Open Access
{"created":"2022-01-31T15:33:41.620748+00:00","id":"lit30988","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heymans, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 13: 474","fulltext":[{"file":"p0474.txt","language":"de","ocr_de":"Erwiderung von G. Heymans.\nAnl\u00e4fslich der in Bd. XII. S. 395 dieser Zeitschrift ver\u00f6ffentlichten Entgegnung des Herrn Prof. Titchener sei mir noch eine kurze Bemerkung gestattet. Es stellt sich n\u00e4mlich jetzt heraus, dafs die von mir ger\u00fcgte Erkl\u00e4rung des gr\u00f6fseren T\u00e4uschungsbetrages aus der geringeren Unterschiedsempfindlichkeit nicht, wie ich glaubte, auf einem Versehen, sondern auf einer \u201e\u00dcberlegung\u201c beruht, welche Herr Titchener folgenderweise formuliert: \u201eist die Unterschiedsschwelle bei vertikalen Distanzen gr\u00f6fser als bei horizontalen von gleicher L\u00e4nge, so ist zu erwarten, dafs eine T\u00e4uschung, welche sich auf jene bezieht, einen h\u00f6heren Wert als bei diesen erreichen darf, ohne bemerkt zu werden.\u201c Das ist an und f\u00fcr sich sehr richtig; und wenn Herr Knox in seinen Tabellen als Sch\u00e4tzungswerte diejenigen L\u00e4ngen der variabeln, relativ \u00fcbersch\u00e4tzten Strecke F eingetragen h\u00e4tte, wo sie merklich kleiner als die konstante, relativ untersch\u00e4tzte Strecke G erscheint, so m\u00fcfste allerdings G\u2014F bei herabgesetzter Unterschiedsempfindlichkeit gr\u00f6fser werden. So handelt aber kein vern\u00fcnftiger Mensch, auch Herr Knox nicht; er sagt ausdr\u00fccklich, dafs er seine Zahlen durch Mittelziehung aus den Werten, welche F<f O, F= 0, V G und noch einmal F= G erscheinen lassen, gewonnen habe (Am. Journ. of Psych. VI. S. 414). Und nun ist es klar, dafs die Erh\u00f6hung der Unterschiedsschwelle um genau soviel, als sie den Wert f\u00fcr F< C verkleinert, denjenigen f\u00fcr VG vergr\u00f6fsern mufs, w\u00e4hrend sie bei der Bestimmung von Y= G abwechselnd in beiden Richtungen wirkt. Ist 8 die Unterschiedsschwelle und \u00f4 der zur \u00dcberschreitung derselben ausreichende Minimalbetrag, so sind nach der eigenen Angabe des Herrn Knox seine Sch\u00e4tzungswerte nach folgender Formel berechnet:\nTr\t( F\u2014 8 \u2014 d) + (F\u2014 8+\u00f4) + (F+ S+\u00f4) + (F + 8^0)\ny ___\t-\t-\nund dieses F, sowie der daraus ermittelte T\u00e4uschungsbetrag G\u2014 Fist offenbar von 8 unabh\u00e4ngig. \u2014 Die Meinung des Herrn Titchener, dafs die Zunahme der M\u00dcLLEE-LYERschen T\u00e4uschung mit der Normaldistanz aus der Abnahme der Unterschiedsempfindlichkeit bei wachsender Distanz zu erkl\u00e4ren sei, ist demnach gleichfalls unrichtig.\nIm \u00fcbrigen habe ich dem fr\u00fcher Gesagten nichts hinzuzuf\u00fcgen, und auch nichts davon zur\u00fcckzunehmen.","page":474}],"identifier":"lit30988","issued":"1897","language":"de","pages":"474","startpages":"474","title":"Erwiderung von G. Heymans [anl\u00e4\u00dflich der Entgegnung von Titchener, Zeitschr. f. Psych. u. Physiol. d. Sinnesorgane, 1896, Bd. 12, S. 395-396]","type":"Journal Article","volume":"13"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:33:41.620753+00:00"}