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{"created":"2022-01-31T16:13:49.117037+00:00","id":"lit30913","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 13: 213","fulltext":[{"file":"p0213.txt","language":"de","ocr_de":". Litter aturberich t\n213\nArbeit Meinongs \u201e\u00dcber die Bedeutung des WEBERSchen Gesetzes\u201c im XI. Bd. dieser Zeitschrift eine allerdings zum grofsen Teil indirekte Kritik erfahren haben.\nNach einer kurzen, \u00fcbrigens auch schon von Meinong besprochenen Behandlung der Prinzipienfrage, ob eine mathematische Formulierung der zwischen Beiz und Empfindung bestehenden gesetzm\u00e4fsigen Beziehung \u00fcberhaupt m\u00f6glich sei, worauf D. im Gegensatz zu F.A. M\u00fcller und Elsas im bejahenden Sinne antwortet, f\u00fchrt die Untersuchung \u00fcber die Berechtigung der vorher gemachten Annahme, dafs \u201egleichmerklichen Reizunterschieden gleiche Empfindungsunterschiede entsprechen\u201c auf das Hauptthema des zweiten Teiles, n\u00e4mlich auf die Diskussion der drei Deutungen des psychophysischen Gesetzes und deren Begr\u00fcndung. Das Ergebnis, zu dem die ziemlich eingehende Kritik der f\u00fcr jede der drei Annahmen vorgebrachten Argumente f\u00fchrt, ist ein v\u00f6llig negatives ; keines von ihnen erweist sich als ausschlaggebend.\nWitasek (Graz).\nJ. Mark Baldwin. A. New Factor in Evolution. Amer. Naturalist. Bd. 30. S. 442\u2014451 und 536\u2014553.\nDie \u201eNat\u00fcrliche Zuchtwahl\u201c als Prinzip der phylogenetischen Entwickelung hat einen ausgesprochen negativen Sinn. Sie besagt nur dafs nicht dauernd lebensf\u00e4hige Organismenformen ausgemerzt werden erkl\u00e4rt aber nicht, warum denn die \u00fcbrigen im Kampfe ums Dasein bestehen bleiben. Verfasser stellt daher diesem negativen Entwickelungsfaktor einen positiven gegen\u00fcber, die organische Selektion. Sie bef\u00e4higt das Individuum, sich mit seiner Umgebung abzufinden, sich ihr und sie sich anzupassen. Das haupts\u00e4chliche Wirkungsfeld der organischen Selektion ist die Ontogenesis. Verfasser unterscheidet drei Arten von Adaptationsbeziehungen zwischen Einzelwesen und Aufsenwelt. Einmal wirkt die Aufsenwelt durch verschiedene Beize auf das Nervensystem, welche bei h\u00e4ufiger gleichartiger Wiederholung bleibende anatomischphysiologische Ver\u00e4nderungen hinterlassen. Dann kommt aber auch die spontane Th\u00e4tigkeit der lebenden Substanz in Betracht, und vor allem ist die bewufste Intelligenz ein wichtiges Agens f\u00fcr die verschiedensten Adaptationen. Um ein Beispiel zu bringen, erinnert Verfasser daran, wie das Kind schreiben lernt. Durch zuf\u00e4lliges Herausfinden der zum Schreiben zweckm\u00e4fsigen Fingerbewegungen aus der Unzahl der \u00fcberhaupt m\u00f6glichen Fingerstellungen geschieht dies gewifs nicht. Auch der blofse Wille dazu gen\u00fcgt keineswegs; es wird vielmehr so lange versucht, durch Kombinationen und Variationen schon bekannter Bewegungen die gewollte Bewegung zu erzielen, bis dies nach vielen Fehlern und \u00dcbungen gelingt. Oft ge\u00fcbte Th\u00e4tigkeiten werden nur in ihren Grundz\u00fcgen vererbt, so dafs noch Spielraum f\u00fcr Ab\u00e4nderungen seitens der n\u00e4chsten Generation \u00fcbrig bleibt. Die F\u00e4higkeit der j\u00fcngeren Individuen, durch Nachahmung und Unterricht von den \u00e4lteren zu lernen, bezeichnet Verfasser als soziale Vererbung im Gegensatz zur physischen.\nSchaeeer (Rostock).","page":213}],"identifier":"lit30913","issued":"1897","language":"de","pages":"213","startpages":"213","title":"J. Mark Baldwin: A. New Factor in Evolution. Amer. Naturalist. Bd. 30. S. 442-451 und 536-553","type":"Journal Article","volume":"13"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:13:49.117043+00:00"}