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{"created":"2022-01-31T13:52:45.809739+00:00","id":"lit30790","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Mentz, P.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 20: 372-373","fulltext":[{"file":"p0372.txt","language":"de","ocr_de":"3?2\nIMetraturbericht\nWenn Verfasser di\u00a9 scheinbar\u00a9 Erh\u00f6hung der Empfindlichkeit oder der Unterschiedsempfindlichkeit mit zunehmendem Aufschub des zweiten Reizes bei Anwendung der Abstufungsmethoden (bis zu einer gewissen Grenze hin) als das ErgebniTs fr\u00fcherer Versuche an f\u00fchrt, so sei als ebenfalls hergeh\u00f6riger Fall das \u00e4hnliche Ergebnifs einseitiger Anwendung der Methode der mittleren Abstufungen erw\u00e4hnt. Durch Zeitaufschub des zweiten oder dritten Reizes oder durch Herstellung gr\u00f6fserer r\u00e4umlicher Distanz innerhalb nur eines 'Reizpaares (Pigmentscheiben) wird nach Versuchen des Ref. jenseits einer gewissen Differenz diejenige Reizdistanz bexw. das Reizverh\u00e4ltnifs entsprechend \u00fcbersch\u00e4tzt, welche durch die zeitlich 'Oder r\u00e4umlich erweiterte Distanz dargestellt werden.\n,13er letztere Versuch deckt auch mittelbar die Bedingungen der fr\u00fcheren auf, denn es wird nicht gleichg\u00fcltig sein, ob im vorhergehenden Falle \u00e4hnliche Versuche bereite vorausgegangen sind, oder aber mit dem Reise qualitativ gewechselt wird. Derartige FeMschlteungen sind extremere F\u00e4lle der Irrth\u00fcmer der Zeit- und Raumlage, um hiermit den \u00e4ufseren Anla\u00df f\u00fcr die Aenderung der psychologischen Bedingungen kurz zu bezeichnen.\nP. Mektz (Leipzig).\nC. E. Sbabhorb. WtlertS Ltv il UllfioiS. Stud, from the Yale Payd\u00f6L Laborat. 4, 62\u201468. 1896.\nIambs F. Ries. \u00eele Six\u00a9-Weight Illislon aiaeif the Blind. Ebenda 5, 81-87. 1897.\nMan h\u00e4tte nichts dagegen, wollte man die Unterschiedsschwelle f\u00fcr Qewichtst\u00e4uschung durch Gr\u00f6fsenverschiedenheit mit der Unterschiedsschwelle bei Gr\u00f6fsengleichheit und 'bei ftufserlicher Ver\u00e4nderung in Verbindung bringen, um eine Vergleichung zu, gewinnen. Man messe die Letztere durch Mos innerliche Ver\u00e4nderung des zweiten Gewichtes, 'uni sodann durch \u00e4ufsere (Zulegen z. B. von Eisenfeilsp\u00e4nen), und messe ferner diejenige Ver\u00e4nderung der Gr\u00f6\u00dfe (bei einem ausziehbaren Gewicht), welche eben die anscheinende Verschiedenheit des Gewichte\u00ab hervorbringt. Es w\u00e4re immerhin wichtig die\u00ab f\u00fcr verschiedene Anfangsgr\u00f6\u00dfen festzustellen. Ob es jedoch selbst nach solchen Versuchen m\u00f6glich w\u00e4re, den Betrag der Untersch\u00e4tzung oder Uebersch\u00e4tzung bei st\u00e4rkerer fibermerklicher Verschiedenheit der Gr\u00f6fse mit demjenigen der eben merklichen Verschiedenheit bei \u00e4u\u00dferlicher Gr\u00f6\u00dfengleichheit in Beziehung zu bringen, und hieran\u00ab die Frage entscheiden zu wollen, inwiefern, und ob di\u00a9 zuf\u00e4llige Gr\u00f6\u00dfe und die Gr\u00f6\u00dfen Verschiedenheit auf Feststellungen der Unterschiedsschwelle der Schwere Einflu\u00df hat, mu\u00df dahingestellt bleiben.\nDieses Letztere unternimmt aber Verf. der erstgenannten Arbeit, und zwar ohne jene Vorversuche, und auch mit Beblechtem Erfolge. Bei Versuchen mit Tiuschungsgewichten findet man, da\u00df die Gegenwart des Gesichtete Idos und damit auch der Einflu\u00df der Erwartung, das \u00a9Ine leichter und das zweite schwerer zu finden, bei vielen Versuchspersonen etwa\u00bb fluctuirt. Damit fiuctuirt auch die Wahrnehmung, da\u00df man das ein# schwerer, das andere leichter findet, a\u00df man erwartet und a\u00df man sich, vorbereitet hat, und, hiermit die T\u00e4uschung selbst. Bei sehr h\u00e4ufiger wiederholter Hebung kann, sogar, wenn die Versuchsperson sich v\u00f6llig auf","page":372},{"file":"p0373.