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{"created":"2022-01-31T16:12:25.328473+00:00","id":"lit30952","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Ebbinghaus","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 13: 372-373","fulltext":[{"file":"p0372.txt","language":"de","ocr_de":"372\nI\u00c2ttera turberich t.\nSchenck gelangt durch, eine gr\u00f6fsere Zahl von Versuchen zu dem Resultat, dafs wir mit der Intermittenzmethode diejenige Helligkeit eines farbigen Pigments bestimmen, die bei der Mischung der Farbe mit ihrer Komplement\u00e4rfarbe zu Grau an der Helligkeit des Grau beteiligt ist. Dafs die Ergebnisse der Intermittenzmethode nicht immer mit den Ergebnissen der direkten Vergleichung stimmen, diskutiert Schenck sowohl vom Standpunkt der HELMHOLTzschen als der HERiRuschen Farbentheorie. Bei der Besprechung der letzteren wird irrt\u00fcmlich der Begriff der Valenzen physikalisch gefafst.\tKarl Marbe (W\u00fcrzburg).\nC. Hess u. H, Pretori. Messende Untersuchungen \u00fcber die Gesetz-m\u00e4fsigkeit des simultanen Helligkeitskontrastes. Gr\u00e4fe\u2019s Arch. f. Ophthalm. Bd. 40 (4), 1\u201424.\nDie Verfasser bedienen sich zu ihren Kontrastmessungen einer neuen und augenscheinlich sehr zweckm\u00e4fsigen Methode, zu deren Anwendung nur ein ziemlich grofser Baum zur Verf\u00fcgung stehen mufs. Zwei gr\u00f6fsere zur Erzeugung des Kontrastes dienende weifse Fl\u00e4chen stofsen unter einem rechten Winkel zusammen und werden von zwei seitlich aufgestellten und verschiebbaren Lichtquellen beleuchtet. In jede Fl\u00e4che ist ein scharfkantiges Loch von rechteckiger oder rundlicher Form geschlagen, und in einer kleinen Entfernung dahinter befindet sich ein zweites Paar weifser, unter einem rechten Winkel zusammenstofsender Fl\u00e4chen, die parallel den ersten aufgestellt sind. Auch jede von diesen Fl\u00e4chen kann durch eine verschiebbare Lichtquelle beleuchtet werden, und zugleich ist durch angemessene Abblendungen daf\u00fcr gesorgt, dafs keine der vier Fl\u00e4chen anderes Licht bekommt als von der ihr speziell zugeordneten Lampe. Blickt man nun von der Symmetrieebene des ganzen Apparates aus gegen die durchlochten Fl\u00e4chen, so erscheinen die hinteren Fl\u00e4chen in den Ausschnitten der vorderen, und man sieht mithin zwei durch eine feine Linie getrennte gr\u00f6fsere Felder, die zwei kleinere anscheinend in derselben Ebene liegende umgeben und zugleich durch Kontrast beeinflussen. Da die Helligkeit jedes Feldes f\u00fcr sich variiert werden kann (vom einfachen bis zum 5000fachen im vorliegenden Falle), so ist die M\u00f6glichkeit gegeben, die Gr\u00f6fse dieser Kontrasteinfl\u00fcsse auf verschiedene Weisen zu ermitteln.\nDie Verfasser haben dazu bei ihren meisten Untersuchungen folgenden Weg eingeschlagen. Sie erteilen auf der einen Seite des Apparates, z. B. der linken, dem kleineren Felde eine bestimmte Helligkeit und dem umgebenden Grunde eine davon verschiedene. Dann geben sie successive dem rechts gelegenen kleinen Felde etwas andere objektive Helligkeiten, als das links gelegene hat, und suchen es jedesmal ohne \u00c4nderung seiner eigenen Beleuchtung, lediglich durch die Kontrastwirkung des umgebenden Grundes, zur Gleichheit mit dem linken Felde zu bringen. War also das rechte Kontrastfeld heller gemacht als das linke, so wird auch der Grund heller gemacht, damit er st\u00e4rker verdunkelnd wirke, und entsprechend bei Verdunkelungen. Dabei findet sich mit grofser Ann\u00e4herung das bemerkenswerte Resultat, dafs wenn die beiden Kontrastfelder subjektiv den gleichen Eindruck machen, die rechts erteilten beiden","page":372},{"file":"p0373.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturbericht.