< 6, za>\n0,7Z3\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\tS-0,631^\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nx. \u00ab\t>Z\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\\S-0,15k f\t0,13\t\u00a7 - -\t\t\t\t\t\t\t\t\tS-0,13 t\t\nfff*0,105\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\u2014\tH\t\n[(\tJ-0,Z116\t\tJ~1,3ZZ6 i\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\u00bbff.\nCurven \u00fcber Sehsch\u00e4rfe und Beleuchtungsintensit\u00e4t (Curve A im gr\u00f6sseren, Curve B im kleinern Maassstab gezeichnet)\n-------- von einem Normalsiohtlgen\n--------- Achromaten\nAls Lichteinheit benutzt\ndie Benzinlampe des Weberschen Photometers\nLith. Aust. v. C. Kirst, Leipzig.","page":0}],"identifier":"lit30783","issued":"1899","language":"de","pages":"326-352","startpages":"326","title":"Ein Beitrag zur congenitalen totalen Farbenblindheit","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:06:30.920969+00:00"}