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{"created":"2022-01-31T14:54:54.753297+00:00","id":"lit30880","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Stern, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 13: 129","fulltext":[{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"Litter a turberich t.\n129\nSilben bestehenden) Reihe. Die dabei zu Tage gef\u00f6rderten Ged\u00e4chtnisleistungen wurden einer genauen Analyse unterzogen, deren Ergebnisse in, drei Tabellen \u00fcbersichtlich zusammengestellt sind. Dieselben bezeugen nat\u00fcrlich vor allem die aufserordentliche Bedeutung der Wiederholung, zeigen aber gleichzeitig, dafs das erstmalige Lesen der Silbenreihe betr\u00e4chtlich mehr leistet, als jedes der folgenden Male, und dafs sich individuelle Verschiedenheit der Ged\u00e4chtnisanlage erst nach mehrmaliger Wieder^ holung bemerkbar macht. Vokale haben vor Konsonanten einen Vorzug, ebenso die am Anfang und Ende der Reihe stehenden Silben vor den \u00fcbrigen, und zwar gleichm\u00e4fsig sowohl bei gutem wie bei schlechtem Ged\u00e4chtnis. Auch der Rythmus erleichtert das Einlernen, wenn auch nicht in so hohem Mafse, als man gew\u00f6hnlich anzunehmen geneigt ist-\nWitasek (Graz).\nJ. E. Creighton. The Nature of Intellectual Synthesis. Philos. Rev. V. (2). S. 135\u2014156. 1896.\nSo hoch Creighton das Verdienst Kants sch\u00e4tzt, den synthetischen \u2014 d. h. nicht auf formalen Gebrauch beschr\u00e4nkten \u2014 Charakter des Denkens erkannt zu haben, so wenig kann er sich mit der KANTSchen Fassung des Begriffes Synthesis einverstanden erkl\u00e4ren. Er sucht nachzuweisen, dafs Kant die Synthesis stets nur als eine \u00e4ufserliche Aneinanderreihung von Teilen verstehe, dafs daher bei ihm das Produkt der synthetischen Verkn\u00fcpfung nur ein mechanisches, nicht ein ideelles Ganzes bilde. Nach Creighton ist dagegen Synthesis eine innere Transformation, eine \u201eIdealisirung und Interpretation eines Inhalts, welcher sich nur im Grade, nicht im wesentlichen Charakter vom Endresultat unterscheidet\u201c. Bei einer derartigen Fassung des Begriffs w\u00fcrde auch eine Limitation unseres Erkenntnisverm\u00f6gens im KANTischen Sinne nicht mehr zul\u00e4ssig sein.\nPsychologisch bemerkenswert sind einige Ausf\u00fchrungen \u00fcber das Urteil. Mit Recht wird hervorgehoben, dafs das Urteil psychologisch nichts weniger sei als ein \u00dcbergang von einem Subjektsbegriff zu einem Pr\u00e4dikatsbegriff; jene verh\u00e4ngnisvolle Zweiteilung geh\u00f6re der Grammatik, nicht aber der Logik an, und die \u00fcblichen symbolischen Darstellungen des Urteils durch Kreise, Buchstaben etc. dienen eher zur Verdunkelung, als zur Aufhellung wenigstens des psychologischen Thatbestand.es. Die Begriffe seien nicht das Erste, aus dem dann das Urteil zusammengesetzt werde, vielmehr \u201ekann der Begriff eines Dinges bezeichnet werden als ein stenographisches Sigel f\u00fcr die Urteile, die wir in Bezug auf jenes Ding zu f\u00e4llen pflegen\u201c.\tW. Stern (Berlin).\nJosee M\u00fcller. Das Erinnern. Zeitschr. f. Phil. u. phil. Kr. Bd. 107. Heft 2. S. 232-253. 1896.\nVerfasser weist die Versuche Herbarts u. A., das Erinnern aus dem Fortdauern der Vorstellungen in unbewufstem Zustande zu erkl\u00e4ren, zur\u00fcck, er will das Unbewufste in der Psychologie \u00fcberhaupt nicht gelten lassen. Aber auch gegen die Heranziehung der Gehirnfunktionen zur Erkl\u00e4rung der Wiederauffindung und Wiedererkennung entschwun-\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie XIII.\t\u00ae","page":129}],"identifier":"lit30880","issued":"1897","language":"de","pages":"129","startpages":"129","title":"J. E. Creighton: The Nature of Intellectual Synthesis. Philos. Rev. V. (2). S. 135-156. 1896","type":"Journal Article","volume":"13"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:54:54.753303+00:00"}