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{"created":"2022-01-31T14:02:54.996884+00:00","id":"lit30865","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 13: 120-121","fulltext":[{"file":"p0120.txt","language":"de","ocr_de":"120\nLitteraturbericht.\ndurch die Gruppe hindurch, ohne dafs eine innigere Verbindung beider, etwa mittelst besonderer in die Zellen einstrahlender Fasern, aufgedeckt werden konnte. Auch ist keinerlei Regelm\u00e4fsigkeit in der Anordnung der Konstituenten des einzelnen \u201eLichtzellenknotens\u201c zu erkennen. Als dritter Ort des Vorkommens dieser Zellen ist bei allen Formen, welche innere Lichtzellenknoten besitzen, das Gehirn zu nennen, in dessen \u00e4ufserer Ganglienschicht die Zellen gleichfalls, wiewohl vereinzelt, zu finden sind. Die Zellen, die im Gehirn und in den Knoten rundlich, in der Epidermis mehr l\u00e4nglich sind, zeichnen sich aus durch einen sekretartigen \u201eBinnenk\u00f6rper\u201c, der inmitten ihres Plasmas gelegen und bei den verschiedenen Spezies verschieden geformt ist, bald rund, bald wurstf\u00f6rmig, bald langgestreckt und ver\u00e4stelt erscheint. Von den in der Epidermis befindlichen Zellen hat der Verfasser zuweilen einen zarten Fortsatz ausgehen gesehen, den er als Nervenfaser deutet, wie er denn auch die Zellen selbst f\u00fcr Nervenzellen erkl\u00e4rt. Die Binnenk\u00f6rper vergleicht er den St\u00e4bchen und Zapfen der Wirbeltiere und den Bhabdomen der Arthropoden, \u201esie dienen dazu, die Lichtwirkung in gewisser Weise umzu\u00e4ndern, so dafs sie f\u00fcr die Zelle, wenn nicht \u00fcberhaupt, so doch in erh\u00f6htem Mafse, wahrnehmbar wird.\u201c Die Lage der Zellen im Epithel h\u00e4lt er f\u00fcr die urspr\u00fcngliche, dagegen erscheint es als ein abgeleiteter Zustand, wenn die Zellen unter dem Epithel und im Gehirn Vorkommen. \u2014 (Referent findet wenig \u00dcberzeugendes in der Behauptung, dafs es sich bei den fraglichen Zellen um Augen oder \u00fcberhaupt um Sinnesorgane handelt. Weder die Lage noch der Bau der Zellen sind einer solchen Annahme g\u00fcnstig. Wenn die Verteilung der Zellen im K\u00f6rper ann\u00e4hernd mit der Lichtempfindlichkeit \u00fcbereinstimmt, so ist das n\u00e4mliche auch bei den Sinnesknospen der Fall, und die Annahme, dafs diese die Lichtempfindung vermitteln, d\u00fcrfte immer noch wahrscheinlicher sein, als dafs es die vom Verfasser beschriebenen Zellen thun).\nBraem (Breslau).\nP. Bonnier. Critique des th\u00e9ories classiques de l\u2019audition. Compt. rend. de la Soc. de Hol. III. No. 24. S. 704\u2014706. 1896.\nB. betont, dafs es eine Reihe von Thatsachen giebt, die mit der Resonanzhypothese im Sinne Helmholtz\u2019 schwer oder gar nicht vereinbar sind. Er ist der Ansicht, dafs die Ausbreitung der nerv\u00f6sen Endgebilde in der Schnecke weiter keinen Zweck hat, als dem \u00e4ufseren Reize ein m\u00f6glichst grofses Angriffsfeld darzubieten. Er bespricht die Theorie von Hurst. Dieser ist der Meinung, dafs es bei der Kleinheit der in Betracht kommenden Teile keinen Zweck habe, zwischen molekularen und Massenschwingungen zu unterscheiden. B. m\u00f6chte diese Unterscheidung doch zu recht bestehen lassen. Er macht darauf aufmerksam, dafs auf keinem Sinnesgebiete mit Sicherheit eine der Zahl^der zu unterscheidenden Qualit\u00e4ten gleiche Zahl von Einzelapparaten nachgewiesen sei, wie es in Bezug auf den Geh\u00f6rsinn seit Helmholtz fast allgemein angenommen werde. Thats\u00e4chlich sei jeder Punkt einer sensoriellen","page":120},{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturberichi.\n121\nFl\u00e4che f\u00e4hig, alle verschiedenen Arten derselben Sinnesempfindung zu vermitteln. Nach B. ist der Schneckenapparat nicht als Analysator, sondern als \u201eenregistreur\u201c zu betrachten. Die Untersuchungen von Corradi h\u00e4tten gezeigt, dafs bei partieller Zerst\u00f6rung der Schnecke niemals partielle Taubheit (f\u00fcr bestimmte Gebiete der Tonskala) beobachtet werden konnte. Die Klinik zeige dagegen allt\u00e4glich F\u00e4lle von teilweisem Ausfall der Tonempfindung, wo es sich nur um Erkrankungen des \u00e4ufseren oder mittleren Ohres handle. In Bezug auf N\u00e4heres \u00fcber seine eigene Theorie verweist B. auf seine Abhandlung in \u201eBulletin scient.\n(Giard) 1895\u201c, die mir jedoch nicht zug\u00e4nglich ist.\nMax Meyer (Berlin).\nK. L. Schaefer. Versuche \u00fcber die Abnahme der Schallst\u00e4rke mit der\nEntfernung. Wiedemanns Annalen N. F. Bd. 57. S. 785\u2014792. 1896.\n\u2014 \u00dcber Messungen und Mafse der Schallst\u00e4rke. Naturwiss. Wochenschr.\nBd. XI. No. 32. S. 382\u2014384. 1896. (Selbstanzeige.)\nDie erste Untersuchung ergab, dafs der Schall in der N\u00e4he der Schallquelle langsamer, jenseits eines gewissen Abstandes aber rascher abnimmt, als das Quadrat der Entfernung w\u00e4chst. Wichtiger f\u00fcr ein Referat an dieser Stelle d\u00fcrfte der Umstand sein, dafs dieses Resultat mit H\u00fclfe einer neuen, und zwar psychologischen Methode zur Vergleichung von Intensit\u00e4ten gewonnen wurde, welche ich die Methode der Verd eckungs sch welle genannt habe. Zwei von qualitativ genau \u00fcbereinstimmenden Reizen erzeugte Empfindungen sind auch als quantitativ gleich, d. h. als gleich intensiv, anzusehen, wenn beide ein und dieselbe dritte Empfindung (von anderer Qualit\u00e4t) eben verdecken. Die Verdeckungsschwelle dient hier also als Index f\u00fcr die Intensit\u00e4tsgleichheit zweier Empfindungen und diese ihrerseits als solcher f\u00fcr die Intensit\u00e4tsgleichheit der zugeh\u00f6rigen physikalischen Reize, da selbstverst\u00e4ndlich gleiche Bedingungen bez\u00fcglich der physiologischen Leitungsbahnen vorausgesetzt \u2014 zu qualitativ und quantitativ einander gleichen Empfindungen auch ebensolche \u00e4ufsere Reize geh\u00f6ren. Liefs sich demnach die Gleichheit oder Ungleichheit der Intensit\u00e4ten zweier Schalle genau bestimmen, so konnte auch mittelst eines hier nicht n\u00e4her zu er\u00f6rternden physikalischen Kunstgriffes zwischen den einander bekanntlich widersprechenden Ansichten Vierordts und Wiens \u00fcber die Abnahme des Schalles mit der Entfernung eine Entscheidung herbeigef\u00fchrt werden, und zwar, wie eingangs angegeben, im wesentlichen zu Gunsten des letztgenannten Autors.\nDie zweite Abhandlung giebt eine Zusammenstellung aller fr\u00fcheren Versuche und Methoden zur Messung der Schallintensit\u00e4t. Nicht in diese \u00dcbersicht mit aufgenommen wurde wegen ihres zu sp\u00e4ten Erscheinens die folgende Mitteilung von\nJ. Jastrow. An apparatus for the study of sound intensities. Science. N. S. Vol. III. No. 67. S. 544-546. 1896.\nDieser Autor bedient sich zur Herstellung eines seine Tonh\u00f6he und Intensit\u00e4t beliebig lange behaltenden Tones, dessen St\u00e4rke sich zugleich kontinuierlich ver\u00e4ndern l\u00e4fst, einer singenden Flamme, die unter stets","page":121}],"identifier":"lit30865","issued":"1897","language":"de","pages":"120-121","startpages":"120","title":"P. Bonnier: Critique des th\u00e9ories classiques de l'audition. Compt. rend. de la Soc. de biol. III. No. 24. S. 704-706. 1896","type":"Journal Article","volume":"13"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:02:54.996889+00:00"}