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{"created":"2022-01-31T14:26:20.615689+00:00","id":"lit30872","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Mentz, P.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 13: 124-125","fulltext":[{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"124\nLitter aturb er icht.\ngungen zur Erkl\u00e4rung der Genauigkeit der Lokalisation nicht dienen, Dais sie nur der allgemeineren Lagenorientierung dienen d\u00fcrften, darauf deutet wohl auch der Umstand, dafs bei dem oben erw\u00e4hnten Verwechseln der Finger Bewegungen als Orientierungsmittel gebraucht werden, \u00df) Um den Einflufs der Augenbewegungen festzustellen, legt man oberhalb des linken Armes einen weifsen, in Quadrate geteilten Karton. Man l\u00e4fst z. B. die Mitte eines Fingers fixieren, dann sagen, welche Stelle des Kartons der fixierten entspricht, und mifst die Abweichung.\nDie Methoden sind sehr geschickt und vielseitig, und man darf hoffen, dafs sie bei weiterer genauer Durchbildung und Anwendung zu einer Lokalisationstheorie f\u00fcr Hauteindr\u00fccke ein sicheres Fundament abgeben werden.\tMax Brahn (Leipzig).\nvan Biervliet. La mesure des illusions de poids. Ann\u00e9e psychol. II. S. 79\u201486. 1896.\nDer Verfasser meint, die bekannte Gesichtst\u00e4uschung, dafs man von thats\u00e4chlich gleich schweren K\u00f6rpern den gr\u00f6bsten f\u00fcr den leichtesten, den kleinsten f\u00fcr den schwersten zu halten geneigt ist, dadurch erkl\u00e4ren zu k\u00f6nnen, dafs wir beim Heben eines Gewichtes, von dessen Volum-gr\u00f6fse wir, sei es durch den Gesichts-, sei es durch den Tastsinn, Kunde erhalten, nicht das absolute Gewicht, sondern seine \u201eDichte\u201c, also das Gewicht bezogen auf das Volumen, absch\u00e4tzen.\nWitasek (Graz).\nLtjdwika Goldzweig. Beitr\u00e4ge zur Olfaktometrie. Dissert. Bern 1896. 25 S.\nDie Verfasserin hat das Geruchsverm\u00f6gen einer gr\u00f6fseren Anzahl gesunder und kranker Personen mit H\u00fclfe des ZwAARDEMAKERSchen Olfaktometers untersucht. Als wesentlichstes Resultat fand sie dabei, dafs eine ziemlich betr\u00e4chtliche Herabsetzung der Geruchssch\u00e4rfe durch das Fieber hervorgebracht wird. Im \u00fcbrigen best\u00e4tigt die Arbeit nur Bekanntes; so das vollst\u00e4ndige Verschwinden der Geruchsempfindung nach einer nur wenige Minuten dauernden Einwirkung des Reizes, sowie ferner mancherlei St\u00f6rungen dieses Empfindungsgebietes bei verschiedenen Krankheiten, namentlich des Nervensystems.\tEbbinghaus.\nHarold Grifeing. On Individual Sensibility to Pain. Psychol. Rev. Ill (4). S. 412-415. 1896.\nIn Fortsetzung fr\u00fcherer Versuche und als neue, wiederum mittelst des CATTELLSchen Druck*Algesimeters angestellt, macht der Verfasser auf die Verschiedenheit der Empfindlichkeit gegen Schmerz f\u00fcr Daumen, Hand, Stirn, Scheitelgegend aufmerksam, sowie auch der bei eingetauchten Zeigefingern durch graduierte elektrische Reize hervorgebrachten Schmerzschwelle. Letztere erscheint zun\u00e4chst unabh\u00e4ngig gegen\u00fcber den auf die erstere Art erhaltenen Werten (vergl. Ottolenghi). Im allgemeinen sind jedoch auch keine stichhaltigen Gr\u00fcnde vorhanden, eine allgemeine Grundlage f\u00fcr das Mafs der Empfindlichkeit gegen Schmerz f\u00fcr ein Individuum strenge abzuweisen. Mittelst des Algesimeters fand sich: bei","page":124},{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturbericht.