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H. Held: Über experimentelle Reifung des Nervenmarks. Arch. f. Anat. (u. Physiol.) 1896. Heft 3 u. 4. S. 222-229

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{"created":"2022-01-31T13:36:36.112040+00:00","id":"lit30946","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Cohnstein, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 13: 362-363","fulltext":[{"file":"p0362.txt","language":"de","ocr_de":"362\ni\u00c0tteraturbericht.\nnutzen will, so ordnet man die Abweichungen je nach ihrer Gr\u00f6fse in eine willk\u00fcrliche Zahl von Gruppen und berechnet, wie viele Einzelf\u00e4lle nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf jede Gruppe kommen. Bei Augenmafsversuchen erh\u00e4lt Henri z. B. folgende Zahlen f\u00fcr die berechnete und beobachtete Gr\u00f6fse der Gruppen :\nberechnet: 75\t72\t64\t54\t43\t32\t23\t15\t9\t6\t4\t3\nbeobachtet: 84\t75\t57\t62\t47\t15\t28\t13\t7\t6\t4\t7\nDa die Verschiedenheit der beiden Beihen im allgemeinen nur klein ist, so kann man schliefsen, dafs die einzelnen Abweichungen vom Mittelwert rein zuf\u00e4lliger Art sind.\tMax Meter (Berlin).\n\u00fcberto Dutto. Influence de la musique sur la thermogen\u00e8se animale.\nArch. ital. de Mol. XXV. 2. S. 189\u2014195. 1896.\nVerfasser setzte die zu untersuchenden Tiere in ein Kalorimeter und begann den Versuch erst dann, wenn sich v\u00f6lliges Gleichgewicht zwischen W\u00e4rmeproduktion und W\u00e4rmeabgabe eingestellt hatte, was sich durch das Konstantbleiben der am Apparat befindlichen automatisch registrierenden Schreibvorrichtung manifestierte. Jetzt wurde in der N\u00e4he des Kalorimeters auf einer kleinen Orgel musiziert. Infolge hiervon begann bei den meisten Tieren die W\u00e4rmeabgabe deutlich zu sinken, augenscheinlich deswegen, weil infolge der durch die Musik erregten psychischen Aufmerksamkeit sich die Hautgef\u00e4fse kontrahieren (Mosso).\nBei manchen Tieren (Tauben, Singv\u00f6gel) zeigte sich das entgegengesetzte Verhalten. Die W\u00e4rmeabgabe stieg. Der Grund hierf\u00fcr liegt wohl darin, dafs durch die Musik alle Stoffwechselvorg\u00e4nge erheblich angeregt werden, was schon fr\u00fcher von Tarchanoef an der Zunahme des 0-Verbrauchs und der C02-Abgabe konstatiert worden ist.\nW. Cohnstein (Berlin).\nH. Held. \u00dcber experimentelle Reifung des Nervenmarks. Arch. f. Anat. (u. Physiol.) 1896. Heft 3 u. 4. S. 222-229.\nUnter \u201eexperimenteller Reifung des Nervenmarks\u201c versteht Ver fasser die Steigerung des Markbildungsprozesses in markhaltig sich ent wickelnden Leitungsbahnen unter dem Ein\u00fcufs experimentell heran gebrachter geeigneter Kr\u00e4fte.\nVerfasser ging bei seinen Experimenten von der Erfahrung am dafs blind geborene Tiere in ihren Opticusfasern noch keine oder nu ganz vereinzelte Markscheiden besitzen, dafs sich die letzteren abc baldigst zu entwickeln beginnen, sobald die Tiere in den ersten Wocha die Augen ge\u00f6ffnet haben. Verfasser schlofs hieraus, dais der spezifisch auf die Axenzylinderenden in der Retina ausge\u00fcbte Lichtreiz ein die Mar-bildung f\u00f6rderndes Moment darstelle. Um diese Annahme experiments zu pr\u00fcfen, \u00f6ffnete er k\u00fcnstlich bei einem neugeborenen Tiere eine Lidspalt, setzte das Tier dann dem Lichte aus und verglich nach einigen Tagn den Markgehalt in den Nervenf\u00e4den beider Optici. Es zeigte sich nn \u00fcbereinstimmend, dafs die Markreife in dem zum belichteten Auge g-","page":362},{"file":"p0363.