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{"created":"2022-01-31T14:31:01.352066+00:00","id":"lit30878","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Giessler, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 13: 127-128","fulltext":[{"file":"p0127.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n127\nH. Laser. \u00dcber geistige Erm\u00fcdung beim Schulunterricht.\nSchulgesundheitspflege. VII. No. 1. S. 2\u201422.\tj\nZeitschr. f.\nAngeregt durch die Untersuchungen Burgersteins (s. diese Zeitschr. IV. S. 383), hat Verfasser den Einflufs l\u00e4ngeren Unterrichts auf die geistige Leistungsf\u00e4higkeit von Schulkindern zu ermitteln versucht. Er bedient sich dazu derselben Methode wie Burgerstein, n\u00e4mlich einfacher Additions- und Multiplikationsaufgaben, aber mit einer sehr zweckm\u00e4fsigen Modifikation: die Kinder rechnen nicht allzulange Zeit hintereinander, sondern nur je 10 Minuten lang am Anfang jeder Schulstunde. Zur Verf\u00fcgung standen je zwei Knaben- und M\u00e4dchenklassen mit zusammen \u00fcber 200 Kindern im Duchschnittsalter von etwa IOV2 bis 12 Jahren.\nDie Resultate best\u00e4tigen im allgemeinen diejenigen Burgersteins. Die Menge der gerechneten Ziffern w\u00e4chst durchweg bis zur dritten Stunde, und zwar ganz besonders stark von der ersten zur zweiten Stunde. In der vierten und f\u00fcnften Stunde sind die Ver\u00e4nderungen gegen die dritte im ganzen nicht bedeutend, erfolgen auch in den verschiedenen Klassen nicht \u00fcberall in derselben Richtung. Mehrfach ist indes ein Sinken der Ziffernzahl bernerklich. W\u00e4hrend aber die Menge der geleisteten Arbeit im ganzen zunimmt, erleidet ihre G\u00fcte eine Verschlechterung: Fehler und Korrekturen wachsen nicht nur absolut, sondern auch relativ, in Prozenten der gerechneten Ziffern, bis zur vierten Stunde. Die f\u00fcnfte zeigt dagegen hier wieder eine Aufbesserung und kommt an G\u00fcte der zweiten fast gleich. Auch findet Laser, im Gegensatz zu Burgerstein, nicht gerade ein besonders starkes Anwachsen der Fehlerhaftigkeit, was im Hinblick auf die \u00fcbertriebenen Folgerungen Kraepelins beachtenswert ist. Die Fehlerprozente steigen von der ersten Stunde, wo sie am niedrigsten sind, bis zur vierten, wo am h\u00f6chsten, nur um 1/i ihres Anfangswertes.\nNeu ist, dafs die M\u00e4dchen quantitativ betr\u00e4chtlich mehr, und dies gr\u00f6fsere Quantum sogar noch etwas besser rechneten als die Knaben, welches Resultat \u00fcbrigens nach meinen eigenen Ermittelungen nicht verallgemeinert werden darf.\tEbbinghaus.\nSarah Weed und Florence Hallam. A study of the dream-consciousness.\nAmeric. Journ. of Psychol. Vol. VII. 3. S. 405\u2014411. 1896.\nDie vorliegenden Untersuchungen, welche die genannten Damen unter Assistenz dreier anderer Damen ausgef\u00fchrt haben, sind vorherrschend statistischer Natur. Sie betreffen zun\u00e4chst die Traumzeit. Ein Zehntel aller Tr\u00e4ume f\u00e4llt in die Zeit vor Mitternacht. Diese sind alle von wahrscheinlicher Natur, nicht lebhaft. Die H\u00e4lfte aller Tr\u00e4ume ereignen sich bis 4 Uhr morgens. Dieselben sind h\u00e4ufiger und lebhafter, von wahrscheinlichem Charakter. Die h\u00e4ufigsten, lebhaftesten und interessantesten dagegen f\u00fcllen die Zeit von 5 bis 6V2 Uhr aus. Es folgen drei statistische Tabellen, die erste \u00fcber den Prozentsatz von Tr\u00e4umen des Gesichts, Geh\u00f6rs, des Tastsinns, des Geschmacks und Geruchs, die zweite \u00fcber den Prozentsatz von angenehmen, neutralen und unangenehmen Tr\u00e4umen, die dritte \u00fcber den Prozentsatz der in \u00f6rtlicher N\u00e4he und Ferne sich abspielenden Tr\u00e4ume. \u2014 Da die