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht\n373\ngenaue Feststellung der Schwere concentrirt, das anf\u00e4ngliche Gesichtsbild und damit die T\u00e4uschung ganz zur\u00fccktreten, und es ist nicht ausgeschlossen, dafs dieses auch bei normalen Gewichtshebungen mehr oder minder ein-tritt. Aufserdem sind aber die Verh\u00e4ltnisse im letzteren Falle durchaus andere, da gr\u00f6fsere Verschiedenheiten der Gr\u00f6fse wohl nur ausnahmsweise in Betracht gekommen sind und daher auch die Contrastlage eine durchaus andere ist.\nDie unglaublich unregelra\u00e4fsigen Zahlen, welche Verf. f\u00fcr die Unterschiedsschwelle erh\u00e4lt, sind wohl den M\u00e4ngeln der Versuchspersonen und -einer genaueren Anweisung hinsichtlich des Verhaltens, oder M\u00e4ngeln der Ausf\u00fchrung zuzuschreiben. Unerl\u00e4fslich w\u00e4re Mer gewesen, von der sicher merklichen Verschiedenheit zu der eben merklichen auch als Bestimmung beider fortzuschreiten, um die Quellen der Verschiedenheiten aufzudecken, wie denn \u00fcberhaupt die eben merkliche Verschiedenheit nur als Product der Uebung f\u00fcr die jeweiligen Fragen aufgefafst werden darf und man auch nach geschehener Uebung durch Vexirversuche, Wiederholung derselben Reihen ohne Vorwissen der Versuchspersonen und Vergleichung der Resultate der verschiedenen Versuchspersonen f\u00fcr dieselben Versuchsfragen sich unausgesetzt auf dem Laufenden erhalten znufs. Aus derartig hin- und herschwankenden Zahlen ein summarisches Zahlenergebnifs ziehen zu wollen, wird Jeder bei genauerer Durchsicht f\u00fcr nicht erlaubt halten. Angesichts dieser Sachlage soll auf die weiteren Ueberlegungen nicht eingegangen werden.\nDie Gewichtst\u00e4uschungen finden, wie die folgende Arbeit feststellt, auch bei von Geburt an Blinden statt, wenn ihnen die Kenntnifs der Gr\u00f6fsenverh\u00e4ltnisse durch entsprechende Anordnung vermittelt wird. Dies war nach der fr\u00fcheren Untersuchung von Sbashore \u00fcber den Einflufs der verschiedenen Arten der Wahrnehmung der Gr\u00f6fsenverschiedenheit auch zu erwarten.\tP. Mentz (Leipzig).\nJ. Piltz. Heber Aufmerks&mketfs^Rolexs der Pupillen. Neurol Centralblatt\n(1), 14\u201417. 1899.\nDie von Bb\u00fcckb und Bbghtebbw beobachteten F\u00e4lle einer willk\u00fcrlichen Pupillenerweiterung sprechen f\u00fcr das Bestehen naher Beziehungen zwischen der Gehirnrinde und dem Centrum f\u00fcr die Pupillenerweiterung. Die durch das Angstgef\u00fchl ausgeldste Pupillenerweiterung beweist ebenso den Ein-Hufs der Hirnrinde wie auch die Beobachtung Haab\u2019s, dafs bei Concent-rirung der Aufmerksamkeit auf ein in der Peripherie liegendes helles Object, ohne Aenderung der Blickrichtung, sich die Pupillen verengern.\nP. fand nun, dafs sich die Pupillen erweitern bei Lenkung der Aufmerksamkeit auf einen dunkleren Gegenstand ; er combinirte seine Ver-duchsanordnung mit der von Haab : brachte er auf die eine Seit\u00a9 vorn Untersuchten einen hellen, auf die andere einen dunklen Gegenstand, so trat eine Pupillenverengerung bezw. Erweiterung ein, je nachdem der Untersuchte an den hellen bezw. dunklen Gegenstand dachte.","page":373}],"identifier":"lit30790","issued":"1899","language":"de","pages":"372-373","startpages":"372","title":"C. E. Seashore: Weber's Law in Illusions. Stud. from the Yale Psychol. Laborat. 4, 62-68. 1896 / James F. Rice: The Size-Weight Illusion among the Blind. Ebenda 5, 81-87. 1897","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:52:45.809745+00:00"}