Open Access
{"created":"2022-01-31T14:26:26.855713+00:00","id":"lit30892","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Mentz, P.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 13: 142-143","fulltext":[{"file":"p0142.txt","language":"de","ocr_de":"142\nLitteraturbericht.\nhatte. In betreff des N\u00e4heren mufs auf den Originalbericht selbst verwiesen werden. \u2014 Ob der Gedankengang Pierces einer eingehenden Betrachtung in allen Punkten Stand h\u00e4lt, wird sich erst zeigen m\u00fcssen ; jedenfalls ist er einer solchen vollkommen wert. Witasek (Graz).\nH. N. Gardiner. Recent discussion of Emotion. Philos. Bev. Bd. V. 1. S. 102-112. 1896.\nEine sehr klare Wiedergabe der von englischen und amerikanischen Psychologen f\u00fcr und wider die jAMES-LANGESche Affekttheorie vorgebrachten Argumente. Die besprochenen Artikel sind im Mind und der Psychol. Bev. erschienen und zumeist auch in dieser Zeitschr. referiert. G. stellt sich entschieden auf seiten Deweys. (Yergl. Bd. IX. S. 308\u2014310 dieser Zeitschrift.)\tKurella (Brieg).\nG. Sergi. Sulla nuova teoria delle emozioni. Biv. di Sociol. III. S. 23 bis 38. 1896.\nDie LANGESche Affekttheorie wird kurz, Sergis eigene ausf\u00fchrlicher dargestellt, wobei er besonderen Wert darauf legt, das verl\u00e4ngerte Mark als das eigentliche, phylogenetisch prim\u00e4re \u201eAffektzentrum\u201c zu bezeichnen und die Affekte nicht als reflektorische, sondern als direkte Beizerfolge. Warum S. sich gegen die Bezeichnung der emotiven Prozesse als reflektorische so sehr str\u00e4ubt, ist schwer einzusehen, denn er stellt ja selbst die Vagus- und Sympathicusreflexe als das wesentliche des Affektprozesses hin.\nDie englisch-amerikanische Polemik gegen James wird dann kurz skizziert und die Haltung von James als unsicher gekennzeichnet.\nKurella (Brieg).\nC. L. Herrick. The testimony of heart disease to the sensory facies of the emotions. Psychol. Bev. Bd. III. No. 3. S. 320\u2014322. 1896.\nKurze Beschreibung der Angst, welche zugleich mit Anf\u00e4llen nerv\u00f6ser Herzst\u00f6rungen eintritt, auch wenn der Leidende vollkommen von ihrer Ungef\u00e4hrlichkeit unterrichtet und \u00fcberzeugt ist.\nKurella (Brieg).\nJames Bowland Angell and Simon P. Me Lennan, The Organic Effects of Agreeable and Disagreeable Stimuli. Psychol. Bev. III. (4.) S. 371 \u2014377. 1896.\nAls Lust- und Unlustreize wurden angewandt: rotierende Pigmentscheiben, Stimmgabelt\u00f6ne und Ger\u00e4usche, Eau de Cologne, Bay-Bum, Asa foetida, Jodoform und Terpentin, im Ganzen \u00fcber 11000 Versuche, die als zuverl\u00e4ssig zur\u00fcckbehalten wurden. Unangenehme Beize brachten in 90% Sinken der plethysmographischen Kurve, also wahrscheinlich Abnahme der peripheren Blutf\u00fclle, angenehme in einem \u201ebetr\u00e4chtlich geringeren\u201c Prozentsatz, den die Verfasser selbst zum Teil der schwachen Lust und an anderen Stellen der Schwierigkeit der Herstellung wirklich angenehmer Beize zuschreiben, ein Heben der Kurve, also wahrscheinlich Zunahme der peripheren Blutf\u00fclle hervor, indifferente Beize bald das erste, bald das zweite. Anspannung der Aufmerksamkeit, z. B. Lesen,","page":142},{"file":"p0143.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturbericht.