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{"created":"2022-01-31T14:27:02.450155+00:00","id":"lit30866","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 13: 121-122","fulltext":[{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturberichi.\n121\nFl\u00e4che f\u00e4hig, alle verschiedenen Arten derselben Sinnesempfindung zu vermitteln. Nach B. ist der Schneckenapparat nicht als Analysator, sondern als \u201eenregistreur\u201c zu betrachten. Die Untersuchungen von Corradi h\u00e4tten gezeigt, dafs bei partieller Zerst\u00f6rung der Schnecke niemals partielle Taubheit (f\u00fcr bestimmte Gebiete der Tonskala) beobachtet werden konnte. Die Klinik zeige dagegen allt\u00e4glich F\u00e4lle von teilweisem Ausfall der Tonempfindung, wo es sich nur um Erkrankungen des \u00e4ufseren oder mittleren Ohres handle. In Bezug auf N\u00e4heres \u00fcber seine eigene Theorie verweist B. auf seine Abhandlung in \u201eBulletin scient.\n(Giard) 1895\u201c, die mir jedoch nicht zug\u00e4nglich ist.\nMax Meyer (Berlin).\nK. L. Schaefer. Versuche \u00fcber die Abnahme der Schallst\u00e4rke mit der\nEntfernung. Wiedemanns Annalen N. F. Bd. 57. S. 785\u2014792. 1896.\n\u2014 \u00dcber Messungen und Mafse der Schallst\u00e4rke. Naturwiss. Wochenschr.\nBd. XI. No. 32. S. 382\u2014384. 1896. (Selbstanzeige.)\nDie erste Untersuchung ergab, dafs der Schall in der N\u00e4he der Schallquelle langsamer, jenseits eines gewissen Abstandes aber rascher abnimmt, als das Quadrat der Entfernung w\u00e4chst. Wichtiger f\u00fcr ein Referat an dieser Stelle d\u00fcrfte der Umstand sein, dafs dieses Resultat mit H\u00fclfe einer neuen, und zwar psychologischen Methode zur Vergleichung von Intensit\u00e4ten gewonnen wurde, welche ich die Methode der Verd eckungs sch welle genannt habe. Zwei von qualitativ genau \u00fcbereinstimmenden Reizen erzeugte Empfindungen sind auch als quantitativ gleich, d. h. als gleich intensiv, anzusehen, wenn beide ein und dieselbe dritte Empfindung (von anderer Qualit\u00e4t) eben verdecken. Die Verdeckungsschwelle dient hier also als Index f\u00fcr die Intensit\u00e4tsgleichheit zweier Empfindungen und diese ihrerseits als solcher f\u00fcr die Intensit\u00e4tsgleichheit der zugeh\u00f6rigen physikalischen Reize, da selbstverst\u00e4ndlich gleiche Bedingungen bez\u00fcglich der physiologischen Leitungsbahnen vorausgesetzt \u2014 zu qualitativ und quantitativ einander gleichen Empfindungen auch ebensolche \u00e4ufsere Reize geh\u00f6ren. Liefs sich demnach die Gleichheit oder Ungleichheit der Intensit\u00e4ten zweier Schalle genau bestimmen, so konnte auch mittelst eines hier nicht n\u00e4her zu er\u00f6rternden physikalischen Kunstgriffes zwischen den einander bekanntlich widersprechenden Ansichten Vierordts und Wiens \u00fcber die Abnahme des Schalles mit der Entfernung eine Entscheidung herbeigef\u00fchrt werden, und zwar, wie eingangs angegeben, im wesentlichen zu Gunsten des letztgenannten Autors.\nDie zweite Abhandlung giebt eine Zusammenstellung aller fr\u00fcheren Versuche und Methoden zur Messung der Schallintensit\u00e4t. Nicht in diese \u00dcbersicht mit aufgenommen wurde wegen ihres zu sp\u00e4ten Erscheinens die folgende Mitteilung von\nJ. Jastrow. An apparatus for the study of sound intensities. Science. N. S. Vol. III. No. 67. S. 544-546. 1896.\nDieser Autor bedient sich zur Herstellung eines seine Tonh\u00f6he und Intensit\u00e4t beliebig lange behaltenden Tones, dessen St\u00e4rke sich zugleich kontinuierlich ver\u00e4ndern l\u00e4fst, einer singenden Flamme, die unter stets","page":121},{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"122\nLitteraturbericht.