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{"created":"2022-01-31T16:11:33.457559+00:00","id":"lit30942","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Witasek","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 13: 359-360","fulltext":[{"file":"p0359.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturbericht.\n359\nkonstatieren zu k\u00f6nnen, so dafs sich ihm im ganzen vier Typen ergehen, von denen \u00fcberdies die beiden ersten eine Unterteilung verlangen. Daran schliefst sich ferner eine Gruppe von gemischten und unbestimmten F\u00e4llen, und endlich wird noch betont, dafs mit den aufgef\u00fchrten Typen die M\u00f6glichkeit des Auffindens weiterer keineswegs ausgeschlossen ist.\nDas Typenschema Flournoys ist daher kurz folgendermafsen wiederzugeben:\n1.\tMotorischer Typus (Lange): K\u00fcrzeste Reaktionszeit, wenn die Aufmerksamkeit auf die auszuf\u00fchrende Bewegung gerichtet ist.\na)\tNat\u00fcrlicher motorischer Typus : Die motorische Reaktion ist dem betreffenden Individuum die nat\u00fcrliche und n\u00e4chstliegende.\nb)\tGezwungener motorischer Typus: Die motorische Aufmerksamkeit erfordert Anstrengung und erm\u00fcdet, w\u00e4hrend die zwar langsamer wirkende sensorische am ehesten zur automatischen Reaktion f\u00fchrt.\n2.\tZentraler Tvpus (Martius): K\u00fcrzeste Reaktionszeit, wenn die Auf-mersamkeit auf die zwischen dem verabredeten Zeichen und der auszuf\u00fchrenden Bewegung bestehende Verbindung gerichtet ist.\n5. Indifferenter Typus (Cattell): Die Richtung der Aufmerksamkeit ist f\u00fcr den Ausfall der Reaktion gleichg\u00fcltig.\n4.\tSensorieller Typus (Flournoy-Baldwin): Die sensorische Aufmerksamkeit beschleunigt, die motorische verlangsamt die Reaktion, und zwar\na)\tvisuomotorischer,\nb)\tkinesomotorischer Typus, je nachdem die auszuf\u00fchrende Bewegung dabei visuell oder kin\u00e4sthetisch vorgestellt wird.\n5.\tUnbestimmte und gemischte F\u00e4lle.\nF\u00fcr jeden dieser Typen giebt Flournoy aus seinem Versuchsmaterial ein Beispiel, das sowohl durch seine Zeitentabelle, wie durch die ausf\u00fchrlich mitgeteilten Daten der inneren Wahrnehmung des betreffenden Individuums den Fall charakterisiert. \u2014 Zum Schlufs wird die Vermutung ausgesprochen, dafs der Reaktionstypus m\u00f6glicherweise mit dem anthropologischen oder ethnographischen Charakter zusammenh\u00e4ngt, da sich an der weitaus \u00fcberwiegenden Mehrzahl der Deutschen und der Russen das LANGEsche Gesetz als g\u00fcltig erwies, w\u00e4hrend an den Angeh\u00f6rigen der s\u00fcdlichen Nationen (Franzosen, Serben, Rum\u00e4nen, Griechen) das Gegenteil zu beobachten war.\tWitasek (Graz).\nR. Meade Bache. Reaction Time with Reference to Race. Psychol. Rev. II, 5. S. 475-486.\t1895.\nDie Entwickelungsgeschichte der Organismen lehrt, dafs es auf gewissen Stufen der Tierwelt noch kein Gehirn, sondern nur ein R\u00fcckenmark giebt, dafs also die von solchen Organismen ausgef\u00fchrten Bewegungen keine bewufst-willk\u00fcrlichen, sondern lediglich reflektorische sein k\u00f6nnen. Daraus folgt, dafs die Reflexbewegungen gegen\u00fcber den willk\u00fcrlichen etwas Prim\u00e4res darstellen, was sich auch darin \u00e4ufsern mufs, dafs sie selbst auf denjenigen Entwickelungsstufen, wo sie neben Willk\u00fcrbewegungen Vorkommen, um so vollkommener vertreten sind,","page":359},{"file":"p0360.txt","language":"de","ocr_de":"360\nLitter aturbericht.