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{"created":"2022-01-31T16:02:34.360673+00:00","id":"lit30792","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schultze, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 20: 373-374","fulltext":[{"file":"p0373.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht\n373\ngenaue Feststellung der Schwere concentrirt, das anf\u00e4ngliche Gesichtsbild und damit die T\u00e4uschung ganz zur\u00fccktreten, und es ist nicht ausgeschlossen, dafs dieses auch bei normalen Gewichtshebungen mehr oder minder ein-tritt. Aufserdem sind aber die Verh\u00e4ltnisse im letzteren Falle durchaus andere, da gr\u00f6fsere Verschiedenheiten der Gr\u00f6fse wohl nur ausnahmsweise in Betracht gekommen sind und daher auch die Contrastlage eine durchaus andere ist.\nDie unglaublich unregelra\u00e4fsigen Zahlen, welche Verf. f\u00fcr die Unterschiedsschwelle erh\u00e4lt, sind wohl den M\u00e4ngeln der Versuchspersonen und -einer genaueren Anweisung hinsichtlich des Verhaltens, oder M\u00e4ngeln der Ausf\u00fchrung zuzuschreiben. Unerl\u00e4fslich w\u00e4re Mer gewesen, von der sicher merklichen Verschiedenheit zu der eben merklichen auch als Bestimmung beider fortzuschreiten, um die Quellen der Verschiedenheiten aufzudecken, wie denn \u00fcberhaupt die eben merkliche Verschiedenheit nur als Product der Uebung f\u00fcr die jeweiligen Fragen aufgefafst werden darf und man auch nach geschehener Uebung durch Vexirversuche, Wiederholung derselben Reihen ohne Vorwissen der Versuchspersonen und Vergleichung der Resultate der verschiedenen Versuchspersonen f\u00fcr dieselben Versuchsfragen sich unausgesetzt auf dem Laufenden erhalten znufs. Aus derartig hin- und herschwankenden Zahlen ein summarisches Zahlenergebnifs ziehen zu wollen, wird Jeder bei genauerer Durchsicht f\u00fcr nicht erlaubt halten. Angesichts dieser Sachlage soll auf die weiteren Ueberlegungen nicht eingegangen werden.\nDie Gewichtst\u00e4uschungen finden, wie die folgende Arbeit feststellt, auch bei von Geburt an Blinden statt, wenn ihnen die Kenntnifs der Gr\u00f6fsenverh\u00e4ltnisse durch entsprechende Anordnung vermittelt wird. Dies war nach der fr\u00fcheren Untersuchung von Sbashore \u00fcber den Einflufs der verschiedenen Arten der Wahrnehmung der Gr\u00f6fsenverschiedenheit auch zu erwarten.\tP. Mentz (Leipzig).\nJ. Piltz. Heber Aufmerks&mketfs^Rolexs der Pupillen. Neurol Centralblatt\n(1), 14\u201417. 1899.\nDie von Bb\u00fcckb und Bbghtebbw beobachteten F\u00e4lle einer willk\u00fcrlichen Pupillenerweiterung sprechen f\u00fcr das Bestehen naher Beziehungen zwischen der Gehirnrinde und dem Centrum f\u00fcr die Pupillenerweiterung. Die durch das Angstgef\u00fchl ausgeldste Pupillenerweiterung beweist ebenso den Ein-Hufs der Hirnrinde wie auch die Beobachtung Haab\u2019s, dafs bei Concent-rirung der Aufmerksamkeit auf ein in der Peripherie liegendes helles Object, ohne Aenderung der Blickrichtung, sich die Pupillen verengern.\nP. fand nun, dafs sich die Pupillen erweitern bei Lenkung der Aufmerksamkeit auf einen dunkleren Gegenstand ; er combinirte seine Ver-duchsanordnung mit der von Haab : brachte er auf die eine Seit\u00a9 vorn Untersuchten einen hellen, auf die andere einen dunklen Gegenstand, so trat eine Pupillenverengerung bezw. Erweiterung ein, je nachdem der Untersuchte an den hellen bezw. dunklen Gegenstand dachte.","page":373},{"file":"p0374.txt","language":"de","ocr_de":"874\nLiteraturbericht\nEinmal sah P. mehrere hintereinander aultretende FupiHencontractionen bei einem Versuchsobjeet, w\u00e4hrend es intensiv seine Aufmerksamkeit auf den Gegenstand richtete ; der Untersuchte berichtete nachher, er habe sich mehrmals bem\u00fchen m\u00fcssen, seine Aufmerksamkeit zu concentriren, da sie zu erlahmen gedroht habe.