\ngleichem Gasdruck und bei konstanter Zuflufsmenge des Gases brennt. Mit diesem Apparat kann man sowohl die H\u00f6rschwelle als auch die Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Intensit\u00e4ten unter den verschiedensten Bedingungen bestimmen. Ein Vorzug ist die Reinheit des Tones und die M\u00f6glichkeit, die Amplitude, ausgedr\u00fcckt durch die H\u00f6he der Flamme, jederzeit bequem an einer Skala hinter der Flamme ablesen zu k\u00f6nnen; ein Nachteil der Umstand, dafs es nach dem Anz\u00fcnden der Flamme einige Zeit dauert, bis der Ton zur vollen Ausbildung kommt.\nSchaefer (Rostock).\nP. Jensen. \u00dcber den galvanischen Schwindel. Pfl\u00fcgers Archiv f. d. ges. Physiol Bd. 64. S. 182-222. 1896.\nDie Untersuchung stellt sehr exakt und ausf\u00fchrlich die Erscheinungen fest, welche normale und labyrinthlose Tauben bei galvanischer Durchstr\u00f6mung quer durch den Kopf darbieten, und ergiebt, der Hauptsache nach in \u00dcbereinstimmung mit Ewald, dafs zwar beide Gattungen von Tauben reagieren, jedoch in charakteristisch verschiedener Weise, w\u00e4hrend Strehl (vergl. das Referat in dieser Zeitschr. Bd. XI. S. 65) einen Unterschied nicht gelten lassen wollte. Der eigentliche galvanische Schwindel, eine Art Analogon des Drehschwindels, kommt nur Tauben mit intakten Labyrinthen zu und ist auf die Reizung des Vestibular-apparates zur\u00fcckzuf\u00fchren. Die \u201eNebenreaktionen\u201c, die auch den labyrinthlosen Tauben zukommen, werden durch direkte Reizung der motorischen Nervenzentra ausgel\u00f6st. Eine engere Abh\u00e4ngigkeit der galvanischen Reaktionen vom Grofshirn besteht nicht.\tSchaefer (Rostock).\nVictor Henri. Recherches sur la localisation des sensations tactiles.\nAnn\u00e9e psychol. II. S. 168\u2014192. 1896.\nMan mufs die F\u00e4higkeit, zwei Punkte der Haut als gesonderte zu erkennen, von derjenigen unterscheiden, eine punktf\u00f6rmige Ber\u00fchrung der Haut zu lokalisieren. Es ergiebt sich aus Versuchen sogar, dafs die Genauigkeit der Lokalisation an einem Orte und die Sch\u00e4rfe der Wahrnehmung von Zirkeldistanzen durchaus nicht korrespondieren. Der Vorwurf allerdings, Wundt wolle die Lokalisationsf\u00e4higkeit vermittelst der WEBERschen Zirkelmethode messen, ist ungerecht. Wundt redet nur von der Sch\u00e4rfe der Lokalisation, f\u00fchrt zur Lokalisation selbst \u00e4hnliche oder gleiche Versuche wie Henri an. Eine Art von Zirkelversuch kann man aber f\u00fcr die Bestimmung der Lokalisationssch\u00e4rfe ganz wohl benutzen, da ein Mafs f\u00fcr diese doch die F\u00e4higkeit giebt, andere Hauptpunkte als von dem ber\u00fchrten verschieden zu erkennen. Verfasser benutzt drei Methoden zu seinen Versuchen:\na) Die Methode der visuellen Lokalisation. (Modifikation der VoLKMANNschen Methode.) Man ber\u00fchrt einen Hautpunkt der mit geschlossenen Augen dasitzenden Person, hebt die Ber\u00fchrung auf, l\u00e4fst die Augen \u00f6ffnen und den Punkt zeigen, und zwar indem er ber\u00fchrt wird oder ohne Ber\u00fchrung. Henri l\u00e4fst die Stelle nicht auf dem Arm, sondern","page":122}],"identifier":"lit30866","issued":"1897","language":"de","pages":"121-122","startpages":"121","title":"K. L. Schaefer: Versuche \u00fcber die Abnahme der Schallst\u00e4rke mit der Entfernung. Wiedemanns Annalen N. F. Bd. 57. S. 785-792. 1896 / - \u00dcber Messungen und Ma\u00dfe der Schallst\u00e4rke. Naturwiss. Wochenschr. Bd. XI. No. 32. S. 382-384. 1896. (Selbstanzeige) / J. Jastrow: An apparatus for the study of sound intensities. Science. N. S. Vol. III. No. 67. S. 544-546. 1896","type":"Journal Article","volume":"13"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:27:02.450161+00:00"}