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{"created":"2022-01-31T15:24:27.085084+00:00","id":"lit30951","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Marbe, Karl","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 13: 371-372","fulltext":[{"file":"p0371.txt","language":"de","ocr_de":"Li tteraturbericht.\n371\ndie einzelnen Perioden den Mittelwert der Erregung einzusetzen, da die Erfahrung hierzu berechtige. Was gerade zu erkl\u00e4ren ist, warum wir konstante Empfindungen erhalten, wird hier aus der \u201eErfahrung\u201c abgeleitet, d. h. nicht erkl\u00e4rt. Dafs ich meine Theorie f\u00fcr etwas Anderes halte, als die BoASSche Formel, beruht daher nicht auf einem \u201eMifs-verst\u00e4ndnis.\u201c Dafs \u00fcberhaupt periodische Erregungsschwankungen Vorkommen, was Schenck als eine Konsequenz meiner Theorie bezeichnet, habe ich niemals bestritten. Nur dafs diese Erregungsschwankungen auch bei der Verschmelzung Vorkommen, bestreite ich.\nDas endg\u00fcltige Resultat dieser beinahe allzulangen Ausf\u00fchrungen ist dies, dafs die ScHENCKSchen Darlegungen in allen wesentlichen Punkten als unzutreffend zu bezeichnen sind,\tKabl Marbe (W\u00fcrzburg).\nEr. Schenck. \u00dcber intermittierende Netzhautreizung. 2. Mitteilung. \u00dcber die Bestimmung der Helligkeit grauer und farbiger Pigmentpapiere mittelst intermittierender Netzhautreizung. Pfl\u00fcgers Arch. Bd. 64. S. 607\u2014628. 1896.\nVerfasser beschreibt eine photometrische Methode, die auf dem aus Nichols und Roods Untersuchungen resultierenden Satz beruht, dafs die Helligkeit eines Pigmentpapieres bestimmt ist durch die Helligkeit desjenigen grauen Papiers, das mit dem ersteren am leichtesten, d. h. bei der kleinsten Geschwindigkeit, zur Verschmelzung gebracht werden kann. Schenck bedeckt die H\u00e4lfte einer Kreisscheibe von 16 cm Durchmesser mit dem zu bestimmenden Papier. Die andere H\u00e4lfte der Scheibe ist in sechs gleich grofse Sektoren geteilt, innerhalb deren Schwarz undWeifs so verteilt ist, dafs in jedem konzentrischen Halbkreis der Gehalt an Schwarz proportional dem Abstand dieses Halbkreises vom innersten d. i. kleinsten Halbkreis ist. Vor der Scheibe wird ein Karton mit kleinem Loch von 1,5 mm2 mittels eines parallel zur Scheibe beweglichen Schlittens verschoben. Auf dem letzteren befindet sich direkt vor der Mitte des unteren Lochrandes eine Stecknadelspitze, \u00fcber weiche das Auge die Scheibe fixieren mufs. Der Versuch gestaltet sich dann so, dafs man der Scheibe eine Umdrehungsgeschwindigkeit giebt, bei welcher eine m\u00f6glichst kleine Zone zur Verschmelzung gelangt. Dann wird mittelst Verschiebung des Schlittens der Punkt der Skala gesucht, bei welchem man durch das Loch gerade die nicht flimmernde Zone sieht. Sucht man dann noch den dem Scheibenrand entsprechenden Skalenpunkt, so kann man aus beiden Daten die gesuchte Helligkeit berechnen.\nBei diesen Bestimmungen empfiehlt es sich, ganz dunkeln Pigmenten Weifs ganz hellen Schwarz hinzuzusetzen. Von grofser Wichtigkeit ist es, die Rotationsgeschwindigkeit der Scheibe m\u00f6glichst langsam und den Spalt bei einem Schlittenabstand von 25 cm nicht gr\u00f6fser als 1,5 mm2 zu nehmen, weil man nur so relativ genau auf die flimmernde Zone einstellen kann. Wird der Spalt zu grofs genommen oder eine zu grofse Rotationsgeschwindigkeit, d. i. eine zu grofse verschmelzende Zone, angewandt, so entstehen Fehler, die infolge des Einflusses der Unterschiedsempfindlichkeit auf das Verschmelzungsph\u00e4nomen mit der mittleren Intensit\u00e4t der Reize wachsen.\n24*","page":371},{"file":"p0372.txt","language":"de","ocr_de":"372\nI\u00c2ttera turberich t.