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n363\nh\u00f6renden Opticus stets wesentlich, weiter fortgeschritten war, als in dem anderen Sehnerven. Wurde das operierte Tier mit einseitig ge\u00f6ffneter Lidspalte nicht belichtet, sondern in einem dunklen Raum gehalten, so zeigte sich kein Unterschied in dem Markgehalt der beiden Sehnerven.\nDer spezifische Reiz der Axenzylinderenden ist nun zwar ein wichtiges, aber keineswegs das einzige die Markreifung f\u00f6rdernde Moment. Dies ergiebt sich schon daraus, dafs manche Tiere (Meerschweinchen) bereits bei der Geburt markhaltige Fasern im Opticus aufweisen, und dafs andererseits junge Tiere, welche dauernd im Dunkeln gehalten werden, dennoch nach einiger Zeit markhaltige Sehnervenfasern bekommen.\nAuch die fr\u00fche Reifung des Marks in den motorischen Nervenfasern zu einer Zeit, wo die ihnen Reize zuf\u00fchrenden sensibeln Fasern histologisch noch nicht v\u00f6llig entwickelt sind, weist auf das Vorhandensein anderer Markreifungsursachen hin.\tW. Cohnstein (Berlin).\nH. E. Hering. \u00dcber zentripetale Ataxie. Prag. med. Wochenschr. 1896.\nDafs der Ausfall zentripetal leitender Fasern Bewegungsst\u00f6rungen zur Folge hat, ist l\u00e4ngst bekannt. Verfasser macht darauf aufmerksam, dafs in solchen F\u00e4llen nicht nur die sensibeln Fasern in Betracht kommen, sondern auch andere zentripetal leitenden Fasern. Wenn z. B. die von einem Muskel zu seinem Antagonisten verlaufenden reflektorischen Fasern zerst\u00f6rt sind, so wird jetzt bei der Kontraktion des Muskels die physiologische Hemmung ausbleiben, und die Bewegung wird etwas ausfahrendes, schleuderndes, ataktisches aufweisen.\nBei Fr\u00f6schen und Hunden gelingt es, nach Durchschneidung bestimmter hinterer Wurzeln derartige ataktische Erscheinungen hervorzurufen, welche Verfasser auf den Ausfall der zu den Antagonisten ziehenden reflektorischen Fasern zur\u00fcckf\u00fchrt. \u2014 Verfasser ist geneigt, eine \u00e4hnliche Entstehungsursache auch f\u00fcr die Hinterstrangsklerose (Tabes) des Menschen anzunehmen.\tW. Cohnstein (Berlin).\nFr. Goltz und J. R. Ewald. Der Hund mit verk\u00fcrztem R\u00fcckenmark.\nArch. f. d. ges. Physiol. Bd. 63. H. 7 u. 8. S. 362 \u2014400. 1896.\nDie Exstirpation des R\u00fcckenmarks wurde in mehreren Akten vorgenommen und erstreckte sich selbstverst\u00e4ndlich nicht auf das Halsmark. Die Technik der Operationen ist im Original nachzulesen. Die bekannten Ern\u00e4hrungsst\u00f6rungen der Haut des Hinterk\u00f6rpers (Geschw\u00fcrsbildung etc.) traten fast ausschliefslich nur nach der ersten Durchschneidung des R\u00fcckenmarks auf, mit welcher die Reihe der Operationen gew\u00f6hnlich er\u00f6ffnet wurde. Die sp\u00e4teren Durchschneidungen und Exstirpationen an dem bereits vom Hirn getrennten R\u00fcckenmark haben nicht entfernt den gleichen nachteiligen Einflufs auf die Ern\u00e4hrung des Hinterk\u00f6rpers. \u00dcbrigens lassen sich auch die St\u00f6rungen nach der ersten Durchschneidung bei peinlicher Pflege doch vermeiden. Jedenfalls ist \u201enach diesen Versuchen das Dasein trophischer, aus dem R\u00fcckenmark entspringender Fasern fragw\u00fcrdiger geworden als je.\u201c Sehr sorgf\u00e4ltige Vorkehrungen sind notwendig, um das regelm\u00e4fsig eintretende Sinken der Blutw\u00e4rme zu verh\u00fcten.","page":363}],"identifier":"lit30946","issued":"1897","language":"de","pages":"362-363","startpages":"362","title":"H. Held: \u00dcber experimentelle Reifung des Nervenmarks. Arch. f. Anat. (u. Physiol.) 1896. Heft 3 u. 4. S. 222-229","type":"Journal Article","volume":"13"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:36:36.112045+00:00"}

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