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{"created":"2022-01-31T13:59:28.013710+00:00","id":"lit30809","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Mentz, P.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 20: 383-384","fulltext":[{"file":"p0383.txt","language":"de","ocr_de":"LiieraiurberichL\n883\nWm endlich noch die Anwendung der Mathematik auf di\u00a9 Aesthetik im Allgemeinen betrifft/so verhalten.\" wir uns ihr gegen\u00fcber skeptisch, bevor man une 'bewiesen hat, dafa man durch die mathematischen Methoden In der Aesthetik weiter kommt, als durch die empirisch-psychologischen.\n_____________\tW. Nef (Z\u00fcrich).\nE. W. Scripture , W. 0. Cooke and C. M. Warben, Researches 01 Memory\nfor Arm-mofoments. Stud, from the Yale Psychol. Laborat 5, 90\u201492. 1897. Aumsx\u00bb G. Hauler. Reaction-Time in Abnormal Oonditions of the Verrons System. Ebenda 4, 1\u201411. 1896.\nZum Zwecke der Feststellung der Verh\u00e4ltnisse der Reproduction kreisf\u00f6rmiger Armbewegungen wird man zweckm\u00e4fsig zuerst den einfacheren Fall passiver Bewegungen anzugreifen haben, welche durch geeignete Vorrichtung (z. B. K5nm0graphi0nau.fwickelu.ng oder unmittelbarerer Zug durch fallende Gewichte) gleichf\u00f6rmig oder sich beschleunigend hergestellt wird. Die Versuche der ersten, Arbeit beziehen sich jedoch auf die schon an sich hinsichtlich ihrer Factoren complicirteren activen Bewegungen.\nAuch hier kann die Bewegung gleichf\u00f6rmig oder beschleunigt sein, sodann die f\u00fcr die Wahrnehmung und f\u00fcr die Reproduction g\u00fcnstigste sein, welches letzteres Beides nat\u00fcrlich nicht zusammenzufallen braucht, oder schliefslich eine gleichmftfsig durchgef\u00fchrte sein. F\u00fcr di\u00a9 verschiedenen Amplituden wird ebenfalls die g\u00fcnstigste Art nicht nothwendig dieselbe sein. Der Kreisbogen mufs nat\u00fcrlich auch g\u00fcnstig zu dem, Armgelenk, n\u00e4mlich lediglich in der n\u00e4heren Hilft\u00a9 seiner vollen Amplitude liegen, wenn anders nicht die Hautspannung als entsprechen,der Einflu\u00df\u00bb auf die Versuche sich geltend machen soll.\nGleichg\u00fcltig ist jedenfalls auch nicht, ob etwa in Folg\u00a9 der Eigenheiten des Apparates, was hier aus der Beschreibung nicht ersichtlich ist, oder bei sonst gleich g\u00fcnstigen Verh\u00e4ltnissen in Folge willk\u00fcrlicher Richtung der Aufmerksamkeit der Kreisbogen als solcher, etwa unter Mitwirkung visueller Reproduction (vielleicht Zerlegung in gerade St\u00fccke), oder ohhe di\u00a9 letztere, oder als eigentliche Winkelgr\u00f6fse, oder schliefslich in gemischter Weise wahrgenommen, und entsprechend reproducirt wird.\nAuch die Ausschlagsst\u00e4rken bezw. di\u00a9 Erwartung derselben sind, wie mir Dr. St\u00f6brito mittheilt, von, entsprechendem Einfl\u00fcsse auf die Sch\u00e4tzung. Dies war nach den bekannten \u00e4hnlichen Strecken- und Zeitt\u00e4uschungen zu erwarten. Auch di\u00a9 ZeitBchfttzung als solche kann hier nat\u00fcrlich mit wirken.\nDa diese s\u00e4mmtlichen Vorsi chtsmaafsregeln, mit Ausnahme etwa gleich-m\u00e4feigen leisen Anschlagens an die Begrenzung, hier nicht ber\u00fccksichtigt worden sind, mufs der Zweifel der Verl an dem Vorhandensein von Beziehungen der Reproductions- zur Normalstrecke dahingestellt bleiben. Man kann, nat\u00fcrlich auch nicht erwarten, dafs diese Beziehung eine einfache sein wird.\nDie zweite Arbeit untersucht di\u00a9 Verh\u00e4ltnisse der Reactionszeiten in. pathologischen F\u00e4llen. Bei. partieller Affection des Vorderarms oder der Hand als locale \u25a0 traumatisch\u00a9 oder toxische Neuritis (11 F\u00e4lle) waren die Zeiten f\u00fcr die einfache Reaction entsprechend verl\u00e4ngert und die mittlere","page":383},{"file":"p0384.txt","language":"de","ocr_de":"384\nLiteraturbericht.