\nSchenck gelangt durch, eine gr\u00f6fsere Zahl von Versuchen zu dem Resultat, dafs wir mit der Intermittenzmethode diejenige Helligkeit eines farbigen Pigments bestimmen, die bei der Mischung der Farbe mit ihrer Komplement\u00e4rfarbe zu Grau an der Helligkeit des Grau beteiligt ist. Dafs die Ergebnisse der Intermittenzmethode nicht immer mit den Ergebnissen der direkten Vergleichung stimmen, diskutiert Schenck sowohl vom Standpunkt der HELMHOLTzschen als der HERiRuschen Farbentheorie. Bei der Besprechung der letzteren wird irrt\u00fcmlich der Begriff der Valenzen physikalisch gefafst.\tKarl Marbe (W\u00fcrzburg).\nC. Hess u. H, Pretori. Messende Untersuchungen \u00fcber die Gesetz-m\u00e4fsigkeit des simultanen Helligkeitskontrastes. Gr\u00e4fe\u2019s Arch. f. Ophthalm. Bd. 40 (4), 1\u201424.\nDie Verfasser bedienen sich zu ihren Kontrastmessungen einer neuen und augenscheinlich sehr zweckm\u00e4fsigen Methode, zu deren Anwendung nur ein ziemlich grofser Baum zur Verf\u00fcgung stehen mufs. Zwei gr\u00f6fsere zur Erzeugung des Kontrastes dienende weifse Fl\u00e4chen stofsen unter einem rechten Winkel zusammen und werden von zwei seitlich aufgestellten und verschiebbaren Lichtquellen beleuchtet. In jede Fl\u00e4che ist ein scharfkantiges Loch von rechteckiger oder rundlicher Form geschlagen, und in einer kleinen Entfernung dahinter befindet sich ein zweites Paar weifser, unter einem rechten Winkel zusammenstofsender Fl\u00e4chen, die parallel den ersten aufgestellt sind. Auch jede von diesen Fl\u00e4chen kann durch eine verschiebbare Lichtquelle beleuchtet werden, und zugleich ist durch angemessene Abblendungen daf\u00fcr gesorgt, dafs keine der vier Fl\u00e4chen anderes Licht bekommt als von der ihr speziell zugeordneten Lampe. Blickt man nun von der Symmetrieebene des ganzen Apparates aus gegen die durchlochten Fl\u00e4chen, so erscheinen die hinteren Fl\u00e4chen in den Ausschnitten der vorderen, und man sieht mithin zwei durch eine feine Linie getrennte gr\u00f6fsere Felder, die zwei kleinere anscheinend in derselben Ebene liegende umgeben und zugleich durch Kontrast beeinflussen. Da die Helligkeit jedes Feldes f\u00fcr sich variiert werden kann (vom einfachen bis zum 5000fachen im vorliegenden Falle), so ist die M\u00f6glichkeit gegeben, die Gr\u00f6fse dieser Kontrasteinfl\u00fcsse auf verschiedene Weisen zu ermitteln.\nDie Verfasser haben dazu bei ihren meisten Untersuchungen folgenden Weg eingeschlagen. Sie erteilen auf der einen Seite des Apparates, z. B. der linken, dem kleineren Felde eine bestimmte Helligkeit und dem umgebenden Grunde eine davon verschiedene. Dann geben sie successive dem rechts gelegenen kleinen Felde etwas andere objektive Helligkeiten, als das links gelegene hat, und suchen es jedesmal ohne \u00c4nderung seiner eigenen Beleuchtung, lediglich durch die Kontrastwirkung des umgebenden Grundes, zur Gleichheit mit dem linken Felde zu bringen. War also das rechte Kontrastfeld heller gemacht als das linke, so wird auch der Grund heller gemacht, damit er st\u00e4rker verdunkelnd wirke, und entsprechend bei Verdunkelungen. Dabei findet sich mit grofser Ann\u00e4herung das bemerkenswerte Resultat, dafs wenn die beiden Kontrastfelder subjektiv den gleichen Eindruck machen, die rechts erteilten beiden","page":372}],"identifier":"lit30951","issued":"1897","language":"de","pages":"371-372","startpages":"371","title":"Fr. Schenck: \u00dcber intermittierende Netzhautreizung. 2. Mitteilung. \u00dcber die Bestimmung der Helligkeit grauer und farbiger Pigmentpapiere mittelst intermittierender Netzhautreizung. Pfl\u00fcgers Arch. Bd. 64. S. 607-628. 1896","type":"Journal Article","volume":"13"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:24:27.085090+00:00"}