\nje niedriger die betreffende Stufe ist. Unter den Menschenrassen ist die schwarze der weifsen darin betr\u00e4chtlich \u00fcberlegen; der Neger ist unter sonst gleichen Umst\u00e4nden der \u201eboxer par excellence\u201c. Eine Best\u00e4tigung dieser seiner Ansichten meint Bache in den Ergebnissen von Beaktions-versuchen zu finden, die Prof. Lightner-Witmer auf seine Veranlassung an Individuen der weifsen, der roten und der schwarzen Basse vorgenommen hat; es zeigten n\u00e4mlich, wie die mitgeteilten Versuchstabellen lehren, die Vertreter der kaukasischen Basse bei weitem die l\u00e4ngsten Beaktions-zeiten.\tWitasek (G-raz).\nA. Kreidl. Ein weiterer Versuch \u00fcber das angebliche H\u00f6ren eines Glockenzeichens durch die Fische, Pfl\u00fcgers Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. 63. S. 581\u2014586. 1896.\nNachdem Verfasser in seiner Untersuchung \u201e\u00dcber die Perzeption von Schallwellen bei den Fischen\u201c. Pfl\u00fcgers Arch. Bd. 61. S. 450 ff., festgestellt, dafs Fische nicht h\u00f6ren, war es w\u00fcnschenswert, die bekannten Erz\u00e4hlungen, nach welchen Fische auf ein Glockenzeichen zum Futterplatz kommen sollen, auf ihre Wahrheit zu pr\u00fcfen. Verfasser f\u00fchrte zu diesem Zwecke an einer besonders geeigneten Lokalit\u00e4t eine Anzahl von Versuchen aus, aus denen unzweifelhaft hervorgeht, dafs die Fische nicht durch das L\u00e4uten, sondern durch den Anblick des F\u00fctterers und des Futterkastens herbeigelockt werden, wobei auch die Steigerung der Aufmerksamkeit durch den Hunger in Betracht kommen d\u00fcrfte.\nSchaefer (Bostock).\nV. Henri. Le calcul des probabilit\u00e9s en psychologie. Ann. psychol. II. S. 466\u2014500. 1896.\nDie Abhandlung enth\u00e4lt aufser den f\u00fcr psychologische Zwecke wichtigsten Formeln der Wahrscheinlichkeitsrechnung und einer Besprechung der bei dieser gemachten Voraussetzungen einige interessante Bemerkungen. Bei Bertrand findet sich die Behauptung: Wenn man jeden einzelnen Soldaten eines sehr grofsen Heeres aufforderte, irgend eine Zahl zu nennen, die kleiner ist als 7, so w\u00fcrde man auf jede Zahl von 1 bis 6 ein Sechstel der Gesamtzahl der F\u00e4lle erhalten. Henri meint \u2014 und wohl mit Becht \u2014, dafs man bei Ausf\u00fchrung dieses Versuches ein ganz anderes Ergebnis erhalten w\u00fcrde. Ein Taschenspieler hatte im Laboratorium der Sorbonne erz\u00e4hlt, dafs die Leute, wenn sie eine Zahl unter 10 nennen sollten, in der Mehrzahl der F\u00e4lle 7 nannten1 worauf eines seiner Kunstst\u00fccke infolgedessen berechnet war. Versuche, die darauf von Binet angestellt wurden, zeigten, dafs in der That mehr als die H\u00e4lfte der Gefragten 7 nannten; die anderen w\u00e4hlten 3, 5 und 8. Man sieht daraus, dafs hier die einzelnen F\u00e4lle 1 bis 9 keineswegs \u201egleich m\u00f6glich\u201c sind, dafs also auch die Begeln der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf solche F\u00e4lle, wo unbekannte psychische Faktoren mitsprechen, nicht ohne weiteres angewandt werden d\u00fcrfen.\nDie englische \u201eGesellschaft f\u00fcr psychische Forschung\u201c hat durch eine weitreichende Umfrage festgestellt, dafs halluzinatorisches Erblicken einer Person mit deren Tode in 1 von 43 F\u00e4llen zusammentrifft, w\u00e4hrend","page":360}],"identifier":"lit30942","issued":"1897","language":"de","pages":"359-360","startpages":"359","title":"R. Meade Bache: Reaction Time with Reference to Race. Psychol. Rev. II, 5. S. 475-486. 1895","type":"Journal Article","volume":"13"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:11:33.457564+00:00"}