\n373\nB eleuchtungszuw\u00fcehse stets in einem gleichen, von den absoluten Helligk e i ten unabh\u00e4ngigen Verh\u00e4ltnis zu einander stehen. So erscheint z. B. ein Feld von der Helligkeit 700 auf einem Grunde von der Helligkeit 800 ebenso hell wie ein Feld 300 auf absolut schwarzem Grunde. Verminderung der Helligkeit des Kontrastfeldes um 400 der gew\u00e4hlten Einheiten wird also f\u00fcr die Empfindung aufgehoben durch eine doppelt so grofse Helligkeitsverminderung des umgebenden Grundes. Gleichfalls ebenso hell erscheint aber ein Feld 400 auf dem Grunde 200, 500 auf 400 oder auch 1600 auf 2600, wo \u00fcberall die Helligkeitsdifferenz f\u00fcr den Grund doppelt so grofs ist wie die f\u00fcr das Kontrastfeld. Wie man aus den mitgeteilten Zahlenpaaren nach einfachen \u00dcberlegungen erkennen wird, wird damit, zugleich der fr\u00fcher von mir aufgestellte Satz best\u00e4tigt, dafs die durch Kontrast auf dunklerem Grunde herbeigef\u00fchrten Helligkeitssteigerungen direkt proportional sind der Helligkeitsdifferenz zwischen Kontrastfeld und Grund. Ebbinghaus.\nJ. Eich. Ewald. Zur Physiologie des Labyrinths. V. Mitteilung. Die Beziehungen des Tonuslabyrinths zur Totenstarre und \u00fcber die NYSTENsche Reihe. Pfl\u00fcgers Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. 63. S. 521\u2014541. 1896.\nVerfasser hat fr\u00fcher gezeigt, dafs die quergestreifte Muskulatur sich ihrer abnehmenden Abh\u00e4ngigkeit vom Tonuslabyrinth nach in folgende Reihe ordnen l\u00e4fst: Augenmuskeln, Kaumuskeln, Nackenmuskeln, Kehlkopfmuskeln, Armmuskeln, Brustmuskeln, Bauchmuskeln, Beinmuskeln. Aus der vorliegenden Mitteilung ergiebt sich, dafs derselben Reihe entsprechend die Labyrinthe auch den Verlauf der Totenstarre der quergestreiften Muskulatur beeinflussen, Jedes Labyrinth beschleunigt die Starre der Muskeln, mit denen es enger zusammenh\u00e4ngt. Auch die Verz\u00f6gerung des Eintritts der Totenstarre nach Nervendurchschneidung h\u00e4ngt zweifellos mit dem Einflufs des Labyrinthtonus zusammen.\nSchaefer (Rostock).\nA. Denker. Ein Beitrag zur Lehre von der Funktion des Schallleitungsapparates des S\u00e4ugetierohres. Pfl\u00fcgers Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. 64. S. 600\u2014606. 1896.\nVerfasser bestimmte die Exkursionsweite des schwingenden Geh\u00f6rkn\u00f6chelchen-Apparates an Felsenbeinpr\u00e4paraten vom Pferde. Es wurden sowohl die Ausschl\u00e4ge eines auf den Hammerkopf geklebten Glasfadenhebels, als auch die Niveaudifferenzen in einem mit dem Labyrinthwasser kommunizierenden Manometerr\u00f6hrchen, welche durch Luftverd\u00fcnnungen oder -Verdichtungen im \u00e4ufseren Geh\u00f6rgang, resp. in der Paukenh\u00f6hle hervorgerufen wurden, hierzu benutzt. Die wichtigsten Resultate sind folgende. Die gesamte Bewegungsamplitude der Schallleitungskette sowohl als auch die einzelnen Phasen sind beim Menschen gr\u00f6fser als beim Pferd. \u201eKein einziges Mal erreichte bei demselben Pr\u00e4parat die Inkursionsf\u00e4higkeit die H\u00f6he der Exkursionsf\u00e4higkeit.\u201c \u201eLuftkompression in die Paukenh\u00f6hle erzeugte stets ein Steigen der Manometerfl\u00fcssigkeit, die Luftverd\u00fcnung in allen F\u00e4llen ein Sinken derselben.\u201c\tSchaefer (Rostock).","page":373}],"identifier":"lit30952","issued":"1897","language":"de","pages":"372-373","startpages":"372","title":"C. Hess u. H. Pretori: Messende Untersuchungen \u00fcber die Gesetzm\u00e4\u00dfigkeit des simultanen Helligkeitskontrastes. Gr\u00e4fe's Arch. f. Ophthalm. Bd. 40 (4), 1-24","type":"Journal Article","volume":"13"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:12:25.328478+00:00"}