von der ersten Versuchs-","page":127},{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"128\nLitter aturbericht\nperson angegebenen Zahlen so sehr von den Zahlen der anderen Versuchspersonen abweichen, so unterlasse ich es, die Durchschnittszahlen hier anzuf\u00fchren. Denn es k\u00f6nnen nur die Durchschnittszahlen bei Versuchspersonen von \u00e4hnlichem Temperament oder aber bei je gleichviel Versuchspersonen von verschiedenem Temperament mafsgebend sein. \u2014 Unter den erz\u00e4hlten Tr\u00e4umen f\u00fchre ich als physiologisch besonders interessant folgende an : Blumen und Zwiebeln am Bett des Tr\u00e4umenden erregten Geruchs- und Geschmacksempfindungen. \u2014 Einer Versuchsperson tr\u00e4umte, dafs sie Zwiebeln verzehrte. Beim Erwachen glaubte sie Zwiebeln zu riechen und zu schmecken. \u2014 Eine andere erwachte m\u00fcde und lahm nach einem Traume, in welchem sie zu rennen meinte.\nHierzu bemerke ich Folgendes: Da die Erlebnisse der vorhergehenden Tage zu den gew\u00f6hnlichsten Bestandteilen unserer Tr\u00e4ume geh\u00f6ren, so beeinflufst die jeweilige Besch\u00e4ftigung am Tage auch das h\u00e4ufigere oder seltenere Vorkommen bestimmter Kategorieen von Tr\u00e4umen. So z. B. wurden bei mir in der Zeit, als ich mich mit Untersuchungen \u00fcber den Geruch und Geschmack, \u00fcber den Tastsinn besch\u00e4ftigte, ebenso als ich logischen Untersuchungen oblag, die darauf bez\u00fcglichen Tr\u00e4ume zahlreicher. Die akustischen Tr\u00e4ume sind f\u00fcr einen in stillerer Gegend wohnenden Menschen ebenfalls weniger zahlreich, weil nur wenige \u00e4ufsere akustische Beize den Tr\u00e4umenden beeinflussen. Ein mehr beobachtender Geist wird ferner mehr neutrale Tr\u00e4ume und mehr Gesichtstr\u00e4ume erleben, als ein Alltagsmensch, weil sein Interesse mehr dem Verlaufe der Ereignisse gilt, als der Beurteilung einer eventuellen F\u00f6rderung oder Sch\u00e4digung des eigenen Ich. Dies alles mufste bei der Statistik ber\u00fccksichtigt werden. \u2014 Wenn ich nun unter meinen Tr\u00e4umen die Epochen, in denen die besondere Besch\u00e4ftigung mit einer bestimmten Sinnesth\u00e4tigkeit den Prozentsatz der darauf bez\u00fcglichen Tr\u00e4ume vermehrte, aus dem statistischen Material ausschliefse, so ergeben sich bei bei mir aus der Untersuchung von 200 Tr\u00e4umen folgende Eesultate: 99 % Gesichtstr\u00e4ume, 50 % Geh\u00f6rstr\u00e4ume, 20 % Tast-, bezw. Muskeltr\u00e4ume, 4% Geschmackstr\u00e4ume, 1% Geruchstr\u00e4ume, ferner 18 % angenehme, 50 % unangenehme, 30 \u00b0/o neutrale Tr\u00e4ume.\nM. Giessler (Erfurt).\nW. G. Smith. The Place of Repetition in Memory. (Studies from the Harvard Psychological Laboratory. III.) Psychol. Bev. III. 1. S. 21\u201431. Januar 1896.\nDer Verfasser untersuchte Umfang und Charakter des Ged\u00e4chtnisses auf verschiedenen Stufen des Erlernens und bediente sich dabei der bekannten EBBiNGHAusschen Methode, nur mit der Modifikation, dais die Versuchsperson die sinnlosen Silbenreihen nicht bis zum vollst\u00e4ndigen Erlernen zu wiederholen hatte, sondern dieselben nach je einer bestimmten Anzahl von Wiederholungen reproduzieren sollte, soweit sie es eben konnte. So wurden f\u00fcnf Stadien untersucht, n\u00e4mlich das nach einmaligem, drei-, sechs-, neun- und zw\u00f6lfmaligem Ablesen der (aus zehn","page":128}],"identifier":"lit30878","issued":"1897","language":"de","pages":"127-128","startpages":"127","title":"Sarah Weed und Florence Hallam: A study of the dream-consciousness. Americ. Journ. of Psychol. Vol. VII. 3. S. 405-411. 1896","type":"Journal Article","volume":"13"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:31:01.352075+00:00"}