\n125\neiner niedrigen Schmerzschwelle der Hand ist auch im allgemeinen eine niedere f\u00fcr den Kopf vorhanden, aber nicht immer ist eine solche Parallelit\u00e4t bei einer hohen Schmerzschwelle der Hand vorhanden, was \u00fcbrigens keineswegs wunderbar ist. W\u00fcnschenswert w\u00e4re es, die That-sache des Schmerzes mit allem Verwandten psychologisch umfangreicher in Angriff zu nehmen.\tP- Mentz (Leipzig).\nH. Nichols. Pain Nerves. Psychol. Peu. Bd. III. No. 3. S. 309 313. 1896.\nN. behauptet, ohne den Versuch eines Nachweises, dafs die Ermittelungen von Head \u00fcber Hauthyperalgesie bei visceralen Leiden die Existenz besonderer Schmerzfasern bewiesen; er kommt dabei zu der Behauptung, dafs es keine anderen als schmerzhafte visceiale \u201eEmpfindungen\u201c g\u00e4be. (\u201cThat the viscera are capable of no direct sensory response save one of pain\u201d.) Die Existenz der Wollustprozesse \u00fcbersieht er offenbar dabei, ebenso das eigenartig angenehme viscerale Jucken.\nKurella (Brieg).\nW. v. Bechterew. \u00dcber die Empfindlingen, welche mittelst der sogenannten Gleichgewichtsorgane wahrgenommen werden, nnd \u00fcber die Bedeutung dieser Empfindungen in Bezug auf die Entwickelung unserer Raumvorstellung. Arch. f. Anat. u. Physiol. Physiol. Abteilg. 1896. H. 1 u. 2. S. 105\u2014141.\nAuf Grund seiner zahlreichen \u00e4lteren und neueren Untersuchungen kommt Verfasser zu dem Resultat, dafs es drei Arten von peripheren Gleichgewichtssinnesorganen giebt, n\u00e4mlich 1. das Ohrlabyrinth, 2. besondere sensible Nervenbahnen in d< r Haut und im Lokomotionsapparat und 3. gewisse Partien in der Wand des dritten Gehirnventrikels, f\u00fcr welche die Druck\u00e4nderungen der Cerebrospinalfl\u00fcssigkeit beim Lagewechsel des Kopfes den ad\u00e4quaten Reiz abgeben sollen. Diese drei Organgruppen l\u00f6sen nun bei Gleichgewichtsst\u00f6rungen nicht nur kompensatorische Bewegungen aus, wobei das Kleinhirn als Zentralorgan fungiert, sondern \u00fcbermitteln der Grofshirnrinde auch zugleich bestimmte Empfindungen. F\u00fcr gew\u00f6hnlich sind dies die Lageempfindungen unseres K\u00f6rpers bezw. seiner Teile, unter abnormen Verh\u00e4ltnissen aber \u2014 wie starke Rotationen, Galvanisation des Kopfes, Bogengangsexstirpationen u. dergl. \u2014 Schwindelgef\u00fchle. (Dafs diese nicht die Ursache oder Folge der gleichzeitigen Zwangsbewregungen, sondern letztere blofs koordiniert sind, beweisen physiologische und klinische Beobachtungen.) Aus einer Reihe rasch aufeinanderfolgender wechselnder Lageempfindungen setzt sich nun die Wahrnehmung von Orts Ver\u00e4nderungen unserer Glieder zusammen, und die Perzeption der Bewegungen des eigenen K\u00f6rpers ist die Ursache und Grundlage unserer F\u00e4higkeit, \u00e4ufsere Sinnesreize in einen uns umgebenden Raum zu projizieren, mit anderen Worten, unserer Raumvorstellung \u00fcberhaupt. Diese ist uns also in letzter Instanz durch die peripheren Gleichgewichtsorgane gegeben, und damit stimmt es \u00fcberein, dafs das Schwindelgef\u00fchl bei abnormen Reizungen der Gleichgewichtsorgane in einer, gelegentlich bis zur v\u00f6lligen Aufhebung gesteigerten, St\u00f6rung unseres r\u00e4umlichen Projektionsverm\u00f6gens besteht.\nSCHAEEER (Rostock).","page":125}],"identifier":"lit30872","issued":"1897","language":"de","pages":"124-125","startpages":"124","title":"Harold Griffing: On Individual Sensibility to Pain. Psychol. Rev. III. (4). S. 412-415. 1896","type":"Journal Article","volume":"13"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:26:20.615694+00:00"}