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{"created":"2022-01-31T15:33:00.999386+00:00","id":"lit30994","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 13: 475-476","fulltext":[{"file":"p0475.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericlit.\nHeineich Feee. Die experimentelle Psychologie. Wiesbaden, Behrend 1896. 31 S.\nDas Scbriftcben scheint ans dem l\u00f6blichen Bestreben hervorgegangen zu sein, Volksschullehrer mit den Aufgaben und Methoden, der allgemeinen und p\u00e4dagogischen Bedeutung der experimentellen Psychologie bekannt zu machen. Leider hat Verfasser in der Darstellung eine so grofse Oberfl\u00e4chlichkeit und ein so geringes Mafs tieferen Verst\u00e4ndnisses bekundet, dafs seine Schrift mehr schaden als n\u00fctzen wird. Wer sich von der Begr\u00fcndung dieses Urteils \u00fcberzeugen will, der lese z. B. das S. 14 \u00fcber Lokalisationstheorien, oder gar das S. 19 \u00fcber das stereoskopische Sehen, das S. 24 \u00fcber \u201eAugenged\u00e4chtnis\u201c Gesagte nach.\nJ. Cohn (Berlin).\nHaeold Geiffing. On the Relations of Psychology to other Sciences.\nPhilos. Bev. V. (5). S. 489\u2014501. 1896.\nDie Psychologie hat durch ihre Methoden und durch ihre Probleme innige Beziehungen zu Physiologie, Anthropologie, Biologie und Physik. Dies wird sowohl \u201ea posteriori\u201c von den einzelnen Problemen und der thats\u00e4chlichen, historisch begr\u00fcndeten Abgrenzung der Gebiete aus, als auch \u201ea priori\u201c von den allgemeinen Aufgaben der Psychologie her bewiesen. \u2014 Irgendwie Heues oder Erhebliches wird nicht zu Tage gef\u00f6rdert. Die praktische Verflechtung der Wissenschaften d\u00fcrfte allgemein anerkannt sein ; f\u00fcr die schwierigen erkenntnistheoretischen Probleme, die in der Abgrenzung der Psychologie liegen, scheint der Autor kein Verst\u00e4ndnis zu haben. Es scheint ihm nicht einmal klar geworden zu sein, dafs die Bestimmung der Aufgabe einer Wissenschaft durch ihre Prinzipien an sich nichts zu thun hat mit der aus praktischen und historischen Gr\u00fcnden vielleicht ganz anders gestalteten Einteilung der Lehr- und Forschungsgebiete.\tJ. Cohn (Berlin).\nC. Lloyd Moegan. Animal Automatism and Consciousness. The Monist. Vol. VII. No. 1. S. 1\u201418. Oktober 1896.\nDie Abhandlung ist vorwiegend eine Streitschrift gegen Huxley. Dieser betrachtet das Tier als einen Automaten, in welchem eine Summe von physiologischen Vorg\u00e4ngen nach mechanischen Gesetzen maschinen-m\u00e4fsig abl\u00e4uft, teilweise begleitet von koordinierten Bewufstseinsvor-","page":475},{"file":"p0476.txt","language":"de","ocr_de":"476\nLitter aturbericht.\ngangen. Demgegen\u00fcber betont Verfasser, dafs ein lebendes Wesen, welches sich der Umgebung anzupassen, Entscheidungen zu treffen, Willen zu \u00e4ufsern verm\u00f6ge, unm\u00f6glich als Maschine bezeichnet werden d\u00fcrfe. Einige Beispiele aus dem Tierleben dienen zur Erl\u00e4uterung und Best\u00e4tigung dieser Ausf\u00fchrungen.\tSchaefer (Rostock).\nK. Lasswitz. Nature and the Individual Mind. The Monist. Vol. VI. No. 3. S. 396\u2014431. April 1896.\nVerfasser erkennt die Existenz einer materiellen Welt aufserhalb unserer Psyche an, doch stehen Physisches und Psychisches nicht in der Weise im Gegensatz zu einander, dafs die physischen Vorg\u00e4nge in unserem Bewufstsein erst in Psyche verwandelt werden m\u00fcssen. Vielmehr bilden Physisches und Psychisches gewissermafsen zwei Seiten derselben Sache; die Gesetze des menschlichen Bewufstseins sind zugleich die Gesetze der materiellen Welt. Somit bilden unsere Wahrnehmungen und Vorstellungen einen Teil der ganzen Natur, aber unser Ich-Bewufst-sein, unsere geistige Personalit\u00e4t ist von der materiellen Welt unabh\u00e4ngig, ihr \u00fcbergeordnet.\tSchaefer (Rostock).\nRamon y Cajal. Beitrag zum Studium der Medulla oblongata, des Klein hirns und des Ursprungs der Gehirnnerven. Deutsch von Johann Bressler. Leipzig, Joh. Ambros. Barth. 1896. 139 S. Mit 40 Abbild.\nDer \u00dcbersetzer \u00fcbermittelt uns in verdienstvoller Weise die Ergebnisse, welche der ber\u00fchmte spanische Anatom mittelst der Golgimethode \u00fcber den feineren Bau der im Titel genannten Teile an den Gehirnen f\u00f6taler und neugeborener Katzen und M\u00e4use gewonnen hat. Das Buch enth\u00e4lt eine F\u00fclle wertvoller Mitteilungen mit Abbildungen, insbesondere \u00fcber den Ursprung der Gehirnnerven, welche aber zu sehr ins histologische Detail gehen, um an dieser Stelle wiedergegeben werden zu k\u00f6nnen.\tLiepmann (Breslau).\nH. Dennert. Zur Wahrnehmung der Ger\u00e4usche. Arch. f. OhrenhlJcde. Bd. 41. S. 110. 1896.\nDennert, der schon fr\u00fcher auf Grund physikalischer und physiologischer Beobachtungen die Ansicht vertreten hat, dafs ein einmaliger Stofs nicht eine, sondern mehrere Wellen erzeuge, dafs vom streng physikalischen Standpunkte aus kein prinzipieller Unterschied zwischen T\u00f6nen und Ger\u00e4uschen bostehe, und dafs es somit auch zur Wahrnehmung von Kl\u00e4ngen und Ger\u00e4uschen nicht verschiedener Nervenendapparate bed\u00fcrfe, f\u00fchrt einige neue Versuche an, die von ihm in derselben Richtung gedeutet werden.\tA. Barth (Leipzig).","page":476}],"identifier":"lit30994","issued":"1897","language":"de","pages":"475-476","startpages":"475","title":"C. Lloyd Morgan: Animal Automatism and Consciousness. The Monist. Vol. VII. No. 1. S. 1-18. Oktober 1896","type":"Journal Article","volume":"13"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:33:00.999391+00:00"}