\n143\nKopfrechnen, brachte in 75% ein langsameres oder schnelleres Sinken der Kurve, in 25% ein geringes, aber doch sicheres Steigen hervor, was die Verfasser als m\u00f6glicherweise mit Lust in Beziehung stehend annehmen. Auch Wirkungen blofs zentraler Vorg\u00e4nge wurden beobachtet, \u00fcberhaupt wird auf die Schwierigkeit, wirklich reine Versuche zu erhalten, verschiedentlich aufmerksam gemacht; man vermifst jedoch vollst\u00e4ndig ein Eingehen in Aussagen, Zuverl\u00e4ssigkeit und Individualit\u00e4t der Versuchspersonen, die wirkliche Sicherheit und Reinheit der Versuche, die Anzahl der Wiederholungen und die Abstumpfung, auch fehlte, was die Verfasser selbst anerkennen, jegliche graduelle Abstufung, auch wurde \u00fcber die Zuverl\u00e4ssigkeit der ja eine starke Resultante darstellenden plethysmographischen Kurve keinerlei Versuch, z. B. durch Vergleich mit der sphygmographischen und tachymetrischen, gemacht. Fast scheint es, als ob die Verfasser sich erst am Schl\u00fcsse ihrer Versuche von der durchaus unzul\u00e4ssigen Voraussetzung losgemacht h\u00e4tten, als ob die erhaltenen Kurven einfach lesbare \u00e4ufsere Zeichen f\u00fcr die verschiedenen psychischen Vorg\u00e4nge darstellten: dies ist ja bei den immerhin entfernten Beziehungen, die selbst im g\u00fcnstigsten Falle zwischen den so vielf\u00e4ltigen mehr zentralen Vorg\u00e4ngen und der Atmung und dem Pulse und der geringen Anzahl der Richtungen der \u00fcberhaupt m\u00f6glichen \u00c4nderungen der letzteren und infolge ihrer Andersartigkeit walten k\u00f6nnen, nicht recht gut m\u00f6glich; ebenso ist eine Umkehrung f\u00fcr die Deutung, wie jede Umkehrung, nur mit gr\u00f6fster Vorsicht zu vollziehen. Wenn ein schwacher Zug Ammoniak eine bei weitem st\u00e4rkere Reflexwirkung auf die Atmung hervorbringt als ein intermittierendes Licht, trotzdem die Unlust im zweiten Falle gr\u00f6fser war, so liegt dies zun\u00e4chst an einer nahen Reflexbeziehung, in welcher ja \u00fcberhaupt der Geruchssinn mit der Atmung steht, ist also kein Einwand gegen die Pulsmethode als solche, und zudem kommt in dem zweiten Falle auch noch der Lichtschmerz als m\u00f6glich in Betracht, also Verh\u00e4ltnisse mit nicht ohne weiteres ableitbaren Folgen. \u00dcberhaupt leidet die Abhandlung, welche eine Kritik der Methode zu sein w\u00fcnscht, an einem Mangel an Eingehen in mancher Beziehung. M\u00f6glich ist es ja an und f\u00fcr sich, dafs die Pulsergebnisse nur Folgen einer diffusen Ausstrahlung sind, aber um die \u201eAusnahmef\u00e4lle\u201c als solche hinzustellen \u2014- es sei auch z. B. an die Geschichte der Spektralanalyse erinnert, bei welcher auch \u00e4hnliche Zweifel \u00fcber die Zuordnung der Elemente zu ihren Linien auftraten \u2014 ist doch mehr n\u00f6tig, bei der ganzen Kompliziertheit des Gegenstandes, als ein lediglich statistischer Massenversuch.\tP. Mentz (Leipzig).\nA. Binet. La peur chez les enfants. Ann\u00e9e psychol. Bd. II. S. 223\u2014254. 1896.\nAls Ergebnis dieser durch Nachfrage und eigene Beobachtung vervollst\u00e4ndigten Fragebogenverteilung an f\u00e4hige Lehrer und Lehrerinnen ist vor allem herauszuheben: Die Neigung zur Furcht, obgleich dieser Begriff in Bezug auf seinen Nullpunkt unbestimmt bleibt, ist, wie die fast gleichm\u00e4fsige Verteilung \u00fcber alle Klassenpl\u00e4tze erkennen l\u00e4fst, soweit eben das Material reicht, keineswegs in Proportion zur Ent-","page":143}],"identifier":"lit30892","issued":"1897","language":"de","pages":"142-143","startpages":"142","title":"James Rowland Angell and Simon F. Mc Lennan: The Organic Effects of Agreeable and Disagreeable Stimuli. Psychol. Rev. III. (4.) S. 371-377. 1896","type":"Journal Article","volume":"13"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:26:26.855718+00:00"}