\nSchon die blofse, lebhafte Vorstellung eines dunklen Objecte oder der Dunkelheit \u00fcberhaupt gen\u00fcgte zur Herbeif\u00fchrung einer Pupillenerweiterung. Weniger leicht gelang die intensive Vorstellung eines hellen Lichte, die von einer Pupillenverengerung begleitet war. Vorstellungen von bez\u00fcglich der Lichtintensit\u00e4t indifferenten Gegenst\u00e4nden lassen die Pupillen unver\u00e4ndert. Die durch die blofse Vorstellung hervorgerufenen Pupillenschwankungen sind weniger grofs als diejenigen, welche die Lenkung der Aufmerksamkeit auf einen hellen oder dunklen Gegenstand nach sich zieht. Die Pupillenerweiterung vollzieht sich im Allgemeinen etwas langsamer als die Verengerung.\nDafs auf starke Muskelanstrengungen eine Pupillenerweiterung folgt,, ist schon von anderen, u. A. von Landois beobachtet; nach P. hat den. gleichen Effect schon die Vorstellung einer Muskelanstrengung, auch wenn die Respiration keine Aenderung erleidet.\nMit diesen Ergebnissen stimmt nicht recht \u00fcberein die Beobachtung, dafs bei Hypnotisirten die Suggestion eines hellen Lichte keine Pupillenverengerung herbeif\u00fchrt. Schllefslich weist P. an der Hand seiner Untersuchungen darauf hin, dafs Hbbdabus Unrecht hat, wenn er die von Haas beschriebene Pupillenverengerung als Folge einer unbewu\u00dften Aenderung der Accommodation auffassen will. E. Schult\u00bb (Bonn).\nC. H. Judd. Ae Optical Illnioxt. Psychol. Mm, I (3), 286\u2014294. 1898.\nZwei sich kreuzende, horizontal in verschiedener Tiefe ausgespannte F\u00e4den erzeugen, bei binocularer Betrachtung von oben herab, di\u00a9 Illusion eines dritten Fadens, welcher die beiden ersten verbindet. Der Verf. nimmt an, dafs monocular keine Tiefenunterscheidung stattfinde; wird dieselbe durch die binocular\u00a9 Betrachtung eingef\u00fchrt, so entsteht, da die mit je einem Auge wahrgenommenen Kreuzungspunkte nicht zusammenfallen, ein Conflict, welcher durch die scheinbare Abbiegung eines Fadens von einem, noch dem anderen wahrgenommenen Kreuzungspunkte seine L\u00f6sung findet Mit der Ansicht, dafs dem monocularen Sehen, das Verm\u00f6gen, der Tiefenunterscheidung \u00fcberhaupt abgeht, stimme auch die bekannte Erfahrung \u00fcberein, dafs 'bei monocularer Betrachtung Gegenst\u00e4nde hinter dem Accom-modationspunkte sich zu verkleinern scheinen; denn diese Erfahrung beweise (nach Stumpf), dafs der jeweilige Aceommodationszustand den gemeinsamen Maafsstab f\u00fcr die Beurtheilung der Entfernung aller Gegenst\u00e4nde im monocularen Gesichtsfeld abgiebt. Hkymanh (Groningen).\nW. Bxhthovbn. line etifiiie physiologische Erkl\u00e4rung f\u00fcr verschiedene gee* metrisch-optische T\u00e4uschungen. Pfl\u00fcgeb\u2019b Archiv 71, 1\u201443. 1898.\nPhotographirt man eine M\u00fcLi\u00c6K-LTEn\u2019sche Figur in allm\u00e4hlich wachsenden Zerstreuungskreisen, so stellen sich die Endpunkte der Strecken als","page":374}],"identifier":"lit30792","issued":"1899","language":"de","pages":"373-374","startpages":"373","title":"J. Piltz: Ueber Aufmerksamkeits-Reflexe der Pupillen. Neurol. Centralblatt (1), 14-17. 1899","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:02:34.360678+00:00"}