\n\u25ba\nVariation gr\u00f6fser, die Zeiten f\u00fcr complexe Reactionen dagegen anscheinend nur unwesentlich ver\u00e4ndert. Hysterie (12 F\u00e4lle) zeigte bedeutende mittlere Variation und starke Schwankungen der complexen Reactionen, dagegen relative Unver\u00e4ndertheit der einfachen Reactionen. Alkoholismus nahe dem Delirium tremens (17 F\u00e4lle) zeigte verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig kurze (vielleicht mehr reflectorische ?) Reactionszeiten, denen gegen\u00fcber auch die complexen Reactionszeiten l\u00e4nger waren als dieses Verh\u00e4ltnis bei gesunden Personen ist. Locomotorische Ataxie (4 F\u00e4lle) zeigte Verl\u00e4ngerung beider Arten von Reactionszeiten. Multiple Neuritis in Folge von Tabes (3 F\u00e4lle), welche in manchen Beziehungen \u00fcberhaupt als Steigerung der vorigen betrachtet werden kann, zeigte entsprechende Steigerung der Verl\u00e4ngerung.\nSowohl die Mittel der mittleren Variationen als auch die mittlere Abweichung der Individuen von den Durchschnittswerthen der Einzelgruppen wurden berechnet, letzteres als die H\u00f6he der Homogeneit\u00e4t der betreffenden Gruppen darstellend. Die Untersuchungen von Janet und Philippe und V. Henri sind Verf. entgangen, wie schon Philippe bemerkt hat. Die F\u00e4lle des Alkoholismus sollten eingreifender untersucht werden.\nP. Mentz (Leipzig).\nF. Holzinger. Ueber einen merkw\u00fcrdigen pathologischen Schlafzustand. Neurol.\nCentralblatt (1), 9\u201411. 1899.\nH. beschreibt einen Fall einer sehr eigenartigen Krankheit, der sogenannten afrikanischen Lethargie oder \u201eSchlafkrankheit\u201c (Gowers), die er bei einem 60 j\u00e4hrigen Manne gelegentlich seines Aufenthaltes in dem Volksstamme der Oromo in Schoa (Aethiopien) zu beobachten Gelegenheit hatte. Seit 2 Jahren leidet der Kranke an einer Schlafsucht, die ihn nie verl\u00e4fst; er ist sehr leicht durch Zuruf oder Ber\u00fchrung zu erwecken, giebt zutreffende Auskunft, verf\u00e4llt aber sehr bald wieder in seinen Schlaf : er schl\u00e4ft schon ein, w\u00e4hrend der Dolmetscher seine Antworten \u00fcbersetzt; auch w\u00e4hrend des Gehens \u00fcbermannt ihn der Schlaf. (Ein ausf\u00fchrlicher, interessanter Aufsatz \u00fcber Schlafkrankheit ist von Patrik Manson in Brit. med. Journ. 3. XII. 1898 ver\u00f6ffentlicht.)\tE. Schultze (Bonn).\nEntgegnung.\nAuf S. 234 des 19. Bandes dieser Zeitschrift wurde am Schl\u00fcsse der Besprechung meiner Arbeit \u00fcber Aufmerksamkeit eine h\u00f6chst verletzende Anschuldigung des Herrn Prof. Ueberhorst erw\u00e4hnt, welche derselbe in einer Anmerkung seines Aufsatzes \u00fcber Aufmerksamkeit im Archiv f\u00fcr system. Phil. (1897) gegen mich aussprach. Ich halte es deshalb f\u00fcr n\u00f6thig, an dieser Stelle zu bemerken, dafs ich jene Anmerkung leider die l\u00e4ngste Zeit \u00fcbersehen habe, aber nicht verfehlen werde, in einer n\u00e4chsten Publication den Anwurf ausf\u00fchrlich und geb\u00fchrend zur\u00fcckzuweisen.\nDr. J. 0. Kreibig.\nBerichtigung.\nBd. 18, S. 466, Zeile 2 v. o. {dieser Zeitschrift) ist nach \u201eund\u201c folgender Passus ausgefallen: \u201edieser Quotient, multiplicirt mit der Masse\u201c.","page":384}],"identifier":"lit30809","issued":"1899","language":"de","pages":"383-384","startpages":"383","title":"E. W. Scripture, W. C. Cooke and C. M. Warren: Researches on Memory for Arm-mouvements. Stud. from the Yale Psychol. Laborat. 5, 90-92. 1897 / Alfred G. Nadler: Reaction-Time in Abnormal Conditions of the Nervous System. Ebenda 4, 1-11. 1896","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:59:28.013715+00:00"}